Schwer zu sagen. Ist von deiner Art des Schreibens abhängig.
Die Grundidee ist das Wichtigste. Wie beginnt deine Geschichte und wie soll sie enden?
Was dazwischen liegt, entwickelt sich mit dem schreiben. Bei mir jedenfalls.
Ich selbst habe bei jedem Buch nur zwei oder drei Figuren im Kopf, die ich gut kenne. Wenn die Geschichte es erforderlich macht, dass weitere Personen dazukommen, baue ich die ad hoc ein. Sollte es erforderlich sein, zu erklären, wo diese neuen Figuren herkommen oder was sie mit der Geschichte zu tun haben, gucke ich in einem früheren Kapitel, wo ich das unterbringe. Wenn sich herausstellt, dass diese Figuren mit der Zeit eine tragende Rolle spielen werden, führe ich sie etwas ausführlicher ein.
Ich weiß, dass meine Art zu schreiben, nicht jedermanns Sache ist, aber damit habe ich - für mich - gute Erfahrungen gemacht.
Mach dir als erstes klar, dass du dein Erstlingswerk sowieso mindestens fünfmal umfassend überarbeiten musst, wenn es gut werden soll.
Das könnte Hemmungen abbauen, sich an die erste Rohfassung heranzutrauen.
Und dann schreib …
Papyrus starten und loslegen.
Ich habe (noch) kein Konzept für das für mich perfekte Vorgehen gefunden. Bei meiner Reihe habe ich Band 1 einfach so geschrieben, Band 2 hat sich irgendwie daraus entwickelt und als ich wusste, dass ich noch einen dritten Band will (das Wissen wuchs bei der zweiten Überarbeitung von Band 2), musste ich den irgendwie mehr planen, weil sie alle drei Überschneidungen im Zeitplan haben, bei den Figuren sowieso.
Da war von Plan oder Konzept nicht wirklich die Rede. Die Figuren haben gemacht, was sie wollten, ihre Geschichte entstand beim Schreiben und teilweise weiß ich bis heute nicht, ob und was sie umtreibt.
Eines meiner jetzigen Projekte ist ganz anders. Die Figuren „leben“ schon, bevor ich sie schreibe, der Plot steht, Ablauf und Spannungsbogen sind entwickelt und geplant. Sprich: ich muss nur noch schreiben.
Im Gegensatz zu einer anderen Idee, die schreibt sich quasi nebenher, total ungeplant.
Aber alle haben eines gemeinsam: ich habe angefangen, um irgendwann auch enden zu können. Das Konzept, wie man es am besten macht, entwickelt sich entweder beim Schreiben oder aber entsteht durch die eigene Persönlichkeit.
Wer sein Leben streng plant, braucht das vielleicht auch für sein Schreibprojekt, oder im Gegenteil da überhaupt nicht.
Falsch ist nur, absolut nichts zu tun und wertvolle Projektzeit mit „wie könnte ich am besten anfangen“ zu verschwenden.
Ja, den Waldscheit kann ich auch empfehlen. Wenn ich Unterstützung brauche, hole ich sie mir bei ihm. Klar. Verständlich. Alltagsautorentauglich. Ohne Schnörkel auf den Punkt gebracht.
Er schreibt auch sehr inspirierende Newsletter :))
Mir hat das Video von Herrn Gasser gut gefallen.
Bin schon vor einigen Wochen drauf gestoßen und habe es mir seitdem mehrmals nebenbei zum Zocken angehört.
Für mich waren viele der angesprochenen Punkte relevant. Jeder ist ja in seinem Leben und seinem Autorendasein an einem anderen Punkt. Vor zehn Jahren hätte es mir vielleicht nichts gebracht, und in zehn Jahren würde ich vielleicht auch nichts mitnehmen. Für mich jetzt gerade kam es zum richtigen Zeitpunkt.
Ich such mir halt raus, was mir nützt, und ignoriere den Rest.
Sollte vielleicht dazu sagen, dass ich über das Anfangsstadion, in dem ich noch nicht weiß, wie man eine Geschichte anfängt oder plant, schon eine Weile hinaus bin. Ich nutze diese Videos/Podcasts vor allem als Motivationshilfe.
Boah, also das Video ist schon schwer zu verdauen. Dem fortgeschrittenen Schreiber mag es helfen, in der zweiten Hälfte sind auch ein paar ganz nette Tipps drin. Herr Gasser spricht gern, hört sich gern und wer das mag, der mag ihm zuhören. Diese Art des Vortrags hat bestimmt auch seine Zielgruppe.
Ich gehöre nicht zu dieser Fangruppe.
Etliche Aussagen kommen mir etwas absolutistisch rüber. „Das ist so. Das Buch wirkt so. Die Leser denken so.“ Kunst ist vielfältig und als Sachbuchautor (darf ich dann überhaupt bei „Literatur“ mitdiskutieren? ) würde ich im Zweifelsfall eher schreiben „Ich meine das ist so. Auf mich wirkt das Buch so. Ich glaube, dass es einige Leser geben könnte, die so denken.“. Kunst hat auch mit Geschmack zu tun und es ist nur normal, dass nicht jedem alles gefällt. Und das ist gut so. Insofern ist mir seine Gedankenwelt nicht vielfältig genug.
Das Übermaß fremdsprachiger Autoren in seinen Beispielen irritiert mich ungemein. In der ersten Hälfte kommen praktisch keine deutschsprachigen Autoren vor. Ich halte das an dieser Stelle für problematisch, weil jede Sprache ihre Satzbildung und ihren Reiz hat und wenn man deutsch schreibt, über deutsche Literatur spricht, dann gehören da nach meiner Meinung deutsche Autoren hin (oder man nennt statt des Autors den Übersetzer, der ja für die sprachliche Ausgestaltung fremdsprachlicher Werke zuständig ist. Mein aktuelles Buch wird gerade in die englische und die französische Sprache übersetzt und ich beschäftige mich daher derzeit recht intensiv mit dem Thema. Beim Sachbuch z.B. wird in der deutschen Version ein Vorher- und ein Nachher-Zustand benannt und welche Einstellungen es braucht, um von A nach B zu kommen. In der englischen Version werden viel mehr Vorgänge (der Prozess selbst) beschrieben. Es ist sprachlich anders, weil die Leser und ihre "Literatur-"Geschichte anders sind.
Was mir komplett fehlt ist die Zielgruppe, zuerst einmal die Zielgruppe für sein Video. Eine Geschichte ist ja nicht eine Geschichte an sich. Unterschiedlichen Zielgruppen wird man ein- und dieselbe Geschichte anders erzählen um die Spannung rüberzubringen und die Leser abzuholen. Und da ist es wichtig, mit der Zielgruppe zu reden oder mit Menschen wie Du und ich. Und da hat mir die Papyrus-Community wirklich richtig viel geholfen. Siehe Populäre Sprache für ein Sachbuch Ich weiß nicht, welche Zielgruppe er mit dem Video erreichen will. Hier scheint es eine Diskrepanz zwischen Thema (wie steige ich ins Buchschreiben ein=Anfänger) und dem professionellen Vortrag zu geben, der viel voraussetzt (=Fortgeschrittene). Ich weiss nicht ob Herr Gasser sich dessen bewusst ist. Vielleicht muss und will er es ja auch nicht, weil einem Künstler sein Werk erst einmal selbst gefallen muss.
Ich könnte hier noch tausend Sachen dazu schreiben.
Ich gehe noch einen Schritt weiter. Wenn ich ein Kapitel fertig habe, wird es sofort einer ersten Überarbeitung unterzogen.
Ja. Ich kämpfe mich seit zweieinhalb Wochen mühsam durch das Vorhaben, die erste Szene meines Buches mit einem anderen Schwerpunkt neu zu schreiben.
Trotzdem war auch die Arbeit, die ich vor über zweieinhalb Jahren in die erste Fassung der Szene gesteckt hatte, nicht vergeblich: es sind viele einzelne Schritte, die ich auf dem Weg zum fertigen Roman gehen musste (und noch muss).
Ich hab mich null mit irgendwas beschäftigt. Keine Technik, kein Know-How, Nix! Es ging mir nicht darum kommerziell erfolgreich zu werden oder einen Preis zu gewinnen.
In my humble opinion: ein Buch schreibt man, wenn die Geschichte aus einem raus muss. So. Lyncht mich! Ist halt die für jeden die eigenen Herangehensweise, oder? Es gibt keine allgemeine Empfehlung, aber doch wohl das Gefühl, dass „die Geschichte auf Blatt muss“
Dass die Nacharbeit für den Erstling dramatisch ist - nuff said - aber es ist da und öffnete mir die Welt in das fantastische Hobby „Schreiben“.
Achja: ich habe am meisten gelernt, indem ich was geschrieben habe und das dann wild verteilt habe. Habe mich aus der Deckung gewagt und (gerade Anfangs) schon Demut gelernt. Aber auch echt wichtigen Input z.B. durch @Pamina22
Ich denke, das ist wichtig. Auf die Fre**se fliegen, wieder aufstehen, besser machen, wieder hinfallen und und und… man wird besser durch Übung und das lernt man nicht durch Videos und Bücher, sondern durch schreiben. Seit ich 2019 ernsthaft angefangen habe, habe ich drei Bücher gelesen zum Thema plotten. Einen Kurs besucht. Aber halt auch 2 Mio Wörter geschrieben. 300k überarbeitet, überarbeitet, überarbeitet. Unendliche viel konstruktive Kritik bekommen. Ich denke, wenn man das nicht wagt, ist es wie mit einem Musikinstrument: du kannst der beste Gitarrist der Welt in deinem Keller sein, auf der Bühne sieht es nochmal ganz anderst aus
Ich bin auch ein Verfechter von learning by doing. Dazu passende Hilfe von erfahrenen Leuten. Rat suchen und finden für das, was man braucht und nicht so allgemein Wie geht das? sondern eher in Richtung Was habe ich hier falsch gemacht?
Exactly! Bei mir kommt noch hinzu, dass ich eh kein zweiter Göthe werden will, also habe ich mich damit abgefunden, dass ich Stand heute „so gut bin, wie ich gerade sein kann“
Viele Autoren machen, glaube ich, den Fehler, sich zu verzetteln. Ich habe ein paar kennengelernt, die feilen jahrelang an einzelnen Sätzen. Dass die ersten Zeilen, ersten Seiten viel erreichen müssen - keine Frage - aber es muss auch mal gut sein. Sonst kommt ja nie was raus
Oder?
Von dem fand ich eh nur gut, was er geschrieben hat, als er noch jung war. Wenn, dann würde ich mir nicht zutrauen, ein zweiter Shillar zu werden …
oder Hai 'n rich Hai, ne?
Des Kerndls Pudel ward mit glühenden Augen ausgestattet!
Minute 37:52 gefällt mir:
Literatur ist das Leben, wo man die langweiligen Passagen rausgestrichen hat.
Ich wollte ihn nach den ersten Minuten schon ausmachen, zum Ende wird der aber richtig gut.
Ging mir auch so! Das Tempo und die Dramatik sind enorm.
Da bin ich deutlich gemächlicher unterwegs.
Sorry - ist off topic.
Ähnlich gehe ich das Schreiben auch an. Da ich weder Literatur studiert habe oder „Kreatives Schreiben“-Kurse belegt habe, bleibt mir – zumal ich erst sehr spät Lust auf das Verfassen längerer Texte bekam – nur dieser Weg.
Einige fragten hier nach dem sinnvollsten Einstieg. Ich glaube, der sollte mit der Frage beginnen, warum man schreiben möchte. Das Schreiben von Büchern hat ja in den letzten Jahren einen regelrechten Hype ausgelöst, und wohin man sieht, wird man mit Werbung für entsprechende Dienstleistungen, Ratgebern, Videos und Tutorials regelrecht zugeworfen. Botschaft: Jeder kann schreiben. Aber stimmt das tatsächlich? Und warum drängt es mich dazu? Gleich darauf sollte die Fragen nach dem ‚für wen will ich schreiben‘ und in welchem Genre. Will ich den Massengeschmack bedienen oder habe ich eine nur sehr kleine Zielgruppe im Visier?
Hat man das alles für sich geklärt, hilft nur noch: einfach anfangen! (Oder doch lieber zeichnen, häkeln oder angeln gehen. )
@Heather Angeln gehen, habe ich in den letzten Wochen für mich als neues Hobby entdeckt!! Im Ernst. Ein toller Ausgleich.
Das Schreiben bleibt aber mein liebstes Hobby. Ich sitze ja gerade an meinem ersten Roman. Und habe heute früh beschlossen, es doch wieder so zu machen, wie bei meinen letzten Erzlählungen.
Im Gegensatz dazu wollte ich nämlich bei meinem ersten Roman, alles ein bisschen planvoller angehen. Habe also Struktur und Plot geplant (Waldscheidt), aber auch nur grob, dann angefangen zu schreiben, um nach 5 Seiten zu sehen, dass ich den Erzähler gar nicht geplant habe und auch nicht die konkrete Perspektive. Dass also irgendwie nachgeholt und dann sah ich, dass auch die Figuren nur minimal entworfen sind. Aber ich entwickel meine Figuren nie, dass macht mir überhaupt keinen Spaß. Und das ganze hat mir in den letzten zwei Wochen echt die Laune verhagelt.
Also habe ich heute früh spontan beschlossen, ich schreibe jetzt einfach. Das wird sich schon alles irgendwie entwickeln. Ich schmeiße die ersten 5 Seiten in die Tonne und fange quasi mit dem neuen Erzähler an. Aber ich höre auch nicht mehr auf. :-)) 2 Seiten pro Tag, bis zum Ende. YeaH!
Dieser Absatz könnte auch von mir sein.
Wenn man viel liest, oder wie ich Hörbücher hört, ist es nur eine Frage der Zeit, inder man sich fragt, ob man nicht auch was schreiben kann. Dann bleibt nur noch es einfach zu tun. Ob man nun einen Schreibkurs belegen will, oder einen Ratgeber zurate zieht, ist jedem selbst überlassen. Ich halte nicht viel von Ratgebern und einen Schreibkurs habe ich auch nicht besucht, ich schreibe einfach mal darauf los. Wichtig ist, dass es auch Spaß macht, was definitiv bei mir der Fall ist.
Gruß
Helmut
1:1 wie bei mir.