So, habe mich mal durch die Beiträge gelesen. Also mein Tipp wäre, mit dem „Entschlacken“ des Urlaubsortes anzufangen. Und einfach nur das (zunächst). Ich liebe die Eifel. aber wäre in einem Roman zu viel davon enthalten … no way. Sobald du damit durch bist, nochmal testlesen lassen. Vielleicht war es das dann schon. Versuch wäre es wert.
Buchtipp: „Ein letzter Sommer in Méjean“ von Cay Rademacher. Spielt zwar in Frankreich, was nicht ganz so exotisch ist, allerdings abseits der Rummelorte. Und ich finde, dass Cay das Setting wunderbar umsetzt bzw. die Stimmung in dem Fischerort ausgezeichnet einfängt.
Könnte es helfen, nur für Dich eine klare Botschaft zu formulieren, die Du vermitteln willst? Die könnte ja lauten: „In der Ferienzeit findet man das Glück.“ Diese Botschaft heftest Du dir auf DIN A1 an die Wand. Alles, was in den Kapiteln nicht final darauf einzahlt, sollte gestrichen werden. Am Ende des Buches wird die Leserschaft ja seufzen wollen „oh, wie schön ist es in den Ferien“. Wenn Du dich strikt an das Motto hältst, sollten Leser nicht verwirrt sein. Der Taschendieb darf also nicht die gesamte Urlaubskasse klauen und für eine vom Staat subventionierte Heimreise sorgen, die dann über Jahre abgestottert wird. Es sei denn, der freundliche Herr im Konsulat wird zur großen Liebe. Na, Du ahnst, worauf ich hinaus will: Auf eine unumstößliche Leitplanke, die höchstens einmal touchiert, nicht aber durchbrochen wird. Hilft das?
Uff. Ich wusste garnicht, dass es sowas wie christliche Liebesromane überhaupt gibt. Aber ok, wieder was gelernt.
Grundsätzlich: Überfrachte nicht dich und auch nicht dein Buch.
- Wenn du den Ort im Titel nennst, werden Menschen, die den lieben, sich dafür interessieren. So weit so gut. Ob die sich auch nur ansatzweise für deine christliche Botschaft interessieren hast du kaum in der Hand. Also lass das eher laufen unter: wenn ich denen dann die Botschaft ein wenig näherbringen kann, umso besser. Aber das ist nicht mein zentrales Anliegen. Bleib bei dir. Bei deinem Buch.
- Das scheint deine eigentliche Zielgruppe zu sein. Also schreibe den Roman so, wie du ihn gerne lesen würdest. Unter einen Hut passt immer nur ein Kopf, egal wie sehr man es sich auch wünscht, dass es mehrere wären.
Schreib das Buch für dich, du scheinst doch genau diejenige zu sein, die du ansprechen willst. Hör auf zu denken, wie du andere erreichen könntest. Besinne dich auf das Wesentliche. Du kannst es ja auch als Puzzlestücke schreiben. 1000 Momente der Liebe oder so was im Untertitel. Hauptsache, es ist genau das, was dir gefällt. Nicht etwas, von dem du denkst, dass es anderen so gefallen sollte.
Absolut deiner Meinung!
Und was ein christlicher Liebesroman genau ist, würde mich schon interessieren.
Ah, danke für die Aufklärung.
Mein Ding wärs nicht, aber es gibt sicher auch dafür Interessenten. Ich frage mich nur, ob die klassischen Liebesroman-Konsumenten etwas mit dieser doch sehr speziellen Unterart des Genres anfangen können … egal, Versuch macht kluch
Aber jetzt sind wir doch beim christlichen Liebesroman, das ist doch was anderes als Heidi. Bei aller Jungfräulichkeit muss doch da ein gewisses Verlangen dabei sein, für das Heidi zu jung ist. Definitiv.
Hast du den Link auch geklickt? Oder nur hier die Vorschau gelesen?
Im klick ist doch nur ein Satz mehr, der nichts Neues sagt. Oder hab ich was falsch gemacht?
Ich denke was Stolpervogel meint ist: Es geht um die Entwicklung zum Licht/Glauben nicht um Jungfräulichkeit…die hat nix damit zu tun
Corinna spricht von einer ganz normalen Liebesgeschichte als einem Strang. Das heißt ganz klar Sex. Und da gehört Heidi definitiv nicht rein.
Nein, da hast du recht. Aber Heidi ist doch nur ein Beispiel für jemanden der Gott wiederfindet. So verstehe ich es zumindest… Es geht nur um die Entwicklung im innersten.
Hmm, ich hatte die Heidi Geschichte als richtig dickes Buch als Kind und habe es wirklich gern gemocht. Kenne die Geschichte als solche also eigentlich recht gut. Aber von Gottfindung hab ich da nix gelesen. Und wüsste da auch jetzt nicht wo die stecken sollte.
Mmh. dazu kann ich nix sagen…Ich kann mich kaum an das Buch erinnern, nur an die Serie… da erinnere ich mich allerdings auch nicht an eine derartige Entwicklung/Findung… Corinna klärt uns morgen bestimmt auf
Für mich gehören Liebesgeschichte und Sex nicht zwangsläufig zusammen. Ich finde, die Liebe kann sich gut und gerne auch ohne Sex entwickeln. Oder besser: bevor es Sex gibt. Und über den muss man nicht zwangsläufig schreiben.
Ich weiß, dass der Trend im Buchwesen ein anderer ist und sich auch seichte Liebesromane ohne Sex kaum verkaufen. Und doch geht es ohne.
Ich bin absolut kein Anhänger von „kein Sex vor der Ehe“, und doch gibt es zB in meinen Liebesromanen ebenfalls keinen. Sie funktionieren trotzdem - nur eben nicht für alle Lesenden.
Lies mal eine unbearbeitete Originalausgabe von Heidi, falls dich das interessiert.
Ich habe mal eine DDR-Fassung von „Heidi“ gelesen, da war alles rauszensiert, was auch nur entfernt vom Glauben an Gott oder von Kritik an bestimmten Lehrern gehandelt hat.
Und in der japanischen Zeichentrickserie war natürlich auch nichts von christlichem Glauben drin.
Falls du mal einen christlichen Liebesroman lesen willst, kann ich dir „Wie backe ich mir einen Mann“ von Karen Witemeyer wärmstens empfehlen.
Sexbeschreibungen gibt es da nicht.
Generell gibt es viele Leser, die in Liebesromanen Romantik und Humor möchten und keine Sexbeschreibungen, deshalb haben beispielsweise Jane Austen und Georgette Heyer auch heutzutage noch eine riesige Fangemeinde.
Stimmt. Wie auch in Filmen finde ich die Beschreibung der Gefühlswelt wesentlich spannender als irgendwelche Turnübungen.
Unbedingt. Grundsätzlich ist es aber nicht mein Thema.
Aber auch ohne Sex ist Heidi doch für diese Art Liebe zu jung. Oder das Wort Liebesroman führt mich einfach auf die falsche Spur. Ich sehe darin keine kindliche Liebe, ob zu Gott oder einem Menschen.
Aber sind wir hier überhaupt noch hilfreich für dich unterwegs?
„Heidi“ hatte ich als Beispiel für einen christlichen Roman genannt.
Heidi ist natürlich ein christliches Kinderbuch, kein christlicher Liebesroman, da hast du recht.
Mein Roman sollte eigentlich drei Genres in sich vereinen:
Heiterer Roman - Christlicher Roman - Liebesroman.
Also ein heiterer christlicher Liebesroman.
Für die Kategorie „heiterer Liebesroman“ ist er aber inzwischen wirklich zu umfangreich und zu komplex, also würde ich meinen Roman momentan eher als „christlichen Roman“ einordnen.
Für das Expose musst Du Dich auf die Kerngeschichte konzentrieren. Wo steht die Hauptfigur am Anfang, wo am Ende, und wie kommt sie von der Anfangs- zur Endposition.
Die äußere Reise und innere Reise laufen ja wahrscheinlich parallel. „Konflikt“ ist, was sie vom alten Trott in den neuen Trott bringt.