@DuaneHanson
Ob es das bedeutet, weiß ich nicht … aber den Eindruck habe ich bei manchen Ausschreibungen auch schon gehabt.
Oft sieht man auch – wenn es nicht explizit da steht – die Nachfrage und dann die entsprechenden Reaktion der „Offen für alles“-Veranstalter („Natürlich!“).
Die Aussage, dass diese dann auch gewinnt, finde ich allerdings *zu *pauschal. Es gibt doch auch wundervolle andere 1000x gehörte Ideen fernab der LGBT-Bewegung, die man gewinnen lassen kann!
(was halt das Problem von Ausschreibungen allgemein ist und das schreibe ich als unverbesserliche Mehrfach-Ausschreibungs-Teilnehmerin … )
Und es hängt eben doch vom Veranstalter ab, Bewertern, etwaigen (Neu-)Ausrichtungen, etc. pp. …
@CaptGregSparrow Wenn du es probierst, auf jeden Fall viel Glück.
Natürlich ist sie zu pauschal, vermutlich unwahr und nicht zielführend. Ich habe aber auch noch nie an einem solchen Wettbewerb teilgenommen. Doch so stelle ich es mir vor und bin gleich entmutigt. Wenn ich also eine Szene zwischen einem jungen Stricher und seinem alten Freier schildere, wie er beim Bezahlvorgang ein TELECASH-Terminal benutzt um seine 0,001 Bitcoins den Besitzer wechseln zu lassen, wäre ich weit vorne?
So, da ich ja neu hier bin, habe ich die Probe auch erst heute gelesen. Mir gefällt sie ausgesprochen gut.
Folgende Punkte sind mir aufgefallen.
ich finde die Füllsätze und Erklärungen sehr gut, da nicht alle über das Bescheid wissen was z.B. eine Influencerin ausmacht. Ebenso schadet es nicht zu sagen, dass Sonntags die Banken zu sind. Ist nicht überall so. (Vielleicht bin ich auch zu einfach gestrickt und mag deshalb so Erklärungen?)
Marken sind immer schwierig einzubinden. Teurer Whiskey ist auf jeden Fall besser als eine Marke zu nennen, ausser man kennt sich vielleicht richtig gut aus. Hier ist aber Vorsicht geboten.
genaues recherchieren ist unbedingt notwendig, wie @DuaneHanson schon beim Thema Bank geschrieben hat.
Ich würde mich freuen mehr davon zu lesen. Wie weit ist es denn inzwischen gediehen?
Richtig, ist nicht von mir - aber ich habe mal angefragt, nach welchen Kriterien diese “Genres” den Ausschreibungen zugeordnet werden - mal sehen, ob und wann da eine Antwort kommt.
… von der Inhaberin der Autorenwelt, Sandra Uschtrin, am 23.01.2021 um 13.41 h:
<<Veranstalterinnen von Ausschreibungen tragen diese selbst in unser System auf der Autorenwelt ein (wir geben diese Ausschreibungen dann frei, gucken aber vorher noch einmal rauf).
Beim Eintragen der Ausschreibung kann man in der Eingabemaske / im Formular auch ankreuzen, an wen sich die Ausschreibung wendet und welche Textgenres erlaubt sind. Manche Veranstalterinnen kreuzen hier dann auch „lesbisch/schwule Literatur“ an - obwohl sie auf ihrer eigenen Homepage vielleicht nicht eigens darauf hinweisen und obwohl es sich nicht um eine Ausschreibung handelt, in der ausschließlich schwul-lesbische Texte gesucht werden.
Herzliche Grüße und noch ein schönes Wochenende
Sandra Uschtrin
Da steht zu vermuten, dass “man” als offen und vorurteilsfrei rüberkommen möchte - m.M.n. meist wohl eher ohne ideologischen/politischen Hintergedanken (aber das ist meine Spekulation).
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Vielen Dank, @SvenJ . Das freut mich natürlich sehr. Ich habe mich vor ein paar Monaten entschieden, aus dem ursprünglich geplanten (ersten) Buch zwei Teile zu machen. Das heißt konkret, dass ich aktuell zwei halbfertige Manuskripte habe. Beim ersten fehlen inhaltlich vielleicht noch so ca. 30% dessen, was ich gerne erzählen würde. Aber dazu kommt, dass Einiges noch einmal umgestellt werden muss, um den Spannungsbogen entsprechend anzupassen. Denn auch wenn es sich um den ersten Teil handelt, hätte ich gerne, dass die Handlung einen in sich stimmigen Abschluss hat. Das ist gerade so meine größte Herausforderung.
Das und die Ungeduld. Ich würde so gerne wissen, wie Leute auf die Geschichte reagieren, weiß aber, dass es mindestens noch ein paar Monate dauert, bis man das Manuskript guten Gewissens jemandem zum Lesen geben kann.[FONT=-apple-system]
Ich habe nun mit Hilfe eurer vielen guten Ratschläge und Ideen das erste Kapitel komplett überarbeitet. Vielleicht interessier den ein oder andere ja, was daraus geworden ist…
Gute Überarbeitung! Du hast einige überflüssige Längen und Details rausgenommen und manches umgestellt, so daß die Abfolge es interessanter macht.
Zwei Kleinigkeiten:
“Dieses, jenes, welches” finde ich sprachlich gekünstelt, zumal Du ansonsten in einem lockeren Plauderton schreibst. Ich würde schlicht “der, die, das” verwenden.
Das Zitat vor dem Kapitel finde ich uninteressant. Soll das eine Metaebene werden, die dem Leser sagt, welchen Teil der Handlung er als nächstes zu erwarten hat? Oder hat es einen tieferen Sinn, der mir entgeht?
PDF ist kein ideales Format, um Textarbeit zu machen. Für allgemeine Besprechung reicht es, aber wenn du detaillierte Textarbeit erwartest, wäre eine Pap- oder Word-Datei hilfreicher.
Ich habe aus den ersten Absätzen zwei, drei Beispiele rauszitiert, die du überdenken kannst.
Schon den ersten Satz dieses Kapitels empfehle ich, umzustellen.
Der Vergleich wirkt auf mich schwach. Würde das als Frage formulieren:
War das ein schlechter Scherz? 0.00€. Diese Zahl leuchtete Martin aus dem Geldautomaten entgegen.
Leer ist leer.
Du beginnst den Satz negativ konstruiert, begleitet von einer dass-Konjuktion im Konjunktiv. Beides ist umständlich und vermeidbar. So etwas liest man wohl täglich in Zeitungen, das macht es aber nicht besser. Dazu das unpersönliche “man”. Wer ist man? Es geht um Martin.
Alt: Martin wollte es nicht darauf anlegen, aber wenn sein Chefredakteur … dann musste er etwas ändern.
Nur so ein paar Rosinen von mir. Vielleicht kannst du sie brauchen.
Schwer zu beurteilen nach nur einem Kapitel (ohne weitere Bezüge…) aber insgesamt scheint mir der Text eher (zu?) weitschweifig. Von einer Geschichte mit “plötzlich” im Titel würde ich vlt. etwas mehr Action erwarten. Mal sehen, wie’s weiter geht … Um Spannung aufzubauen muss nach meinem Geschmack gefühlt 50% gekürzt werden.
Das Tuckman-Zitat hängt (noch) völlig in der Luft …
Oh, vielen Dank für euer Feedback. Das war gar nicht meine Intention (deshalb auch nur pdf, sonst natürlich Papyrus). Ich wollte lediglich denjenigen, die mir damals so viele wertvolle Tipps gegeben haben, die Möglichkeit geben, mal reinzuschauen, was daraus geworden ist. Nichtsdestotrotz freue ich mich natürlich auch sehr über eure Hinweise und werde die noch mit einfließen lassen.
Der Text ist in sprachlich/stilistischer Hinsicht durchaus überarbeitungswürdig. Du liebst den Konjunktiv, damit minderst du die aktive Erzählform. (hätte, könnte, wäre, sollte)
*Es war Sonntag. Er konnte nicht einfach in die Bank stürmen und sich den Filialleiter vorknöpfen. *
Häufig taucht das unpersönliche “man” auf, obwohl du aus Martins Perspektive schreibst. Dazu gibt es überflüssige Füllwörter und Ergänzungen, auch das eine oder andere Inquit.
Wie @oskar21 schon erwähnte, ist die Lektüre zu geschwätzig verfasst, vieles könntest du weglassen, den Text damit straffen und seine eigentliche Botschaft beschleunigen:
Im Laden war es ungewöhnlich voll. statt: Der Laden war ungewöhnlich voll.
Wen interessiert das südländische Aussehen des Kassiers, einer bedeutungslosen Nebenfigur? Oder seine anerkennend hochgezogene Augenbraue? Abgesehen davon ist das ein Perspektivbruch. Martin kann nicht wissen, was im Kopf des Kassiers vorgeht. Muss es eine rote Schachtel Zigaretten sein? Zumal ihm die Sorte egal ist?
Ich denke, an Sprache und Stil solltest du vorrangig arbeiten. Natürlich ist der Text lesbar, aber er liegt derzeit in keiner ansprechenden Form vor. Das kannst du besser. Halt dich ran.
Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich habe in den letzten Tagen immer mal wieder darüber nachgedacht. Mein erster Impuls war: Ich mag geschwätzig. Ich lese gerne Bücher oder schaue Filme, in denen es nicht nur darum geht, die Handlung voran zu treiben, sondern wo sich auch mal Zeit genommen wird für gedankliche Seitensprünge.
Eines meiner Lieblingsbeispiele ist leider aus einem Film und nicht aus einem Buch. Im Film “Die üblichen Verdächtigen” gibt es eine Szene, in der Stephen Baldwins Figur auf dem Rücksitz eines Autos sitzt, aus dem Fenster schaut und sagt: “Die Nachrichten sagen, in New York regnet’s!” Ich habe den Film im Rahmen einer Arbeit Szene für Szene analysiert und dieser Satz hat keinen Mehrwert für die Handlung. Wenn er nicht drin wäre, würde das nichts am Film ändern. Er trägt nicht einmal besonders zur Charakterisierung der Figur bei. Aber mir ist er im Kopf geblieben und ich könnte gar nicht sagen, warum. Manchmal denke ich mir, dass ein Lektor diesen Satz vermutlich mit dem Hinweis “straffen” rausgestrichen hätte. Und das wäre sehr schade gewesen. Kunst ist nicht nur Handwerk. Kunst ist auch Gefühl und das ist manchmal schwer zu analysieren.
Aktuell lese ich “Der Schwarm” von Frank Schätzing. Und auch der kommt mir sehr geschwätzig vor. Auf den ersten 100 Seiten ist noch nichts Spektakuläres passiert, außer dass eine unbedeutende Nebenfigur ertrinkt, eine neue Art von Würmern auftaucht und den Waltouristen die Wale fehlen. Die Story geht eher so in Schrittgeschwindigkeit voran, obwohl (!) es sich laut Amazon um einen Thriller handelt. Und ich lese das Buch trotzdem sehr gern.
That being said: Ich glaube nach einigem drauf rumdenken, zu verstehen, worauf ihr hinaus wollte. Es gibt m.E. einen Unterschied zwischen inhaltlicher Geschwätzigkeit und sprachlicher Geschwätzigkeit. Sprachliche Geschwätzigkeit, wäre wohl, wenn man sie zu viel einsetzen würde und sich so ein bisschen darin verrennt, dass es sagen wir mal eher unkonkret und wenig greifbar wird, geradezu schwammig sozusagen, eher dazu angetan, den interessierten, aber nicht uneingeschränkt aufmerksamen Leser quasi zu langweilen. Ihr wisst, was ich meine.
Darauf achte ich künftig genauer. Aber gedankliche Abschweifungen werde ich weiterhin zulassen.
Ich meinte mit “Geschwätzigkeit” nicht, dass deine Figuren zu viel schwätzen, das würde ich eher als dialoglastig bezeichnen, sondern, dass du zu viele Worte brauchst, um auf den Punkt zu kommen. Weglassen, heißt die Devise in der Literatur, nicht hinzufügen. Und präziser Ausdruck ist gefragt. Nicht das ungefähr richtige Wort, sondern das richtige zu verwenden.
Habe kürzlich anderswo folgendes moniert:
(sic) … er bremste den Wagen auf der schmalen, **nicht asphaltierten **Straße ab. (sic)
Wies darauf hin, dass es besser wäre, von unbefestigter Straße oder Schotterstraße zu sprechen. Es wäre so, als würde ich schreiben: … ich betrat ein Zimmer, in dem es drei nicht geöffnete Fenster gab. Statt: geschlossene Fenster.
Sieh es so, schon wieder ein potentieller Konkurrent weniger. Bei manchen Dingen kann man sich den Mund fusselig reden und noch so tolle Argumente haben. Wenn der Autor das so will, dann deklariert er das als seinen Stil und macht es so. Schlimm ist dann für unsereins, wenn solcher Schrott dann auch noch gekauft wird.