Das hat mir heute jemand in die Hand gedrückt: Grüner wird‘s nicht, sagte der Gärtner und flog davon
von Jockel Tschiersch
Der Distelfink von Donna Tartt. Es ist der zweite Versuch, das Buch zu lesen. Jetzt bin ich richtig begeistert. Beim ersten Versuch hatte ich aufgegeben, weil mich die Sprache geärgert hatte. Es sind die Erlebnisse eines Dreizehnjährigen nach dem Tod seiner Mutter, die bei einem Bombenanschlag in New York ums Leben kam. Die Sprache war mir zu sehr Erwachsenensprache. Was ich nicht bedacht hatte, in Wirklichkeit erzält der 27-jährige Theo seine Erlebnisse aus seiner Kindheit.
Soo, inzwischen bin ich mit „Erhebung“ von Stephen King und „Krieg der Welten“ von H.G. Wells durch Super geschichten! Als nächstes kam „Die Zeitmaschine“ von ebenfalls H.G. Wells (Hörbuch)… und aktuell sind es „Die Brut : Sie sind da“ von Ezekiel Boone (Killerspinnen greifen die Welt an ) und parallel als Hörbuch „Der Fall Collini“ von Ferdinand von Schirach. Eine tiefgründige, spannende und rührende Geschichte.
Ich habe vor kurzem „Die Stimmen des Flusses“ von Jaume Cabré auf einem Flohmarkt erstanden. In Rezensionen des Buches wird häufig genörgelt. Anscheinend empfinden viele Leute das Lesen des Buches als schwierig. Ich gebe zu, dass mich die häufig wechselnden Erzählperspektiven und die vielen verschiedenen zeitlichen Ebenen der Handlungsstränge anfangs ein wenig verwirrt hatten. Vor allem, weil diese „Sprünge“ oftmals mitten in einem Absatz erfolgen. Aber entgegen meiner bequemen Tendenz, Bücher, die mich nicht nach spätestens fünf Seiten in ihren Bann ziehen, beiseitezulegen und, wenn überhaupt, erst nach mehreren Monaten wieder aufzuschlagen, habe ich der Geschichte eine Chance gegeben. Mich auf sie eingelassen. Und das scheint sich zu lohnen. Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass gerade durch die abrupten Wechsel ein Erzähl - Fluss entsteht, und die Stimmen der agierenden Charaktere auf diese Weise umso deutlicher hervortreten. (Ob der Autor das in seinem Titel tatsächlich andeuten wollte? Oder forme ich mein Empfinden nur entsprechend des Titels? Wer weiß.) Ich werde mehr und mehr in diese Geschichte hineingesogen. Einzig der Umstand, dass meine Kenntnisse der spanischen und katalanischen jüngeren (nebenbei bemerkt, auch der älteren slight_smile: Geschichte leider nur rudimentär vorhanden sind, trübt den Lesegenuss ein wenig. Manches erklärt sich nicht von selbst. Dann und wann habe ich das Bedürfnis, Hintergründe zu recherchieren.Aber das wird mich sicher nicht davon abhalten, das Buch zu Ende zu lesen. Und ich habe noch etwa 5/6tel vom Lesegenuss vor mir!
Sylvia-Rose, das ist keine neue Erkenntnis. Reife Leser kennen das. Der Reifeprozess kann schlimme Folgen haben, denn er schafft Distanz zum Mus. Dann ist es nicht mehr so einfach passendes Futter zu finden. Literarische Blumen verstecken sich bescheiden in kleinen Nischen, fallen kaum auf. Den Verlagen schon gar nicht, oder eher selten.
Das Buch hab’ ich auf Katalanisch gelesen, dann jedoch nach einem Drittel es tatsächlich aufgegeben. Das ausgesucht Preziöse im Herumspringen der jeweiligen Personen-Fäden fand ich zwar gekünstelt übertrieben: Darauf hätte ich aber mich unter Umständen eingelassen; hätte also vielleicht im Voraus-Vertrauen auf die allmähliche Entfaltung des Gesamtgewebes „den Preis der Preziosität entrichtet“; was mich persönlich aber letztlich abgestoßen hat, ist das Plakative gewesen.
Das hab’ ich nicht ertragen…
Damit hätte ich auch meine Probleme. Ob nun katalanisch oder deutsch.
Bislang finde ich das Buch, wie gesagt, recht fließend und in sich stimmig. Mal schauen, was mich noch so erwartet.
Echt … ich fand “Collini” sehr sequentiell vorhersagbar und schubladenhaft. Aber vielleicht reißt der Sprecher es im Hörbuch ja raus, ich hab’s einfach gelesen.
Danke für die Empfehlung. Ich habe es mir gerade als e-Book geladen und angefangen zu lesen. Lässt sich gut an. Mal sehen, in welche Richtung ich nach weiterem Lesen neige. Bis jetzt finde ich es spannend und interessant. Ich bin gespannt, wie sich die einzelnen Erzählfäden dann verknüpfen.
Zurzeit habe ich eine Sachbuchphase.
Vor wenigen Tagen habe ich Die Chinesen Psychogramm einer Weltmacht von Stefan Baron beendet. Eines dieser Sachbücher, das sich so spannend liest wie ein guter Unterhaltungsroman - und nebenbei auch noch viel Wissen vermittelt.
Davor habe ich das absolut faszinierende Buch Dictator’s Handbook:Why Bad Behavior is Almost Always Good Politics. Dieses Buch wurde von Politikwissenschaftlern geschrieben, die nicht nur Diktaturen, sondern auch Demokratien untersucht haben und sich folgende zwei Fragen gestellt haben: Wie kommen Menschen an die Macht und wie bleiben sie dort. Wer seine Hoffnung in unsere Politiker nicht vollkommen verlieren möchte, dem sei geraten, sich von diesem Buch fernzuhalten.
Jetzt versuche ich mich gerade durch *Das Kapital im 21. Jahrhundert von Thomas Piketty *durchzuackern (und es ist ein durchackern). Es interessiert mich, aber es ist eines dieser Bücher, das man nicht einfach abends im Bett liest.
Das letzte literarische Werk, das ich gelesen habe war von *Albert Camus Der Fremde. *Spannend und eigenartig.
Das nächste Buch, das auf mich wartet, sobald ich entweder mit *dem Kapital *fertig bin oder mich vor dem Kapital geschlagen gebe, ist *Slaughterhouse Five von Kurt Vonnegut. *Das wollte ich schon immer mal lesen.
Hanna, die Marterpfähle meiner Seele scheinen Dir (noch) Freude zu bereiten. Quäl Dich nicht zu sehr.
Liebe Hanna. Da Du Dich für gesellschaftlich relevante Themen interessierst, schau Dir doch mal “Ismael” von Daniel Quinn an. Vielleicht trifft es Deinen Nerv. Es wird darin unsere moderne Gesellschaft von einem völlig neuen Blickwinkel aus interpretiert.
Danke für den Tipp; habe das Buch Ismael von Daniel Quinn bereits meiner Leseliste hinzugefügt
Heute habe ich mir “Wo wir waren” von Norbert Zähringer aus der Bibliothek mitgenommen.
Bin gespannt, ob es meinen hohen Erwartungen entspricht.
Hab gerade *Silver Linings *von Matthew Quick fertig gelesen. Absolut genial und mitreißend.
Außerdem (weil ich immer mehrere Bücher gleichzeitig lese), habe ich das Buch Der Bestseller Code gelesen. Empfehlenswert für alle, die endlich wissen wollen, wie 50 Shades of Grey ein Bestseller werden konnte. Stellt sich heraus, es war kein Ausreißer.
LG
Hanna
Habe vor ein paar Tagen Dungeon Planet mal mitgenommen, der Klappentext sprach mich an. Und ich meinte von Herrn Meißner schon mal was positives gehört zu haben. Mal wirklich ein Spontankauf, ohne Anregung oder Empfehlung. Schade eigentlich. Bisher hat mich das Buch noch nicht und auch die Revisionen die ich im Nachhinein gelesen habe ( manchmal kommt ja ein Kommentar wie : NAch den ersten 100 Seiten wird es besser ) waren auch nicht so begeistert. Kommt erstmal wieder auf den To do Stapel für irgendwann.
Hier einer meiner absoluten Favoriten: Benvenuto Cellini im Manesse Verlag. Der berühmte Bildhauer berichtet aus seinem Leben.
Da falle ich doch tatsächlich in meine jungen Jahre zurück. Nach einem Gespräch mit meinem Sohn, der sich freut Perry Rhodan zu lesen, hatte mich dazu verleitet.
Habe heute Perry Rhodan-Paket 1: Die dritte Macht als eBook gekauft. Da drin stecken die Originaltexte von Heft 1-49!
Jetzt lese ich also nochmals nach 58 Jahren, wofür ich als knapp 18-Jähriger mein letztes Taschengeld geopfert hatte.
Bin gespannt, wie die Geschichte heute bei mir ankommt.
Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt von Peter Stamm muss jetzt noch etwas warten.