Das Lied des Hauses
1. Stürmige Nacht
Das Donnern in der Ferne, der Mantel der die Nacht brachte und der Regen, der auf die Dachrinne fiel. Das waren alles Dinge die die zwei Mädchen vom schlafen hinderten. So begannen sie sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Lilly erzählte ihrer besten Freundin Kimberly von einem verfluchten Anwesen, das nicht mal so weit weg von ihrem Schlafplatz war.
Ein Anwesen das so schlimm sein soll, das sich keine Menschenseele mehr getraut hätte nur in die Nähe dieses Hauses zu gehen.
Bei der Vorstellung von einem verfluchten Anwesen reichte, damit Kimberly etwas blass und schwindelig wird. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen stand Lilly auf.
„Zieh dich warm an Kimi! Wir gehen dahin~“ Meinte Lilly zu Kimberly.
Kimberly gefiel die Idee so überhaupt nicht, aber sie wollte nicht als Weichei dastehen. So nickte sie zögerlich und die beiden zogen sich warm an, mit einer dicken Regenjacke. Lilly nahm sich noch einen Rucksack mit, in dem sie zwei Taschenlampen, zwei Paare Ersatzschuhe und ein Ouija-Brett.
Lilly hochmotiviert und gespannt ging als erstes hinaus, hinterher kam Kimberly raus. Sie liefen und liefen und liefen, bis sie raus aus der Stadt waren. Mit den schönen und gemütlichen Straßen war es vorbei, jetzt gab es nur noch Feldwege durch den dichten und finsteren Wald. Die Taschenlampen der beiden Mädchen ging an, als sie durch die dunklen, schlammigen Wege zum Anwesen liefen. Bei jedem Blitz der einschlug, zuckte die Kimberly ängstlich zusammen, sie bereut es etwas zugestimmt zu haben.
Schritt für Schritt kämpfen sich die beiden Mädchen durch den tiefen Schlamm, bis sie an einem Hügel ankamen. Die Blitze schlugen immer mehr ein und der Regen wurde immer intensiver. Sie haben sich beeilt um nicht noch Nasser zu werden.
2. Das Verfluchte Anwesen
Die beiden Mädchen öffneten das Tor zum Anwesen und gingen hinein. Kimberly schluckte laut und schaute sich langsam um. Ihr Herz klopfte von Sekunde zu Sekunde schneller. Sie glaubte an Geister und wollte keines Falles einen verärgern. So zog sie ihre in Matsch eingehüllten Schuhe aus und zog sich sauber Ersatzschuhe an. Lilly sah das und begann laut zu lachen.
„Warum ziehst du dir neue Schuhe an? Hast du Angst Diesen Geist zu verärgern? Du glaubst doch nicht wirklich an sowas oder?“ Fragte Lilly mit einem Grinsen.
Als Antwort nickte Kimberly sehr schnell. Lachend ging Lilly durch den dunklen Flur. Bei jedem Schritt hörte man das knarzen der Holzbretter, der pfeifende Wind durch die Fenster und es war so kalt in dem Anwesen, das man den Atem vor den Augen sah.
Kimberly dachte sich mehrmals, das es eine dumme Idee war, man stört nicht die Seelen die an einem Platz ruhen wollen.
Sie gingen gemeinsam durch die Hallen, bis sie an einer großen Halle ankamen. Da bereitete Lilly das Ouija-Brett vor.
„Wir sollten das wirklich nicht machen, lass uns lieber wieder nach Hause gehen und uns einen Film anschauen“ meinte Kimberly besorgt.
„Mach dir doch nicht gleich in die Hose Kimi! Es gibt ja keine Geister in Wirklichkeit“ Antwortete Lilly kichernd.
Beide begannen die Geister zu befragen, doch es passierte nichts. Nichts hat sich verändert, nichts hat sich bewegt, nicht einmal etwas gespürt hatten die beiden.
„So Langweilig! Dieser Geist ist ja voll Öde, lass uns-“ Sprach Lilly gerade aus, bis sie von dem Knallen der Tür unterbrochen wurde. Beide zuckten auf und schauten sich für einen Moment ruhig an. Lilly stand auf und meinte noch, das es nur ein Zufall war und ging zur Tür um zu versuchen sie zu öffnen, aber es ging nicht. Etwas ängstlich schaute sie sich um, als langsam die Möbel des Saales begannen sich zu bewegen und direkt auf Lilly zuzufliegen. Sie schrie so laut wie noch nie und rannte los. Kimberly hatte noch nie gesehen, das ihre beste Freundin solche Angst haben kann und versuchte ihr hinterherzurennen, doch Lilly war um einiges schneller. So schnell wie sie rannte, verloren sich die beiden auch in dem Anwesen.
Das Knallen der Möbel wurde immer Lauter, Kimberly hatte das Gefühl das sie schon Stimmen hörte, ein Weinen oder auch ein Flehen. Vor Angst rannte Kimberly in den nächstbesten Raum den sie sah und versteckte sich unter dem Tisch.
3. Der Geist des Hauses
Kimberly saß unter dem Tisch, das Herz raste so schnell wie noch es noch nie schlug. Ihr Gesicht verlor jegliche Farbe und ihr wurde ganz schummrig. Das Knallen der Möbel verschwand wie mit einem Schnipsen. Um sie herum gingen die Kerzen und Laternen langsam an. So sah Kimberly wieder ihre Füße am Boden und sie hörte eine Stimme in ihr Ohr flüstern.
„Hab Keine Angst mein Kind, Ich will dir nichts tun“ Diese Stimme, sie war sehr sanft, hatte eine entspannende und tiefen Ton. Sie konnte selbst die Angst aus Kimberly nehmen, sie spürte das dieser Geist nichts böses von ihr wollte.
„Mein Kind hab keine Angst, ich war genau so ein Mensch wie du“ Meinte die Stimme zu Kimberly.
„A-Aber wie kann das sein“ fragte sie mit zittriger Stimme.
Da antwortete die sanfte Stimme „Vor sehr vielen Jahren, als das Wünschen noch etwas brachte, da lebte ich mit meinen zwei Kindern und Frau hier. Doch eines Abends stürmte es wie an dem heutigen Tage. Ein Blitz schlug ein, versperrte jeden Ausgang und ein Feuer breitete sich aus. Ich versuchte alles um meine Familie zu retten. Doch es gelang mir nicht, das Feuer verfluchte uns, hält uns an diesen Ort gefangen“
Kimberly hörte ihm mit Mitleid zu ohne ihn zu unterbrechen, als er fertig war mit reden, fragte sie der Stimme ob es einen Weg gebe den Fluch zu brechen"
„Nur ein Mensch mit einer reinen Seele kann uns helfen. Ein Lied muss man uns singen, um die verlorenen Seelen zu retten. Sing von deiner Seele“ Flüstert er Kimberly ins Ohr mit einem funken Hoffnung in der Stimme.
Da überlegte Kimberly etwas, bis sie ein lautes, grellendes Kreischen durch die Wände hörte.
4. Die Tochter des Hauses
Sofort rannte Kimberly raus aus dem Raum und folgte dem Kreischen ihrer besten Freundin. An der richtigen Tür gelangen, versuchte sie die Tür zu öffnen und dran zu zotteln, doch die Türklinge bewegte sich nicht mal einen einzelnen Millimeter.
Die Stimmte die Kimberly hörte, der Geist des Hauses spürte den magischen Siegel, der die Tür verschloss, sammelte all die Kraft die er benötigte um den Siegel zu brechen. Ohne den magischen Siegel, konnte Kimberly die Tür öffnen und ging hinein. Sie sah wie Lilly zusammengerollt auf einem alten, staubigen Teppich lag. Um sie herum schwebten Möbel, die begannen immer schneller um Lilly zu kreisen.
Kimberly atmete tief durch, unterdrückte ihre Angst und begann von ihrer Seele ein kleines Lied zu singen.
Keine Angst, Ich bin bei dir
Du bist nicht verloren,
Nicht Allein, Fühle mit dir
Lass mich bei dir sein,
Lass mich dein Herz wärm,
Lass mich dein Freund sein
Ich bin bei dir,
So Gib mir deine Hand,
Mein Freund
Kimberly sang Strophe für Strophe und die Möbel die um Lilly kreisten wurden immer langsamer. Die Möbel fielen auf dem Boden als sie ihre letzten Worte sang.
Lilly zitterte stark auf dem Boden, durch die Anwesenheit von Kimberly beruhigte sich Lilly nach und nach immer mehr.
Die beiden Mädchen spürten wie es immer wärmer im Raum wurde, bis sie beide eine Zittrige Kinderstimme wahrnehmen konnten.
„Oh ich flehe euch an, lasset mich noch einmal das Licht sehen, das Licht der Welt, lasst es mich bitte noch einmal es sehen“ Meinte die Kinderstimme mit einem Hauch Hoffnung.
Kimberly schaute sich um und suchte etwas um das Licht zum scheinen zu bringen. Sie schloß die Augen und atmete tief hinein und tief aus. Um ihnen Herum begannen die Kerzen zu entfachen und die Laternen zu leuchten, ein so schönes und reines Licht, das der Geist der Tochter selbst meinte:
„Danke! Endlich weiß ich wie das reinste und schönste Licht im Dunkeln dieser Welt sich anfühlt.“ Nachdem die Stimme das sagte, spürte man wie sie woanders hinging.
5. Die Familie des Geistes
Kimberly und Lilly gingen langsam durch die Gänge des Anwesens, dabei schmieg sich Lilly an Kimberly ran.
„Es tut mir so Leid Kimi! Es tut mir leid das ich dir nicht geglaubt habe.“ meinte Lilly, währenddessen ihr wenige Tränen noch immer über die Wangen kullerten.
„Mach dir bitte keine Sorgen Lilly!~ Aber ich brauche dich gleich. Im großen Saal gab es ein Flügel, ich möchte das du drauf spielst“ Meinte Kimberly als Antwort an Lilly.
Sie schaute Kimberly verwirrt an und fragte leicht schluchzend: „Wieso?“
Daraufhin antwortete Kimberly: „Ganz einfach! Wenn wir zusammen das Lied spielen… Dann können wir den Fluch der armen Familie brechen und sie befreien!“
So liefen die beiden Mädchen, Hand an Hand in den großen Saal. Dort stand ein großes Flügel. Das Instrument hatte schon mal bessere Tage erlebt, doch es war noch funktionstüchtig. Lilly saß sich an das Instrument ran und begann mit der linken Hand Akkorde zu spielen, um genauer zu sein waren es insgesamt 6, mit der rechten Hand war es eine Melodie, so sanft und doch so gleich auch kraftvoll. Kimberly stellte sich vor dem Flügel und begann von Herzen zu singen.
Keine Angst, Ich bin bei dir
Du bist nicht verloren,
Nicht Allein, Fühle mit dir
Lass mich bei dir sein,
Lass mich dein Herz wärm,
Lass mich dein Freund sein
Ich bin bei dir,
So Gib mir deine Hand,
Mein Freund
Ein Wort nach dem anderen Sang Kimberly, Jede einzelne Kerze in den Räumen begannen wieder zu brennen, Die Räume immer strahlender. Sogar die verzierten Goldmuster unter dem ganzen Staub begannen wieder zu strahlen. Der Raum wurde so angenehm warm, das man nicht mal mehr eine Jacke bräuchte.
Nachdem sie fertig war mit dem Singen, spielte Lilly noch etwas am Klavier weiter, da hörte man wieder eine Stimme, aber diesmal war es eine ganz andere. Es klang wie ein Junge.
„Oh! Was höre ich denn da! Ich habe noch nie sowas schönes gehört! Wer seid ihr, das ihr solche berührenden Klänge geben könnt?“ Fragte diese Stimme in einem faszinierten Ton.
Da meinte Kimberly sofort: „Ich bin Kimberly, aber man kann mich auch Kimi nennen“ und direkt danach rief Lina: „Und ich bin Lina!“
Als sie das Aussprachen, konnten sie langsam die Umrisse von drei Personen sehen. Ein kleines Mädchen, ein junger Mann und beide halten die Hand einer Frau.
Vor ihnen stand dann eine Gestalt, eine ziemlich große Gestalt. Als sie dann begann die Sprechen erkannte Kimberly sofort die Stimme. Es war die Stimme vom Geist des Hauses.
„Ich danke euch! Ich danke euch, das ihr uns befreit habt. Ich habe sofort gespürt das ihr eine reine Seele habt. Ich werde das nie wieder vergessen was ihr getan habt“ Meinte er überglücklich und umarmte seine Familie und meinte zum Schluss „Ich werde euch beide mit meinem Segen schützen, euch soll das Böse niemals verderben können“.
Das waren die letzten Worte, bevor die Gestalten langsam verschwanden.
6. Der Heimweg
Es war ein Abenteuer, das dem Ende naht. Lilly und Kimberly liefen gemeinsam wieder den Weg zurück, atmen tief durch und da meinte Kimberly zu Lilly: „Zuhause trinken wir zuerst einen warmen Kakao-“.
Da lies Lilly nicht mal Kimberly zu Ende reden und meinte: „Oh Ja! Das machen wir nicht nochmal okay?“. Mit einem Lachen nickte Kimberly und meinte zu Lilly mit einem Grinsen: „Hat da etwa Jemand Angst“. Da wurde Lilly etwas rot und nickte.
Nun, aber wer ist denn jetzt dieser Geist des Hauses? Das fragt ihr euch sicherlich! Nunja, das bin ich, ich bin der Geist des Hauses, der Mann, der vor Jahrhunderten mit seiner Familie in diesem Anwesen gestorben ist. Mögen unsere Erlöser ein gutes und schönes Leben haben.
Nachwort
Falls du es bis hier her gelesen hast, danke ich dir von ganzen Herzen! Hinterlasse doch ruhig etwas Feedback und solltest du einen Fehler finden, korrigiere mich ruhig!
Das hier ist meine erste Geschichte die ich so richtig zu ende geschrieben hab, also bin ich ziemlich stolz drauf.
Ich wünsche dir noch sehr viel Spaß beim Lesen der anderen Geschichten oder auch einfach noch einen schönen Tag