Leseprobe – 4 – Die zwölf Nächte von Wien

Kommentare und Kritik wie immer erwünscht, lG
Teil1: Leseprobe

Teil2: Leseprobe - 2 -

Teil3: Leseprobe - 3 - Die zwölf Nächte von Wien

Teil4 folgt hier

Sensengasse
Drei Stunden und etliche Protokollseiten später stand Juliane beim Doktor Larisch. Nirgends war ein Hinweis auf den zerteilten Körper zu sehen, alle Seziertische waren leer. Die Miene des Rechtsmediziners war ausdruckslos.
»Dieser Mann ist letztendlich mit einer hochdosierten Mischung von Fentanyl und Propofol bis zum Atemstillstand betäubt worden. Diese Mittel kommen uns jetzt deshalb so bekannt vor, weil wir ja nun den dritten derartigen Fall haben. Im Gegensatz zu Opfer eins und zwei, die beide bereits tot waren, ehe man sie – sagen wir mal, weiter verarbeitet hat –, wurden ihm die Glieder der einzelnen Extremitäten jedoch abgetrennt, während der Blutkreislauf noch intakt war, sodass der Mann ausgeblutet ist. Erst danach wurde der Kopf vom Rumpf entfernt. Und wie gehabt tiefgefroren. Und jetzt,« Larisch hielt kurz inne, »kommt noch ein unappe­titliches Detail, das ich Ihnen leider nicht ersparen kann. Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass dem Toten der Penis fehlt?«
Juliane spürte ein Vibrieren in der Magengegend.
Der alte Medizinmann beugte sich etwas vor und sah sie prüfend an.
»Seine Manneszier wurde ihm meiner Erkenntnis nach ganz zu Beginn seiner – man muss es wohl so nennen – seiner Hinrichtung abgehackt. Gefunden habe ich das Teil in seinem Rektum. Und ich nehme auf Grund der Blut­gerinnung an, dass ihm die Betäubung erst danach gewährt wurde. Genauer Todeszeitpunkt Fehlanzeige.«
Juliane blies ganz sachte den Atem aus und schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie jedoch sofort wieder, als sich der Schlafmangel der letzten Nächte bemerkbar machte und sie zu schwanken begann. Sie straffte die Schultern.
Larisch entspannte sich etwas, als er merkte, dass sie trotz allem nicht vorhatte wegzukippen und fuhr dann nüchtern fort:
»Dem Erkennungsdienst habe ich schon ein Foto vom Gesicht schicken lassen.«
»Das ist schön, aber wissen S’ was, Herr Doktor, ned bös sein, aber mir ist langsam alles wurscht. Ich bin so müd’, dass ich auf der Stell’ umfallen könnt.«
Larisch nickte. Auch er sehnte sich nach Ruhe. »Ist schon recht, Frau Major. Ärztliche Anordnung: Heute ab zwanzig Uhr Bettruhe. Mindestens acht Stunden.«
Juliane salutierte mit einem mühsamen Lächeln. »Jawohl, Herr Chefarzt. Für den Max auch?«
»Auch für den. Abtreten! Ich red’ gleich mit dem Herrn Oberst.« Jetzt lächelte er auch.

Schwarzenbergplatz
Unterhalb der Zeitanzeige (19:42:02) erschien auf dem Display des Telefons Pawlaks Nummer.
»Ha, jetzt geht es nach Haus.«, frohlockte Juliane und tippte auf die Lautsprech­taste.
»Ich hab Verstärkung für euch.«, sagte Pawlak. »Und eine neue Leiche. Anonymer Anruf. Tatortgruppe ist schon unterwegs.«
Verstärkung. Verstärkung und nicht Ablöse, hatte er gesagt. Neue Leiche hatte er gesagt. Juliane starrte Max an, der aufgesprungen war und nun auf der Kante ihres Schreibtisches saß.
»Was wird das, wenn es fertig ist? Macht da einer Überstunden?«, blaffte Max laut in Richtung Telefon. Üblicher­weise von nahezu buddhistischem Gleichmut verlor nun auch er schön langsam seine Beherr­schung.
»Sieht fast so aus. Und nicht nur der, sondern wir auch.«, seufzte Juliane leise, dann fragte sie: »Wo müssen wir hin? Oder übernehmen das schon die Kollegen?«
»Ihr schaut euch das am Besten alle gemeinsam an. Ofner und Dohna sollten schon vor Ort sein. Und danach habt ihr beide zwei Tage Ruhe.«
»Ich hör den Larisch.«, die Bemerkung konnte sich Juliane nicht verkneifen.
»Eh.«, bellte Pawlak und fuhr ungerührt fort: »Und was den Fundort betrifft. Schwarzenbergplatz beim Weingarten.«
Juliane verdrehte die Augen: »Lassen Sie mich raten, in einem Weinfassl?«
»Korrekt.«
»Nein!! Oder?«
»Doch, doch, doch. Wir haben es ganz offensichtlich mit einer sehr symbolverliebten Tätergruppe zu tun.«
Als Juliane und Max mit einem Streifenwagen in Wiens kleinstem Weingarten am Schwarzen­berg­platz eintrafen, sahen sie dort links vom Eingang in das Haus Schwarzenbergplatz zwei bei der sanften Biegung des weiß gekalkten Balustradenzauns ein Holzfass stehen. Der Deckel war abgenommen worden und lehnte schräg an der Fass­­wand. Drei Scheinwerfer beleuchteten das Stillleben.
Darum herum standen versammelt: Zwei Funk­streifenwagen samt ihrer Besatz­ung, der Doktor Larisch, der Wagen von der Frau Oberstleutnant Ofner, die Ofner selbst und ihr Adlatus, der Alex Dohna, dazu noch der Habek samt seiner Truppe. Über der Szene schwebte trotz der Kälte ein intensives Aroma nach abgestandenem Wein.
‚Hat der Habek also doch noch keinen Urlaub, der Arme!‘, dachte Juliane wenig kollegial und ziemlich schadenfroh, während sie sich zwischen den Autos hin­durch­schlängelte.
Laut sagte sie: »Schönen guten Abend, Frau Oberst­leutnant.«, wie es Situation, Rang und Höflichkeit gebot.
Die beiden Bezirksinspektoren Max und Alex nickten einander zu. Habeck zog es vor zu schweigen und sparte sich auch etwaige entrüstete Blicke auf das Ermittlerteam. Man hatte es schon mit der massiven Mattheus nicht leicht, aber mit der ebenso schönen wie scharfzüngigen Charlotte Ofner war absolut nicht zu spaßen. So ergab er sich in sein Schicksal und raunzte stattdessen seine Untergebenen an. Leider war er dabei nicht vorsichtig genug, denn sein Verhalten blieb den beiden Frauen nicht verborgen.
Max bemerkte deren Blickwechsel und grinste innerlich. Der Habek, der Radlfahrer, der immer nach oben buckelte und nach unten trat, der präpotente Aff’. Das gab wieder mal ein Vor­stellungs­gespräch mit der Ofner. Die war da nicht zim­perlich und sie war gut aufgestellt, denn sowohl der Vorgesetzte vom Habek als auch der Oberst Pawlak schätzten sie sehr.
Doktor Larisch, der neben dem Körper des Toten gekniet hatte, erhob sich ächzend. »Das wird Ihnen jetzt gar nicht gefallen, Frau Oberstleutnant. Das ist der gewesene Abteilungsinspektor Gustav Privodnik.«
»Und woher kennen S’ den?« Ofner runzelte die Stirn. »Oder halt, warten S’ einmal. Ist das der mit dem Ausraster und dem Unfall? Ich erinnere mich jetzt. Aber wieso hat der eine Uniform an? Der ist doch entlassen worden nach seiner Todesfahrt. «
»Die Uniform ist ein Nachbau.«, murmelte Habek.
Auch Juliane erinnerte sich jetzt an den Skandal vor sieben Jahren.

  • Polizist verprügelt Familie
  • Amok-Polizist tötet junge Frau
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Die Presse hatte sich auf die Exekutive gestürzt, als läge die Schuld für das Vorgefallene ganz allein bei ihr. Dabei war die ganze Angelegenheit noch am selben Tag aufgeklärt worden.
Der beruflich überforderte und total betrunkene Privodnik hatte, nachdem seine Frau schwer verletzt zu den Nachbarn gelaufen war und die Nachbarn die Polizei geholt hatten, auf seiner Flucht in einem Kreisverkehr einen Aixam mit einer jungen Frau von der Fahrbahn katapultiert. Das alles in Uniform, wohlgemerkt.
Er war aber nicht einmal bis zur deutschen Grenze gekommen, die Presse übertrieb wieder mal schamlos.
Der Rest allerdings war ein Drama vom Feinsten. Am Ende der Verfolgungsjagd wollte er zuerst sich selbst erschießen. Dann wollte er einen ‚suicide by cop‘ provozieren und feuerte auf die Kollegen. Er wurde jedoch nicht erschossen, sondern nur durch einen Schuss in die linke Schulter kampfunfähig gemacht. Und das war das Ende seiner Karriere.
Er wanderte für drei Jahre ins Gefängnis, wo Polizisten, wie man weiß, besonders gerne gesehen sind. Da das Strafausmaß höher war als zwölf Monate, wurde er aus dem Exekutivdienst entlassen und verlor sämtliche Ansprüche, auch auf eine Wiederanstellung als Vertragsbeamter im Innendienst. Nach der Haft fand er eine Stelle bei einem Wachdienst im Servicecenter. Die VIE-SEC drückte gerne mal ein Auge zu und war so zu einer Art Auffangbecken für gescheiterte Polizeibeamte geworden.
Betroffenes Schweigen hatte sich ausgebreitet. Die Beamten hingen ihren Gedanken nach. Es war immer kurz vor knapp in ihrem Beruf. Und auch wenn der Privodnik schon sehr speziell gewesen war – Nerven wegschmeißen, ob dienstlich oder privat, war grundsätzlich verboten. Überhaupt war alles verboten. Nur sein Leben und seine Gesundheit durfte man immer riskieren, da war nichts verboten …
»Und – hat man ihn auch schockgefrostet?«, fragte Juliane in die Stille hinein und erntete damit einen erstaunten Seitenblick von den beiden Neuen im Team.
Der Arzt schüttelte den Kopf. »Nein – den hat man ganz klassisch ersäuft. Wie weiland George Plantagenet, den Duke of Clarence im Jahre des Herrn vierzehnhundertachtundsiebzig. Ob es sich beim Wein im Fass um einen Malvasier handelt, bezweifle ich, aber der Effekt ist der Nämliche. Dafür bestehen aber berechtigte Hoffnungen, dass ich diesmal mit einem ziemlich genauen Todeszeitpunkt aufwarten kann. Und Sie, Frau Major, was machen Sie noch hier?«
Er wedelte mit den Händen, als ob er Fliegen ver­scheuchen wollte, ehe er sich von den Beamten verabschiedete.
Stirnrunzelnd und kopfschüttelnd betrachtete Charlotte Ofner ihre Kollegin, als sie zu ihrem Auto gingen.
»Sag mal, was ist da eigentlich los?«, fragte sie.
Die beiden Er­mittlerinnen waren seit langer Zeit privat befreundet und siezten sich nur während der offiziellen Ein­sätze.
»Der Pawlak hat dir überhaupt noch nichts erzählt?«
»Nein, er hat mich nur heute nachmittag um fünf angerufen und a presto zurück­beordert.«
»Die Sache …«, kam es vom Beifahrersitz, hernach herrschte Schweigen. Juliane war mitten im Satz eingeschlafen.

Schottenring
Am Tag darauf saßen der Pawlak und die Ofner, die sich mittlerweile in die Protokolle eingelesen und eine Beratung mit dem gesamten Stab abge­halten hatte, bei einem reichlich verspäteten improvisierten Mittagessen.
»Im Vorjahr sind wir bei zweiundzwanzig Morden auf zwei Morden sitzengeblieben, die wir erst heuer im März bzw im Juli haben lösen können. Trotz der aufgeheizten politischen Lage haben wir im laufenden Jahr bisher nur vier Todesfälle zu bearbeiten gehabt, alle aus dem familiären Umfeld und dem Bekanntenkreis. Und alle gelöst.« Pawlak versuchte, seine Stimme neutral klingen zu lassen, aber es gelang ihm nicht ganz. Sein Frust war deutlich herauszuhören.
Charlotte nickte.
»Genau. Und jetzt haben wir vier Tote innerhalb von drei Tagen, alle Morde durchchoreographiert, keine Affekt­handlungen, sondern kalt überlegt und mit erheblichem Auf­wand ausgeführt. Und alle Personen waren mehr oder weniger in irgendeiner Form schon mindestens einmal im Fokus polizeilicher Ermittlungen.«
Tatsächlich waren nicht nur Dr. Rotter und Privodnik bekannt. In der Zwischenzeit hatten auch der Frau vom Heldenplatz und dem zerstückelten Toten Namen zuordnet werden können. Die Frau hatte Christine Ziegler geheißen. Sie war in Österreich eine der lautesten Stimmen von QAnon gewesen, jener Bewegung, die seit dem Vorjahr ihren geistigen Weltverschwörungsmüll über das Internet verbreitete.
Die Dame war bereits mehrfach wegen Verhetzung und Land­friedensbruch angezeigt worden, leider ohne Verur­teilung.
Der Mann aus dem Teich hieß Dietmar Wendel und stammte aus Vorarlberg.
Vor acht Jahren war er vor Gericht gestanden, und zwar wegen Verstoßes gegen Paragraph zweihundertsechs, Absatz drei (»Schwerer sexueller Mißbrauch von Unmündigen«) in mehreren Fällen, unter anderem auch an seiner eigenen elfjährigen Tochter. Er war zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und nach vier Jahren wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen worden.
»Das waren allesamt ziemliche Pestbeulen …«, sinnierte Pawlak laut vor sich hin. Woraufhin beide schweigend weiteraßen. Sie kannten einander lang genug, um über die gegenseitige zerknitterte Gemütslage Bescheid zu wissen.
»Wir haben endlos lange Listen von Personen, die wir auf Quer­verbindungen innerhalb der Fälle überprüfen, aber das wird wahrscheinlich nichts bringen.« Charlotte schob das Tablett zur Seite.
»Ich fürchte fast auch. Da spielt irgendjemand Nemesis. Alle wurden nicht oder«, – Pawlak markierte mit den Händen zwei imaginäre An­füh­rungs­zeichen – » ‚zu wenig’ bestraft. Haben wir in der Datenbank irgendwelche Robin Hoods oder sonstige realitätsfremde Welt­verbesserer?«
»Ah ja. Jede Menge. Aber die wir kennen, haben wir überprüft, beziehungsweise überprüfen sie noch immer laufend. Der Larisch frohlockt ganz unchristlich, weil sie ihm wenigstens ein Opfer in Wein eingelegt haben und er deshalb für den Todeszeitpunkt vom Privodnik eine genaue Angabe machen kann. Jetzt können wir also davon ausgehen, dass einer oder mehrere von denen am Fünfundzwanzigsten zwischen elf und zwölf Uhr zu Mittag damit beschäftigt waren, den Privodnik zu ertränken.« Sie schob das Tablett zur Seite und griff nach ihren Notizen.
»Wir werden unsere Idealistenriege also mit einer genauen Zeitspanne konfrontieren können. Das macht zwar die Befragung einfacher, aber ich zweifle am Erfolg. Wetten, dass alle ein Alibi haben, Weihnachten sei Dank?«
»Sehr wahrscheinlich – aber die Täter werden das gefüllte Fass ja nicht zwei Tage lang in der Westentasche herumgetragen haben. Wo war es? Was sagt der Nehuda?«
Pawlak holte seinen Magentabletten aus dem Schreibtisch, schluckte zwei davon, wie immer ohne Wasser, und ignorierte Charlottes tadelnden Blick, ebenfalls wie immer.
»Die Spuren am Fass weisen wenig verwunderlich auf einen Keller hin. Sonst war wieder nichts zu finden.«
»Verf …!« Pawlak ballte die Fäuste.
»Du sagst es. Magst einen Tee? Ich hol uns einen.«
»Das wär nett. Und danach machen wir eine Verdauungsrunde. Ist das recht?«
»Gute Idee. Soll ich den Alex auch dazurufen?«
»Nein, nein.«
Aha. Der Chef wollte in Ruhe eine rauchen. Auch recht.
Als sie mit dem Tee zurückkam, stand der Chef, das Mobiltelefon ans Ohr gedrückt, vor dem Fenster und blickte auf die Straße hinaus. Dann drehte er sich um. »Nummer fünf.«, sagte er.

Vogelsangberg
Im nordwestlichen Wienerwald erhebt sich, nicht wirklich wesentlich höher als der Rest der ihn umgebenden Hügel, der Vogelsangberg als dritthöchster Berg von Wien. Den Rang hat er auch nur deshalb, weil der Gipfel gerade noch so im neunzehnten Bezirk liegt. Der Rest vom Berg gehört zu Niederösterreich.
Bereits vom letzten Stück des steilen Weges war neben dem bescheidenen Gipfelkreuz aus Holz eine hohe Eisen­konstruktion aus drei Stangen auszumachen, die sich wie ein Dreibein über die Reste eines Scheiterhaufens erhob.
Bevor sie das Plateau betraten, wandte sich Charlotte zu ihrem Assistenten.
»Schon mal Brandleichen gesehen?«
Alex Dohna schüttelte den Kopf.
»Na dann – einmal ist immer das erste Mal.«
‚Und erfahrungsgemäß wirst du es nie wieder vergessen.‘, dachte sie und blieb vorsichtshalber auf halber Armlänge in seiner Nähe. Als sie den wachsamen, analysierenden Blick in seinen seltsam schrägen Siamkatzen-Augen bemerkte, war sie fürs Erste beruhigt und sah sich suchend um.
»Wo ist denn der Zeuge, der im Polizeikommissariat Döbling angerufen hat?«, fragte sie laut in die Runde.
»Dort sitzt er.« Ein junger Streifenpolizist wies Charlotte den Weg. »Er heißt Jovanov und ist hier der Förster.«
»Danke, Kollege!«
»Herr Jovanov? Sie haben bei uns angerufen? Guten Tag, ich bin Charlotte Ofner vom LKA.«
Der Förster, klein und drahtig, zwischen dreißig und vierzig, erhob sich von einer niedrigen Steinbank, auf der er – äußerlich recht unaufgeregt – gesessen war.
»Ich bin auf meinem Rundgang in der Früh um zehn nach sechs beim Kreuz vorbei gekommen. Da war alles in Ordnung. Und um halb eins zu Mittag hab ich dann das da vorgefunden.«
Er wies mit dem Kinn zu dem verkohlten Etwas hinüber, das über den Holzresten teils noch hing, teils schon lag, vermied jedoch trotz seiner guten Beherrschung, es anzu­sehen.
Der Doktor Larisch kam den Berg hochgekeucht.
Als er vor dem Toten stand, schüttelte er nur mehr ungläubig den Kopf.
»Das wird jetzt jedenfalls ein bisserl länger dauern. Ich schick Ihnen den Bericht, Frau Oberstleutnant.«
Damit gab sich Charlotte Ofner nicht zufrieden.
»Nur eine grundsätzliche Frage: Wäre ein Zeitfenster von knapp sechseinhalb Stunden für Verbrennungen in diesem Ausmaß ausreichend?«
»Mit Brandbeschleunigern selbstverständlich.«, sagte der Arzt. Dann bestellte er einen Spezialtransport.

Schottenring

»Solange man nicht von mir verlangt, dass ich vor lauter Freude Purzelbäume schlage, ist es kein Thema.« Christian Kolbe, Major, stand neben Pawlak und Ofner, in seiner üblichen lockeren Freizeitkluft, die Reisetasche neben sich auf dem Boden. Auch er hatte seinen Urlaub abgebrochen. Sein Assistent, Revierinspektor Gerry Bach, saß noch etwas schlaftrunken am Besprechungstisch. Er hatte Verlobung gefeiert und litt an einem klitzekleinen hang over.
Pawlak tigerte auf und ab. Sein Gesicht war fahl.
»Freunde, ich hätte Euch alle gern in Ruhe gelassen, aber momentan stehen wir mit dem Rücken zur Wand. Weiß der Teufel, was da grad los ist, aber …«
Es war der neunundzwanzigste Dezember.
Doktor Larisch hatte um personelle Unterstützung durch das gerichts­medi­zinische Institut in Graz ersucht, nachdem er zwei Assistenzärzte und sich selbst fast zur Gänze verschlissen hatte. Seit fünf Tagen war kaum jemand von dem ermittelnden Abteilungen zu mehr als ein paar Stunden Schlaf gekommen. Der Pressesprecher wog seine Aussagen silbenweise auf der Apothekerwaage ab. Nur die Pressemeute war selig. Man konnte zwar den Polizeifunk nicht mehr abhören, so wie früher, als der noch analog und nicht ausreichend verschlüsselt war, aber auch Bedienstete bei der Polizei sind keine Übermenschen und gewiefte Journalisten wissen immer, welche Quellen sie anzapfen können. Selbst wenn es nachher intern ein Donnerwetter und Strafen setzt, irgendwas kann immer durchsickern. Im Moment gab es außerdem auch noch jede Menge Zeugen. Da war es nicht möglich, die skurrilen Leichenfunde von Rotter und Ziegler in irgend­einer Weise unter Verschluss zu halten. Der Fund vom Privodnik war ebenfalls nicht unbemerkt geblieben.
Nur der Tote im Pappelteich war der öffentlichen Aufmerk­samkeit entgangen. Die Zeugin hatte erklärt, bei etwaigen Anfragen einfach etwas über einen Unfall erzählen zu wollen. Manchmal ist das Wetter hilfreich, wenn es eintrübt, so wie in den letzten zwölf Stunden, und keine Menschen­massen unterwegs sind. Aber niemand wusste, wem Herr Jovanov, der Förster, sein trauma­tisches Erlebnis anver­trauen würde, obwohl er ernsthaft um Stillschweigen gebeten worden war.
Der Rechtsmediziner, der für Doktor Larisch eingesprungen war, betrat das Zimmer.
»Nur immer her mit den grauslichen Einzelheiten.«, knurrte Pawlak.
»Soweit wir bis jetzt wissen, ist als Brandbeschleuniger herkömmliches Benzin verwendet worden. Im vorderen Bereich der Mundschleimhäute wurde keine Verrußung festgestellt, geschmolzene Kunststoffrückstände lassen auf einen Knebel aus Klebeband schließen. Im hinteren Rachenraum und den Nasenschleimhäuten hingegen starke Verrußung. Aufgrund der thermischen Schädigung der Lunge …«
Pawlak hob die Hand, der Mediziner verstummte.
Mehr musste keiner mehr wissen. Der Mann war bei lebendigem Leib verbrannt worden.
»Haben wir einen Namen?«, wollte Alex wissen.
Der Doktor blickte in seine Unterlagen.
»Ja. In einem Gebüsch war ein ordentlich zusammen gefalteter Kleiderstapel und da drin eine Brieftasche mit etlichen Ausweisen.«
»Ausweis-en??«, echote Ofner.
»Ja, Mehrzahl. Genauer gesagt, sechs Stück.« Der Arzt schlug seine Unterlagen auf und begann die Namen herunter zu rasseln: »Oswald Pohl, Ernst Kriek, Robert Wagner, Ralf Wülfers, Adalbert Wolpert und Wilhelm Ziegler.«

Pawlaks Hand schnellte hoch.
»Stopp! Langsam. Sagten Sie ‚Ralf Wülfers‘?«
»Ja.«
»Wie? Echt?«
»Was? Der?«
»Der Mandant vom Rotter …!«
Es brauchte ein paar Augenblicke, bis alle die Information verdaut hatten. Der Arzt verließ den Raum.
»Allerspätestens jetzt ist klar, dass da eine Art Femegericht Menschen exekutiert. Haben wir dieses Phänonmen nur bei uns oder gibt es in den Bundesländern auch eine Anhäufung von Todesfällen?«, fragte Charlotte.
Kolbe meldete sich.
»Das hab ich schon überprüft. Laut EKIS ist in den anderen Direktionen nichts dergleichen bekannt. Da gibt es momentan hauptsächlich Einbrüche, wegen der Weihnachtsfeiertage. Aber keine Toten.«
»Apropos Bundesländer – was ist mit unserem Vorarlberger?«
»Hat die letzten Jahre in Wien gelebt.«
»Trotzdem …«
»Wir sind da dran, Chef.«
Dohna murmelte:»Der Wendel ist aber auch der einzige, der nicht wirklich in Szene gesetzt worden ist.«
»Das stimmt eigentlich. Gehört der jetzt zu der Serie? Der ist ja nur zufällig gefunden worden.«
»Und wenn das überhaupt nicht stimmt, und es war gar kein Zufall?«, bohrte Alex nach.
»Wie? Du meinst, unsere Zeugin, diese Lotte Hensch, hat etwas damit zu tun?«
»Nein, das eher nicht. Aber wenn jemand ihre Gassigeh-Zeiten beobachtet hätte?«
»Und dann hat er ein Wiesel ausgesetzt, damit der Hund übers Eis läuft – geh bitte.«, feixte Gerry und zeigte Alex den Vogel.
»Gemach, Leute. Natürlich könnte jemand die Gewohnheiten von der Frau ausgeforscht haben.«
»Und dann? Dann wartet er oder sie einfach, bis die Hensch das Puzzle vom toten Mann findet?«, fragte Kolbe skeptisch.
»Auf eine Weise kommt mir dieser Fund wie ein Joker vor. Der hätte irgendwann einmal gefunden werden können. Auch erst wenn es schon taut.«
»Und die Hensch sollte was bei diesem Spiel sein?«
»Vielleicht so etwas wie eine Versicherung, dass sie oder ihr Hund die Leichenteile jedenfalls mal finden.«
Kollektives Kopfschütteln, Alex zuckte mit den Schultern.
Gerry meldete sich nochmals zu Wort: »Und wenn es ein Test war?«
»Hä – was für ein Test?«
»Na ja, ob das alles so funktioniert mit dem Stickstoff und so. Zuerst einmal in kleinen Teilen.«
»Und dann?«
»Dann haben sie gesehen, dass es funktioniert, den Toten entsorgt und sich den eigentlichen Zielen zugewendet.«
»So wie Du das sagst, da wird einem ganz schlecht.«
»Könnte aber so gewesen sein, oder?«
Pawlak winkte ab.
»Eure Theorien in Ehren, aber im Moment ist Konkretes gefragt. Welche Zeugen haben wir für den Schwarzenbergplatz noch gefunden?«
»Am Abend, da haben die meisten nur ihre kleinen Vergnügungen vor Augen, da sehen und hören sie nichts. Außer Schulterzucken war nicht viel zu holen. «
»Nicht viel ist nicht gar nichts, also?«
»In den Kofferraum eines PKW passt das Fass nicht hinein, das wurde überprüft. Deswegen haben wir beim einzigen fast permanenten Zeugen - das ist der Mann vom Würstelstand an der Ecke – nach LKWs gefragt. Ihm sind aufgefallen: Ein roter Kastenwagen, ein Müllwagen, ein schwarzer Kleinlaster, ein weißer Kleinlaster und ein weißer Kulissenwagen vom Burgtheater.«
»Wundervoll – wenigstens ein Augenzeuge, der dieser Bezeichnung gerecht wird. Und wenigstens zwei Fahrzeuge, von denen wir was Genaueres erfahren können. Weiter?«
»Der Kulissenwagen hat Bühnendeko ins Burgtheater im Kasino gebracht, das war um sechzehn Uhr.«
»Die Fahrer sind schon ausgeforscht und befragt worden, konnten sich aber an kein Fass erinnern. Auch die Herren von der MA 48 nicht, und die sind ja schon von Berufs wegen eher auf ungewöhnlich abgestellte Sachen trainiert.«
»Wann waren die vor Ort?«
»Um etwa siebzehn Uhr.«
»Wieso ist das Fass eigentlich nicht aufgefallen, nachdem es von wem auch immer abgestellt worden ist?«
»Man wird es wohl für eine Werbeaktion vom zuständigen Winzer gehalten haben oder für eine Kunst­installation …«
»Bis der anonyme Anrufer festgestellt hat, dass das Fass leck war, woraufhin er neugierig wurde und hineinschauen wollte.«
»Sagt er …«
»Das wollt`ich auch grad sagen. Wenn es so war, wie der das erzählt hat. Aber stimmt’s auch? Oder war das ein bewusst platzierter Hinweis, und man hält uns einfach damit zum Besten?«
Kaum Antworten. Bloß immer neue Fragen.
»Was anderes. Was haben wir denn zum persönlichen Umfeld Neues? Die Frau Privodnik ist befragt worden?«
»Wir haben die Kollegen im Burgenland um Unterstützung bitten müssen, weil sie mit ihrem Buben damals zu ihren Eltern zurück gezogen ist.«
»Und?«
»Entschuldigung, aber wir haben noch keine Antwort.«
»Machen S‘ Druck!«
»Jawohl.«
»Und was ist mit dem Bekanntenkreis von der Ziegler?«
»Da sind wir dran.«
»Gibt es schon Ergebnisse?«
»Chef! Bitte! Wir haben vierzig Beamte im Einsatz, aber keine Armee …!«
»Ergebnisse? Ja? Nein?«
»Nein.«
Langsam aber stetig wurde die Stimmung echt ranzig.
»Richard?«
»Was?!«
Seit dem Tod Daniels zeigte Charlotte kaum mehr Gefühlsregungen, nun jedoch blitzte für einen kurzen Moment ihr früher so berühmtes Lächeln auf.
»Ein kleiner Spaziergang. Zum Auslüften. Und danach einen Kaffee. Okay?«
»Wir haben keine Zeit!«
Ihre Stimme blieb weich wie Seide.
»Wenn wir weiterhin hier sitzen und gedankliche Pirouetten drehen, kommen wir aber auch nicht vom Fleck.«
Grundsätzlich eine unwiderlegbare Erkenntnis.
Pawlak seufzte. »Wennst meinst.«
»Ich mein‘. Los – Familienausflug!«
Wenig später, die Truppe wollte sich eben auf den Weg machen, kamen Juliane und Max zur Tür herein, mit vor Kälte geröteten Wangen, und meldeten sich wieder zum Dienst.
»Oh. Christian?! – Gerry?!«, staunte Juliane.
Charlotte staunte ebenfalls.
»Ihr seid schon wieder da? Aber egal. Passt eh hervorragend, dass Ihr zwei just jetzt kommt. Wir gehen spazieren.«
Die Neuankömmlinge wechselten einen verblüfften Blick, drehten aber wortlos um und liefen die Treppen wieder hinunter.
Der Ring ist eine perfekte Strecke für ausgedehntes Gehen zwecks Auslüftung des Gehirns. Er bietet auf ungefähr fünf Kilometer Länge jede Menge Ablenkung, zum Beispiel historische Gebäude, und Diskussionsstoff, wie diese Gebäude zum Beispiel grad renoviert werden. Außerdem verfügt der Ring zumeist über für größere Personengruppen geeignete Gehwege. Nur das Wetter war wirklich grauslich.
Zwei Stunden später waren sie zurück, Juliane und Max waren auf dem letzten Stand gebracht und die Kaffee- und Teeschalen dampften heimelig.
Die Betriebstemperatur war wieder im Normalbereich, und weil es das Schicksal gelegentlich auch mit Kriminal­beamten gut meint, war in der Zwischenzeit der Bericht von Eisenstadt eingelangt.
Niemand in der Familie hatte in den vergangenen Jahren Kontakt mit dem schwarzen Schaf Privodnik gehabt. Es war vorbei und das war gut und bis gerade eben hatte sich niemand nach ihm erkundigt.
Die Angehörigen des Mädchens, das beim Attentat auf das Denkmal am Morzinplatz schwer entstellt worden war und seinen gesamten rechten Arm einschließlich des Schultergelenks verloren hatte und in seiner Verzweiflung auf die Idee gekommen war, sich vor den Intercity von Wien nach Köln zu werfen, hatten den Tod von Rotter mit einiger Verblüffung und gemäßigter Genugtuung zur Kenntnis genommen. Lediglich der Großvater hatte lakonisch festgestellt, es sei ‚jammerschade, dass der Kerl nicht zuerst ihm über den Weg gelaufen war‘.
Frau Ziegler, aufgrund ihres exzentrischen Verhaltens von den Nachbarn stets misstrauisch beäugt, hatte laut deren Aussagen kaum Besuch erhalten.
Sie war alleinstehend gewesen, der konfiszierte Laptop erhielt in der Hauptsache jede Menge wirre Texte. Die QAnon Gruppe, die sie ange­führt hatte, schäumte zwar vor Zorn und versprach den Mördern ihrer verehrten Christine unterschiedlich schmerzvolle Tode, wie sich diversen Telegram Accounts entnehmen ließ, aber dass ihre Mörder selbst mit ihr Kontakt aufgenommen hätten, war nirgends ersichtlich.
Die Polizei in Vorarlberg war noch mit Nachfor­schungen in der Gemeinde Mäder beschäftigt. Bisher war bekannt, dass Dietmar Wendel geschieden und seine Ex-Frau schon vor längerer Zeit verstorben war. Die Tochter wurde in einer Jugend-WG betreut. Zurzeit versuchten die Beamten Freunde, Feinde und Bekannte aufzutreiben.
In Wien am Schottenring rotierte der telefonische Recherche-Dienst in derselben Sache. Die Begeisterung darüber, dass sie sich nach den neuesten Erkenntnissen auch noch mit dem Wülfers beschäftigen durften, war eher gering.
Um sechzehn Uhr zweiundvierzig läutete das Telefon im Besprechungsraum. Blicke wurden gewechselt. Pawlak stand auf und hob ab. »Ja?«
Dann drückte er auf die Freisprechtaste und man konnte die Stimme von Pawlaks Sekretärin hören, die sagte: »Beim Schwedenplatz ist ein Toter aus dem Donaukanal geborgen worden.«
Wie ein eisiger Nebel senkte sich ein grimmiges Schweigen von der Decke herab. Alle, ob sie standen oder saßen, waren in der Bewegung eingefroren.
Auf dem Tisch lag ein schmaler Band der Strafprozessordnung.
Kolbe regte sich als Erster, packte das unschuldige Buch und mit einer fließenden Bewegung aus Ellbogen und Schulter beförderte er es mit solchem Schwung quer durch den Raum, dass es mit einem satten Knall an der Fensterscheibe aufschlug wie ein verirrter Vogel.
Pawlak zog die Augenbrauen hoch.
Gerry Bach, den das Geschoß nur knapp verfehlt hatte, stand auf, begutachtete die Scheibe, bückte sich und legte danach die lädierte StPO mit ernstem Gesicht sorgsam auf die Tischplatte zurück. Dann sah er Kolbe an und nickte ihm mit leicht schräg geneigtem Kopf zu.
Der nickte zurück.
»Gerry und ich fahren hin.«, sagte er.
Alex stierte auf seinen Notizblock. Selbst ihm, dem Witzbold vom Dienst, fiel jetzt nichts mehr ein.
»Ich helf den anderen beim Telefonieren.«, murmelte er schließlich nach einem kurzen Moment und verließ das Bespre­ch­ungszimmer.
»Ich auch.«
Als hinter Max die Tür ins Schloss gefallen war, sprach Pawlak aus, was sie alle drei dachten.
»Keiner von ihnen ist sehr viel älter als dreißig. Und jetzt schau sie dir an. Man könnt’ am Leben verzweifeln.«
Sein Handy schlug an. Black Sabbath. Neon Knights.
Ride out, protectors of the realm –
Captain’s at the helm, sail across the sea of lights …
»Die Herren von der Herrengasse. Die hat es noch gebraucht für meine komplette Seligkeit …«, stöhnte er auf. Dann nahm er das Gespräch an. »Pawlak. Ja. – Ja. – Aber ja. Die Besorgnis – natürlich verständlich … ernstgenommen … aber ja! Wann? In einer Stunde? Ich bin auf dem Weg.«
»Puuuuuhh!« Charlotte stieß die Luft aus und nickte Juliane zu. »Und wir zwei gehen auch unseren Buben beim Telefonieren helfen, komm’…«

Hi,
ich habe deinen Text nur überflogen, weil er mich trotz der Brutalität, mit der das Opfer zugerichtet worden ist, irgendwie nicht mitnimmt. Woran das genau liegt, darüber muss ich noch nachdenken und genauer lesen.

Irgendwie erinnert mich das inhaltlich zu stark an Andreas Gruber. Der Rest der Leseprobe im Übrigen auch.

Diese Mittel kommen uns jetzt deshalb so bekannt vor, – Würde ein Rechtsmediziner das so sagen? Für meinen Geschmack nicht. Damit meine ich nicht die Worte sondern den Inhalt. Es würde doch sicherlich jemand anders fragen Wieso kommt mir das jetzt so bekannt vor? Und daraufhin würde der Rechtsmediziner mit seinen Ausführungen fortfahren.

Kann einem so etwas nicht auffallen? Wohl kaum, würde ich denken.

Solche Formulierung gefallen mir persönlich gar nicht. In 2er-Kombi finde ich das noch schlimmer.

Der Beifahrersitz redet? Natürlich nicht. Dennoch finde ich das etwas unglücklich formuliert.

Ich melde mich demnächst noch detaillierter zurück, wenn ich weiß, warum mich dein Text nicht packt.

Möglicherweise liegts daran, dass du viel zu viele Figuren in zu kurzer Zeit ins Rennen schmeißt. Die Namen prasseln nur so auf einen ein, manchmal gibts ne kurze Erklärung dazu, manchmal nicht, und als Leser hat man da keine Chance, zu irgendeiner davon irgendeine Beziehung aufzubauen.
Nach fünf oder sechs Seiten hat mein Hirn auf Durchzug geschaltet und auch an der Handlung nicht mehr so richtig teilgenommen.

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Hast Du alle vier Teile gelesen?

Nee, nur den hier aus dem Thread, dann wars mir zuviel.

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Dann ist es auch ein bisserl schwierig, die handelnden Personen zu kennen :wink:

Wer bitte ist Andreas Gruber?

Schon, wenn man nicht bei der Bergung sämtlicher Leichenteile genau geschaut hat.

Andreas Gruber (Wikipedia)

Aha - kannte ich bis jetzt nicht. Habe nachgelesen. Ist Wiener wie ich. Vielleicht liegt darin die Ähnlichkeit in der Ausdrucksweise :wink:

Ich meinte eigentlich weniger die Ausdrucksweise als den Inhalt. Die verstümmelte Leiche, der abgeschnittene Penis, die Häufung der Todesfälle …

Eine gewisse Anhäufung von Todesfällen ist durchaus Thema.

Eben. Und das alles erinnert mich stark an Andreas Gruber. Ich muss deins echt Mal richtig in Ruhe lesen.

Okay - tu das bitte, wenn es Deine Zeit erlaubt. [Es ist halt zugegebenerweise schon ein bisserl viel …]

Mache ich.

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Hi,
ich habe mich jetzt mal intensiv mit dem Anfang befasst und langweile mich fürchterlich. Daher habe ich das weitere Lesen abgebrochen.
Das ist natürlich kein konstruktives Feedback, doch in der Anlage habe ich dir ein paar Kommentare direkt an den einzelnen Textstellen geschrieben.
Ich meine, du müsstest deine Texte grundlegend überarbeiten. Lies mal den Gruber. Der hat verblüffend ähnliche Thriller, wie ich es bei deinem Ansatz sehe, geschrieben. Oder schau dir die Leseproben von ‚Todesfrist‘ und ‚Todesreigen‘ an. Auch bei ihm spielen die Schauplätze und seltsam zusammenhängende Morde eine Rolle. Da könntest du dir vielleicht Anregungen zum Spannungsaufbau holen.
Und sei mir bitte nicht böse. Meine Meinung ist lediglich eine Einzelmeinung.
Die zwölf Nächte von Wien.pap (41,4 KB)

Warum sollte ich böse sein?? Man kann doch nicht um Kritik und offene Meinung bitten und eingeschnappt sein, wenn es anders kommt, als man denkt. Ich werde mir Deine Anregungern jedenfalls durchlesen und danke Dir für die Zeit, die Du investiert hast! LG VMK55

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Weil ich nicht bis zum Ende gelesen habe.

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Wenn es nicht passt, muss man sich doch nicht durchquälen :kissing_heart:

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