Ich brauche ewig und gefühlte einhundert Lesungen meiner Texte, um noch Fehler zu finden.
Zeichensetzung ist gar nicht meins, da inspiriert mich oft Papyrus.
Manchmal übersehe ich auch beim Umstellen mal ein Wort und weil ich den Text kenne überlese ich den Fehler.
Der Klassiker:
Nur wenige Menschen finden hier den
den Fehler, welchen ich versteckt habe:
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Dafür drücke ich Papyrus Strg-A Strg-C und in Word Strg-V und lasse mir den Text vorlesen.
Augen zumachen und zuhören, Word kann das schon ganz gut. Da fällt es mir manchnal wie Schuppen aus den Ohren.
Tadaa. Wenn du das auf einen Zettel in halber Postkartengröße per Hand schreibst, stolpern die meisten Menschen nicht drüber, weil das Gehirn sich auf die Zahlen konzentriert, es hat gelernt, dass Zahkenreihen wichtig sind, und blendet das zweite „den“ einfach aus, da unwichtig.
Super Thema. Ich nehme manchmal einzelne Kapitel auf und höre sie mir dann mit geschlossenen Augen an. Ich achte dann vor allem auf den Lesefluss. Wo hackte und wo fehlt es vielleicht noch etwas an Emotionen. Meistens kann man dann schon eine Menge Fehler beheben. Vor allem kann man so die Sprache auf sich wirken lassen. Was wichtig bei Dialogen ist. Man merkt sofort, wie echt oder aufgesetzt er klingt.
Ich lese mir den Text laut vor. Da finde ich schon einiges. Und trotzdem, kurz nachdem ich auf den Button „Veröffentlichen“ gedrückt habe, sehe ich sie dann: DIE FEHLER. Wenn das System es zulässt, bin ich so frei und verbessere den Text.
Bevor ich aber ein Manuskript ganz offiziell einreiche [Agentur/ Schreibwettbewerb], gehe ich auf Nummer sicher und lasse kritische Testleser für ein Korrektorat [und Lektorat] an den Text.
Genau das ist es, was mir persönlich besonders hilft, Fehler herauszuhören. Etwas störend ist eine gewisse Eigenmächtigkeit. Aus So. Das war’s dann. macht Balabolka Sonntag. Das war’s dann. und aus Er hatte eine ganz eigene Art. wird Er hatte eine ganz eigene Artikel. Zum Fehlersuchen kann ich gut damit leben.
Ich selbst habe auch immer viele Fehler…mir hilft es den Text eine Weile zur Seite zu legen. Wenn man dann wieder daran arbeitet ist man erstaunt was man alles an Fehlern übersehen hat. Und wenn man den Text laut liest oder sogar aufnimmt und sich dann anhört, erkennt man auch einiges was verändert werden könnte. aber zum Schluss auf jeden Fall Lektorat.
Jetzt ist seit der Erstellung des Threads schon ein wenig Zeit vergangen, und ich wollte einfach mal Danke sagen für all die Tipps und Tricks. Ich denke, dass es einigen helfen wird, neue Fehler zu finden. Mir hat dieser Thread auf jeden Fall sehr gut geholfen. Danke an alle Teilnehmenden und eventuell noch Kommenden
Nachdem du hier immer noch mitliest noch ein kurzes Statement von mir.
Ich kannte in den Neunzigern mal jemand, der regelmäßig Sachbücher geschrieben hat. Der empfahl immer wieder, das Buch von hinten beginnend Wort für Wort rückwärts zu lesen. Das würde ich aber wohl mit meinem Hirn nicht durchhalten
Ich hab nebenan nen Thread eröffnet und mal ChatGPT rangelassen.
Davon abgesehen, bleibt wohl nur, jemand anderen über seine Texte sehen zu lassen. Man selbst findet seine Fehler einfach nicht. Ist halt so. Klappt auch bei denen nicht, die die größte Klappe haben und sich darüber empören, dass andere Fehler machen.
Das Problem kenne ich leider auch. Einen Monat lang habe ich das Manuskript nicht angefasst. Dieser zeitliche Abstand hat mir nicht immer, aber oft geholfen. – Ja, richtig! Das mit der Geduld ist eine Herausforderung.
Also, ich finde die sehr praxisorientierte Eingangsfrage „Wie geht ihr mit Fehlerblindheit um?“ sinnvoller als eine theoretisch-philosophische Diskussion darüber, was die Definition von „Fehler“ ist.
Text auf USB kopieren, ab zu DM (Drogerie) und ausdrucken lassen. So hab ich alles schwarz auf weiß, ist VIEL günstiger als ein eigener Drucker, und so finde ich tatsächlich viel mehr Fehler als am Monitor.
Hast du einen Markt um die Ecke? Sonst Jacke an, ins Auto setzen, Parkplatz suchen, mglw. nassregnen lassen, … oder aber im Bademantel zum Drucker schluffen und mit dem Ausdruck wieder im Bett verschwinden. Ist als Alternativvorschlag gemeint, weil ich sowieso einen Drucker habe, nicht nur für meine Romanschreiberei.