Seitenwind Woche 4: Dialoge

Überraschungseier

»Oh hallo, Michou. Auch mal wieder hier?«

»Ja, das Essen hier ist einfach superb. Du weißt doch, ich liebe Abwechslung! Bei mir zuhause gibt’s ja immer nur dasselbe. Und was bringt dich hierher?«

»Ich musste endlich mal wieder raus. Mir ging es die letzten zwei Wochen nicht so gut. Aber dafür hat sich das Personal kulinarisch förmlich überschlagen!«

»Man sieht es, mein Lieber. Du wirst allmählich etwas moppelig. Was wird dann aus dem athletischen Liebhaber?«

»Das Essen wird hier auch auf edlem Porzellan serviert. Sind diese rankenden Rosen auf dem Teller nicht einfach stilvoll? Und der Blick auf den Garten - einfach wundervoll.«

»Jaja, toll. Lenk nicht ab. Was meinst du, Charly? Wollen wir nicht mal wieder … du weißt schon?«

»Michou, wie soll ich sagen? Ich fühle nicht mehr dasselbe wie früher.«

»Ach, komm. Gerade heute hätte ich so Bock darauf. Hast du keine dicken Eier, Charly?«

»Nicht mehr. Frauchen hat mich vor zwei Wochen in eine Kiste gesperrt, dann sind wir zu so einem komischen Kerl im weißen Kittel gefahren und als ich wieder wach wurde, waren sie weg.«

»Dieses felllose Gesindel!«

Das Telefon klingelt.

„Morgen, Kollege.“

„Was willst du?“

„Hast letzte Nacht gesoffen?“

„Hab frei.“

„Jetzt nicht mehr. Deine Suspendierung wurde aufgehoben.“

„Sagt wer?“

„Sagt der Polizeidirektor.“

„Kann ich den mal sprechen?“

„Im Moment nicht.“

„Wieso?“

„Liegt in deinem Büro auf der Couch und schläft seinen Rausch aus.“

„Langsam erhob sie sich.“

„Häh?“

„Das Sofa knarrte bedächtig, als sich die erdrückende Last, von ihm löste.“

„Du spinnst wohl! Was soll das?“

„Ihre Augen musterten ihn. Hasserfülltes Funkeln traf ihn wie ein mächtiger Blitz.“

„Ich geb dir gleich mächtiger Blitz. Du findest das wohl witzig?“

„Einem Dämon gleich, schleppte sie sich in Richtung Küche.“
„Grrr!“

„Das gurgelnde Knurren entwich einer Kehle, die tiefer schien als die Hölle.“

„Nie wieder schaue ich mit dir einen Horrorfilm. Du Spinner!“

„Ach Schatz sei doch nicht so. Bringst du mir ein Bier mit?“

Ende der Geschichte

„Hallo kleiner Vogel! Kann ich dir irgendwie helfen?“

„Was …? Wieso nennen sie mich so?“

„Du … ähm …“, der junge Kellner räusperte sich und sah ziemlich verlegen aus. „Du hast mich an jemanden erinnert. Du hast so zerbrechlich und traurig ausgesehen. Es tut mir leid, wenn ich dir damit zu nahe getreten bin, das wollte ich nicht!“

„Ja, schon ok. An wen habe ich sie denn erinnert?“

„Max, sag einfach Max zu mir. Das ist eine längere Geschichte, ich glaube kaum, dass du die hören willst. Und, naja, ich arbeite hier.“ Er deutete ins Innere des kleinen Cafés, an einem dessen Tischchen entlang der Straße sie saß.

„Doch das würde mich tatsächlich interessieren!“, antwortete sie für ihn völlig überraschend. „Wie lange musst du denn noch arbeiten?“

„Etwa eine halbe Stunde.“

„Ok, dann bring mir so lange einen Milchkaffee. Ich warte auf dich.“

Mit zwei weiteren Milchkaffee setzte sich Max kurze Zeit später zu ihr und ohne weitere Worte begann er leise zu erzählen: „Als Junge, da war ich für eine Weile in einem Waisenhaus in der Nähe von Wien. Dort hatte ich eine Schwester. Keine wirkliche Schwester, also wir hatten nicht die selben Eltern oder so was. Aber wir waren uns so nah, wie nur Geschwister es sein konnten. Wir haben alles gemeinsam gemacht, wirklich alles. Wir beide und ein großer weißer Stoffhase." Unwillkürlich musste Max schmunzeln. "Sie war mein kleiner Vogel. Große traurige Augen und lange blonde Zöpfe. Keine so wilden rote Haare so wie du. Und doch, irgendetwas in deinen Augen … aber ich schweife ab.“ Max räusperte sich und nahm einen Schluck Kaffee, bevor er tief Luft holte und leise weiter redete: „Ich habe sie geliebt, sie war einfach meine andere Hälfte, anders kann ich es nicht beschreiben. Und dann kam der Tag, der eigentlich der glücklichste im Leben eines Waisenkindes sein sollte – es fand sich ein Ehepaar, das mich adoptieren wollte. Allerdings nur mich.“ Er musste schlucken und als er weiter sprach, war seine Stimme ein klein wenig heiser. „Als ich etwas älter wurde habe ich angefangen nach ihr zu suchen. Jahrelang. Aber Nina, sie …“ In diesem Moment bückte sich die junge Frau nach ihrem Rucksack. „Warte, die Geschichte ist noch nicht zu Ende!“, protestierte Max als sie in den Rucksack griff.

„Doch das ist sie“, antwortete der Rotschopf, zog einen schmutzig grauen, abgeliebten Stoffhasen aus dem Rucksack und setzte ihn vor Max auf den Tisch. „Du kannst mich Nina nennen“, meinte sie lächelnd.

Cryoschiff 2050

»Willst du auch etwas von dem grünen Brei haben?«
»Nein.«
»Hast du schon mal den Roten probiert?«
»Nein, aber ich bin sicher, dass er seinen Zweck erfüllt.«
»Vielleicht sollte ich Mal versuchen, den Brei zu frittieren.«
»Es ist keine Fritteuse installiert.«
»Wer hat denn dieses Ding nur ohne Fritteuse konzipiert?«
»Apple.«
»Ach richtig, können wir denn jetzt endlich an der Marsstation andocken Schiff?«
»Nicht ohne Adapter.«

Der Koffer

»Was macht der Koffer denn hier? Hast du ihn nicht ausgepackt?«
»Doch hab ich.«
»Und warum steht das verdammte Ding dann immer noch hier rum?«
»Hab ihn wieder eingepackt.«
»Eingepackt. Na toll … und wo gehts hin, wenn ich fragen darf?«
»Weg.«
»Weg … was heißt hier weg? Ich check’s nicht.«
»Stimmt, du checkst es nicht.«
Schreit: »Ich bin dein Mann, und ich verlange eine Antwort!«
Ruhig: »Weg, sagte ich doch schon. Und meine Koffer trage ich ab heute selbst.«

Zeitgeschichte

„Du siehst ja heute so vergittert aus!“
„Ja, man hat mich in Gewahrsam genommen.“
„Was hast du verbrochen?“
„Ich habe die Zeit totgeschlagen.“
„Heiliger Bimbam, du hast die Zeit erschlagen?“
"Ich wollte sie für mich gewinnen, dabei zerrann sie mir…“
„Und deshalb hat dich ein Wärter hinter Gitter gebracht?“
„Ja, er hat mir die Zeiger gestohlen, um seine Pause zu verlängern!“
„Was für eine Zeitverschwendung!“
„Ja, dabei ist Zeit so wertvoll.“

Schweigen ist Silber

„Warum hast du das getan? Du hast es getan und es war dir offensichtlich scheißegal, Hans!“

„Ich… weiß es nicht. Ich… hab das gar nicht gewollt. Es war mir nicht egal! Aber… was sollte ich denn machen? Die dumme Kuh hat ja förmlich danach verlangt.“

„Rede dich doch nicht heraus! Du bist einfach nur feige! Ein feiger Schwächling, der sich nicht mit seinen Problemen auseinandersetzen will.“

„Ich bin nicht feige! Sie hätte ja weggehen können! Aber nein! Steht nur stumm da und heult.“

„Weggehen? Mach dich doch nicht lächerlich. Dann hättest du ihr kaltblütig in den Rücken geschossen. Nein, sie hatte gar keine Chance, nicht die geringste! Du hättest mehr mit ihr reden sollen.“

„Was? Noch mehr? Ich habe mir den Mund fusselig geredet! Immer wieder habe ich ihr gesagt, dass es so nicht weitergeht. Dass ich das nicht länger mitmache. Dass das aufhören muss. Aber sie hat einfach nicht zugehört.“

„Und du? Hast du ihr denn zugehört? Wenn sie mit dir geredet hat? Du hast sie doch mal geliebt?“

„Dieses Blabla? Hat mich irgendwann überhaupt nicht mehr interessiert. Geliebt? Ja, am Anfang. Dann ging sie mir nur noch auf die Nerven. Immer nur Vorwürfe. Egal, was ich gemacht habe.“

„Und was hast du gemacht? Gespielt, bis kein Geld mehr da war. Getrunken, bis du nicht mehr stehen konntest. Da soll sie dir keine Vorwürfe machen? Du bist ein Mörder, ein feiger Mörder!“

„Es hätte auch anders laufen können.“

Entschlossen hebt Hans die Waffe an die Schläfe und zieht den Abzug über den Druckpunkt hinaus. Und endlich verstummt sein Spiegelbild.

Was?
„Alec? Himmelarsch, bist du’s wirklich? Wo hast du gesteckt, Mann? Ich versuche ständig, dich zu erreichen!“
„Ja, ich weiß. Jensen hat mich rausgeschmissen, Pete. Es gibt für mich wirklich keinen Grund, warum ich den Hörer abnehmen sollte, wenn ich seine Nummer auf dem Display sehe.“
„Das ist doch Schnee von gestern, Mann. Wir sitzen richtig tief in der Scheiße. Da draußen geht die Post ab!“
„Aha.“
„Wo bist du?“
„Ich bin draußen, Pete. An vorderster Front, genau da, wo’s gefährlich ist. Sag Jensen, wenn er Probleme hat, soll er seinen faulen Hintern hoch kriegen und sie selber lösen.“
„Das werde ich ganz sicher nicht tun.“
„Du bist ein feiger Sack, weißt du das?“
„Herzlichen Dank, du mich auch. Können wir uns treffen?“
„Den Teufel werd ich tun. Ruf mich nicht mehr an.“

Eselsweg

„Kann es sein, dass wir hier schon einmal vorbeigekommen sind?“, frage ich den Esel.
„Nö, glaube ich nicht“, antwortet er, ohne seinen Blick vom Boden zu nehmen. Er trottet weiter und weiter. Vielleicht habe ich den Esel doch zu viel zugemutet, zu schwer bepackt.
„Ist alles Okay bei dir?“, frage ich.
„Woher kommen bloß die vielen Steine?“, fragt der Esel schnaubend.
„Die am Weg?“
Er blickt mich missmutig an.
„Siehst du hier etwa noch andere?“
„Das sind doch nur Kieselsteine.“
„Stolpersteine sind das! Ich kann hier gar nicht richtig laufen“, sagt er und kickt mit dem Vorderhuf einen tennisballgroßen Stein zur Seite.
„Ach, hab dich nicht so. Ich kann hier ganz gut gehen.“
„Ihr Menschen! Ihr seht immer nur das Eurige. Ich aber habe vier Beine und da zählen die Steine doppelt!“, sagt er und stolpert.

Essen

„Schon wieder Fußball?“ Sie zog die Füße auf die Couch und zupfte die Strumpfhose glatt.
„Wat gibbet denn für zum Essen?“, wollte er wissen, legte die Fernbedienung beiseite und nahm sie gleich wieder zur Hand.
„Schnittchen“, meinte sie, „is ja sons nix da.“
„Schon wieder Schnittchen?“
„Ja, ist ja sons nix da.“
„Nee, nich schon wieder Schnittchen.“
„Kanns ja au ma kochen.“
„Dann schmeiß ich der Grill an.“
„Is kein Fleisch da und Kohle au nich.“
„Wat erzählste dann vonnet Kochen? Machste eben paar Schnittchen.“

„Entschuldigen Sie.“

„Ja?“

„Können sie mir sagen, wie ich am schnellsten zum Hauptbahnhof komme?“

„Ja, kann ich.“

„Und?“

„Kommt darauf an, wie schnell Sie sind.“

„Nun, ich hab‘ die 100 Meter früher in 11,5 gelaufen.“

„Das meine ich nicht. Ich denke, ich müsste nach einem Weg suchen.“

„Wieso das denn, ich dachte, Sie sind von hier.“

„Ja, schon, aber mit Ihrem Rollator werden Sie nicht überall durchkommen.“

Bäckereibesuch

„Guten Morgen Frau Walther, ein schöner Anblick an einem schönen Morgen. Wie immer?“
„Sie Schmeichler. Ja bitte, drei Brioche und ein Steinofenbrot.“
„Sehr gerne. Und zum Probieren noch einen Florentiner für meine Lieblingskundin. Ich hoffe, diese Ausländerin und ihre Balgen haben Sie nicht belästigt. Die lungern schon den ganzen Morgen vor meinem Schaufenster herum.“
„Aber gar nicht. Die Kinder haben vielleicht Hunger?“
„Die kriegen in unserem Land doch eine Rundumversorgung. Schmarotzer sind das. Das macht Neun Euro Fünfzig.“
„Bitte packen Sie mir noch vier Butterbrezeln dazu.“
„Vier?“
„Für die Frau und ihre Kinder.“
„Aber … Bloß nicht, dann werde ich die nicht mehr los, die Balgen werden alle meine Kunden belästigen, meinem Geschäft schaden.“
„Das tun Sie gerade selbst. Packen Sie mir jetzt die Brezeln ein?“
„Wie Sie meinen.“

Dumm ist sie nicht

„So reicht jetzt wieder mit daddeln. Mach den PC aus und geh schon mal Zähne putzen.“

K: „Mama, nur doch 15 Gegner. Nur noch die Runde.“

„Sag mal spielst du echt mit W-A-S-D und Maus? Krass das können viele in meinem Alter nicht mal.“

K: „Hä? Ja.“ „10 GEGNER!“ Der Blick, hoch konzentriert.

„Ja aber trotzdem. Du musst echt langsam ins Bett. Warum killst du den nicht?“

K: „Ne guck mal der hat nur noch wenig HP, der ist eh gleich tot. Ich kill sein Teammate, dann kann er nicht mehr geheilt werden.“

Ich wollte dass sie schlafen geht, aber ich bin doch stolz wie gut sie ist.

„Das ist klug. Aber echt es wird Zeit…“

K: „Mama, noch 3 Gegner.“

„Marie, andere in deinem Alter dürfen gar nicht…“

K: „EPISCHER SIEG!“ Der Arm fliegt in die Höhe.

„Krass, wissen die dass du erst 8 bist? Die meisten dürften Erwachsene sein, gegen die du gerade gewonnen hast.“

K: „Bist du verrückt? Die würden mich melden.“

„Vermutlich schon aus gekränktem Stolz.“

K: „Soll ich den PC herunterfahren oder willst du auch noch dran?“

„Der nächste bitte?“

„Grüss Gott ich…“

"Oh eine aus dem Schwabenländle

„Woher wissen sie denn das“?

„Tja,Grüss Gott das sagen wir hier nicht“ !

„Ach so…na dann…ich hätte trotzdem gerne zwei Wecken“.

Zwei was?."

„Zwei Wecken !“

Tut mir leid das haben wir hier nicht .„Uhren gibt’s am Stand gegenüber“.

Gespräche beim Essen

„Reich mir doch bitte noch einmal das Fleisch.“
„Solltest du nicht an deinen Cholesterinspiegel denken, Liebling?“
„Der ist mir egal. Ich hatte schon lange keinen so leckeren Braten mehr. Hast du gut gewürzt. Seit diese Tierseuche alles dahingerafft hat gibt es kaum was Gutes zwischen die Zähne. Wie bist du da ran gekommen?“
„Ich habe meine Fallen verbessert, nachdem ich diesen alten Film geschaut habe. Du weißt schon, Schatz, der mit dem schnuckeligen Österreicher.“
„Conan? Na, da haben sich die alten DVD’s doch mal gelohnt. Das Fleisch ist schön mager, so, wie ich es liebe.“
„Ja, Frau Meiners hatte nie viel Fett auf den Rippen. Ich werde sie vermissen.“
„Du hast doch sicher noch was von ihr in der Tiefkühltruhe. Ich fand sie ja schon immer zum Anbeißen. Gibst du mir jetzt bitte den Teller?“

Das Bekenntnis des Apfelbaumes

„Guten Morgen Apfel. Ich bins Frau Wurzel. Mir brennt etwas zwischen meinen Zellen – ich wollte Ihnen schon seit Jahrzehnten etwas sagen. Aber immer, wenn ich den dafür benötigten Mut gesammelt hatte, wurden Sie gepflückt.“

„Seien Sie gegrüsst, werteste Frau Wurzel. Freut mich sehr Ihre Bekanntschaft zu machen. Wie kann ich Ihnen den behilflich sein?“

„Ich hoffe Sie machen sich angesichts meiner Äusserungen nicht lustig…“

„So hoffe auch ich – aber versprechen kann ich beileibe nichts.“

„Gut, gut, gut. Irgendwann ist es ja soweit.“

„Dem habe ich nichts entgegenzusetzen. Aber nun darf ich Sie bitten - kommen Sie in die Pötte. Sonst haben wir wieder Herbst – und Ihre innere Zerrissenheit angesichts dessen, was Sie mir zu sagen haben, bleibt bestehen.“

„Homm – tief Luft holen. Das hilft. Stets. In jeder Lebenslage. So auch in dieser. Also mein liebster Apfel. Ich liebe Sie – und alle ihre Vor- und Nachfahren. Seit dem ersten Jahresring unseres Baumes.“

„Ohh – meine verehrteste Wurzel. Ihre Worte berühren mich – bis tief in mein Apfelkerngehäuse. Ich weiss gerade nicht, was zu antworten, angemessen wäre.“

„Es war ein Fehler, mich Ihnen zu offenbaren…“

„Nein, meine Liebe. War es nicht. Ich schätze Ihnen Ihre Ehrlichkeit hoch an. In der heutigen Welt besitzen wenige den Mut, sich einem Mitlebewesen in der Art zu öffnen, wie Sie es soeben getan haben. Seien Sie versichert. Ich liebe Sie ebenso – wie auch die Sonne, die Menschen, das Gras und möglicherweise auch den Herrn Apfelwickler. Obwohl der Letztere zeitweise auch sehr lästig werden kann…“

Anstalten

„Es steht wohl außer Frage, dass dieser Platz hier mir zusteht.“

„Das denken auch nur Sie, mein Herr.“

„›Cogito ergo sum‹ und das kann ich sogar laut: Mein Platz!“

„›Scio nescio‹ wäre bei Ihrer Person wohl angebrachter.“

„Sie unterschätzen meinen Intellekt. Sie wollen mich beleidigen!

„Nein, lediglich einen strukturierten Dialog führen, falls möglich.“

„Ich lasse mich nicht führen, mein Herr!“

„Und Ihre Dialektik kann mich mal!“

„Das ist stark.“

„Sau, sau, sau, saustark sogar, denn ich bin der ›primus inter pares‹, bäh!“

„So, jetzt ist aber wirklich mal gut. Ruhe jetzt! Alle setzen sich auf ihre Plätze:

Herr Sokrates hier und Herr Descartes neben Frau Müller, Essen kommt gleich!“

Aufbruchsstimmung

  • Haben wir alles?
  • Ja. Warte. Hast du meinen…
  • Schlüssel gesehen? Steckt an der Tür.
  • Ah ja! Und wo ist mein…
  • Geldbeutel? Auf dem Schreibtisch.
  • Richtig, da hatte ich ihn hingelegt. Wo kann denn mein…
  • Handy sein? Zuletzt war es im Badezimmer.
  • Genau, genau, jetzt weiß ich’s wieder, ich hol’s nur schnell…
  • Also dann, haben wir alles?
  • Handy, Schlüssel, Geldbeutel - ja, alles da. Gehen wir!

»Süßes, Saures oder Geld!«
»Ihr seid ja nicht mal verkleidet!«
»Na und?«
»Und seid ihr nicht schon etwas zu alt für diesen Unfug?«
»Mann, ist der peinlich!«
»Moment, ich hab da was für euch.«
»Nicht Ihr Ernst!«
»Wieso?«
»Das sind ÄPFEL!«
»Ja, süß-sauer, sehr lecker. Und ODER gibt’s hier nicht!«

true story …