Wie oft überarbeitet ihr eure Texte?

Ja, das heißt es. Druckfertig. Einmal schreiben und zwei Änderungsdurchläufe sind eingebaut. Der letzte Durchgang sind Korrekturen, die man immer braucht. Es sind die Fehler, die das Programm nicht anstreicht, weil sie nicht als Fehler erkannt werden.

Nein, diese Entwicklungen in einem Buch sind mir fremd. Ich erzähle eine Geschichte, und wenn sie raus ist, ist es vorbei. Dann steht sie da, wie sie da steht. Anstatt etwas zu ändern, schreibe ich lieber eine neue.

Nein. Ich habe mich ja in den wenigen Wochen oder Monaten nicht verändert. Wenn ich zehn Jahre alte Sachen lese, ist das was anderes. Was ich vor drei Monaten schrieb, würde ich heute wieder so schreiben.

Ich habe Rezensenten, die sind gnadenloser als jeder Testleser. Bei durchschnittlichen viereinhalb von fünf Sternen habe ich nicht allzu viel falsch gemacht. Fehlerfrei bin ich nie, aber fesselnd, spannend und lustig. Dazu akkurat recherchiert, was will man mehr? Meine Bücher sind wie ein Sog, ohne dass ich erklären könnte, wie ich es mache, aber meine Leser beschreiben es so. Lustigerweise sind ausgerechnet in dem Buch, was jahrelang lag und ich dreimal überarbeitet habe, die meisten Fehlerchen drin. Neuere Romane haben dieses Manko nicht mehr. Ich überarbeite nicht nicht. Ich mache es gleich beim Schreiben, das ist ein feiner Unterschied. Und ich lese immer wieder zurück und korrigiere mich dabei. Nach dem ersten Schreiben habe ich es rund ein halbes Dutzend Mal gelesen.

Also mir kommen beim Überarbeiten definitiv noch zusätzliche Ideen, bzw. wie ich etwas besser machen könnte. So auch jetzt, um die Prota glaubhaft zu einem Leader zu entwickeln, muss ich Vorarbeit machen. Das hatte ich so bis jetzt nicht auf dem Schirm :wink:

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Lass uns an den Titeln teilhaben.

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Eine Freundin hat mir abgeraten und ihren Rat beherzige ich.

Du wirst deine Gründe haben.
Aber deine Bücher sind doch im Handel erhältlich - oder?
Wenn ja, warum darf jeder sie lesen, aber wir im Forum nicht? :wink:

Gruß aus MG
Klaus

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Vielleicht, weil man befürchtet, dass Foristen, die die Meinung des Autors hier nicht mögen, einfach dessen Bücher schlecht bewerten.
So „arschig“ sind die meisten Leute hier bestimmt nicht, aber zumindest in einem Fall ist das schon passiert. Von einem User, der sich auch gerne mal neue Accounts hier anlegt… Auf Amazon und Lovelybooks bewertet der Herr zusätzlich mittels Fakeaccount seine eigenen Machwerke als überaus gelungen und lobt den Autor für sein Handwerk. Ganz großes Kino.

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Interessant was Du schreibst. Ih bin schon einige Zeit im Forum, aber das was Du schilderst ist mir noch nicht untergekommen, wobei das nicht heißen soll, dass es solche Vorfälle nicht gibt.

Eine unseriöse Kritik kann auch geschrieben werden, wenn das Werk überall zugänglich ist, nur hier kennt niemand es. Vielleicht werden neue Leser gewonnen und von der Autorenseite her betrachtet, ist es lehrreich zu sehen, wie sich ein in einem Zug geschriebenes druckfähiges Buch liest. Daraus können Erkenntnisse gerwonnen werden, die einen selbst weiter bringen.

Gruß aus MG
Klaus

Hallo RunaMania,

ich kann gar nicht sagen, wie oft ich meine Texte überarbeite.

Zuerst lasse ich meiner Schreibwut freien Lauf und beobachte wie sich manche Dinge aus einer Grundidee heraus in eine Geschichte verwandeln. Habe ich ein Kapitel fertig und lese es nochmal durch kommen schon die ersten Korrekturen. Da ich meist keinen klar vorgezeichneten Handlungsverlauf habe verändern sich meine Geschichten beim Schreiben bereits immer wieder, manches rutscht in ein anderes Kapitel oder verschwindet ganz.

Oft geht es mir dann so, dass die Geschichte in meinem Kopf weiter „arbeitet“ und mir Dinge auffallen, die ich überarbeiten möchte oder die im Verlauf des Schreibens eine Änderung des bereits Geschriebenen erfordern. Da hat es mir das ein oder andere mal Kapitel schon fast zerlegt.

Da geht es mir also wie Dir, dass sich plötzlich neue Aspekte ergeben, die mit aufgenommen werden wollen.

Bin ich dann mit einer Geschichte im ersten Schritt fertig, lass ich sie erstmal liegen und versuche davon komplett Abstand zu nehmen. Lese ich es mir dann nach einigen Tagen wieder durch entdecke ich oft Themen, die ich als gegeben vorausgesetzt habe, bei einem Leser aber einige Fragezeichen aufwerfen dürften. Also wird überarbeite ich diese immer wieder, bis ich damit zufrieden bin und gebe es dann an Freunde zum Lesen. Mit deren Input ergeben sich dann die nächsten Überarbeitungen.

Und mit dem neuen Traum, meine Geschichten endlich zu veröffentlichen beginnt dieser Prozess gerade von neuem unter ganz anderen Vorzeichen.

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Bei mir hat das Überarbeiten erheblich länger gedauert als die erste Fassung. Und das, obwohl ich auch bei der Rohfassung schon ein sehr langsamer Schreiber bin: Ich komme auf etwa 300 Wörter pro Tag, und dabei rechne ich mit etwas über einer Stunde Nettoschreibzeit.
Folglich habe ich für die Rohfassung meines bislang einzigen Romans (gut 100.000 Wörter) ein Jahr gebraucht.
Die erste Überarbeitung hat 2 Jahre gedauert. Ich habe dabei den Text komplett nochmals abgetippt, laut vorgelesen, Schriftbild verändert, drei Wiederholungen pro Kapitel vorgenommen und Testleser beauftragt (inklusive detaillierter Fragebögen zu jeden Kapitel - das war vielleicht übertriben …).
Die letzte Überarbeitung, in der ich die Anmerkungen meiner Testleser eingewoben habe, hat nochmals ein knappes Jahr in Anspruch genommen.

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Also ich habe das für mich jetzt so gelöst:
Ich habe mich irgendwie festgefressen in Teil 1. Ich habe die aktuelle Version (war gerade beim dritten Durchgang) an eine Lektorin gegeben. Diese erstellt mir ein Manuskript Feedback. Dann erst geht es weiter. Ich brauche frischen Input und eine professionelle Herangehensweise, wie ich hier die Kuh vom Eis bekomme.

Gleichzeitig habe ich mir Teil 2 genommen, der seit zwei Jahren „gärt“. Hier hatte ich bereits viel mehr Struktur. Das erste Überarbeiten geht hier viel schneller. Ich gehe aber auch nicht in die Details, sondern sehe mir nur an, ob der Plot/Spannungsbogen so funktioniert und mache mir ansonsten nur Notitzen, was ich besser machen kann/soll. Da schaffe ich dann um die 5.000 Wörter pro Tag.
Der Plan: nach einem ersten Durchgang gleich nochmal von vorne und die ganzen Anmerkungen umsetzten. Dann einen dritten Durchgang mit allem, was Papyrus bietet. Danach wieder ab ans Lektorat und mit Teil 3 anfangen zu überarbeiten.
Ich glaube, dass bei mir regelmäßiger „frischer Wind“ wichtig ist, sonst bleibe ich hängen.

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So. Jetzt hat es mich auch. Ich habe das - vermute ich - einfach falsch angegangen. Ich habe jetzt die ersten 100 Seiten so 7mal durchgearbeitet. Langsam verstehe ich, was daran Spass macht: es wird einfach besser!

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Ich schreibe recht langsam und korrigiere den Text schon, während ich an der Rohversion schreibe. Das heißt, ich beende für den Tag meine Arbeit am Manuskript. Wenn ich am nächsten Tag weiterschreibe, lese ich die letzten - sagen wir mal - zehn Seiten und finde immer was. Frei nach Dr. House: „Irgendwas ist immer“.

Manchmal komme ich auch auf eine Idee, die es erforderlich macht, eine bereits zuvor verfasste Szene anzupassen. Manchmal mit dem Hammer, manchmal mit dem Steinpinsel.

Wenn ich mit der Rohfassung fertig bin, brauche ich zwei Monate Auszeit - manchmal auch nur drei Wochen, bis ich mich an die erste Überarbeitung mache. Dabei mache ich mir Notizen und lese die Notizen quer, die ich zu einem früheren Zeitpunkt angefertigt habe. Beim ersten Korrekturlauf geht es mir ums Grobe: Kapitel verschieben, Übergänge verbessern und Rechtschreibkorrektur. Beim zweiten Durchlauf schaue mich mir an, ob die Sprache bildlich ist und der Handlungsbogen nicht knauert und knarzt. Im dritten Durchlauf versuche ich herauszufinden, wo ich betriebsblind geworden bin. Töte Deine Lieblinge! Geschwurbel entfernen, Trödeln und Quasten abschneiden, den Text reinigen. Am Ende ist das Manuskript ungefähr 15% dünner als in der Rohversion. Und jedesmal, wenn ich ächzend noch mehr kürze, denke ich an die Anekdote von Ray Bradbury, als er das Drehbuch für Fahrenheit 451 schrieb und vom Regisseur angehalten wurde, es nochmal zu kürzen, na komm, ein Durchlauf geht noch :slight_smile:

Ich mag das Überarbeiten. Polieren, schleifen, alte Freunde und Feinde wiedertreffen - manchmal ist es nur ein Wort, ein Nebensatz, der den einen oder den anderen noch deutlicher aus dem Dunkel treten lässt.

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Gerade der 10. Durchgang von Akt 1. Ja, es wird! Aus 100 Seiten sind 70 geworden. Ich sehe jetzt langsam auch, was weg muss. Allzu blumige Beschreibungen. Ich neige dazu, wirklich viel zu stark in die Details zu gehen haha…

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Da ich eher ein Plotter bin – ich outline mir die Story eigentlich so gründlich wie möglich vor – habe ich am Ende eher weniger Überarbeitungsschritte.

In erster Linie erstelle ich gemäß meinem Plot bzw. meiner Outline den ersten Entwurf fertig. Danach lasse ich den Text ca. 2 Wochen bis max. 2 Monate liegen und arbeite ihn dann mit „frischen Augen“ nochmal durch. Meist bessere ich an dieser Stelle den Satzbau und die Grammatik aus und notiere mir am Seitenrand, was ich gerne ändern oder umbauen möchte. Meist bekommen in dieser Phase die Charaktere mehr Tiefe.

Wenn ich danach vorerst zufrieden bin, bekommen den Text meine Testleser. Je nach Feedback und meinen eigenen Überlegungen arbeite ich dann noch mindestens zwei Mal drüber. Dann widme ich mich bereits dem nächsten Projekt.

Das „Wie oft?“ ist eigentlich nicht entscheidend. Entscheidend ist viel mehr, zu erkennen, wann der Punkt „Jetzt ist es gut genug!“ erreicht ist. Ich kenne viele, die Jahre an ihrem Text rumdoktoren, weil der Mut fehlt, damit jetzt den nächsten Schritt zu gehen.

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Ich habe da gar kein fertiges Raster. Ich überarbeite meine Erzählung so lange, bis mein Gefühl sagt, jetzt ist die Geschichte gut. Meine Geschichten, ändern sich auch inhaltlich und vom Fokus her, während der Überarbeitungsschritte, deshalb kann ich nie vorher sagen, wann ich zufrieden sein werde.

Danach mache ich noch einen Schleifgang, bei dem ich noch mal den Satzbau etc. kontrolliere. Und dann freue ich mich darauf, die nächste Geschichte anzufangen.

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Solange, bis ich zufrieden genug bin, um den Text loszulassen, und ihn anderen zu lesen zu geben. Nach Fertigstellen eines Textes drehe ich zwei bis drei Überarbeitungsrunden als Arbeitsschritte - aber ich springe auch beim Schreiben schon immer mal wieder zurück und überarbeite einzelne Stellen. Theoretisch könnte ich endlos überarbeiten. Vermutlich würde ich immer wieder etwas verändern- Der Absprung ist die eigentliche Schwierigkeit.

Ich bin gerade dabei meinen First Draft zu überarbeiten. Gruselig, wirklich gruselig.
Im Moment konzentriere ich mich darauf zu kürzen und „schön“ zu schreiben, große Plotholes zu stopfen und Blödsinn zu streichen.
Mein großes Problem ist: Ich kann ausschließlich chronologisch schreiben. Ich kann nicht von Szene zu Szene springen, mal in Kapitel 2 und danach in Kapitel 28 rumeiern- geht nicht. Das höchste der Gefühle ist mal kurz 3 Kapitel zurück gehen und ein Detail einbauen weil ichs im aktuellen Kapitel grad brauche.

Außerdem habe ich derzeit nur 4 feste Namen- sonst nur Platzhalter: A1,A2,D1,D2 usw. Einen dieser Namen muss ich wieder ändern da ein anderes, bereits veröffentlichtes Fantasy Buch den gleichen Namen hat- ich hab fast angefangen zu heulen…
Bis das Ganze lesbar wird und alles Sinn macht wird also noch viel Zeit vergehen und mehrere Überarbeitungen stattfinden müssen. Wer weiß ob ich das überhaupt durchziehe oder jemals den Mut finde es tatsächlich aus der Hand zu geben. Die Zeit wirds zeigen- Zeitdruck hab ich keinen

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Immer dran bleiben. Ohne Zeitdruck kann dir doch gar nichts passieren.

Meinst du den Titel? Das ist doch nicht soooo schlimm. Es gibt Berge von Möglichkeiten.

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