Bin nur ich verwirrt? KI-Einschätzung in diesem Forum

KI ist präsent und wird auch immer präsenter werden. Daran wird auch niemand von uns etwas ändern können.

Das stört mich aber nicht weiter. Ich schreibe, weil es meine kreative Veranlagung von mir verlangt und weil es ein gewisses Wohlbefinden in mir verursacht.

Ob mich da morgen eine KI-Kreation überflügelt oder nicht, ist mir völlig egal. Bisher bin ich beim Schreiben auch ohne KI ausgekommen.

Aber glücklicherweise muss ich mit meinen Texten nicht meinen Unterhalt verdienen. Sonst würde ich als zukünftiger Autor notfalls wahrscheinlich schon einen Blick auf die KI werfen.

Für professionelle Autoren und Autorinnen ist es doch ähnlich wie beim Sport. Wenn man an der Spitze mithalten will, dann geht es irgendwann ohne Aufputschmittel nicht mehr. Und für Schreibende wird dieses Mittel in der Zukunft die KI sein.

Wenn wir Glück haben, wird es zukünftig drei Schreibkategorien geben:
1.) humankreierte Schriften; 2.) hybridkreierte Texte und 3.) KI-kreierte Publikationen.

Dem Leser wird es egal sein, wessen Text er liest, wenn er nur seinen intellektuellen oder emotionalen Ansprüchen entspricht.

Eine KI kann zwar nicht wirklich wie ein Mensch fühlen, aber sie kann ihm ein solches Gefühl auf dem geschriebenen Papier, auf einem Gemälde, in einem Musikstück und sonstwie vermitteln.

Es gibt KI-Musik, die mich persönlich durchaus angesprochen hat. Genauso wie einige moderne KI-Gemälde.

Wir müssen damit klar kommen, dass wir uns jetzt bereits in einer beginnenden Zeit der Transition befinden.

Aber niemand von uns muss deshalb auf seine ureigene Kreativität verzichten. Die kann uns auch eine KI nicht rauben.

KI wird uns zukünftig allerdings ein größeres, persönliches Anerkennungsfeld für unsere Schriften rauben. Diesen Preis werden einige Autoren wohl zahlen müssen. Ww

Hi Amirapewpew!

Der Schlussdialog stammt weder von einer KI noch von mir. Ich habe ihn bloß diesem Bild angefügt. Es ist ein Zitat aus dem Film „Brücken am Fluss“.
Zum übrigen Text darf gerne weiter spekuliert werden.

Die an der Spitze brauchen keine KI – die sind schon ihre eigene Schreibmaschine.

KI brauchen eher solche wie ich, damit aus meinem Chaos wenigstens so etwas wie ein lesbarer Text wird. Aber ich mache das nur zu meinem Spass ohne das ich es verkaufen will.

Ich tippe ebenfalls auf KI.

Eine Decke ist ein festes Objekt, somit kann sie nicht aus Rauch bestehen. Eine KI kann das (noch) nicht verstehen.

Straßen rumpeln nicht, bestenfalls der Verkehr auf den Straßen.

Flüsse treffen aufeinander oder treten über das Ufer.

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KI arbeitet gerne mit Bindestrichen.

Das alleine ist vielleicht noch kein KI-Indikator – auch ich liebe zuweilen Gedankenstriche. :wink:

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Ach daher kenn ich das. Ich muss mir den Film immer zur Strafe ansehen, wenn sich meine Königin wieder mal vernachlässigt fühlt.
Ansonsten schliess ich mich der Meinung von @Koebes an. Das holpert derart, sowas schaffen nicht mal meine Jungs aus der 2b.

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Ich finde den Film wunderschön und noch viel schöner. Das Buch ist totlangweilig und lieblos dahergeschrieben. Ohne jede Atmosphäre.

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Ich kürze es ab. Dieser Text stammt von Chat GPD. Ich habe ihn nur behutsam entwässert, bevor ich ihn einstellte, da er im Original in (noch mehr) bildhaften Schwelgereien ertrank. Das Zitat aus den „Brücken am Fluss“ habe ich bloß gaudihalber angefügt, weil es zur Stimmung passt. Anbei: Ich habe auch das Buch gelesen, der Film folgt der literarischen Vorlage bis auf wenige Details. Mir gefallen beide Werke außerordentlich gut.
Generell halte ich die Verwendung von KI in der fiktionalen Literatur für jemanden, der sich als Künstler versteht, für absolut entbehrlich. Der Eröffnungsredner auf der Frankfurter Buchmesse hat recht. Diese Software ist eine Art Vampir, der aus Millionen von Werken ehrlicher Schriftsteller, ohne Rücksicht auf deren Urheberrechte kreative Substanz absaugt. Kostenfrei, versteht sich! :wink:
Ich forderte die KI auf, mir eine romantische Szene zwischen einem Pärchen im Stil von Gregory David Roberts zu schreiben. Das ist der Verfasser von „Shantaram“ und „Im Schatten des Berges.“
Das, wenn auch leicht vertikutierte Ergebnis, habe ich gepostet.
Schönen Tag noch,
Manuela :slight_smile:

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Dieser Einschätzung kann ich mich nicht anschließen. :face_with_raised_eyebrow:

Edit: Dieses Buch wurde in 25 Sprachen übersetzt, weltweit ca. 50 Millionen mal verkauft und stand von 1992 - 1995 ganze 164 Wochen auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times.

Bei meiner Beurteilung der KI für Autoren dachte ich mehr an die Zukunft, vielleicht in dreißig oder fünfzig Jahren. Da wird KI den humanen Schreibenden sicher eine sehr starke Konkurrenz bieten. Aber, wer weiß das schon so genau. Ich bin ja auch nur ein fiktiver Denker, wie man das sonst für einen Roman tut. Ww

wirklich interessant, danke für den Beitrag und die Aufklärung. Ich denke, niemand in diesem Forum hätte sich getraut, diesen Text „zusammenzusülzen“, schön, dass das so ist!

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Das sagt aber doch nichts über die Qualität von Die Brücken am Fluss aus. 50 Shades of grey hat sich auch millionenfach verkauft.
Ich habe Die Brücken am Fluss schließlich ebenfalls gekauft und gehöre somit zu den 50 Millionen Käufern. Ich hatte eine bestimmte Erwartungshaltung an das Buch, nämlich Tiefgang. Das habe ich schmerzlich vermisst. Beim Film hingegen musste ich weinen, ausgerechnet ich, die das sonst bei einem Film noch nie gemacht hatte.

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Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Was dem einem missfällt, gefällt jemand anderem. Macht ja nix. :sunglasses:

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Da gehe ich nicht mit, denn man spricht z.B. auch von einer Wolkendecke.

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Auffällig in dem KI-Satz war die ‚doppelte‘ und somit absurde Metapher. Etwas kann so dicht sein, dass es einer (geschlossenen) Decke gleicht, wie Wolkendecke, Schneedecke etc., aber in dem Beispiel war der Abend zudem wie Rauch (???) und beide Bilder zusammen passen nicht und erzeugen keinerlei Emotion. Es ist ein künstliches Konstrukt, Ergebnis einer KI.

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Meine Erfahrung ist, dass sämtliche KI-Programme nicht selbst eine fesselnde Szene schreiben können. Außerdem liest man an jeder Ecke heraus, dass es nicht von einem Mensch geschrieben ist.

Was ich aber durchaus gut finde und auch nutze, ist, z.B. einen selbstgeschriebenen Satz mithilfe von KI verbessern zu lassen. Hinsichtlich Lesefluss oder passenden Synonymen. Das kommt für mich einem Testleser nahe, der mir Feedback zum Stil und direkt einen Optimierungsvorschlag liefert. Wichtig ist dabei, dass der eigene Ton beibehalten wird und jegliche kreative Arbeit (plotten etc.) von mir durchgeführt wird.

Da gibt es ein gutes Zitat: „I want AI to do my laundry and dishes so that I can do art and writing, not for AI to do my art and writing so that I can do my laundry and dishes.“

Umgelegt auf mich: Als Autorin will ich mich nicht stundenlang mit Grammatik und Semantik befassen, sondern fantastische Geschichten und Welten erschaffen.

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Das mache ich so auch. Hier ein Beispiel:

Meine Frage:
Wie denkst über diesen Satz: Dann werden wir augenblicklich von Kendras Machtzirkel abgeschnitten und unser Schicksal ist besiegelt. Kann man von einem Machtzirkel abgeschnitten werden oder wird man eher ausgeschlossen? Und wird man von oder aus einem Machtzirkel abgeschnitten?

ChatGPT:

Nachgedacht für 14s

Kurzantwort von Chatgpt:

  • abgeschnitten von Kendras Machtzirkel“ = kein Zugang/Einfluss mehr (man war evtl. nie „drin“, wird aber isoliert).
  • ausgeschlossen aus Kendras Machtzirkel“ = man war Mitglied und wird hinausgeworfen.

Dein Satz ist verständlich; je nach Nuance kannst du präziser werden:

Optionen

  1. Zugang kappen (außen vor):
    „Dann werden wir augenblicklich vom Zugang zu Kendras Machtzirkel abgeschnitten, und unser Schicksal ist besiegelt.“
  2. Rauswurf (Mitgliedschaft endet):
    „Dann werden wir augenblicklich aus Kendras Machtzirkel ausgeschlossen, und unser Schicksal ist besiegelt.“
  3. Neutral/idiomatisch:
    „Dann fallen wir augenblicklich aus Kendras innerem Zirkel, und unser Schicksal ist besiegelt.“

Mini-Stilhinweis: „augenblicklich“ ist korrekt; „sofort“ oder „mit einem Schlag“ klingen etwas schärfer, falls du mehr Wumms willst.

Ich habe dann die vorgeschlagenen Alternative 2 verwendet. Das hatte ich mir beim Korrekturlesen auch so gedacht.

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Genau, das meine ich. Man kann jetzt einfach viel schneller Feedback erhalten und muss nicht erst auf Testleser warten. (Wobei die am Ende natürlich schon auch wichtig sind.)

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Nicht? Aber das gehört doch zu den Grundlagen. Auf mich wirkt das, als würde jemand sagen: „Als Schuster möchte ich Schuhe reparieren und mich nicht zuvor mit dem Handwerk auseinandersetzen.“

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