Wie reagiert euer Umfeld auf eure Schreiberei?

Wenn jemand dich wegen deiner Schriftstellerei mitleidig lächelnd ansieht, sagst du ihm einfach: „Du darfst gern lästern und spotten, aber erst, nachdem du den Roman gelesen hast, und zwar komplett!“ Dann drückst du ihm dein 500-Seiten-Werk in die Hand und sagst: „Macht 15 Euro“ :grin:

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Und das wirkt? :astonished:

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Ich würde mich durch andere vom Schreiben nicht demotivieren lassen. Das alle Geschichten geschrieben sind, stimmt einfach nicht. Sieh dir Seitenwind an: ein thema - 100 Variationen einer Antwort.

Es ist eher anders herum. Es gibt zuviele Ideen, auf zu wenig Lebenszeit, so dass du als Schriftsteller abwägen solltest, in welches Projekt deine eigene Zeit fliest. Am besten sind meist die Geschichten, die dir selber gefallen.
Im Bekanntenkreis verleihe ich Büchern gern. Oft führt das dazu, dass die Leute bei gefallen, das Buch tatsächlich kaufen :wink:

Wichtig ist, Geschichten zum Abschluss zu bringen. Das Werk wird ohnehin nie perfekt sein. Andere Menschen messen dich an deinen Aussagen, wenn du sagst: du baust im eigenen Keller ein Boot, sollte es irgendwann fertig werden. Das ist auch für einen selbst toll, ein Projekt abzuschließen. Deshalb; immer ran ans Buch :slight_smile:

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Allerdings muss es auch schwimmen können. Nach wenigen Seiten im Rettungsring zu landen, ist auch nicht zielführend. Im Grunde genommen gebe ich dir jedoch Recht.

Da ich eigentlich nur für meine Enkelkinder die Familiengeschichte aufgeschrieben habe, hatte ich keinem davon erzählt. Bevor ich ihnen die Geschichte überreichen wollte, gab ich diese einem Lektor zum Querlesen.
Der meinte dann, er hätte reingelesen, es durchgelesen und sich an einigen Stellen festgelesen und ob ich das nicht veröffentlichen möchte.
Ab da ging es dann ganz schnell. Etwa ein Drittel der Familiengeschichte ist veröffentlicht.
Die überraschte Familie hatte beim Lesen tatsächlich meine Mutter vor Augen, um deren Kindheit es in dem Buch geht. Einige andere Leser fühlten sich an die eigene Kindheit erinnert.
Mehr Lob geht eigentlich nicht.
Und ein bischen schmeichelt es mir schon, wenn ich gefragt werde, ob ich nicht noch ein Buch schreiben möchte.

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Nein, leider nicht. :frowning: Vielleicht, wenn ich in der anderen Hand eine Schusswaffe halte …

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Ja, das hört man öfter, aber davon sollte man sich echt nicht entmutigen lassen. Es wurde schon über so ziemlich alle Themen geschrieben, aber jeder Autor macht etwas komplett anderes, neues daraus.
Wir haben jetzt knapp 8 Milliarden Menschen auf der Erde und täglich werden es mehr, und doch ist jeder etwas völlig Eigenes, Neues. Und so wird es wohl auch immer sein.

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Die wissen noch nichts davon.

Ich rede viel zu gern über das Schreiben, als dass ich meine Klappe halten könnte! Auchin anderen Belangen. :zipper_mouth_face: das hier fehlt bei mir manchmal…

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Jedes Buch braucht seine Zeit und gerade als Anfänger. Wenn es dich motiviert ich schreibe seit 3 Jahren an meinem historischen Roman und es hat ebenfalls den Status " mein ewiges Buchprojekt" :rofl: das ist ist mir aber egal. Ich liebe es zu ploten, zu recherchieren und in die Welt abzutauchen, die ich erschaffe.

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Ich habe meinen ersten Roman, der erst nach dem Zweiten veröffentlich wurde, als eine Art Autobiographie begonnen - heimlich. Keiner wusste davon. Beim Schreiben wurde mir klar, dass ein durchschnittlich normales Leben nicht wirklich viel hergibt. Lange darüber nachgedacht, ob ich weiterschreiben soll. Letztlich habe ich ein paar meiner eigenen, echten Jugenderinnerungen genommen und sie in einen Kriminalfall eingebettet.
Ob’s funktioniert?
Man wrid sehen.

nolimit

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Da hab ich ja Glück!
Meine Frau ist mein größter Fan und meine schlimmste Kritikerin. Sie liebt meine Romane. Ich kann immer scheiben, es gibt keine Regeln und kein Gejaule. Meine Schwestern waren anfangs ganz angetan und haben ein paar gekauft, aber das Interesse ließ schnell nach, was sicherlich auch an mangelnden Kontakten liegen mag. Mein uralter Paps besitzt Roman Nr. 1, hat den nie gelesen, aber auf dem Cover ist sein Vater mit 16 Jahren, das fand er geil.
Im Freundeskreis ist die Meinung geteilt, eigentlich kaufen eher so Halbbekannte - wie soll ich die nennen? - meine Bücher und hauen mir auch Kritik links und rechts um die Ohren. aber es sind viele davon richtige Fans. Und wenn ich „viele“ sage, meine ich so ein paar Dutzend. Ich erzähle jedem der es wissen will - und den anderen auch - dass ich schreibe, und auch was. Nicht so, dass ich unter Partyschreck laufe, („Quatsch den bloß nicht an!“), aber ich teste das Feld an, und wenn ich meine, das wäre ein Interessierter, schlage ich gnadenlos und hinterrücks zu.
Manchmal denke ich auch „Herr, wirf Hirn vom Himmel!“ Menschen, die nicht schreiben, machen sich oft keinen Begriff, was es heisst, einen Roman zu verfassen und auch zu veröffentlichen. Mir erzählte ein Bekannter, er würde auch nächstes Jahr ein Buch herausbringen, verkaufen und sich dann in Kampen zur Ruhe setzen.
Titel „Richtig Auto fahren“.
Was auch immer wieder auftaucht, ist eine Art Missgunst. „Du hast n Buch geschrieben, und glaubst jetzt, Du bist etwas Besseres!“
Okay, machen wir uns nichts vor: Menschen die (gute) Bücher schreiben bzw. davon leben können, sind dünn gesät. Man braucht Fähigkeiten dazu, Fantasie, Ideeenreichtum, Durchhaltevermögen, usw. und natürlich der hoffentlich unerschütterliche Glaub an sich selbst. Es gibt sicherlich mehr Maurer, Architekten, Krankenschwestern und Brüder, etc. Und da setzt sich jetzt jemand einfach hin und schreibt was und bekommt dafür eine großen Haufen Knete. Das fühlt sich wahrscheinlich ungerecht an.
Ich bin in einem Forum für Ex-Schüler, ihr kennt das vielleicht, Stayfriends. Hier ist der Name leider nicht Programm. Und mein Gedanke war, ich hau mal alle meine Romane in mein Pofil, na, da werden doch sicherlich ein paar hundert Schulkameraden einen kaufen. Ja, ich war an einer großen Schule. Was soll ich sagen - ich meine, es sind zwei(!) Bücher verkauft worden, zwei, drei „Freunde“ wollten eines geschenkt haben (hab ich gemacht). Und ich habe das dumpfe Gefühl, dass ich von denen keine Rückmeldung bekomme, weil die Storys eben gut sind.
Aber ich kenne diesen Effekt aus anderen Situationen. In meiner aktiven Reiterzeit durfte ich in Männergruppen nie sagen, dass ich eine tolle Stute im Stall habe… Und auch Reiter gelten allgemein als etwas anderes Volk, und dann auch noch Western!
Aber.
Das soll mir alles wurscht sein. Ja, klar will ich verkaufen, will ich Erfolg und Knete, also mehr Knete. Ich würde aber auch ohne das schreiben. Wahrscheinlich. Irgendetwas Biographisches steckt ja in den meisten Roman, so auch bei mir. Im Roman „Inside Bruno Kosmalla“ kille ich einen Lehrer, das wollte ich eigentlich seit der Grundschule…

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Ich bin auch bei Stayfriends. Bei mir hat sich nicht ein einziger bezgl. meiner Bücher gemeldet.

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Ja, ist komisch, oder? Entweder haben sich die Menschen bis zur Unkenntlichkeit verändert, oder sie sind wie immer. Mit beidem hab ich so meine Probleme…
Freund ist für mich ein großes Wort, ich bin damit recht sparsam und mein Freundeskreis ist so klein - die könnten nicht einmal einen Kreis bilden. Es sind Schulkameraden, man hat gemeinsam unter den gleichen Lehrern gelitten oder auch nicht, aber das ist dann auch schon alles. Man verliert sich aus den Augen, das erwachsene Leben nimmt einen in Anspruch, Lohnsteuerkarte, Windeln, Nierensteine und Wohnwand, Elternabend das letzte Stück Gouda bei ALDI. Die Unbeschwertheit - wenn es sie denn gab - der Jugend ist dahin. Oft.Nicht immer. Wie war das mit dem Propheten, der im eigenen Land nichts gilt? Okay, ein Prophet bin ich sicherlich nicht, aber es verhält sich so ähnlich.
Jaja, die Menschen sind schon eine seltsame Spezies.
Und da nehme ich mich nicht aus.

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Tja, so ist das nun mal. Ich habe vor ein paar Stunden - „angestiftet“ von Suse - ihn einem Forum, in dem ich lange sehr aktiv war, meine beiden Romane vorgestellt. Thema wurde kommentarlos fast umgehend geschlossen. Einen Kommentar hätte ich schon erwartet …

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Suse, Suse…
Ja, kenne ich. Wie erwähnt, ich habe ähnliche Erfahrungen/Verhaltensweisen von anderen Gelegenheiten. Ich habe mal recherchiert, und scheinbar läuft es darauf hinaus, dass sich Menschen von unbekannten Dingen bedroht fühlen. Es ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber eine ähnliche Mechanik gibt es bei Rassismus. Jemand macht etwas grundlegend anders als die anderen, daraufhin wird die eigene Lebensweise infrage gestellt und das erzeugt offenbar bei manchen Menschen die pure Angst.
Oder es ist einfach nur Neid. Auf was? Meine Mios und mein Grundstück in Panama? Das ist leider noch ein bisschen zu früh…

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Mein privates Umfeld hat vollsten Einblick in meine Ideen und Entwurfsarbeiten.
Ich lege dabei keinen besonderen Wert auf Reaktionen zu meinen Ideen, Entwürfen oder Arbeiten. Ich schnappe hier und da mal was auf, finde dabei auch manchmal eingeschlichene Unstimmigkeiten. Alles andere prallt an mir ab.
Ich schreibe mir meine Welt so, wie sie mir gefällt.

Friedensreich Hundertwasser hatte eine klare Vorstellung von seinen Bauwerken und auch wenn die Formen und Kurven nicht den Vorstellungen, den Regeln klarer und geradliniger Architektur entsprachen. Er hat seine Vorstellung gelebt und sich nicht in Form bringen lassen.
Er hat den Betrachter geformt.

Jeder der schreibt, ist auf seine ganz persönliche Art ein Künstler, ein Erfinder, ein Gestalter.

Ich bin wie ein Koch Ich koche und würze meine Buchstabensuppe, solange bis sie meinen geschmacklichen Erwartungen entspricht. Wenn meine Arbeit fertig ist, geht sie kurz durch ein Lektorat und wird bei Bedarf überarbeitet und im Anschluss gedruckt und bis dahin bleibt öffentlich alles unter Verschluss.

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@Füchsli

Ich schreibe seit etwa drei Jahren Kurzgeschichten und habe erst nach einem Jahr unter Freunden und Arbeitskollegen erzählt, das ich gerne Geschichten schreibe. Meist kommt dann keine Antwort, also binde ich nicht jedem auf die Nase was ich gerade schreibe. Mein Mann liest keine Kurzgeschichten und die erwachsenen Töchter lesen ab und an mal eine Geschichte und halten mit ihrer Kritik nicht hinter dem Berg. Im Freundeskreis gibt zwei Menschen, die fast jede Geschichte lesen und mir glücklicherweise auch Rückmelden, was sie gut oder schlecht finden.
Zu Weihnachten verschenke ich Marmelade, Likör, Seife und auch meine Geschichten. Ich bekam nie eine Rückmeldung wegen der Geschichten, also habe ich die Geschichten dann letztes Weihnachten nicht verschenkt. Daraufhin bekam ich einige Male zu hören, warum den keine Geschichte dabei ist und ob ich nix mehr schreibe, wobei die vom letzten Jahr doch ganz gut war :wink: Jetzt weiß ich wenigstens wer sie gelesen hat und der bekommt nächstes Weihnachten auch wieder eine Geschichte geschenkt.

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Manchmal werden Dinge erst dann wertgeschätzt, wenn sie fehlen. Deine liebe Geste, eine Geschichte zu den Geschenken zu geben. Ich würde das dann nachholen und nicht bis zum nächsten Weihnachtsfest warten. Eine nachträgliche Geschichte, für besondere Menschen.

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Gute Idee

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