Wie reagiert euer Umfeld auf eure Schreiberei?

Ich hoffe, das Thema gab noch nicht…
Wie reagieren eure Familie, eure Freunde auf euer Schreiben?
Habt ihr sie informiert, erzählt ihr von eurem Buchprojekt?
Nehmen sie euch ernst oder schütteln sie den Kopf?

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Hi,
das Thema hatten wir schon.

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Sorry, Suse, aber wir hatten so ziemlich jedes Thema schon. :slight_smile: Ich sehe das hier eher als Forum (Geschwätz in der Kaffeepause) und nicht als Wiki (Nachschlagewerk).

Ich habe zu Beginn für mich geschrieben, war damals aber auch Single. Meinem allernächsten Bekanntenkreis erzählte ich erst nach einiger Zeit davon. Ich war der Ansicht, das tun zu müssen. Schließlich wollte ich ja etwas veröffentlichen.

Ich habe dieses Jahr erst festgestellt, dass ich zu zurückhaltend war. Denn ich wollte auf keinen Fall irgendjemanden drängen, mein Zeug zu lesen. Das haben die Leute aber so aufgefasst, als ob ich für mich schreiben wollte. Einige waren neugierig, haben sich aber nicht getraut, zu fragen.

Offenbar werde ich lockerer oder es liegt daran, dass ich die Fortschritte meiner Fantasygeschichte bei Facebook teile. Zum Beispiel die Karte, die ich erstellt habe.

Jedenfalls hab ich dieses Jahr 4 Probeleser aus meinem näheren Freundeskreis gewinnen können. Nun ist es natürlich so, dass die Geschichte allein schon für diese Leute dadurch interessanter wird, dass sie mich kennen und sich fragen, was dieser Typ wohl geschrieben hat. Aber es tut gut, dass sie damit etwas anfangen können. Und es tut gut, mit Leuten darüber sprechen zu können. Denn sonst schreibe ich mit den mir unbekannten Testlesern nur per E-Mail, was irgendwie nicht das Gleiche ist.

So gesehen kann ich sagen, dass mich die Leute ernst nehmen. Das hängt aber mit Sicherheit auch daran, dass - bei aller Selbstkritik - das Niveau lesbar ist.

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Stimmt. Aber Füchsli hatte doch danach gefragt …

Super!

Ich habe dieselbe Erfahrung gemacht.

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Hallo Ihr Lieben,

ich habe damals angefangen zu schreiben, weil ich Ausbildungsunterlagen geschrieben habe. Da war es wohl eher noch im Sinne meiner Arbeit und meiner Wirkungsweise mit den Seminaren. Als ich allerdings mit meinem Roman begonnen hatte, war ich so euphorisch, dass ich vielen Menschen davon erzählt habe. Die warten heute noch auf die Veröffentlichung, weil der ROMAN längere Zeit in Anspruch nimmt. Ich wollte eine tiefe bei den Charakteren erreichen und daher ist der Roman wie ein Hefekuchen, er wird immer mehr :slight_smile: Doch das hat ihr Interesse geweckt und alle warten schon sehnsüchtig darauf, daher war es garnicht so geplant. Bei meinen Sachbüchern ist es eher so, dass es mehr die Menschen anspricht die sich auch dafür interessieren, daher können Bekannte nicht so viel damit anfangen, und ich rede auch nur mit den Menschen darüber, die das Thema anspricht. In meinen Kursen und Seminaren zum Beispiel. Aber dann auch nur wenn es passt und gerade dienlich ist. Ich werbe mehr Online und es erfüllt mein Gesamtpaket, bisher habe ich noch nicht einen so großen Fokus auf die Werbung meiner Werke gelegt, da ich erst starte.

LG und einen schönen Tag
Michaela

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Hallo liebes Füchsli, meine Kinder und Freunde, möchten immer, dass ich ihnen, sowohl meine Beiträge , als auch aus meinem Buch, das ich gerade schreibe, vorlese. Es können einige schon nicht mehr erwarten, bis es fertig ist. Es soll ein Triller werden und ich habe einige gruselige, aber auch lustige Geschichten darin eingebaut.
Liebe Grüße, Lyrikfan11

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Früher habe ich heimlich geschrieben. Inzwischen weiß mein unmittelbares Umfeld, daß ich regelmäßig Schreibe. Ich habe viele unterschiedliche Reaktionen erlebt, von Wow bis das ist vergeudete Zeit.
Mich persönlich beeinflusst die Meinung anderer nicht an meiner Leidenschaft weiter zu machen.

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Ich schreibe, seit ich 13 bin - und genauso lange muss ich mir anhören: „Wo bleibt dein Roman?“ :smile:
Wurde ja an anderer Stelle schon öfter geschrieben, wie widersinnig es eigentlich ist, von jemandem zu erwarten, dass er aus dem Stand hinlegt, was andere erst nach Jahren und Jahrzehnten beharrlicher Übung schaffen. In jedem anderen Beruf wäre das undenkbar.

Die Erwartungshaltung von meiner Familie war jedenfalls von Anfang an ziemlich hoch, die Unterstützung auch. Ich hatte als erstes von vier Kindern einen eigenen (gebrauchten) PC, damit ich lernen kann, darauf zu schreiben. (Im Nachhinein seh ich das auch kritisch, meine armen Geschwister hätten sicher auch gern einen gehabt…)
Da ich leider mit meinem Roman seit 2006 ungefähr viermal angefangen habe, hatten sie inzwischen vermutlich die Hoffnung aufgegeben - zumindest bis zum 18. November, als ich ihnen den 400-seitigen ersten Teil als Testleserdruck in Buchform auf den Tisch geklatscht hab. Das war ein gutes Gefühl! Und die Begeisterung entsprechend groß.
Also im Großen und Ganzen habe ich eigentlich immer nur Ermutigung erfahren, auch von Freunden oder meinem Partner.
Aber es ist natürlich auch nichts, was ich Leuten, die ich erst drei Sekunden kenne, sofort auf die Nase binde. Vielleicht später, wenn ich mal den ganzen Roman fertig habe.
„Hallo, sehr erfreut, Sie kennen zu lernen. Wussten Sie eigentlich, dass ich ein Buch geschrieben habe? Nicht? Also, es geht um folgendes…“ :laughing:
Witzigerweise würde ich z.B. auch nicht wollen, dass manche Kollegen das Buch lesen. Zum einen, weil ich die Befürchtung habe, sie könnten sich darin wiedererkennen (auch wenn ich niemanden bewusst eingebaut habe) und zum anderen, weil ich mit den historischen Fakten teilweise etwas laxer umgehe(-n muss), weil die Story es erfordert.
Da wäre es mir peinlich, wenn ein Historiker das liest und denkt, ich hätte nicht vernünftig recherchiert. :see_no_evil: Daher auch ein Pseudonym, wenn es mal so weit ist. Nur für den Fall, dass ich eines Tages doch noch mal eine Doktorarbeit schreibe. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

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Mich überrascht die Frage immer wieder neu. Das Schreiben ist -zumindest am Anfang bei vielen- ein Hobby. Fußball, Modelleisenbahn, Influencen … steht alles in einer Reihe. Warum sollte ich da irgendetwas geheim halten (bezieht sich eher jetzt auf das, was Suse zitiert hat) oder nicht darüber erzählen? Bei allen Hobbies kann es passieren, damit nicht ernst genommen zu werden, oder nur ein mildes (ggf. mitleidiges) Lächeln zu ernten. Ja und? Und von einem Bestseller träumen gehört ebenfalls dazu wie ein junger Kreisligaspieler darauf hofft, von einem Scout entdeckt zu werden.
Also: Meine Familie wusste immer von meinem Hobby.

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Ich habe in meiner Jugend Computerspiele programmiert - mit allem was dazu gehört, Sounds aufgenommen, mit Buntstift Objekte und Kreaturen gezeichnet und eingescannt verwendet, Level gestaltet, Geschichte ausgedacht … eine Heidenarbeit für nichts. :wink:
Irgendwann bemerkte ich, dass der „tiefere Sinn“ für meine Passion war, dass ich Geschichten erzählen und andere Abenteuer erleben lassen wollte. So kam ich zum Schreiben, denn Worte und Buchstaben ändern sich kaum und ich komme allein zum Resultat. Bücher altern auch nicht. Du kannst sie auch nach 100 Jahren „zum ersten Mal“ erleben.
Ich habe das Schreiben nie geheim gehalten. Meine Familie fand es zwischen „gut“ und „witzig“, je nachdem, wie sehr jemand selber Bücher las. Leute, die gerne lesen, fanden es immer spannend.
Freunde haben eher bewundert, welche Disziplin man aufbringen muss, um freiwillig hunderte von Seiten neben Studium und Arbeit zu schreiben.
Seit dem ich sagen kann „Du kannst meine Bücher bei Amazon kaufen. Soll ich dir eines leihen?“, wird es natürlich noch ernster genommen.

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Hallo Füchsli,
da ich selber erst seit Oktober im Forum bin, ist das Thema natürlich neu für mich. Es spricht mich an…
Die Reaktionen waren schon sehr unterschiedlich. Da „Der Bronzerücken“ biographisch-philosophisch angelegt ist (und eben kein Roman), ist die Zielgruppe schon einmal kleiner.
Jetzt muss ich mich zeigen, bin Jahrgang´68. Entweder sei ich zu jung, oder es schwang Wohlwollen mit oder ohne Interesse mit. Die „schärfste“ Antwort war, so interessant sei mein Leben nicht, um daraus ein Buch zu machen. Mehr kann man doch gar nicht erreichen… Mir hat auch jemand gesagt, mein Buch nicht lesen zu wollen, um mich so in Erinnerung zu behalten, wie ich halt früher war. Soll ich jetzt die Bemerkung positiv oder negativ bewerten?
Inzwischen ist die Akzeptanz längst vorhanden.
Darf ich mit N.V. Peale abschließen?
„Ein Mensch, der an sich selber glaubt, der seine Arbeit in der festen Erwartung des Erfolgs anpackt, erhält den starken Beistand aller schöpferischen Kräfte des Universums.“
(Der Spruch hängt über dem Schreibtisch. Unserem Sohn gab ich schon einen analogen Wink mit dem Zeigefinger auf das Kalenderblatt, als er einmal meine Meinung zu einem Projekt einholte…)
Gruß, Udo

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„Du nervst mit deinem Gequatsche über dies Buch und das Buch.“ Das war der allgemeine Kanon unter Freunden und Kollegen. In den 50 Jahren gab es nur wenige, die Interesse zeigten, einige Kurzgeschichten lasen und für okay beurteilten.
In dem halben Jahrhundert waren über viele Jahre hinweg pausen, wo ich keine Zeile zu Papier brachte. Harte Zeiten sorgten dafür, wie der Tod unserer Tochter in den 1970er, oder die schweren Erkrankungen des Sohnes in den 1980er und 2012er Jahren: Kawasaki-Syndrom, Epilepsie und Gehirntumor. Dann 2013 mein Krebs und schlussendlich der Diabetes mit Nervenschäden in den Extremitäten bei meiner Frau.
Die Schreibwochen von Seitenwind haben mir beim Wiedereinstieg geholfen.
Wie es weiter geht? Schauen wir mal, dann sehen wir schon.

„Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Neues Jahr“.

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Danke, Udo, für den Beitrag.
Ein biographisch angelegter Roman bewirkt wahrscheinlich einige negative Reaktionen, wie du es ja beschreibst. „Zu jung, zu alt, zu uninteressant…“ Schön, dass die Akzeptanz inzwischen da ist!
Wenn du wissen willst, wie die Bemerkung zu interpretieren ist, „ich will dich so in Erinnerung behalten, wie du bist“, musst diese Person wohl fragen. Ich würde das positiv sehen. Wenn jemand dich negativ sieht, wird er/sie wohl kaum gross mit dir über das Buch sprechen wollen.
:slight_smile:

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Das bringt die Zweifler sehr schnell zum Schweigen!
Gratuliere!

Klingt nach einem Leben mit viel Gegenwind!
Ich bin nach wie vor sprachlos.
Hut ab für dein Durchhaltevermögen.
Wenn dir Schreiben Freude bereitet, dann schreibe!

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Ich schreibe zur Zeit an meiner Fantasy Roman-Reihe und werde nicht wirklich ernst genommen.
Vielleicht liegt es an meinem Alter (20 Jahre jung :stuck_out_tongue_closed_eyes: ), eine andere Erklärung hätte ich nicht. Aufgrund dessen, erzähle ich niemanden mehr von meinen Romanen, da ich keinen „Spott“ abbekommen möchte. Habe mich deshalb mit meinen Werken in den Hintergrund fallen lassen, da ich zuvor nur blöde Kommentare gehört habe.

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Hauptsache, du schreibst weiter! Viel Erfolg!

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Mein Umfeld nimmt mich teilweise nicht mehr ernst, weil ich schon seit 3 Jahren am Schreiben bin. Auch meine Kolleginnen im Büro finden es inzwischen langweilig. Früher haben sie gefragt, wie es läuft, heute interessiert es sie nicht mehr.
Kürzlich erzählte mir mein Bruder, ein Bekannter von uns habe innert 2 Jahren einen historischen Roman geschrieben.
Da komme ich mir schon ein wenig blöd vor, mit meinem ewigen Buchprojekt. :roll_eyes:
Ein Freund meinte vor Jahren, als ich ihm von meinen Ideen berichtete: „Was willst du noch? Es wurde ja schon alles geschrieben.“ Das hat mir schon erst mal den Wind aus den Segeln genommen. Es hat ein paar Jahre gedauert, bis ich mich wieder aufgerappelt und es doch angepackt habe.

Zum Glück habe ich auch Bewunderer und Motivierer. Mein Lebenspartner beispielsweise, der mich mit Tee versorgt und manchmal sagt: „Geh schreiben!“
Auch dass der Schreibcoach meint, die Geschichte sei gut und ich schreibe immer besser.
Meine Mutter ist auch geduldig und fragt, wie es läuft.

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Ich habe meine Schreiberei anfangs geheim gehalten - aber VOR ALLEM im engsten Kreis. Meine Mutter wusste von nichts, meine Geschwister wussten von nichts, meine besten Freunde wussten von nichts. Ich habe mich einfach auf dem Moment gefreut, wo ich ihnen den fertigen Roman in die Hand drücken konnte - die Gesichter waren es wert :smile:
Leuten, zu denen ich ohnehin nur lockeren Kontakt hatte, habe ich schon früher davon erzählt.
Und meine Frau musste ich ohnehin einweihen, sonst hätte sie irgendwann vermuten müssen, dass ich in meinem Arbeitszimmer eine Nebenfrau versteckt habe, mit der ich mich jeden Morgen um 5 Uhr treffe … :laughing:
Inzwischen ist der erste Roman fertig, deshalb sehe ich keinen Grund mehr, dieses Hobby zu verheimlichen. Schließlich bin ich jetzt von der „Ich-schreibe-seit-Jahren-an-einem-Roman-ohne-dass-etwas-fertig-wird-aber-bitte-hör-auf-zu-lachen“-Liga in die „Ich-habe-bereits-einen-Roman-geschrieben-und-wenn-du-dumm-weiterfragst-zwinge-ich-dich-einen-zu-kaufen“-Liga aufgestiegen.

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Dazu brauche ich unbedingt eine Anleitung! :sweat_smile: :joy:

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