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Karin Slaughter, Belladonna
Thriller, print: 412 Seiten
16. Auflage Juni 2006

Edit: 30.10: blutig von der ersten Seite an, spannend, zum Mitraten, an einigen Stellen etwas unglückliche Formulierungen, die ich jedoch auf die Übersetzerin schiebe

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Of mice and men
Habe ich im Theater gesehen (im Rahmen des Englischunterrichts. Buch sowie Theaterstück waren super).

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Ich mag es fast nicht laut sagen: ich fand Grass furchtbar.
Ausnahme war ‚Im Krebsgang‘. Das war ok für mich - aber nicht herausragend.
Ja, vielleicht bin ich zu ungebildet dafür… :teddy_bear:

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Wow, vielen Dank für deine ausführliche Schilderung.
Ich muss gestehen, dass es Jahre her ist, als ich das Hörbuch gehört habe und so detailreich, wie du es geschildert hast, ist es mir nicht mehr im Gedächtnis geblieben. Natürlich sind mir aber auch Dinge im Gedächtnis geblieben:

Seltsam fand ich es schon, dass Charlotte diese Gabe hatte, aber diese nicht zum wesentlichen Kern der Geschichte beigetragen hat. Vor allem dieses ominöse Messer, hätte mich interessiert, war aber offenbar ein McGuffin.
Es gibt übrigens eine Kurzgeschichte zu dem Messer - Das schwarze Messer, aber ich hätte mir davon erhofft, fand sie eher enttäuschend.
Vielleicht ist auch Charlottes Gabe nur ein McGuffin, ich weiß es nicht.

Viele deiner Details, beispielsweise das Auftauchen von Hiroshis Vater, hatte ich schon vergessen, sowie auch die Finanzspritze, die Hiroshi erhalten hatte.
Hiroshi hätte sicher mithilfe der Naniten mit Leichtigkeit seinen Wunsch erfüllen können, dass alle Menschen weder arm noch reich sind, aber er hat es nicht getan, weil er so erzogen wurde. Deswegen finde ich es auch wichtig, dass seine Mutter so voreingenommen von den Reichen ist und auch versucht hat, Hiroshi in ihrem Sinne zu erziehen. Vermutlich hat Hiroshi auch davor zurückgeschreckt, seine Macht einzusetzen, weil er damit auch fatale Fehler gemacht hatte.

Warum ist die Story so ausschweifend, mit unwichtigen Elementen? Nun, ich denke, es soll verdeutlichen, dass alle Protagonisten auch nur Menschen sind und auch noch persönliche Probleme haben. Ich fand es aber überhaupt nicht störend.

Dass Charlotte auch auf der Expedition dabei war, hat für mich die Welt etwas klein wirken lassen, sonst hat es mich aber nicht gestört.

Der Teil, als Hiroshi seinen Plan zur Gleichstellung vorgestellt hat, fand ich das Beste an dem Buch. Mir war klar, dass dieser auf wenig Gegenliebe, vor allem bei den Kapitalisten stößen würde, war mir klar und auch zu erwarten. Dennoch fand ich diese Thematik sehr spannend und das ist auch einer der Gründe, warum dieses Buch mein absolutes Lieblingsbuch ist.

Ich höre nur selten Hörbücher mehrfach, aber dieses Buch ist definitiv eines, das ich nochmal hören möchte. Vielleicht wird es mal wieder Zeit.

Helmut

Als Einstieg zu Grass empfehle ich „Kopfgeburten oder Die Deutschen sterben aus“. Das Buch ist witzig, und zeigt großartigen, echt typisch deutschen Humor.

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Uuuh, das ist aber eine Vorlage, @JörgBergs !
Ich hätte eher „Katz und Maus“ empfohlen. Oder „Im Krebsgang“. Aber, ja, auf keinen Fall eins der größeren Werke, den „Butt“ etwa, oder gar „Die Blechtrommel“. Das wäre schon ein extrem harter Einstieg in die Danziger Bucht.

was ist „typisch“ deutscher Humor? Das würde mich interessieren

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Humor ist individuell, aber für mich ist typisch deutscher Humor sachlich trocken mit einer Prise Ironie und Sarkasmus. Während im Ausland viele Menschen herzlich offen sind (vor allen meine Erfahrung in Frankreich und Spanien), das Lächeln und Witzeln mit Spitzfindigkeiten im Alltag eine größere Rolle spielt, ist der deutsche Humor oft etwas zurückhaltender. Es wird mehr Wert auf präzise Formulierungen und subtile Pointen gelegt. Allerdings, wenn ein Witz fällt, kann er umso schärfer oder unerwarteter sein, gerade durch die Mischung aus Trockenheit und Ironie. Die Unterschiede spiegeln sich auch in der Art, wie Humor als Werkzeug genutzt wird – weniger, um sofort Lachen zu provozieren, sondern eher, um eine tiefere Reflexion oder ein kurzes, stilles Schmunzeln hervorzurufen. Meine Meinung - Meine Erfahrung.

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Ich will jetzt mit „Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt“ anfangen…

Danke für Deine Ausführung. Ich tue mir etwas schwer mit ländertypischen Formen von Humor, weil ich vielerorts alle möglichen Varianten erlebe - den plumpen, platten, vordergründigen Tortenwerfer-Humor ebenso wie den subtilen, doppelbödigen mit längerer Zündschnur - meiner Wahrnehmung nach sucht sich jede Form von Humor ihr Zielpublikum. Die oft gehörte Behauptung, die Deutschen seien humorlos, kann ich übrigens überhaupt nicht nachvollziehen, im Gegenteil. Auch den viel gerühmten
britischen Humor finde ich hierzulande - unterm Strich lachen die Menschen überall gerne - und jeder hat seine eigenen Triggerpunkte.

viel Spaß dabei. Ein sehr weiser Mensch. Aber lass Dich nicht zum Mitqualmen inspirieren … :wink:

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Oh ja, die Deutschen sind schon ein recht lustiges Völkchen (auch außerhalb von Fasnacht), wie ich in den sieben Jahren, die ich in Würzburg lebte, erfahren habe. Doch wie sagte schon Hermann Hesse: „Aller Humor fängt damit an, dass man die eigene Person nicht mehr ernst nimmt“. Das wird in Zeiten, in denen die eigene Identität am Allerwichtigsten erscheint, immer seltener. Überall auf der Welt.

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Zwischenbericht: Also, ich bin jetzt etwa bei Seite 50. Ich habe so eine Regel, dass ein Buch mich bis Seite 100 kriegen muss, sonst wird es weggelegt… Vielleicht komme ich gar nicht bis Seite 100… :laughing:
Das Buch ist wirklich schlimm. Die Situationen wirken sehr konstruiert, als hätte die Autorin zuerst irgendwelche Momente gschrieben, die dann verbunden werden mussten egal ob es sinnvoll ist oder nicht. Und die Hauptfigur… die hat einfach nur ein Ding an der Waffel. Soll vermutlich symphatisch wirken, aber ist schiefgegangen.
Und ich hab mal bis zu einer Sexszene vorgeblättert… Darüber braucht man gar nicht zu sprechen, da ist jedes Biologie-Buch 6. Klasse mit mehr Gefühl dabei.
Ich schiebe es hier nicht unbedingt auf das Genre, ich glaube, das Buch ist einfach… ähhh… nicht… mein Ding :sweat_smile:
Wird echt spannend, wie weit ich heut Abend noch komme…

Bitte Tom, sei sehr sehr vorsichtig mit solchen Selbstversuchen. Das kann bleibende Schäden verursachen!

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Ich bin Nichtraucher!
Aber: Ich habe einmal eine Pfeife zum Geburtstag bekommen. :wink:

Und ja, Helmut Schmidt war weise und so einiges was er sagte, ist heute aktueller denn je…

… ich sag nur: „Glasfaser für ganz Deutschland in den nächsten zehn Jahren!“ (1980 :nerd_face:)

Ohne Verklärung: Leute wie Schmidt fehlen.

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So, Abschlussbericht: Bei etwa Seite 90 war Schluss für mich. Das ist ein unerträgliches Werk. Die Charaktere sind platt, Nebencharaktere einfach nervtötend. Das Herbstfeeling kommt nicht auf, weil immer nur einzelne ‚Herbst‘-Wörter reingworfen werden. Die Liebesgeschichte ist langweilig, weil man die ganze Zeit nur liest, wie toll die sich gegenseitig finden, aber so eine richtige Entwicklung findet nicht statt. Manchmal fragt man sich schon, wie ein Verlag sowas durchwinken kann. Fast jedes Buch andere Buch, dass es in dem Genre gibt, muss besser sein.
Die guten Verkaufszahlen bleiben mir ein Rätsel… (okay, ich habs ja auch gekauft… und dafür schäme ich mich ein bisschen :rofl:)

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Och, das ist aber sehr schade.

Ich würde sogar soweit gehen und sagen, es ist in den Flop 5 der schlechtesten Bücher, die ich bisher gelesen habe… Vielleicht war es auch eine Warnung des Universums an mich, dass ich dem Genre fernbleiben soll… :grin:

Ich habe mittlerweile eine kleine Liste mit Autoren, an die ich mich nicht mehr heranwagen werde.