Zeitreisen und Gravitation

Das das überhaupt (theoretisch) möglich ist, weiß ich, seit ich „Deine Zukunft ist deine Vergangenheit“ von WritersHeadroom gelesen habe.
Interessante Möglichkeit.

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Auch Andreas Eschbach hat diese Thematik in „Das Jesus-Video“ beleuchtet.

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Und zwar sehr gut!

Ja, das ist ein spannender Punkt. Man kann das Problem aber umgehen, indem man die Zeitmaschine im selben Inertialsytem in der Raumzeit verankert, wie die Erde. Sie bewegt sich dann einfach wie alles andere mit, eben weil sie auf dem Planeten gebaut wurde, der sich so rasant durchs Universum bewegt. Wenn du hochspringst, landest du ja auch wieder auf deinem Absprungpunkt und nicht 100m weiter rechts, weil die Galaxie sich in der Zwischenzeit mit enormer Geschwindigkeit nach links bewegt hat. Ob das Prinzip auch für Zeitmaschinen funktioniert, wollte mir mein zukünftiges ich nicht verraten, um die Temporallinie im lokalen Quantenstringlock nicht zu stören. Er meinte, ich käme schon selbst noch drauf.

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Vielen Dank für diese charmante Erwähnung :slightly_smiling_face: Angesichts dessen, habe ich die Geschichte direkt mal wieder für die maximal möglichen 5 Tage (25.12 - 29.12) auf umsonst gesetzt. Man findet sie bei Amazon unter der ASIN : ‎ B09VBBSS9L.
Feedback, Kommentare und Bewertungen willkommen!

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Für die, die die Möglichkeit der Zeitreisen von einem realistischen Standpunkt aus beschreiben möchten, hat sich da vor kurzem etwas neues ergeben:

Damit dürfte „The Time Machine“ von H.G. Wells der „Wahrheit“ wohl am Nächsten liegen.

Frohes Fest und schöne, weniger stürmische Feiertage euch allen. :slight_smile:

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Die Verlinkung führt zu einem interessanten Beitrag. Die Hauptaussage - Zeitreisen sind möglich, Paradoxien sind jedoch nicht möglich, da das Kontinuum sich anpasst - führt mich jedoch zur nichtlinearen Dynamik, der Chaostheorie. Schmetterling - Tsunami, klar? Hier gibt es in der Literatur ein schönes Beispiel: A Sound of Thunder, von Ray Bradbury: Ein Zeitreiseunternehmen veranstaltet paradoxonfreie Zeitreisen in die Kreidezeit zu den Sauriern. Leider kommt dann ein Schmetterling, der versehentlich zertreten wird, dazwischen und…
Da kommt die Frage auf, welche Ereignisse im Leben der Menschen tatsächliche Veränderungen verursachen. Hier finde ich das Thema Resonanz nachforschenswert - Beispiel hier: Gekoppelte Metronome - Uni Freiburg.
Es gibt im Netz noch einen „Gegenbeweis“, der jedoch eine Einzelmeinung selbsternannter „Mythbusters“ ist. Sämtliche seriöse Quellen sprechen für das Phänomen.
Hartmut Rosa hat dieses physikalische Phänomen 2016 in die Soziologie übernommen. Ich erkläre mir Resonanz in Bezug auf die Zeitreiseproblematik so: Wenn soziale Umstände es zulassen, kann ein anfänglich geringer Anlass zu einer großen, sozialen Bewegung führen - Greta Thunberg vor dem schwedischen Parlament - ein Jahr später FFF, usw. Nimmt man Thunberg aus der Gleichung, bleiben die Umstände für ihr Handeln bestehen und die Geschichte wird dennoch erzählt. Ob sich so etwas berechnen lässt? Vielleicht mit einem Quantencomputer und dem richtigen Programm?

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Ich bin mir fast sicher dass, als David Mitchell seinen „Wolkenatlas“ geschrieben hat, er ebenfalls diese Gedanken hegte.

Zum Thema Resonanz gibt es erstaunlich viel Geschriebenes. Ich wälzte vor einiger Zeit allerlei Esoterisches, zum Bleistift Abd-ru-shins „Gralsbotschaft“, die Lehren des Hinduismus und Buddhismus zum Karma, ein wenig Biblisches usw. Nimmt man den Bezug zum Persönlichen weg und stellt es ins rein Physikalische, wird „Schicksal“ zu einem Naturgesetz. Wie es allerdings im Detail zu betrachten gilt, in Bezug zu Zeitreisen, zum Determinismus, zur Chaos- oder auch Quantentheorie, da wäre ich aber überfragt.

Jedes Buch, jeder Roman oder auch jede Abhandlung dazu, stellt auf jeden Fall eine interessante Lektüre dar. Es beflügelt den Geist und wer weiß, welche Idee eines Science-Fiction-Autors einen Wissenschaftler auf den „richtigen“ Weg führen kann.

Die Zukunft mithilfe der Technik vorhersagen zu können, in Form von Quantencomputern und künstlicher Idiotie, deren Algorithmen weit über das menschliche Verständnis hinaus gehen, vor dem graut mir. Was das mit unserer Gesellschaft anstellen würde, darüber würde ich ungern lesen oder schreiben.

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@ BenyoTheBo - Ich würde den Begriff Künstliche Intelligenz mit Maschinelle Intelligenz austauschen. Künstliche Intelligenz suggeriert, dass es sich hier um die Simulation menschlicher Intelligenz mit Mitteln der Computertechnologie handelt. Wir vergleichen daher immer, was der Rechner jetzt schon besser kann als wir. Schach spielen zum Beispiel. Maschinelle Intelligenz wäre am Ende eine, die wir nicht verstehen können. Das wäre dann der nächste Schritt in der Evolution. Die Menschen schaffen sich durch ihre eigene Schöpfung ab. Frohe Weihnacht! Oder wie unser Rechner es sagen würde: " 01001101 01100101 01110010 01110010 01111001 . 00100000 01000011 01101000 01110010 01101001 . 01110011 01110100 01101101 01100001 01110011"

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Am Fraunhofer Institut gibt es eine Abteilung „Maschinelle Intelligenz“.
So beschreibt man sich: „Die Abteilung Maschinelle Intelligenz erforscht und entwickelt Automatisierungslösungen, die auf Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basieren, mit besonderem Fokus auf Mensch-Maschine-Schnittstellen für Betrieb, Wartung und Management der Fabrik der Zukunft.“

Ich frage mich gerade: Ist womöglich die Spezies Mensch eine KI? Die irgendwann von irgendwem entwickelt wurde und sich dann zunehmend verselbstständigt hat? :wink:

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Ein paar Hinweise. Ursprünglich wollte ich einen langen Text dazu schreiben, man kann jedoch selbst suchen. Mein Interesse diesbezüglich ist sehr lang anhaltend.

Ausgehend von der These, „Leben ist, sich selbst organisierende Materie“…
…und dem Hinweis in einem Buch von Marcus Chown über Kosmologie und Quantenphysik, folgte ich den Brotkrumen und fand diese Informationen:

Automat Rule 110 - Bei Wikipedia (englische Ausgabe) Rule 110

Zellulärer Automat (deutsches Wikipedia)

Conways Spiel des Lebens (dto.)

Wenn noch Zeit ist, diesbezüglich die Arbeit Stephen Wolframs am zellulären Automaten und die Entwicklung hin zu ChatGPT und Co.

Auch spannend: Wolframs eindimensionales Universum.

Im Netz findet sich ein älteres Video von Scobel, dessen Sendung diese Problematik behandelt: Über die Entstehung komplexer Strukturen - Selbstorganisation - kann Leben ohne Schöpfer entstehen?

Die ersten 5 Minuten reichen aus, um diesen Sachverhalt zu beschreiben.

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Gerade eben gefunden: Das Spiel des Lebens | Mathewelten | ARTE (auf YouTube)
Sehr schöne, kurze Darstellung der von mir oben genannten Problematik.

Über das Reisen in der Zeit scheint selbst Wittgenstein sich Gedanken gemacht zu haben - zumindest in den Bereichen der Logik und der Sprache:

5.1362 Die Willensfreiheit besteht darin, dass zukünftige Handlungen jetzt nicht gewusst werden können. Nur dann könnten wir sie wissen, wenn die Kausalität eine innere Notwendigkeit wäre, wie die des logischen Schlusses. – Der Zusammenhang von Wissen und Gewusstem, ist der der logischen Notwendigkeit. (»A weiß, dass p der Fall ist« ist sinnlos, wenn p eine Tautologie ist.) aus: Tractatus logico-philosophicus

EDIT:
zu Beginn des Threads wollte ich noch auf einen Roman von Martin Suter hinweisen: Die Zeit, Die Zeit (diogenes).
Da versucht jemand, seine tote Ehefrau zurückzubekommen, indem er sein Haus und den Garten so herrichtet, wie es vor dem Tod seiner Frau war…

Das erinnert mich an ein Zitat aus dem Buch „Agonie des Realen“ von Jean Baudrillard (diente als Ideen-Vorlage für den Film „Matrix“):
Frü­her war die schöns­te Al­le­go­rie der Si­mu­la­ti­on für uns jene Fa­bel von Bor­ges in der die Kar­to­gra­phen des REI­CHES eine so de­tail­lier­te Kar­te an­fer­ti­gen, daß Kar­te und Ter­ri­to­ri­um schließ­lich ex­akt zur De­ckung kom­men.“ (Quelle: Agonie des Realen von Jean Baudrillard aus dem Merve-Verlag).

Wobei dann nur eine Simulation - und nicht der Zustand eines Geschehens in der Zeit - hervorgerufen wird.

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Für Zeitreisen in Literatur und Film bin ich immer zu haben. Das ist mein Lieblings-Genre, oder Unter-Genre aus der Fantasy/Science Fiction.
Außerdem bin ich nicht der Meinung, dass man die Zeitreise großartig, erklären muss. Nun ja, eine Erklärung sollt es schon geben, aber nicht auf physikalischer und quantenmechanischer Ebene, auch wenn das Thema sehr interessant ist.
Manchmal reicht als Erklärung einfach ein Fluxkompensator, 1.21 Gigawatt an Leistung und eine Beschleunigung auf 88 Meilen die Stunde :rofl:.

Ich habe mich schon ein wenig mit Zeitreise-Geschichten beschäftigt und ich gliedere diese immer in folgende Kategorien:

  1. Paradoxe Zeitreisen (Großvater-Paradoxon):
    In diesen Zeitreisen ist es möglich, die Vergangenheit (auch die Zukunft) zu verändern, die durchaus Konsequenzen haben können. Leider ziehen diese auch gewisse logische Fehler mit sich, die sich so nicht vermeiden lassen, aber diese Fehler können durchaus vertretbar sein, außerdem funktionieren dann ja auch die Geschichten nicht (sieh: Zurück in die Zukunft)

  2. Murmeltier-Tag (die sich wiederholende Zeitschleife)
    Hier wiederholt sich ein bestimmter Abschnitt, meist nur ein Tag für den Protagonisten. Ebenfalls eine gewisse Unlogik, ohne die das Ganze aber auch nicht funktioniert. Nur am Ende wird die Zeitschleife aufgelöst, und der Protagonist muss mit dem letzten Ergebnis leben und nur er kann sich an die Zeitschleifen erinnern. Ich finde, das ist durchaus ein tolles Medium, indem man Geschichten erzählen kann.

  3. Viele-Welten-Theorie (Zeitreisen ohne Veränderung der Zeitlinie)
    Der Held reist in die Zukunft, oder in die Vergangenheit, ohne die eigene Zeitlinie zu beeinflussen, da die Zeitreise in einer parallelen Zeitlinie endet. Es ist als eher eine Reise nicht nur durch die Zeit, sondern auch in eine andere Realität. Schön erklärt wird das z.B. in William Gibsons Peripherie.

  4. Die perfekte Zeitschleife (Veränderung der Zeitlinie nicht möglich)
    Hier ist es nicht möglich, die Vergangenheit, oder die Zukunft zu ändern, weil sie bereits geschehen sind, egal wie sich auch der Protagonist bemüht, es trifft alles so ein, wie es bereits geschah, oder noch geschieht. Mein persönlicher Favorit für Zeitreise-Geschichten. Meine Empfehlung dazu: Peter Clines: Die Schleife

  5. Zeitreise durch Kälteschlaf / Zeitdilatation
    Das würde ich nicht wirklich als Zeitreise ansehen, aber irgendwie gehört es dazu. Es geht hierbei um das Aufwachen in einer anderen Zeit, wobei die Reise hier immer in die Zukunft geht. Die Zeitdilatation ergibt sich beispielsweise, wenn der Held zu einem schwarzen Loch fliegt, um es zu untersuchen, verweilt dort eine Stunde, kehrt zurück und merkt, dass mittlerweile 100 Jahre vergangen sind. Das kann man sogar wissenschaftlich mit Einsteins Relativitätstheorie erklären.

So, das war mal mein Senf zum Thema Zeitreise. :grinning:

Schöne Grüße

HelmutB

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Wie sagte es bereits Augustinus von Hippo: „Was ist also die Zeit? Wenn mich niemand darüber fragt, so weiß ich es; wenn ich es aber jemandem auf seine Frage erklären möchte, so weiß ich es nicht.“

Interessant fand ich auch die Anschauung von Sabine Hossenfelder, dass Zeit eigentlich nicht vergeht und Vergangenheit und Zukunft gleichzeitig bestehen, weil das „jetzt“ ja schon nicht greifbar existiert - ich schaue auf mein Handy während ich tippe, sehe es aber nicht „jetzt“, sondern in dem Bruchteil der Zeit in der Vergangenheit, die das Licht braucht, um meine Netzhaut zu erreichen… (https://youtu.be/tVxMcmYN0P8?si=Dqxf_83m1mmge2CA).

Was aber Zeitreisegeschichten angeht, sehe ich das ähnlich entspannt wie @HelmutB, ein DeLorean mit Fluxkompensator kann als Erklärung völlig ausreichen.

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Zeitreisen sind spannend, aber bislang noch nicht mein Thema beim schreiben. Beim Lesen fand ich Stephen Kings „Der Anschlag“ ziemlich gut (ganz un-king-isch). H.G.Wells „time machine“ ist für mich aber noch immer unerreichter Standard. (Ist er in vielen Dingen). Insgesamt finde ich es auch spannender, wenn man mir keine physikalische Theorie dazu präsentiert. So kann auch ein Klempner aus Vreseburg bei einem Waldspaziergang in ein Loch fallen und im London 1888 rauskommen.

Wer sich als Nicht-Physiker auf das Gebiet der Theorien begibt, wird sich verzetteln, denke ich. Oder zumindest läuft man in große Gefahr dies zu tun. Von daher würde ich bei den Dingen bleiben, die ich kenne. Oder einen Protagonisten erschaffen, dem das „warum“ egal ist.

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Und nicht nur das, die Verarbeitung der aufgenommenen Informationen, bis uns etwas in das Bewusstsein gelangt, braucht nochmals ca 100ms. Unser Erleben ist relativ gesehen immer in der Vergangenheit.

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Ich habe gestern einen Bericht über den Künstler Olafur Eliasson auf Netflix geschaut. Darin zeigt er einen ellipsenförmigen Spiegel, der das Spiegelbild zeitverzögert wiedergibt. Ich bin fast vom Sessel gefallen vor Erstaunen. Kann das sein? Oder ist es ein Fake mit Kameras?
Eine kurze Internetrecherche bringt mir kein Ergebnis.
Was sagen die Astrophysiker und andere Schlaue unter uns dazu?

Klarer Fake (da du schon explizit nach einer Astrophysiker-Meinung fragst :wink: )

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Meinen Senf zu Zeitreisen :stuck_out_tongue:

Ich finde „Großvaters Paradoxon“ viel spannender, als die „Parallelwelten“ Theorie. Mit Hilfe einer Nähmaschine ließe sich die Zeitlinie auch mit Paradoxon erklären. Die Zeitlinie nähen wir mit Gelb auf Jeansstoff.
Sagen wir Protagonist reist vom Punkt „Mittwoch“, zurück zum „Montag“. So heben wir den Nähfuß, wandern zurück zum Montag. Dort tötet er sich selbst - wir wechseln die Nahtfarbe auf orange und nähen „neben den alten Faden“ weiter zum Mittwoch und weiter zu Freitag.

Für Außenstehende ist das ganz klar eine einzige Zeitlinie. Für einen kurzen Moment, am Montag, gab es zwei Nähte (der Protagonist ist doppelt vorhanden). Egal ob der Zeitreisende stirbt, oder der Protagonist, die „neue“ Zeitlinie ist orange und die ursprüngliche Zukunft, an die sich der Zeitreisende erinnert, existiert auch nur da :stuck_out_tongue:

Das ist doch aber genau die Parallelwelten-Theorie.

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