Nach einem der großen Meister der Unterhaltungsliteratur, Stephen King, ist die Verwendung dieses Verbs - aus Gründen - notwendig.
Ich zitiere etwas großzügig aus seinem Buch „Über das Schreiben“, erschienen bei Heyne:
" Manche Autoren versuchen, das Adverbverbot zu umgehen, indem sie das einleitende Verb mit Steroiden vollpumpen. Das Ergebnis ist jedem Leser von Pulp-Magazinen und Heftromanen vertraut:
»Legen Sie die Waffe weg, Utterson!«, knirschte Jekyll.
»Hör niemals auf, mich zu küssen!«, keuchte Shayna.
»Du verfluchtes Flittchen!«, brach es aus Bill hervor.
Tun Sie so etwas nicht. Bitte nicht.
Die beste Art und Weise, wörtliche Rede einzuleiten, lautet sagte wie in er sagte, sie sagte, Bill sagte, Monica sagte. Wenn Sie das konsequent durchgeführt sehen wollen, sollten Sie unbedingt einen Roman von Larry McMurtry, dem Guru der wörtlichen Rede, lesen. Das sieht zwar auf der Seite ziemlich dämlich aus, aber ich meine es vollkommen ernst. McMurtry hat nur sehr wenig Löwenzahn auf seinem Rasen stehen lassen. Er glaubt selbst in Augenblicken des emotionalen Notstands (und davon gibt es in seinen Romanen mehr als genug) an »sagte er«/«sagte sie«. Gehet hin und folget ihm nach!"
Und etwas weiter unten im zitierten Text:
„Wahrscheinlich wissen Sie eh, was Sie sagen wollen, und können Ihren Text mit Verben im Aktiv Energie verleihen. Und wahrscheinlich haben Sie Ihre Geschichte so gut erzählt, dass der Leser weiß, wie er etwas sagt, wenn Sie er sagte schreiben – ob schnell oder langsam, glücklich oder traurig. Sollte er in einem Sumpf versinken, werfen Sie ihm auf jeden Fall ein Seil zu … Sie müssen ihn allerdings nicht mit einem dreißig Meter langen Stahlkabel bewusstlos schlagen.“
Liest man sich - nicht nur englischsprachige - Belletristik aufmerksam durch, wird man ein gutes Gefühl dafür bekommen, wie viel „sagte“ notwendig ist und wo man es schlicht weglassen kann, da man in einem Dialog sowieso weiß, wer wechselseitig gerade am Reden ist.