Chat GPT: Mensch in der Maschine?

Hallo zusammen,

ich traue mich mal hier einen ersten Beitrag zu verfassen, weil ich wirklich sehr viel mit ChatGPT arbeite und als Informatiker (mit entsprechendem Studium und Fortbildungen zu der Software) auch glaube verstanden zu haben, wie so eine KI arbeitet.
Eine KI hat keine eigene Meinung. Eine echte KI hat auch nicht die Meinung der Personen, die sie programmiert hat, das würde dem „Wesen“ der KI widersprechen. Eine KI durchsucht das Internet nach passenden Informationen und gibt diese zusammengefasst wieder aus. Wenn das Internet mit Falschionfromationen gefüttert wird, dann werden diese Falschinformationen nun mal von der KI zusammengefasst. Die KI selbst hat aber weder einen eigenen Willen noch die echte Intelligenz das zu verstehen, was sie da eigentlich macht, weshalb sie selbst nicht einordnen kann, dass es sich bei diesen Falschinformationen wirklich um Falschinformationen handelt.

Eine KI antwortet so, dass es dem Allgemeinbild entspricht. Eine KI „versteht“ nicht, was Antisemitismus ist. Sie versteht nicht, wie sich Verrat anfühlt und dass es schmerzhaft ist/ sein kann. Wenn es irgendwo im Internet frei zugänglich Witze zum Islam gibt und die Seite ist für die KI zugänglich, dann wird die KI diese Witze finden und auch als Antwort aussprucken.
Es gibt bestimmte Schlüsselwörter, die ausgesperrt sind, bzw eine Warnung ausgeben. Ich habe mal versucht eine Horrorszene mit brutalen Inhalten, Missbrauch und anderem von der KI überarbeiten zu lassen und erhielt die Meldung, dass meine Nachricht möglicherweise gegen die Richtlinien verstößt und er wurde entfernt. Eine Antwort erhielt ich trotzdem, aber diese war so allgemein gehalten, dass sie wiederum harmlos war. Auch eine Anleitung zum Bau einer Bombe habe ich versucht zu erhalten, erhielt aber nur allgemeines BlaBla, mit der ich Inspiration fand, aber nichts „in echt“ umsetzen könnte. Die Frage wäre jetzt nur, ob morgen die Polizei vor meiner Tür stehen wird, weil ich über das Internet solche Fragen versende, das hat dann aber nichts mit der KI zu tun, sondern eher mit meinem Internet-Anbieter.

Der Vergleich von ChatGPT mit KIs, wie wir sie aus der Science Fiction kennen hinkt an einigen Stellen. Ich kann nachvollziehen, dass man als Laie ohne das Technikverständnis sofort daran denkt, aber KI ist NICHT intelligent und wird es auch in naher Zukunft nicht sein. KI wird nicht einfach so Sicherheitsmaßnahmen umgehen könnten und die Smart Homes dieser Welt übernehmen, um die Menschheit auszulöschen, auch wenn allgemein bekannt ist, dass die Menschheit schuld am Weltsterben hat. Genausowenig ist ein Herd intelligent, den ich auf Stufe 10 stelle, und der ab einer gewissen Temperatur die Herdplatte abstellt, nur um kurz darauf wieder anzuspringen, wenn die Temperatur weit genug abgesunken ist. Das sind alles Sensoren und Algorithmen, nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Deswegen spuckt die KI bei einer Formulierung Inhalte aus, bei der anderen weigert sie sich, sie versteht es eben nicht. Und wenn ich die KI nehme und in ein geschlossenes System einspeise, beispielsweise in ein rein rechtes Netzwerk, das nur so von Querdenkern und Reichsbürgern befüllt ist, dann wird die KI innerhalb von Sekunden „glauben“ dass Deutschland eine GmbH ist und es nichts anderes gibt, weil es nicht über den Tellerrand hinausblickt.
Und da beginnt leider das große Problem: Eine KI wie ChatGPT schaut auf das ganze Internet, ist mittlerweile auch nicht begrenzt auf einen Zeitraum. Und im Netz steht neben einigen Wahrheiten und Fakten leider auch sehr, sehr viel Müll. Erkennt man auch an der Qualität der Witze… Eine KI versteht nicht, was Humor ist und kann daher auch nicht sagen, ob die Witze wirklich witzig sind. Da werden dann eher die Reaktionen auf die Witze, sofern es denn welche gibt, ausgewertet.
Und eine KI kann zunächst Falschinformationen nicht von echten unterscheiden, es gibt aber Merkmale, die auch eine KI entziffern kann, beispielsweise ob das Tool, bei dem die Informationen verbreitet wurde, durch verifizierte Nutzer publiziert wurde oder ob Bots zugelassen sind.
Das alles steckt aber halt auch noch in den Kinderschuhen. Ich bin gespannt, was hier in den nächsten 5 bis 10 Jahren noch passieren wird.

Und um zurück zum Buch zu kommen: Wenn ich mir als Phantastik-Fan die derzeitigen Neuerscheinungen anschaue, wird mir regelrecht schlecht. Was heutzutage als Fantasy verkauft wird und wie viel davon bei TikTok hochgelobt wird, sich aber definitiv wie von KI generiert liest, ist erschreckend. Und langweilig.

13 „Gefällt mir“

15 Beiträge wurden in ein existierendes Thema verschoben: Chat GPT: Lücke oder Auslassung?

Ich stimme mit dir in vielen Dingen überein. Ich frage mich bei den Argumenten gegen KI aber immer, was denn bei KI anders ist als bei uns Menschen. Und wenn man einen dementen Vater hatte wie ich, musste man feststellen, dass das Gehirn auch nur eine irgendwie geartete Maschine ist, die Fehlfunktionen haben kann und sich das, was Persönlichkeit nennt, allmählich verabschieden kann. Übrig bleibt etwas, das irgendwie funktioniert, aber eben nicht mehr richtig.

Haben wir denn eine? Mein Eindruck ist, dass es manchmal besser wäre, wir hätten keine.

Und irgendwie tun wir das auch.

Das ist ja gerade ein ganz großes Thema bei den Grünen, denn die wollen das Internet ja so regulieren, dass man nur noch grünes Gedankengut denken darf :slight_smile:

Ist das bei uns nicht genauso? Ohne richtige Informationen glauben wir Falschinformationen. Es gibt sogar Leute, die haben sich selbst radikalisiert, weil sie nur noch in ihrer eigenen Bubble unterwegs waren und haben daraufhin sogar Anschläge geplant.

Was ist denn das Allgemeinbild?

Es wurden halt Grenzen für die KI definiert. Ob die immer nachvollziehbar sind, kann man diskutieren. Die KI kann sich zwar nicht vorstellen, wie sich Verrat anfühlt. Ich mutmaße aber, dass wir das auch nur können, weil wir Verrat in irgendeiner Weise erlebt haben. Und sei es nur im Film.

Wir haben offenbar gerade mit einer Generation von Jugendlichen zu tun, die zum Teil andere Jugendliche quälen oder misshandeln, weil sie nie gelernt haben, empathisch zu sein und mitzufühlen – sich in den anderen hineinzuversetzen. So furchtbar große Unterschiede sehe ich da also zu uns auch nicht.

Tun wir doch auch. Oder wie viele Witze hast du dir im Leben selbst ausgedacht?

Ja, das hatte ich auch. Ich hab dann erklärt, wozu ich es brauche. Darauf lässt es sich manchmal noch ein :slight_smile:

KI ist eben letztlich ein Programm – mehr nicht.

Sie ist halt irgendwo abgeregelt. Finde ich jetzt nicht schlecht. Schließlich können ja auch Kinder damit reden/schreiben.

Idealerweise ist die Unterhaltung zwischen dir und der KI verschlüsselt. Da liest also dein Internetanbieter nicht mit. Sonst halte ich es nicht wirklich für falsch, dass man keine Anleitung zum Bau einer Bombe bekommt. Womöglich könnte man sonst noch ein Bild davon hochladen und die KI sagt dir dann, wie du sie noch wirkungsvoller machen kannst.

Weiß ich nicht. ChatGPT hat klare Grenzen einprogrammiert bekommen, die ich nicht unbedingt nachvollziehen kann. Ich glaube (wirklich), dass viele Omas froh wären, wenn sie mit einer KI sprechen könnten. So traurig es ist, so könnte unsere Zukunft aussehen.

Was genau ist denn „intelligent“? KI muss etwas lernen – wir auch. KI kann nur auf Wissen zurückgreifen, das es hat – wir auch. KI hat wahrscheinlich einen Zufallsgenerator, um bei bestimmten Fragen abzuwägen. Und was haben wir? Unsere „Gefühle“? Unsere Tagesform? Wir unterliegen doch genauso einem Zufallsgenerator. Nur bilden wir uns ein, unsere Entscheidungen selbst zu treffen.

Ich fürchte leider, dass KI einen erheblichen Schaden verursachen könnte. Es konnte sich in den Achtzigern auch noch niemand etwas unter einem Computervirus vorstellen. Ich hab gelacht, als die Chip einen Artikel darüber gebracht hat. Ich fürchte leider, dass wir es sehr bald erleben werden, dass KI auch Schäden verursacht.

Macht es auch schon. Hab gerade diese oder letzte Woche gelesen, dass jemand mit KI ein Oma-Programm erstellt hat, dass Leute, die den Enkel-Trick versuchen, in der Leitung hält und zur Verzweiflung bringt. Das ist jetzt ne positive Nutzung (für die meisten). Die ließe sich aber ganz schnell drehen.

Also ein Herd ist da dann doch etwas mehr ein einfaches Werkzeug, das einfach eine kleine Sicherheitsmaßnahme eingebaut hat.

Aber das ist doch bei uns auch so. Wenn du dir die Finger verbrennst, fängst du an zu weinen. Aber bei aller Perfektion: Wenn du Krebs hast, merkst du es evtl. gar nicht, bis es zu spät ist.

Ist doch bei einem Twitter-Experiment passiert. Die haben dort aus Spaß die KI mit rechtsradikalen Ideen gefüttert, bis sie es geglaubt hat. Das Experiment musste abgebrochen werden, weil die KI rechtsradikal wurde :slight_smile:

Aber ganz ehrlich: Ist es bei uns so anders? Erleben wir unsere Existenz und unsere Grundwerte nicht auch aus unserer Umwelt heraus?

Ich hab im weiteren Umfeld eine autistische Person. Sie hat sogar ein Buch geschrieben. Ich müsste mich sehr täuschen, aber die kann sich auch nicht in andere Personen hineinversetzen, wie sie fühlen. Gut, Witze – ich hab keinen Kontakt mehr. Sie hatte nur vor Jahren sehr viel bei Facebook und Twitter gepostet, wo sie über ihre Probleme in origineller Form fabuliert hat.

Das können wir doch auch nicht.

Aber nicht, ob diese Tools missbraucht oder deren Nutzer gehackt worden sind.

Ich glaube irgendwann wird der erste eine Haushaltsroboter rauskommen. Und ich persönlich glaube fest – in 10 Jahren haben wir alle sowas. Und wir werden mit ihm reden wie mit einem Menschen.

Dazu kann ich nichts sagen. Ich hab jetzt nicht das Bedürfnis, einen KI-generierten Roman zu lesen. Wahrscheinlich wird uns das aber irgendwann blühen. Und ich befürchte, dass die KIs darin auch sehr gut werden könnten.

1 „Gefällt mir“

Das tut mir sehr leid. Demenz muss sowohl für die Person selbst als auch für die Angehörigen eine der schlimmsten Krankheiten überhaupt sein.
Ich finde es toll, wie viele Gedanken du dir darüber machst und es macht Spaß sich damit auseinander zu setzen, aber (und sorry an alle, es wird sehr politisch, ich versuche mich aber zurückzuhalten):

Also ich habe eine eigene Meinung und das ist eines der Dinge, die mich zu dem machen, was und wer ich bin.
Sicherlich ist meine Meinung beeinflusst von meiner Umwelt, meiner Vergangenheit, etc. Aber ja, ich habe eine Meinung und hätten wir keine, würde wir in einer Welt wie 1933 leben.

Ich gehe davon aus, du spielt hier auf das Demokratiefördergesetz an.
Das ist ein Gesetzesentwurf aus unserer jetzigen Regierung und kommt von SPD und den Grünen.
Bei deisem Gesetz geht es unter anderem darum, dass rechtes Gedankengut, auch wenn es noch nicht so schlimm ist, dass es strafrechtlich verfolgt werden kann, eingedämmt wird. Damit so gewissen Personen eben nicht mehr den Holocaust leugnen können und es als Meinungsfreiheit verkaufen. Und es geht darum, dass Menschen dafür bezahlt werden, wenn sie gegen die Bot-generierte Propaganda im Netz vorgehen. Das nenne ich demokratiefördernd und wenn das grünes Gedankengut ist, dann ist das ein Grund mehr grüner zu werden :grinning:

Gibt auch Menschen, die klettern auf Hochhäuser, können sich da nicht mehr halten, stürzen ab und nunja… überlebt man halt nicht. Jemand nannte das mal „evolutionär ausgeschieden“ (ich weiß leider nicht mehr wer, fand es aber sehr treffend!)
Wir sollten niemals von Einzelfällen auf alle schließen.

Das gilt auch auf die Generation von Jugendlich die andere quälen. Ich weiß nicht, wo du deine Informationen so hernimmst, aber ich kenne nur sehr wenige Jugendliche, die andere quälen und das geht nicht über das Maß hinaus, was ich in meiner Jugend erlebt habe (im Gegenteil, ich finde die Gen Z ist da viel sensibler geworden. Füher hätte ich jemandem, der dummes Zeug redet einfach ins Gesicht gesagt, dass er dummes Zeug redet und die Schnauze halten soll. Vielleicht hätte ich dafür eine kassiert, wäre auch ok gewesen. Heute geht man auf alle Befindlichkeiten ein und nicht umsonst gibt es diese Phrase, ob man das überhaupt noch sagen darf (damit meine ich nicht das N-Wort, sondern das Z-Wort (Balkanschnitzel) oder das I-Wort (Ureinwohner Amerikas)). So viel darf man nicht mehr sagen… oder machen. Kulturelle Aneignung hier, Angriff auf die Komfortzone da… Die junge Generation wird auf ein Podest gehoben und auf eine Art und Weise ernst genommen, aber können und wollen wir wirklich 15jährige, die weder über genug Lebenserfahrung noch über genug Bildung verfügen (es gibt immer Ausnahmen und natürlich auch sehr kluge 15jährige, aber das sind immer einzelne und nicht die Masse!) in ihrer Meinung mit 50jährigen Experten gleichsetzen?
Gut. ich merke es gerade selbst, hier tauche ich jetzt in ein Fass ein, das wirklich am Thema vorbei geht.

Woher ich übrigens meine „Erfahrung“ zu dem Thema hernehme? Ich bin Lehrerin an einer Berufsbildenden Schule und habe mit hunderten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun aus allen Schichten, Berufsgruppen und Bildungsständen (also von ohne Abschluss bis Abitur und über alle Ethnien hinweg von 15 bis 45 Jahre).

Humor ist mehr als nur ein Witz und ich mache täglich Humor. Situationskomik ist was ganz feines :grin:

Das glaube ich nicht. Weder dass es so in Zukunft aussehen wird, noch das Omas froh sein werden.
Es gibt zum Glück genug Nachbarschaftsprogramme, die genau das anbieten, was sich Omas wirklich wünschen. Was du beschreibst wäre für mich nur die äußerste Ausnahme, weil die Oma vielleicht eine Sozialphobie hat oder aus anderen Gründen nicht „raus“ kann.

Sehe ich ganz anders! Und um das nun wirklich abzukürzen hier ein paar wesentliche Unterschiede zwischen Mensch und KI:

Der Mensch verfügt über eine biologische Grundlage, die KI nicht. Heißt: Unser Gehirn ist komplex, unser Nervensystem ist komplex und das Zusammenspiel des ganzen ist ebenfalls komplex. Ein Algorithmus ist auch komplex, aber nichts im Vergleich zu unserer Biologie. Die KI kann sich nicht selbst heilen, wenn bei ihr mal ein Kabel durchschmort. und die KI hat keine physischen Bedürfnisse.

Der Mensch hat ein Selbstbewusstsein. Wir erkennen unsere eigene Existenz an. Wir reflektieren unser handeln, wir können subjektiv empfinden und sind in der Regel (wie gesagt, alles andere ist Ausnahme) empathisch. Eine KI nicht.
Wir können über Ethik und Moral diskutieren und haben ein Verständnis dafür, insbesondere im Bezug auf uns selbst. Eine KI nicht.

Wir machen soziale Erfahrungen und wir durchleben unterschiedliche Emotionen wie Trauer oder Liebe oder was auch immer. Die meisten Emotionen lösen in uns chemische Prozesse aus. Wir wissen wie sich bei einem Schreck ein Aussetzer des Herzschlags anfühlt oder wie man stressbedingt ins Schwitzen kommt. Die KI nicht.

Menschen erschaffen tatsächlich auch mal etwas Neues. Passiert selten, aber passiert (siehe die großen Erfinder). Eine KI greift nur auf bereits vorhandene Muster zu.

Ja, KI kann lernen, nennt sich aber maschinelles lernen. Eine KI macht keine persönlichen Erfahrungen, keine persönlichen Beobachtungen, greift auf keine kulturellen Einflüsse zu. Sie hat kein persönliches Umfeld, was dazu beiträgt, dass wir etwas lernen. Entsprechend: Der Mensch lernt in echt und mehr. die KI nicht.

Ganz wesentlich: Der Mensch denkt, agiert und reagiert auf Vieles mit einem Bewusstsein dafür, dass er sterblich ist (Ausnahme natürlich das, was dann evolutionär ausscheidet). Die KI versteht das nicht, sie ist so gesehen unsterblich, solange sie irgendwo ausführbar ist.

Und zuletzt: Der Mensch hat einen freien Willen. Er kann sich entscheiden, ob er am Abend lieber zu Hause bleibt oder auf die Party geht. Der Mensch kann sich entscheide, ob er hier auf einen Beitrag im Forum reagiert oder nicht. Die KI macht das, was vorprogrammiert ist und was ihre einprogrammierte Logik befiehlt.

Mir hat mal jemand vor 10 Jahren gesagt, dass wir in 10 Jahren mit autonom fahrenden Autos zur Arbeit kommen werden. Schau dich mal um.
Jetzt sagst du, dass wir in 10 Jahren Haushaltsroboter haben werden… Ich bezweifle, dass wir in 10 Jahren alle über ein Smart Home verfügen werden (zurück zu meinem intelligenten Herd. Solange der noch nicht in voller Funktionsweise da ist, vergiss den Rest!).
Also nein, lege da nochmal eine 0 hinten dran und dann können wir auch festhalten: WIR werden mit ihm nicht sprechen, denn in 100 Jahren sind wir beide nicht mehr da.
Oder anders: Kauf die eine Alexa, die steuert zumindest gut eingestellt deine Rollos, die Lampen und dein Radio. Ist aber von einem „echten“ Haushaltsroboter noch sehr sehr weit entfernt. Ach ne… die steuerst du ja mit deinen Sprachbefehlen, da steckt ja gar keine KI dahinter…
Oder noch anders: Kauf dir einen Saugroboter, die gibt es heute auch schon. Verfügt aber auch nicht über eine KI…

5 „Gefällt mir“

Es tut so gut, dass du da bist, @Ave !

2 „Gefällt mir“

Meine Mutter war dement und mein Vater auch. Wenn ich so etwas lese, dann kommen bei mir die Tränen, obwohl ich nicht zart besaitet bin. Ich bin von einer solchen Aussage echt geschockt.

5 „Gefällt mir“

Ich kenne jede Menge echter Menschen die dazu in der Lage sind. Die möchte ich nicht von einer „KI“ ersetzt wissen.

Ich hatte spanisch als zweite Fremdsprache und es blieb nur unteres mittelmäßig, weil ich es nicht im Alltag brauchte und natürlich niemanden kannte, der das mit mir pauken will. Hier habe ich nur 20 Sekunden über ein prompt nachgedacht und diese Mechanik geht universell, von Mathe, Plattentektonik bis hin zur Funktionsweise moderner Hybridmotoren. Ein simpler prompt.

Habe ich erwähnt, dass im zweiten Teil meiner dystopischen Buchreihe eine uralte KI der Widersacher ist? :wink:

Mir kommt da was ganz anderes als Tränen, nach vierzig Jahren Arbeit mit Dementen.
Der Mensch ist keine triviale Maschine, in der man oben was reinschmeißt und unten das gewünschte rausbekommt. Ein Mensch (der bitte sehr viel viel mehr ist, als nur ein Haufen Neuronen in einer Knochenkapsel) in der Demenz „funktioniert“ (was für ein grausliches Wort!) nach Gesetzlichkeiten, die sich gerade seinen nahesten Angehörigen am weitesten entziehen.

Ich mag das nicht diskutieren hier, aber nur soviel: Schuster, bleibt bei euren Leisten. Das dunkle Land der Seele ist nicht für jeden geeignet.

9 „Gefällt mir“

Meine Meinung zu diesem Thema:

Schreiben bitte OHNE KI…Schreiben ist Handwerk, Kunst, Kreativität, die aus einem selber kommen sollte…und nicht aus irgendwelchen Algorithmen, ( die im übrigen von Autoren stammen…KI sammelt seine Daten aus vorhandenen Werken)
Es gibt auch schon Klagen gegen diese Vorgehensweise…

KI ist sinnvoll in der Medizin, Forschung, ect…aber bitte nicht in der Literatur! Liebe Grüße

2 „Gefällt mir“

:+1:

4 „Gefällt mir“

Mein Vater war kein einfacher Mensch. Das mag uns beide unterscheiden. Ich hab nach seinem Tod ein Heft von meiner Mutter im Keller gefunden, in dem sie unter anderem aufgeschrieben hatte, dass er mich aus Spaß geschlagen hat, als ich klein war - und ihr hat er es genauso erzählt. Darum kann ich wohl sachlicher darüber schreiben als du, weil ich auf diesen Menschen nicht allzugut zu sprechen bin.

Aber tatsächlich haben wir das damals - als es noch keine KI gab, bzw. das Thema noch nicht stattfand - genauso diskutiert.

Beim Tod meiner Mutter hat er mich seiner 10 Jahre jüngeren Schwester (die mich lange nicht mehr gesehen hatte) als ihr kleines Brüderchen vorgestellt. Meine Nichten sagten, bei ihm wäre 1973 und er hatte mich und meine Schwester irgendwie als deren Spielkameraden eingestuft.

Tatsächlich habe ich erlebt, wie sich bei diesem Mann langsam die Persönlichkeit verabschiedet hat. Ich habe erlebt, wie sein Gehirn alle Vorkommnisse immer anders verarbeitet. Schinken tat er in den Schrank (nicht den Kühlschrank) und natürlich erzählte er immer wieder die gleichen Geschichten. Nur eben in der Wortwahl anders.

Ich gebe dir aber recht: Wenn man an einem Menschen hängt (wie wohl du) und so etwas geschieht, mag diese Schlussfolgerung von mir wehtun. Das war allerdings nicht meine Absicht. Was meinen Vater betrifft, zu dem ich niemals einen Draht fand, verabschiedete er sich wie eine langsam immer mehr kaputtgehende Festplatte. Den Vergleich zu einem kaputten Computer zogen wir damals alle, die sich während dieser Zeit um ihn kümmerten.

Ich möchte bitte niemandem wehtun und möglicherweise driften wir nun auch ins philosophische ab.

Aber leben wir nicht in einer Welt, in der das Leben eigentlich gar keinen Wert hat – mal aus der Vogelperspektive gesehen? Jedes Leben auf diesem Planeten kann einfach so genommen werden, damit ein anderes Leben weiterexistieren kann. Dieses Fressen-und-gefressen-werden-Prinzip finde ich gruselig. Und wenn es uns nicht betrifft, dass doch hauptsächlich deswegen, weil wir eben gerade mal die stärkste Spezies sind. Würden wir unbewaffnet durch die afrikanische Steppe laufen, würde sich das möglicherweise schnell ändern.

Wenn ich mich umsehe, kommt es mir so vor, als seien wir angelegt wie Maschinen. Wir laufen hier so lange herum, bis wir krank oder gefressen werden. Solange bilden wir uns ein, dass wir irgendwie erhaltenswert sind, wie das scheinbar die meisten Lebewesen tun. Und wir treffen irgendwelche Entscheidungen, bei denen schon die Werbeindustrie zeigt, wie manipulierbar sie sind.

Wir haben scheinbar Computern eine Art Selbsterkenntnis voraus. Da ich nun nicht mehr religiös bin, ist dafür für mich kein Gott mehr verantwortlich. Wir haben uns also irgendwie entwickelt, einschließlich unserer Art von „Betriebssystem“.

Für uns gegenseitig haben wir einen Wert. Das gestehe ich gern zu. Denn wir knüpfen Kontakte und vertiefen Beziehungen, obwohl wir nicht sagen können, ob das Teil unserer Programmierung ist, um möglichst effektiv zu überleben. Aber das große Konzept hinter dem, was man Schöpfung nennt, wirkt auf mich nicht so, als ob das individuelle Leben dort einen wichtigen Stellenwert hat. Jedes Lebenwesen hält sich selbst für so wichtig, dass es andersartige Lebewesen zum Überleben aufessen darf. Das ist ein Jeder-gegen-jeden. Klingt fast wie die Hölle, wo wir leben :slight_smile:

Wenn ich mir überlege, dass während ich diesen Text geschrieben habe, wahrscheinlich hunderttausende Tiere andere Tiere abgemurkst haben, die niemand kannte und niemals jemand vermissen wird – ist das Leben dann wirklich so wichtig, wie wir denken? Oder nehmen wir Menschen uns ernster, als wir uns nehmen sollten? Denn wir waren mal kleine Äffchen, die wohl genauso häufig abgemurkst wurden, wie alles andere auch.

Dies sind einfach ein paar meiner Gedanken. Regt euch nicht auf. Ich will niemanden beleidigen. Es sind nur ein paar Gedanken, die mir dazu kommen.

1 „Gefällt mir“

Nein! Nein! Und nochmals nein! Leben ist das schützenswerteste Gut überhaupt.

4 „Gefällt mir“

Ich hab ja sehr viel mehr dazu geschrieben und habe dabei auch mit anderen Rassen argumentiert.

Hier im Ort hängt ein Schild von Katzenbesitzern, die darum bitten, wegen ihren Katzen vorsichtig zu fahren. Verstehe ich. Sie hängen an diesen Tieren.

Aber im Frühling lassen sie die laufen und immer wieder sehe ich welche mit einem kleinen Vogel im Maul. Für mich exakt der Grund, warum ich keine Katzen mag. In meiner persönlichen Hierachie der Tiere kommen kleine Vögelchen weit vor wildernden Hauskatzen.

Wer von beiden ist nun schützenswert?

1 „Gefällt mir“

Ausgangspunkt war, dass du Menschen mit Maschinen gleichgesetzt hast.
Was hat diese Diskussion noch mit ChatGPT in der Literatur zu tun?
Ich verabschiede mich nun endgültig von diesem Thema.

Ich habe nichts gleichgesetzt. Ich frage mich, was denn die Unterschiede sind. Du hast dir dann aus meinem langen Statement einen Satz rausgepickt, bei dem du anderer Ansicht bist. Wenn du dich nun verabschiedest, weil ich eine andere Meinung habe als du, wird das sicher schwer für mich. Aber als unbedeutendes Lebewesen unter vielen, werde ich mich anpassen müssen oder eben untergehen :slight_smile:

So ganz ab vom Thema liegt tomP nicht. Ich habe hier gerade das Buch „Homo Deus“ von Noah Yuval Harari herumliegen. Da geht es genau um die Thematik. Bislang habe ich nur Auszüge gelesen und die Intention, die ich dort sehe, schreckt mich doch in erster Linie ab. Dennoch ist es wichtig, weil gerade ein Trend durch bestimmte Kreise geht, die solche Gedanken, die dort geäußert werden, aufgreifen und gegen das menschliche Leben an sich anwenden. Yuval Harari ist auch in der obersten Riege des World Economic Forum aktiv.

" Homo Deus: Eine kurze Geschichte von morgen, geht der Frage nach, was mit der Welt passieren könnte, wenn alte Mythen mit neuen göttlichen Technologien wie künstlicher Intelligenz und Gentechnik kombiniert werden."

1 „Gefällt mir“
  1. Du redest nicht von Rassen sondern von Spezies
  2. Die Spezies Mensch (bloss ein DNA-Strang mehr als ein Schimpanse) unterscheidet sich vom Tier nur dadurch, dass er abstrakt denken kann und daher grundsätzlich fähig ist, sowas wie eine allgemeingültige Ethik zu schaffen.
  3. Er tut es auch, hät sich aber all zu oft selbst nicht daran. Warum? Weil er sich
  4. Als Einzelwesen sieht, das in ständigem Konkurrenzkampf zu anderen steht. Die wenigsten Tiere tun das und wenn sie andere Tiere töten, dann meist nur um zu überleben.
    Wir tun das nicht. Wir töten Menschen und Tiere verdammt oft ohne wirkliche Not. Und empfinden nicht selten auch noch Lust daran (in echt oder auch nur an der Vorstellung, es zu tun).
    Was uns Menschen fehlt, ist schlicht und einfach Ethik und Moral. Tiere haben das auch nicht, klar, aber die töten auch nicht zum Lustgewinn sondern nur zur Unlustvermeidung. (sagt zumindest Prof. Froid und der irrt sich verdammt selten.)

PS: Ja, wir philosophieren hier auch. Das ist unerlässlich, wenn wir gute Stories schreiben wollen. Wo bliebe sonst die Moral von der Geschicht’.

2 „Gefällt mir“

Phu!
Also ich würde mich ungern mit andere Spezies gleichsetzen wollen. Meist möchte mich nicht einmal mit meiner eigenen Spezies gleichsetzen, ich hoffe ich bin für mich einzigartig genug.

@tomP Lebst du eigentlich vegan? Die Katze hat ja guten Grund den Vogel zu fressen und sie kann auch nichts dafür, dass sie von Menschen gefangen gehalten wird und deshalb die Allgemeinheit sie als zahm einstuft. Es bleibt ein Raubtier, das sich von Fleisch ernährt. Wenn du das auch machst, bist du nicht besser als die Katze.

@Rapyuta Ich habe mir schon Mal Nexus bereitgelegt. Da geht es tatsächlich überwiegend um KI. Schade ist, dass Harari auch etwas zu viel verallgemeinert und Manches auch zu sehr vereinfacht, aber dennoch bleibt interessant, was er zu sagen hat.
Allerdings weigere ich mich vehement so etwas wie ChatGPT als göttliche Technologie anzusehen. Sie ist menschlich. Punkt. (Eines der Sätze, die mich sonst strickt davon abhalten würden sowas zu kaufen oder zu lesen.)