Hm. Vielleicht sollte ich einen Roman über dich schreiben, Bad Girl.
Oder nein, „Feuerkind“ hat ja schon ein anderer geschrieben …
Wie wärs mit Firegirl?
Oder „Feuerkinder“…
Ja, warum muss es immer englisch klingen?
Feuermädchen
why not?
Klingt in meinen Ohren wirklich gut, interessant, geheimnisvoll, spannend …
In meinen eigentlich auch. Ist aber nicht mehr wirklich neu.
benutze hierfür Chat GPT. Erstaunlich was dabei zu Tage tritt - schon bist Du Experte
Korrektur: Schon glaubst du Experte zu sein
Ich recherchiere, bis MEINE Fragen beantwortet sind und zwischendurch, wenn ich auf neue Fragen stoße.
(Das bedeutet nicht, dass ich das alles auch in die Story einfließen lasse.)
Wenn ich selbst lese, komme ich gelegentlich an den Punkt, an dem ich den Autor wirklich für sein Wissen bewundere, den Text aber nur noch überfliege. Ich muss nicht alle Fakten bis zur Erschöpfung kennen/ verstehen, sondern nur die, die der Handlung dienen. Im Grunde genügt es ja, wenn ein Sachverhalt plausibel/ logisch/ wahrscheinlich ist. Ein/ e Fachmann/ -frau wird ein Laie nicht sein Fachgebiet erklären können.
Ich glaube damit hat Suse den Kern getroffen oder wie ich immer sage: Man muss nur ein Quäntchen mehr von der Materie verstehen als der andere. Dann hält er dich für einen Fachmann.
Ich habe dieses Problem auch. Vor allem der interstellare Weltraum Flug machte mir die meiste Arbeit. Ich wollte nicht schon wieder Warp-Antrieb oder Wurmlöcher aufwärmen. Also habe ich mich drangesetzt einen Antrieb auf Basis der Quantenphysik zu erschaffen. Da ich gelernter Physiker bin, kam ich natürlich vom hundertsten ins tausenden. Also habe ich das ausgearbeitet, was ich für die Story brauchte (z.B: Zeitkristalle, um Raumstraßen zu definieren) und an einer Stelle aufzuhören und die Lücken still, unter den Teppich zu kehren.
Mein Ratschlag:
Bei Fakten, die wirklich Realität sind mach dich so schlau, dass du 80% deiner Leser überflügelst. Bei alternativen Fakten such dir Lücken in der Wissenschaft. Ansonsten werde so detailliert wie es deine Story braucht, aber kein Stück mehr. Also, wenn dein ganzer Roman darum geht, dass das Hormonsystem kollabieren kann, dann musst du die „nicht Linearität“ erklären, wenn aber nur eine Figur im Roman umkippt, dann reicht es zu sagen „er hatte ein Hormonproblem“.
So handhabe ich das auch. In „Paladinsöldner“ meiner dystopischen Wüstenwelt wird hin und wieder „angedeutet“ woher das Essen stammt, oder der Treibstoff, um den Leser die Illusion einer lebendigen Welt zu schaffen.
Indem ich das eine Detail mehr erkläre, hoffe ich, dass die anderen Details stillschweigend akzeptiert werden. Z.b Feuern viele Gewehre mit Glasgeschossen, die aus Wüstensand geschmolzen und per magnetischem Geschütz (und Eisenkern) auf die Feinde geballert werden.
Woher allerdings die Reifen kommen, welche diese ganzen kaputten Buggys, Motorräder, Radwagen nutzen … nun …
So sehe ich das auch. Zudem wollen wir doch unseren Lesern nicht die ganze Arbeit abnehmen: Sie müssen auch glauben wollen.
Wenn ich eh einen Eisenkern brauche, ist das Glas überflüssig. Zumal das eher den Schützen kampfunfähig macht, weil das Glas sicher noch im Lauf zersplittert.
Glaskugeln und ne Katchi sind eine tückische Waffe, Die Glassplitter sind schwer aus dem Gewebe des Gegners zu entfernen, weil du s
die kleinen Splitter kaum siehst.
Um einen Mann von Morns Schergen zu zitieren:
Das Metall in den Geschossen stammt aus Schrott, mühsam geborgen, sorgfältig aufbereitet. Es ist zu wertvoll, um es tonnenweise durch die Gegend zu schießen. Deshalb verwenden wir nur einen winzigen Kern, gerade genug, damit der Magnetimpuls der Railgun greift. Die eigentliche Masse kommt vom Glas, das wir aus Wüstensand schmelzen und in präzise, aerodynamische Formen gießen.
Diese Projektile sind keine Panzerbrecher und das sollen sie auch gar nicht sein. Wir wollen Ausrüstung, nicht Schutt. Wir kämpfen nicht, um Löcher zu machen, wir kämpfen, um das Feld zu übernehmen.
Und ganz nebenbei … es hat eine gewisse Wirkung, wenn nach dem Feuerstoß feiner Glasregen niedergeht. Wenn Splitter ganze Flächen bedecken, wie der Schimmer einer gefallenen Sonne. Wer das einmal gesehen hat, denkt zweimal nach, bevor er sich uns entgegenstellt.
Was ich damit sagen will: Ein Argument, irgendwie glaubhaft in der Handlung rübergebracht, wird schnell mal akzeptiert.
Es muss glaubhaft klingen und sich so in die Story einfügen, dass man als Leser nicht drüber stolpert, dann ist schon viel gewonnen. Ich muss z.B. nicht bis in die letzte Einzelheit erfahren, wie man im Mittelalter Bier gebraut hat, sofern es für die Story keine besondere Rolle spielt. Wenn da ein paar Details von der Realität abweichen oder unter den Tisch fallen - so what.
Was ich aber absolut nicht leiden kann, sind irgendwelche Behauptungen, die man mit einer einzigen kurzen Anfrage bei einer Suchmaschine widerlegen kann. Z.B. stammt Popeye the Sailor nun mal nicht von Disney, sondern von E.C. Segar, und der Autor, der das in seinem Roman behauptet hat, ist einfach nur ne faule Sau, der sich die Recherche geschenkt und gemeint hat, egal, wird schon stimmen.
Sowas rächt sich meistens, denn unter den Lesern findet sich fast immer einer, dessen Allgemeinbildung den Punkt abdeckt, von dem man als Autor keine Ahnung hat.
Ein Sonderfall nimmt bei mir die Science Fiction ein. Jeder weiß, dass es keinen Überlichtantrieb gibt und auch nicht so ohne weiteres geben kann. Blöderweise steht ohne ihn aber beinahe das gesamte Genre auf dem Schlauch.
Also lese ich einfach drüber weg, wenn irgendwo eine Raumflotte zu einer interstellaren Expedition aufbricht und mit welchen Mitteln auch immer bereits eine Woche später die Andromeda-Galaxie erreicht.
Können wir uns da sicher sein?
Unsere Physik verbietet das offensichtlich, aber es könnte noch andere Physiken geben, in denen auch andere Naturgesetzte gelten.
klar könnte es. Aber sind wir als Autoren gefragt, diese herauszufinden?
Soll heißen, ich hab nichts dagegen, wenn jemand versucht, dafür eine irgendwie nachvollziehbare Erklärung zu entwickeln, andrsrum störts mich halt auch nicht, wenn es einfach als gegeben betrachtet wird.
In einem Science-Fiction stört mich so etwas nicht. Das würde ich auch nie nachrecherchieren.
Ich kann Unglaubwürdigkeiten im Setting gut verzeihen, weil ich sie als Leser vielleicht glauben will. Sie sind theoretische Prämissen. Unverzeihlich finde ich hingegen, wenn die erzählte Geschichte mir nichts abverlangt, mich langweilt, die Charakteren unglaubwürdig agieren oder das Blendwerk mehr Raum einnimmt als die Handlung. Aber vielleicht sehe nur ich das so.