Wie oft überarbeitet ihr eure Texte?

Wie macht ihr das?
Es wurde hier ja schon oft das Thema „Plot“ oder „Freidenker“ diskutiert. Erstere überarbeiten wahrscheinlich weniger, als letztere.
Ich stelle bei meiner Art zu schreiben immer wieder fest, dass beim - mehrfachen- Überarbeiten sich viele neue, interessante, spannende, ergänzende, wichtige Aspekte ergeben, die für den Text sehr gut sind.

Wie oft arbeite ihr den Text um?

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Während des Schreibprozesses ständig. Wenn der erste Entwurf fertig ist, etwa 3 bis 4 mal, bevor die Testleser ihre Exemplare bekommen. Nachdem die Testleser ihre Kommentare ins Buch geschrieben haben, drehe ich noch 5 bis 6 Überarbeitungsrunden, je nachdem.
Also 10 Überarbeitungen gibt es immer, manchmal mehr, wobei ich jetzt die ständigen Überarbeitungen nicht mit eingerechnet habe.

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Ich habe sie zwar noch nicht gezählt, aber gefühlt sind es bestimmt auch so viele.

Ich scheine also doch nicht der Einzige zu sein, der so lange an einem Text herumwerkelt.
Beruhigt mich sehr! Danke, Suse!

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Hallo RunaMania,

eine echt wichtige und gleichzeitig schwierige Frage.
Ich persönlich überarbeite meine Texte auf alle Fälle mehrfach. Vom Plot zum fertigen Text ist es bei mir schon eine weite Reise. Aber es kommt auch auf die Länge an. Langen Texten gebe ich mehr Zeit zum Entfalten und werden unter dem Schreiben. Bei Kurzgeschichten versuche ich immer wieder zu verdichten und bin da wesentlich kritischer.
Ich glaube es ist eine Autoren-Typ Frage - und eine Frage des jeweiligen Textes.
Aber das sehe, wie gesagt ich so. Es gibt unendlich viele Varianten und Herangehensweisen.
Wenn dich das häufige Überarbeiten weiter bringt und nicht hemmt, dann ist das prima! :blush:

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Geht mir ähnlich. Ich erkenne auch meistens erst hinterher, worum es ging … Und dann überarbeite ich noch einmal hinsichtlich dieser Retro-misse. Das kann insgesamt bis zu 7 Durchläufe geben.

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Ja, tut es.
Am Anfang entsteht immer so eine Art Skelett, das dann nach und nach mit Fleisch, und Haut, und Teint, und … ergänzt wird.

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Das ist doch mal ein treffender Vergleich!

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Bei Liebesszenen kommt dann noch eine Menge :heart: und Rouge dazu. :smiling_face_with_three_hearts:

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Genau!
Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass so die Geschichte erst vollständig wird.

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Ich auch quasi ständig, solange ich dran schreibe. Mir gehts ähnlich, dabei fallen mir oft noch neue, spannende, wichtige oder sonstwie beachtenswerte Punkte ein.

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Ich überarbeite meine Texte sehr oft. Meistens recht bald nach dem Schreiben, wenn ich mir das Dokument das nächste Mal wieder aufrufe oder beim Abtippen von handschriftlich erstellten Teilen.
Wenn ich viel Zeit habe, lese ich jedes fertige Kapitel laut vor und schaue, was da noch an Fehlern lauert.
Die fertige Rohfassung bekommt auch mehrere Durchläufe. Zunächst mal wird das Alpha-Leser-Feedback eingearbeitet und alles, was sich zwischendrin ergeben hat: zusätzliche Szenen, neue Plothinweise, andere Location etc. So, wie @Yoro geschrieben hat. Alles, was einem eben nebenher noch so einfällt und man aus welchen Gründen auch immer nicht gleich eingearbeitet hat.

Dann ein Durchlauf mit der Papyrus-Stilanalyse. Witzigerweise hat sie im hinteren Teil des Textes weniger oft angeschlagen als im vorderen - anscheinend hat sich da was getan!
Ich hatte auf jeden Fall ziemlich Bammel davor, weil mich das bei meinen ersten Versuchen total genervt hat, aber dann war es gar nicht so schlimm. Oft konnte ich Dinge mit „Näh, das ist Absicht!“ und „Nein, bevor ich die ‚Augen‘ in ‚Glupscher‘ umtaufe, schreibe ich lieber zweimal ‚Augen‘!“ abhaken.

Zuletzt habe ich das Ganze in ein epup umgewandelt und mir auf meinen Tolino gezogen. Da fallen einem oft noch mal ganz andere Sachen auf.

Jetzt ist der Text bei den Testlesern.
Ich schätze, wenn die fertig sind, folgen noch mal 2-3 Durchgänge. Vorlesen, Druckversion, sowas.

Wenn ich es grad so schreibe, kommt es mir ziemlich wahnsinnig vor. Es ist aber bislang mein umfangreichstes Projekt. Ich denke, in Zukunft wird sich zeigen, welche dieser Durchgänge man streichen oder zusammenfassen kann, um den Prozess zu verbessern. Da fehlt mir einfach noch die Erfahrung.
Was ich in jedem Fall nicht will: So lange überarbeiten, dass das Buch nie fertig wird. Darum ist der Text jetzt bei den Testlesern, obwohl ich jetzt schon weiß, dass ich einen Teil des Plots ändern werde. Aber man muss ja irgendwann mal vorwärts kommen. :sweat_smile:

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Gute Gedanken!
Vor dem laut Vorlesen habe ich mich bisher zu oft gescheut. Aber es stimmt, da fällt einem leichter auf, wenn etwas klemmt.

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Hey, das ist ne super Idee!

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Es hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe, meine eigene Stimme zu hören. Ich finde auch, dass ich nicht sonderlich schön klinge.
Ich habe mit dem Vorlesen angefangen, weil ich einer Freundin kurze Texte aufs Handy gesprochen und geschickt habe. Da habe ich schnell gemerkt, dass man beim nochmaligen Hören Fehler schnell findet.

Inzwischen habe ich mich so an meine Stimme gewöhnt, dass ich mir die Kapitel, die ich aufgesprochen habe, zum Einschlafen anhöre. Klappt jedes Mal. :laughing: Wahrscheinlich, weil ich ja schon weiß, was kommt.

Kann das wirklich nur empfehlen.

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Die ist nicht von mir, zugegeben. :innocent: Auf jeden Fall bringt es eine Menge, den Text in eine bislang unbekannte Form zu bringen. Ähnlich wie beim Ausdrucken auf Papier, nur dass ich mir das halt sparen wollte.

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Im Moment habe ich das Gefühl, dass mein aktuelles Projekt, „Kurt im Spiegel - ein analoger Geist“, an Aktuallität verliert.
Der Ursprungsgedanke (Thema) war ja, dass die junge, schaffende Generation das Spiel um „Höher, Schneller, Weiter“ nicht mehr mitspielen will, da der Generationenvertrag nicht zu halten sei. Fiktiv ist die Handlung aber erst im Jahre 2035 angesiedelt. Es gibt schon einige Leute im Umfeld, die mir sagten, so lange würde das gar nicht mehr dauern.
Und das aktuelle Weltgeschehen wartet nicht auf mich. Also muss ich überarbeiten…
Mein erstes (und bislang einziges) Buch (63000 Wörter) habe ich bestimmt zwanzig Mal gelesen. Und einhundertprozentig orthografisch sauber ist es trotzdem nicht geworden. Dass ich in dieser Community sein darf… :roll_eyes:

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Ab einem bestimmten Punkt wird man so betriebsblind, dass man Hilfe von extern braucht. Lektor, Testleser, jemand, der das Korrektorat übernimmt…
Man selber weiß ja, was da stehen soll, und das Hirn biegt es sich dementsprechend zurecht.
Daher ja die verschiedenen Tricks, es zu überlisten, indem man den Text in eine andere, noch unbekannte Form bringt. Trotzdem kommt man irgendwann an den Punkt, wo man einfach Hilfe braucht. Das gehört dazu. :upside_down_face:

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Lass es Dir von einem Vorleseprogramm vorlesen. Es ist unglaublich, wie viele Flüchtigkeitsfehler man dabei entdeckt. (Und ein Programm ist unbestechlich, egal ob eine Computerstimme, wie bei den kostenlosen, oder eine menschlich animierte Stimme dahintersteckt.)

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Danke für den Tipp.
Ich habe es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich viel besser als ich dachte. Super!!

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Da ich viele Jahre Menschen für die Arbeit am Telefon (Business) ausgebildet habe, kann ich dir sagen, dass nur die wenigsten Menschen ein realistisches Bild vom Klang ihrer Stimme haben. Deine Freundin wird das bestimmt auch anders sehen, als du. :wink:
Ich finde es sehr ermutigend von dir zu hören, dass du es geschafft hast, laut zu lesen.
Werde weiter üben…

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