@Suse Doch, doch, wenn ich in der richtigen Stimmung dafür bin, lese ich grundsätzlich auch gerne Thriller.
Beispielsweise Clancy, Grisham, J.D.Robb habe ich in Mengen gelesen.
Ich will nur selbst entscheiden, wann ich darauf Lust habe. Was ich hasse, sind Bücher, die von außen wie ein nettes Jugendbuch oder ein leichter Liebesroman wirken, und dann innen plötzlich mit Mord, Totschlag, Verletzten, Korruption usw. daherkommen.
Aha! Dann könnte ich dir Andreas Gruber empfehlen.
Mein Beuteschema lautet: „positive Grundstimmung und Happy End“. (Beispielsweise bei Tom Clancy kann man sich darauf verlassen, dass die heldenhaften Amerikaner wieder die Welt retten. ) Passen die Bücher von Andreas Gruber in mein Beuteschema?
Ich finde: ja. Für mein Empfinden war da Spannung drin, auch wenn ich erst eine Weile brauchte, das Hin und Her korrekt einzuordnen.
Das Buch hat aber generell meinen Geschmack sehr getroffen
Nein. Kein Happy End a la Pilcher oder so.
Das ist gut. Offenbar habe ich einen anderen Geschmack.
den habe ich lange Zeit auch geliebt, bis er mir irgendwann dann doch zu abgehoben wurde.
… ging mir ebenso. Nach mindestens zehn Jahren „Beziehungs-Pause“ ist er zwar noch skurriler, aber doch ganz kurzweilig. Wie sagte schon Goethe: „von Zeit zu Zeit seh ich den Alten gern“
Um mal einen Politiker zu zitieren: „Und das ist gut so!“
Wäre doch sonst langweilig, wir hätten nichts zu diskutieren
Endlich mal wieder ein Buch bei der Hälfte abgebrochen und mir ernsthaft überlegt, es zum Altpapier zu geben: Underground Railroad von Colson Whitehead. Was für eine Enttäuschung! Keine Ahnung wie das den Pulitzer-Preis bekommen konnte.
Derzeit rufen „Das Schwarzbuch Raiffeisen“ von Lutz Holzinger und Clemens Staudinger, sowie „Beklaute Frauen“ von Leonie Schöler lautstark nach mir, dann hab ich aber doch etwas anderes, nämlich eine wahre Perle, entdeckt: „Suspence - Oder wie man einen Thriller schreibt“. Von keiner Geringeren als Patricia Highsmith (die Erstausgabe stammt aus 1966!). Ansonst mühsame Recherche von Zeitungsnachrichten der letzten beiden Wochen zur Flutkatastrophe in Österreich.
… auf Suspense habe ich hier auch schon mal hingewiesen; Highsmith verehre ich tief. Alles von ihr. Sehr empfehlenswert ist die Highsmith-Biografie von Joan Schenkar - und für Hartgesottene auch die Tagebücher, allerdings nur in Fragmenten (ca. 1000 Seiten ) veröffentlicht.
Einen Tag im Kopf von Patricia Highsmith - das würde ich mir wünschen.
PS: ein weiterer Tipp, wo wir bei „learning from the best“ sind: „Über das Leben und das Schreiben“ von Stephen King.
Das habe ich vor ein paar Monaten bis zur Hälfte gelesen. Das fand ich ganz doll schlimm, ehrlich gesagt. Ich kann mit der Art von King nix anfangen. Der ist, so wie er sich selbst gibt im Buch, ein selbstverliebter Besserwisser mit nem komischen Opferkomplex. Wie der auch über andere Menschen schreibt… Manche würden es locker nennen, ich finde der hat einfach kein Anstand und keinen Respekt.
Ich war echt froh, dass ich mir das Buch nur geliehen hatte…
Soll aber nicht heißen, dass es unbedingt schlecht ist. Ich wollte nur auf den Stil hinweisen, der nicht jedermanns Geschmack ist.
Langweilig, zu viele Leute, zu viele Szenenwechsel, unzusammenhängend und ermüdend. Auf dem Cover steht: „Sehr wahrscheinlich der beste lebende amerikanische Krimi-Autor.“ Stephen King
Bei dem Titel und dem Kommentar hatte ich mehr erwartet. Dann wusel ich mal bis zum Ende weiter.
Der Autor kommt auf meine rote Liste, glaubte ich.
Die Taube, eine Erzählung von Patrick Süßkind, EBook.
Irrwitzig und mitreißend geschrieben.
Warum viele Bücher und Autoren nur an und mit Stephen King gemessen? (Diese Kritik gilt nicht dir, Suse)
Nur weil Stephen King der Meinung ist, muss es nicht so sein. Außerdem finde ich viele seiner Werke auch eher nur durchschnittlich, bestenfalls gut. Einzige Ausnahme, war die Reihe Der Dunkle Turm, das war wirklich großartig, nicht alles davon, aber weitestgehend.
Ich habe es schon mal erwähnt: Stephen King wird überbewertet. Das ist aber meine Meinung.
Nein, ich will ihm seinen Erfolg nicht kleinreden, oder absprechen. Er sei ihm gegönnt.
@Suse
Zumindest steht jetzt dein Wort gegen das von Stephen King.
Deiner Meinung traue ich jedenfalls mehr, als die von Herrn King.
Ach ja, was lese, bzw. höre ich gerade? Mal wieder Perry Rhodan: Bin im Konzil-Zyklus, Silberband 77 - Im Mahlstrom der Sterne. Nach dem ziemlich schwachen Zyklus „Das Kosmische Schachspiel“, macht dieser Zyklus wieder richtig Spaß.
Helmut
Da schließe ich mich dir an, @HelmutB
King hat ein paar wirklich gute Suspence und Mystic Thriller geschrieben, aber auch viel Schmarrn (zumindest für das reifer Publikum). Ich hab früher sehr viel und sehr gern von ihm gelesen. Carrie, Firestarter, Cujo, Misery, Shining oder das großartige Dolores Claiborne und zuletzt The Girl Who Loved Tom Gordon, das sind schon tolle Stories. Aber es nutzt sich halt auch irgendwann ab …
Und was auf dem Cover steht, steht halt auf dem Cover. Nicht im Buch.
Das finde ich auch.
Sehe ich genauso, obwohl ich ihn früher verschlungen habe. Dennoch habe ich mich von seinem Statement zu dem Werk von Pelecanos verleiten lassen. Allerdings nicht nur deshalb. Das Cover hat mir gefallen (Don’t judge a book by its cover bestätigt sich immer mal wieder), der Titel hat mir gefallen, der Klappentext hat mir gefallen.
All das, worauf - auch hier im Forum - immer so bahnbrechend viel Wert gelegt wird, ist trotzdem kein Garant für ein gutes Buch (mal ganz unabhängig vom individuellen Geschmack).
Perry Rhodan mochte ich noch nie.
Das hört sich gut an. Werde ich auf meine Liste setzen.
Passt zwar nicht zum Thema des Threads, aber zu Gesprächsverlauf: Hat jemand Colorado Kid von King gelesen? Darauf beruht meine Libelingsserie, aber an King komm ich immer nciht so ran. Sollte ich das trotzdem mal wagen (falls es jemand von euch gelesen hat)?
Wunderbar: Alles von Süskind. Allzuviel ist es ja leider nicht. Er ist wohl der berühmteste unbekannte Schriftsteller. Einige Bücher von ihm hat Jean-Jacques Sempé illustriert. Bei amazon prime kann man sich gerade einen wunderschönen, im Stile Sempés animierten Film ansehen: „Der kleine Nick erzählt vom Glück“ - über die Zusammenarbeit Sempés und Goszinnys.
So geht freies Assoziieren
Oh, ich sehe gerade, ich habe den Herrn Süskind falsch geschrieben. Da war ich in Gedanken wohl wieder bei Schokolade.
Ich kenne bisher, wie wohl fast jeder, das Parfum. Die Taube fand ich richtig gut. Sehr vielschichtig. Das Parfum las ich vor langer Zeit. Ein Grund, es mal wieder zu lesen.