Wie steht ihr zu Chat GPT zur Nutzung beim Schreiben

Also noch sehe ich kein Problem. Ich habe es natürlich auch schon getestet, hab der KI eine Liste mit Stichpunkten gegeben, mit der Aufforderung, daraus einen elegant formulierten Text zu generieren. Abgesehen davon dass ich mit der recht detaillierten Stichpunktliste schon recht viel von meinen eigenen Ideen vorgegeben habe, war ich mit der Ausformulierung überhaupt nich zufrieden. Ich hätte es sicher umschreiben können, so dass es mir gefällt, aber das wäre so viel Arbeit gewesen, dass ich es lieber selbst neu geschrieben habe.
Vielleicht klingt es überheblich, aber meine eigenen Texte gefallen mir momentan noch wesentlich besser, als die Formulierungen der KI.

Ich nutze sie aber für folgende Bereiche:

  • als „intelligenter Namensgenerator“: Ich brauche einen weiblichen Vornamen, der klingt, als käme er aus England im 17. Jahrhundert. Mach mir bitte 10 Vorschläge.
  • als „intelligenter Thesarus“: Ich habe folgenden Satz geschrieben: „Charlie hatte Mut, aber vielleicht war es auch nur Dummheit.“ Mache mir bitte 5 Vorschläge, welches Wort ich an dieser Stelle anstatt Dummheit noch verwenden könnte.“
  • als immer-aufmerksamer, immer-motivierter Diskussionspartner mit viel Wissen (wie schon einige hier geschrieben haben.)

Wenn die KIs sich auf eine Weise weiterentwicklen, dass sie tatsächlich eigene Texte verfassen können, die spannend, emotional und logisch konsistent sind, müssen wir noch einmal reden, aber im Moment sehe ich diese Gefahr (noch) nicht.

Liebe Grüße, Sven

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Sachen die man mit OpenAI-Modellen (egal ob ChatGPT oder Copilot) wirklich gut machen kann aus meiner Erfahrung:

  • als Testleser: man bekommt für einen Text sehr schnell ein Feedback mit Stärken und Schwächen; muss aber berücksichtigen, dass die Modelle eher einen Hang zu poetischen und athmosphärischen Formulierungen haben und dies entsprechend in die Bewertung einfliesst

  • generieren von Zusammenfassungen, Exposés - etwas was ich gar nicht gerne mag

  • gerade Copilot ist recht gut für das Recherchieren von Themen und listet dazu ootb auch die entsprechenden Quellen auf, in denen man dann weiter abtauchen kann. Auf diese Weise habe ich diverse Sachen gefunden, die ich bei einer Google-Suche nicht gefunden habe. Copilot ist dazu in der Lage aktuelle Ereignisse mit zu verarbeiten (zumindest in der Bezahlversion)

was man immer beachten sollte:

  • die LLMs tendieren dazu zu flunkern, wenn man sie etwas fragt, dass sie nicht wissen - also immer kritischer Reality-Check
  • LLMs sind wie so ein ehemaliger Professor in der Kneipe - also jemand der schon viel weiss, in vielen Bereichen aber im T-Shaped-Gedanken v.a. den Querbalken abdeckt. Man kann viele Anregungen mitnehmen, aber das nicht unkritisch für sich mitnehmen
  • ich würde behaupten, dass ich 90% der Texte ansehe, ob sie generiert wurden. Wer das für einen Post auf Instagram braucht so-what - wer eigene Text damit verfasst, hat das Schreiben nie geliebt :slight_smile:
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davon abgesehen - etwas, was so coole Bilder generieren kann, muss man doch mögen :wink:

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Ich bin gerade dabei lokal eine Mistral Instanz zu testen, mal sehen wie eine Konversation verläuft, wenn ich ihr alle meine Fakten zu einem Charakter beschreibe und dann in ein Gespräch eintauche.
Laut „eigener Aussage“ der AI kann sie sowas probieren.

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Ich verwende LLMs gleich wie du: als Testleser, zum Generieren von Zusammenfassung, aber auch als Lektor. LLMs machen echt viele Fehler, aber wenn man ein Grundlagenwissen über Stilistik, Rechtschreibung und Grammatik hat, sowie ein Grundlagenwissen über das recherchierte Thema, dann sind LLMs wirklich genial. Jemand hat LLMs als klugen, geduldigen und immer eingeschalteten 19jährigen Research-Assistenten bezeichnet. Also nicht perfekt, aber richtig hilfreich.

Wenn man die „Erinnerungen“ bei ChatGPT etwas wartet, guckt der 19jährige Research-Assistent auch selbstständig über den Tellerrand hinaus und nimmt auf Dinge Bezug, die man im Prompt womöglich vergessen hat, zu erwähnen. Dieses Feature hat mich verblüfft, wie das auf einmal eingeführt wurde.

In der Bezahlversion kann man nun seit einiger Zeit „Projekte“ anlegen. Soweit ich verstanden habe - habs noch nicht verwendet - funktioniert das chatübergreifend. Man könnte sich also nun einen Chat für „Recherche“ anlegen, einen Chat für „Keine Ahnung was“. Am Ende erspart man sich den nervigen Eingangsprompt zu Beginn.

Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen lokalen Installationen? Vermutlich habe ich dann unbegrenzte Nutzung, weil meine Rechenkapazität nur mir zur Verfügung steht?

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man könnte auch sagen „nur“ deine Rechnerkapazität als limitierender Faktor… GPUs im Profisegment kosten ja 30-40k - wir haben eine Abteilung bei uns in der Firma, die auch unbedingt lokal mit LLM’s arbeiten wollen und die sind ständig am Rufen nach mehr Hardware - AI, v.a. LLM ist halt eine Hardware- und Energieschlacht.
Inwieweit Mistral da schonender mit Ressourcen umgeht, entzieht sich meiner Kenntnis

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Okay, damit hat sich die Idee instant in Luft aufgelöst :sweat_smile:

Testen und bewerten, bisher war alles soweit in Ordnung, da ich mich mit mehreren Sprachen gleichzeitig beschäftige, kann ich hier schon mal sagen… Englisch/Deutsch ja, Koreanisch etc. nur rudimentär. Vielleicht muss ich dann ein anderes Modell laden.

Zur Hardware: einen „Standard“ Mac Studio mit 64 GB Ram und M2 Ultra, lediglich die Modelldatei liegt auf einem SSD Thunderbold Laufwerk um den interen SSD-Speicher zu entlasten. Mistral ist 26 GB groß.

In 2 Monaten kommt ein M4 her, ob ein Studio oder Mini, werden wir sehen :slight_smile:
Ollama und Stable Diffusion laufen parallel auf dem Rechner und ich bin zufrieden.

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Ich habe gerade ChatGPT (o1 pro) dazu gebracht, seit mehr als 5 Minuten über eine Frage zu grübeln… Sprachmodellexporte um daraus ein Modell zu exportieren, dass nur mit meinem vorgegebenen Wissen und Charakteren eine Romanhilfe geben soll…ohne das Allgemeine Weltwissen, nur extrahiert auf mein „kleine“ Romanwelt…ok bisher 10 Minuten.

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Ich hab jetzt in der endkorrektur probiert
Das Ergebnis war bahnbrechend. So genau hab ich noch nie gearbeitet. Ich hab nicht nur eigene Fehler gefunden sondern auch die von geppie.
Der einzige Vorteil, ich habe einen besseren Focus auf den Text an sich.

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Ich stelle mir gerade einen KI Rechner zusammen, teures Hobby :slight_smile: , dann kann ich besser experimentieren, vorallem das Lernen/Trainieren interessiert mich.

Denkst du, dass sich das auszahlt?

Für was hast du denn vor, mit der KI herumzuspielen? (also ernst gemeinte Frage … noch bin ich zu jung, um das Thema ganz links liegen lassen zu dürfen)

Meine Idee, erst mal die großen Modelle lokal zum Laufen zu bringen.
DeepSeek hat einen Index von ca 700 GB, der wird dann lokal nicht zensiert, daraus werde ich dann testweise erst mal „Studentenmodelle“ erstellen, die eine bestimmte „Destillation“ haben, Sprach-IDs testen, Destillation in verschiedenen Sprachen, in meinem Fall, Koreanisch, Japanisch, Chinesisch, Russisch und Französisch, einfach um zu sehen wie das alles funktioniert.
Dann nächster Schritt, „Wissen“ destillieren, hierzu sind Abfragesets notwendig, die ich wahrscheinlich lerne, wenn ich mich mit der Sprachdestillation beschäftige. Also alles ein Thema, was sicher ein paar Monate in Anspruch nimmt.

Sehen wir es mal so, was lohnt sich in der IT, wenn man es privat macht :slight_smile: ?
Bin ein ziemlicher Freak, wenn es um sowas geht. Zudem gibt es bei uns in der Firma demnächst einen KI Cluster, den ich aber für sowas nicht benutzen kann.
Wenn dich IT interessiert und du gerne in der Linuxkonsole arbeitest, dann sind das keine schlechten Erfahrungen, wenn man noch jung ist. Ich mach das jetzt schon etwas länger :sweat_smile: Wenn ich „heute nochmal jung wäre“ wäre das mein Thema.
Mitte der 90er konnte man eine zeitlang bei Yahoo! solche Abfragen schon machen, die waren aber sehr beschränkt im Ergebnis, für „damals“ aber schon sehr faszinierend.

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Alter Schwede!
Willst du die Weltherrschaft übernehmen?:cold_sweat:

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Ich verfolge die Entwicklung der aktuellen AI-Modelle nun schon eine ganze Weile. Sehe aber nach wie vor davon ab, sie für mein Schreiben einzusetzen. Nicht einmal, um Namen oder Charaktere zu generieren, geschweige denn, meine Erzählsprache zu bearbeiten. Ich werde auch weiterhin Herr meiner Plots, Protagonisten und Sprache bleiben. Solange deren Qualität ausreicht für eine GLAUSER-Nominierung, gibt’s da keinen Änderungsbedarf :wink:
Wo AI aber sehr wohl hilfreich sein kann, ist der Bereich der (in meinem Fall) intensiven Fakten-Recherche jenseits von Google. Perplexity und ähnliche Konstrukte gehören meines Erachtens heutzutage ins Toolset von Autorinnen und Autoren.

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Kannte ich bislang nicht, sieht aber interessant aus?

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Ich bin da zu einfach gestrickt. Da bin ich wie die meisten anderen.
Und ganz nebenbei steht es jeden frei, das zu nutzen, was er will. Man muss sich nicht jedesmal rechtfertigen müssen.

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Mich fasziniert die Möglichkeit und das Ergebnis. Ich mag es Computer zu „belasten“.
Ich schreibe parallel ohne KI sowieso weiter, als Ausgleich. Wenn ich dann beides verbinden kann, habe ich schon für mich eine kleine Welt erstellt und kann eintauchen. Ich sehe alles als Experiment.
Wenn ich in Rente gehe, dann wird KI eh schon alles kontrollieren bzw. tief verwurzelt im Alltag sein, ich will dann wenigstens kurz die Möglichkeit haben, sie zu beeinflussen… :grimacing:

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Ich habe Perplexity ausprobiert und konnte damit nichts anfangen. In mein Toolset haben solche Konstrukte noch keinen Einzug eingehalten. Wozu auch?