Verspätetes und viel zu lang geratenes Hallo

Hallo an die Papyrus-Gemeinschaft.

Ich bin nicht ganz neu hier. Bei den letzten drei Seitenwinden habe ich schon mitgemacht, bin aber nie in dem Forum geblieben. Bei der letzten Seitenwindwoche hat sich das geändert und ich war eine Zeit lang aktiv. Das ist jetzt schon einige Monate her. Da ich jetzt wieder ein paar Themen eröffnen will, und versäumt hatte, mich richtig vorzustellen, möchte ich das nun nachholen.

Ich würde gern etwas über meinen Schreibstil und meine eigenen Bücher erzählen. Nämlich deshalb, weil ich sehr ungewöhnliche, kaum genre-konforme Bücher schreibe und daher auf gewisse Schwierigkeiten dabei stoße, eine Leserschaft zu finden. Dazu hatte ich schon ein Thema im Forum eröffnet. Da ich nicht gezielt bei der Leserschaft der verschiedenen Genres werben kann, ist es natürlich eine Herausforderung, diejenigen zu finden, denen die Bücher gefallen würden. Deshalb bin ich immer auf der Suche nach Lesern, die einen ähnlichen Geschmack wie ich haben. Dieses Forum halte ich für eine hervorragende Möglichkeit dazu. Entschuldigt also den vielleicht etwas ausufernd langen Begrüßungsbeitrag. Entschuldigt auch, falls „Kennenlernen“ nicht die richtige Kategorie für diesen Beitrag ist – es schien mir keine geeignetere zu geben.

Ich lese fast ausschließlich alte Bücher (vor 1900) am meisten aber aus der Zeit ca. 1770 bis 1830. Manchmal versuche ich auch ein zeitgenössisches Buch – meistens aber nur, um noch einmal zu erkennen, dass ich mir damit wenig Freude bereite. Ich bin ein Sprachliebhaber und mir gefällt die kunstvolle Sprache in alten Werken, ebenso wie der, im Gegensatz zu der Allgemeinheit zeitgenössischer Romane, sprachlich wie inhaltlich poetische Stil. Auch mag ich es, dass damals mehr nach Kunstrichtung als nach Genre unterteilt wurde.

Was ich gern lese, schreibe ich auch gern. Daher kommt es, dass meine Bücher in einer sehr altertümlichen Sprache geschrieben sind. Diese liegt mir so im Blut, das ich mich verstellen müsste, um modern zu schreiben, was ich selbstverständlich auch nicht anstrebe. Wer gern Goethe, Lessing, Brentano etc. liest, dem wird die Sprache meiner Werke gefallen, wer mit Klassikern nicht klarkommt, für den sind meine Bücher eher weniger geeignet. Natürlich sind die Texte nicht wirklich aus alter Zeit und deshalb für den heutigen Leser immer noch einfacher zu verstehen, weil ich z.B. keine Wörter verwende, die heute sehr missverständlich wären (z. B. „herablassend“ – ursprünglich eine positive Bedeutung). Die Sprache liegt allgemein der Thematik, weil ich eigentlich nur historische Romane schreibe.

Was die Genres angeht, lassen sich meine Bücher eher schwer einteilen. Ich sagte zwar, es handle sich um historische Romane, das aber oft nur in dem Sinne, dass sie in alter Zeit spielen. Es steht also oft nicht unbedingt ein historisches Geschehen im Vordergrund. Die Handlung verbindet sehr verschiedene Elemente: Es gibt teilweise Kriminalhandlungen, teilweise phantastisch anmutende Elemente (wozu später noch etwas gesagt wird), familiäres und politisches Geschehen. Meine Geschichten behandeln meist tiefgründige Themen und religiöse, psychologische und gesellschaftliche Fragen.

Besser als durch Genres lassen sich meine Bücher vielleicht durch die Kunstrichtung beschreiben. Meine liebste Literatur-Epoche ist die Romantik, mein Lieblings-Autor E.T.A. Hoffmann. Das ist auch der Schriftsteller, der mich am meisten beeinflusst hat und meine Werke zähle ich auf jeden Fall zu dieser Kunstrichtung. Wer E.T.A. Hoffmann liest (was heutzutage leider nicht mehr viele tun) kann sich ein besseres Bild von meinem Stil machen, wenngleich er sich doch deutlich von dem Hoffmanns unterscheidet. Auch zu Edgar Allan Poe, der ja selbst von Hoffmann beeinflusst war, bestehen Ähnlichkeiten (wenn meine Bücher auch nicht annähernd so blutrünstig sind, wie die von Poe). Meine historischen Kriminalromane haben Ähnlichkeiten zu Sherlock Holmes und den Agatha-Christie-Romanen.

Als Romantiker geht es mir weniger darum, meine Umgebung bzw. die historische Wirklichkeit abzubilden, als darum, das Motiv, das ich behandeln möchte, möglichst eindrucksvoll darzustellen. Die Komposition des Werks entwerfe ich also eher nach künstlerischen als wahrscheinlichen Kriterien. Obwohl meine Geschichten für Gewöhnlich in der wirklichen Welt bleiben, erwecken sie wegen meiner Beschäftigung mit Träumen, psychologischen Phänomenen und anderen geheimnisvollen Stoffen oft den Eindruck des Überwirklichen.

Mein erstes und bisher einzig veröffentlichtes Buch „Der Schwarze Hibiskus“ gibt nicht unbedingt einen richtigen Eindruck von meinem Stil, weil ich es vor mehreren Jahren schrieb. Danach habe ich zwar mehrere Dinge geschrieben, aber nichts veröffentlich. Demnächst soll jedoch wieder ein Roman erscheinen.

Das war erstmal alles. Verzeiht nochmal, dass es so lang wurde und herzlichen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, es zu lesen. Schreibt mir gern, wenn meine Beschreibungen euer Interesse wecken konnten, und ob ihr euch etwas darunter vorstellen könnt. Ich freue mich, auf eure Antworten.

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Hi,
eine ausführliche Vorstellung ist doch schön. Wieso entschuldigst du dich dafür?

Der hat mich schwer enttäuscht mit seinem House of Usher. Ich habe es im Original gelesen und mich zu Tode gelangweilt.

Da müsste ich mal nachsehen, was ich von dem gelesen habe. Ich fand ihn gut.

Das ist Ewigkeiten her, dass ich da mal hineingesehen habe. Du bringst mich auf eine gute Idee.

Von ihr habe ich nur einen gelesen und war entsetzt. Sehr schlecht, fand ich.

„Die falsche Kiste“ von Stevenson und Osbourne habe ich mit jeder einzelnen Zeile genossen. Sehr schön und witzig!

Danke für deine Vorstellung, die mal etwas anders ist als die meisten Vorstellungen.

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Hallo, schön, Dich kennenzulernen.
Ich freue mich, von Dir zu lesen. Ganz wörtlich gemeint, denn ich glaube, Deine Texte treffen meinen Geschmack. Ich lese gern klassische Literatur, wobei ich Kriminalromane und Gothicnovels aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert besonders gern mag. Wenn Du also Leser suchst, melde ich vorsichtig Interesse an.
Woran arbeitest Du zur Zeit?
Liebe Grüße, Arletta

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Ein freundliches Hallo.
Bekanntlich passt auf jeden Topf ein Deckel. Man muss nicht der breiten Masse gefallen. Schön, dass du deinen Stil gefunden hast. Da kannst du dich glücklich schätzen. Die Genres auf dem deutschen Markt lassen leider nicht viel Spielraum für Texte abseits des Mainstream. Um so wichtiger, sich selbst treu zu bleiben.

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Ja, über Poe und Christie hatten wir zwei schon gesprochen. Ich mag beide Autoren sehr gern, habe aber die beiden Werke, die dich enttäuscht haben „der Untergang des Hauses Usher“ und „der Tote in der Bibliothek“ (wenn ich mich recht erinnere), nicht gelesen. Bei Poe fand ich „das verräterische Herz“ und „Grube und Pendel“ ganz hervorragend, sonst habe ich von ihm fast nur Gedichte gelesen. Bei Agatha Christie gibt es sehr starke Unterschiede zwischen den Büchern. „Auf doppelter Spur“ fand ich zum Beispiel sehr langweilig. Andere gehören aber zu den besten Krimis, meiner Meinung nach. Wenn man es spannend mag, ist „Und dann gabs keine mehr“ sehr zu empfehlen.

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Ich komme mir bisschen vor wie eine Plaudertasche, wenn meine Vorstellung fünfmal solang ist, wie die aller anderen. :joy:

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Hallo und herzlich willkommen @H.al-Rawi :slightly_smiling_face:

Eine wirklich lange Vorstellung, aber so informativ, dass ich nicht aufhören konnte sie zu lesen.
Der Schreibstil, den du bevorzugst muss einem tatsächlich gefallen. Da stimme ich dir zu.
Bei Edgar A. Poe, Agatha Christie und Sir Arthur Conan Doyle hattest du mich und ich würde mich freuen, von dir zu lesen. Vielleicht stellst du ja mal eine Probe hier ein.

Vielleicht können wir dir sogar mal unsere Hilfe bei dem einen oder anderen ‚Problem‘ angedeihen lassen :wink:

Bis dahin wünsche ich dir viel Freude hier in und mit der Community

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Stimmt, wir hatten das schon mal. Dann muss ich mein Augenmerk mal auf andere Werke dieser Autoren werfen.

Danke, das freut mich!

Na ja. Ein Schriftsteller ist letztendlich doch eh nichts Anderes als eine Plaudertasche. :innocent:

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Dann wären die Bücher ganz, ganz kurz … :slightly_smiling_face:

Das ist sehr richtig. Und auch bezüglich der Genres auf dem Markt kann ich nur zustimmen, wobei das glaube ich nicht nur im deutschen Markt so ist.

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:rofl:

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Danke, das ist sehr freundlich.

Solltest Du jemals eine berühmte Schriftstellerin werden, geht dieser Satz garantiert in die Geschichte ein :smile:

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Ich kann ihn ja schon mal auf meiner Homepage ganz vorne platzieren. Dann gehört der Satz mir. Und wehe dem, der ihn mir streitig macht!

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Ich wollte gerade sagen: aaaber, ich kenne deinen Nick doch schon!

Also ganz offiziell: Willkommen :slight_smile:

Ich glaube auch, dass den eigenen Stil zu finden, am Wichtigsten ist. Wenn du gerne einen historischen Schreibstil pflegst - warum denn nicht. Der Buchmarkt ist sowieso so gestrickt, dass es ein bisschen wie gewürfelt wirkt, ob eine Geschichte „ankommt“.

Vielleicht etablierst du dir ja eine Themenblase, für die du dann bekannt bist und geschätzt wirst. Hauptsache du hast auch Freude am Entwickeln deiner Texte.

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:wink:

Das ist das Ziel.

Das habe ich auf jeden Fall.

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Das ist der Klappentext meines derzeitigen Projekts:

In dem mittelalterlichen bosnischen Dorf Dolinmračna scheint das Ende der Welt angebrochen. Ein ungewöhnlicher Pestausbruch hat den Landstrich heimgesucht und beinah vollständig entvölkert – die allermeisten, die nicht an der Krankheit verstorben sind, zogen längst fort. Nur das düstere Schloss ragt noch unverändert empor, der Landsitz des Grafen und ehemaligen Lehensherren Valentin von Herzmanovsky, der im Rufe steht, schwarze Künste zu treiben. Es gibt jedoch Vermutungen, der Graf stehe im Besitz eines Heilmittels. In der Hoffnung darauf machen sich Almir und Elmedina, zwei der letzten verbliebenen, auf den Weg zum Schloss, doch sie wissen nicht, was sie dort erwartet…

Sehr gern. Vielleicht etwas aus dem derzeitigen Projekt sobald ich etwas geeignetes habe, oder etwas früheres. Da muss ich nochmal nachsehen.

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Der wird in einem Prozess wegen geistigen Diebstahls zur Strecke gebracht.

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