Wie oft überarbeitet ihr eure Texte?

Unbedingt üben, es lohnt sich. :muscle:
Ich habe es auch mit Vorleseprogrammen versucht. Da merkt man sehr gut, wenn die Endungen/Artikel nicht stimmen, Rechtschreib-und Grammatikfehler, solche Sachen.
Witzigerweise fallen mir aber, wenn ich selber vorlese, auch noch andere Dinge auf - Wortwiederholungen, Stilsachen, sowas. Wahrscheinlich, weil es eine Mischung aus Lesen und Hören ist.
Die absolut beste Variante, wenn auch nicht für jeden umzusetzen: Abends im Bett dem Partner vorlesen. Dann hat man gleich noch das „Hää, das kapier ich grad nicht. Warum macht der das?“ :joy:

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Lass es dir vom Computer vorlesen (Vorlesefunktion von Word etc.). Auch das hilft mir schon immer ungemein.

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Danke für eure Tipps. Ich habe jetzt angefanfgen Audios aufzunehmen und es wird langsam besser, finde ich.

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Jetzt muss ich einmal fragen, wie lange das bei euch dauert? Was ist euer Wordcount beim Überarbeiten?

Ich brauche gefühlt ewig. Wirklich ewig. Für 100 Seiten, ungefähr 40k Wörter, brauche ich eine volle Woche. Wenn ich fix bin, schaffe ich an einem Tag auf 8 Stunden 10k. Da bin ich aber schnell.

Wenn ich es damit vergleiche, wie schnell ich die Rohfasssung runterdraften kann, frage ich mich, ob ich das falsch angehe?

Ja, bei mir dauert das Überarbeiten lange und ist sehr mühsam. Ich bin jetzt dabei, die erste Rohfassung noch einmal inhaltlich (sprachlich noch nicht, das kommt zuallerletzt) zu überarbeiten. Ich habe drei Monate für die ersten 75.000 Wörter gebraucht (5 von insgesamt 8 Kapiteln).

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Sieh es mal so: Dein Draft ist ein Gipsklotz (oder Beton/Ton, was auch immer), den du gegossen hast. Denn ohne Substanz geht’s nicht.
Und jetzt geht die Arbeit erst richtig los. Ich nenne das immer die Romanbildhauerei. Und je mehr du über deinen (Wörter-)Klotz künstlerisch drüber gehst, deso graziler und feiner werden seine Form und Struktur. Das dauert länger als Gipsgießen. :wink:
Zumindest stelle ich mir das so vor, wenn ich schreibe.

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Ich stelle mir eher vor, dass ich eine Handgranate in ein Zimmer geworfen habe und dann die ganzen Teile zu einem Tisch zusammensetzen muss. Zu drastisch?

Problem ist, dass überarbeiten nicht so wirklich Spass macht. Ich glaube deswegen bin ich viel langsamer. Vielleicht sollte ich das mal die KI machen lassen wegduck

Beim Schreiben ist das Gefühl besser.

Doch!

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Doch, ich mache das auch ganz gerne.

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Bis ich zufrieden bin. Ernest Heminway hat ein Ende seiner Geschichten 37-mal umgeschrieben, bis er zufrieden war. Bei mmir geht es schneller. :wink:

ich finde, durch das Überarbeiten formt sich die Geschichte.

Gruß aus MG
Klaus

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@Suse @Yoro Ja, das ist bei mir echt ein Problem. Ich könnte jetzt sofort und auf der Stelle losschreiben und die nächsten vier Wochen 200k Wörter generieren. Das zu überarbeiten, ist jedoch nichts, worauf ich mich im Moment freuen würde. Evtl. doch ein Co-Autor/in? :smiley:

Lange, sehr sehr lange …
Die Überarbeitung meines ersten Romans hat sich über ein Jahr hingezogen. Das macht mir nichts aus, ich habe ja keinen Druck. Obwohl: Druck würde ich mir manchmal wünschen, weil ich beim Schreiben kaum von der Stelle komme.
Überarbeiten macht mir Spaß, weil ich - wenn ich das Manuskript länger liegen lasse - sehe wo es hakt und was ich besser machen kann. Schreiben fängt sozusagen beim Überarbeiten an. Das ist zumindest bei mir so.

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Das ist doch ein gutes Tempo.
Wenn du nicht schon seit Jahren schreibst und überarbeitest, ist es anfangs halt eine Qual. Überarbeiten muss eingeübt werden.
Das finde ich sogar lohnenswert. Die meiste Zeit habe ich überarbeitet und gefeilt und geschliffen, und dadurch schrieb ich hinterher besser, weswegen das Überarbeiten dann auch Spaß machte und weniger Arbeit.

Für 100 Seiten eine Woche, das macht bei klassischem Umfang von 300 - 400 Seiten also 3 bis 4 Wochen. Eigentlich finde ich das schon das Optimum. Das soll langsam sein? Wenn du wüsstest … :sweat_smile:

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Damit meinte ich: eine Arbeitswoche. Da sitze ich dann tatsächlich jeden Tag 6-8 Stunden dran. Da ich das aber in einer regulären Woche (Arbeit) nicht machen kann, sind es maximal 2 Stunden täglich. Also brauche ich für 100 Seiten einen Monat - roundabout. Für einen Roman dann eben, 4 Monate. Tendenziell eher 5 bis 6. Wenn ich aber jetzt überlege, was rauskommen soll, ist das eigentlich keine Zeit :roll_eyes:

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Ich finde das absolut OK und habe das auch mit den Stunden so verstanden. Das ist ein sehr gutes Tempo und diszipliniertes Arbeiten, wobei dann sicher auch eine anständige Qualität herauskommt (wichtig). Da machst du dir vielleicht nur selber Druck. Ich würde mich da nie ernsthaft vergleichen, es gibt sowieso immer jemanden, der schneller, besser, begabter etc. als man selbst ist :grin:
Solange du deine Projekte abschließt und dahinterstehen kannst …

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Hab gerade auf der Seite von Andreas Eschbach gelesen (der Artikel über Stilanalyse in Papyrus), dass er für die 45 Wörter im Beispieltext „keine Minute“ gebraucht hat. Wenn ich jetzt Bananen-Style den Dreisatz auf 100k Wörter anwende, komme ich bei 2.222 Minuten, also 37 Stunden raus. Eine Arbeitswoche. Echt jetzt? Das finde ich rasend-schnell…

Zum einen hat Andreas Eschbach - nach wer weiß wie vielen veröffentlichten Büchern - sehr viel Übung. Mit der Routine kommt natürlich auch mehr Geschwindigkeit. In meinem Berufsleben hatte ich auch für manches nur noch Sekunden gebraucht, an dem ich während meiner Ausbildung Stunden herumknobeln musste.

Zum anderen ist der Sprachstil nur einer von vielen Überarbeitungsschritten. Inhaltliche Überarbeitung ist eine andere Sache, mit anderem Zeitaufwand. Ich beispielsweise bastele seit November einen zusätzlichen Handlungsstrang in meinen Roman hinein und stelle immer wieder fest, dass ich dafür Szenen, die schon ziemlich fertig waren, umsortieren und umschreiben muss…

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Ich schreibe lieber gleich druckfertig. Das dauert selbst dann zwar deutlich länger, aber ich spare mir mindestens zwei Überarbeitungsschritte. Nach jedem Abschnitt wird er geprüft und geändert und nach jedem Kapitel wird das zweimal laut gelesen, einmal mir vorgelesen, einmal meiner Freundin. Dann kommt alles gnadenlos ans Licht und wird korrigiert und eventuell geändert. Ist der Roman fertig, muss er nur noch korrigiert werden. Inhaltlich mache ich fast nie Änderungen.

Erstaunlich.
Wenn du den Roman nach ein paar Wochen nochmal durchliest, kommen dir dann keine neuen Ideen mehr, die den Roman verbessern würden? Und dir fällt keine Stelle mehr auf, die - vom Ende her gedacht - doch noch nicht richtig gut war, oder die doch nicht mehr hundertprozentig zu der Entwicklung passt, die die Romanfigur durchlaufen hat?
Du hast bei keiner einzigen Szene das Gefühl, dass du sie jetzt besser schreiben könntest, als du das vor einigen Monaten in der ersten Fassung konntest?
Und du hast am Ende keine Testleser, die dich auf inhaltliche Schwachstellen aufmerksam machen?

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Erstaunlich. Ich denke es gibt nicht viele die das können.
Aber wenn Du gleich druckfertig schreibst, warum muss dann noch korrigiert werden?
Druckfertig heißt für mich, kann so wie es geschrieben steht, in den Druck gehen.

Gruß aus MG
Klaus

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