Ich habe mal Sartre gelesen. Aber das ist schon eine Herausforderung. Sartre hat sehr interessante Betrachtungen zum Tod, was mich generell interessiert, insbesondere aber auch in meinen Geschichten.
Philosophie, immer gerne. Nur mit dem Poststrukturalismus habe ich da meine Probleme. Zu viel Wortgeklingel. Die Philosophen haben sowieso Probleme damit, dass sich die Erkenntnisse in der Wissenschaft rasend schnell entwickeln. Besonders in der Kosmologie, der Physik (Quantentheorie) und der Hirnforschung. Letztere bereitete den Philosophen besondere Probleme in der Person von Wolf Singer, der durch seine Arbeit den freien Willen infrage stellte.
Baudrillard ist, als Randnotiz, interessant durch den Einfluss seines " Simulacres et Simulation*" auf die Macher des Films Matrix (1999). Die Regisseure ließen die Schauspieler vor der Produktion drei Bücher lesen, eines davon war Simulacres et Simulation (in deutscher Sprache auf zwei Bücher aufgeteilt im Merve-Verlag: 1. Agonie des Realen, 2. Kool Killer). Ein Easter-Egg befindet sich im Film: Wenn Neo zu Beginn des Films eine Schublade im Schlafzimmer öffnet und daraus eine Droge (?) nimmt, die er einigen Junkies vor seiner Wohnungstür übergeben will, sieht man für einen kurzen Moment in der Schublade das Buch: Simulation and Simulacra von Baudrillard.
Je nach Sujet des Buchs, das man gerade verfasst, kann ein recherchierender Ausflug in die Philosophie sehr sinnvoll sein.
EDIT: Gerade die Bücher noch einmal mit den Originalen verglichen: KOOL-Killer ist ein eigenständiges Werk und nicht die zweite Hälfte von Simulacra and Simulation. Somit ist Agonie des Realen leider ein Fragment.
Neo übergibt keine Droge, sondern Software.
Opfer der ungenügenden Erinnerung.
Danse macabre ist wirklich ein Tipp. Die Flusskrebse schiebe ich noch immer vor mir her. Vielleicht, weil mich der Titel nicht so wirklich einfängt … ?
Bei mir sind es aktuell v.a. Sachbücher. Die unruhigen Zeiten verstehen zu wollen, ist schließlich eine echte Herausforderung. „Die Brandstifter“ über die Geschichte der Republikaner in den USA ist augenöffnend und erlaubt einen Blick darauf, was uns noch bevorsteht, „Krankenhaus im Ausverkauf“ bringt sehr gut auf den Punkt, was im Gesundheitsbereich bei uns schief läuft. Man muss sich wirklich anstrengend, das positive Denken zu bewahren. Ein Buch über die Geschichte Walt Disneys und des Disney-Konzerns, eben erschienen, ist dabei sehr hilfreich. Und weil ich großer Opern-Fan bin, auch noch die Biografie der Sängerin Brigitte Fassbaender. Biografien von klugen Menschen, die viel zu sagen haben und auch noch schreiben können (BF hat zu recht einen Ghostwriter abgelehnt) gehören immer noch zu meiner Lieblingslektüre.
Gerade bekommen habe ich auch den sechsten und leider letzten Band des autobiografischen Comic-Meisterwerks „Der Araber von Morgen“ von Riad Sattouf, auf den ich mich wirklich sehr freue. Phänomenal, wie Sattouf es schafft, das problematische Miteinander von arabischstämmigen Menschen und Europäern wertschätzend, emphatisch, humorvoll und gleichzeitig hoch unterhaltend zu analysieren und so auch mehr Verständnis füreinander zu schaffen.
Dann habe ich von Marc Elsberg das Buch „Gier“ angefangen, es quält mich leider ziemlich mit seinem affektiert-technischen Schreibstil und der Lieblosigkeit der Personenentwicklung. Kann sein, dass ich abbreche.
Außerdem habe ich mir den Namen der Rose mal wieder bereitgelegt (lange her!), aus der Reclam-Serie „100 Seiten“ das Büchlein über Stephen King, vom Meister selbst „Love“ …
Ich habe bisher von ihm nur Zero gelesen, mein Mann hat es abgebrochen aus ähnlichen Gründen wie du. Kennst du Zero? Mich würde interessieren, ob Gier ähnlich ist, weil mir Zero weitestgehend gefallen hat.
Ich habe von ihm bisher nur „Blackout“ gelesen - was sehr spannend und informativ war, sodass ich neugierig auf weitere Bücher von Elsberg geworden bin. Zero kenne ich noch nicht, mit „Gier“ tue ich mir wie gesagt sehr schwer. Ich warte noch etwas, wie sich die Story entwickelt - in der Hoffnung, dass sie das irgendwann tut.
Hab ich in letzter Zeit nichts wirklich „seriöses“ geschafft. Etwas über die Psychologie des Horrors, ein wenig Erzähltheorien, aber nichts so konkretes. Wobei - ich hab die Autobiographie von Müller-Wohlfahrt (geschenkt bekommen) erfolgreich abgebrochen. Ich mag eher bescheidene Selbstdarstellung. Aber stattdessen ein gutes Buch über Kochen mit dem Dutch Oven gefunden, verschlungen, umgesetzt - und wiederum die Resultate verschlungen.
Politik verschreckt mich (seit Michael Moore & Helmut Schmidt) im Sachbuch - „Krankenhaus im Ausverkauf“ würde vermutlich dazu führen, dass ich unsere „Firma“ (MVZ) verkaufe und mit meiner Frau zukünftig Bienen züchte. Wobei dies nicht unbedingt eine schlechte Alternative sein kann…
„Flusskrebse“ ist einfach poetisch schön erzählt. Ich mag Sprache und bewundere diejenigen, die mich abholen und wirklich Bilder erschaffen können. Daher empfehle ich auch „a boys life“ von Robert McCammon jedem, der nicht rechtzeitig wegkommt. Besser noch als Hörbuch. Man kann sich der Poetik nicht entziehen…
„Eines Menschen Flügel“ liegt bereits auf dem Nachttisch. Keine Ahnung, worum es geht - der Genitiv im Titel reichte für den Kauf an der Bahnhofsbuchhandlung. Und ein Forianer, der Sci-Fi Literaturgeschichte schon lange mitschreibt ist Grund genug… und SciFi ist neben Horror ja auch mein Thema.
Elsberg hat meine Frau gelesen und fand „Blackout“ ganz gut. Und sie ist ansonsten sehr kritisch und liest ansonsten vorwiegend Fachliteratur (&Studien) - da bin ich der infantile Teil der Familie…
Als Podcast hab ich aktuell die alten „Twilight Zone“ Radio Broadcast Shows (im Original) vor. Bei google Podcast kostenfrei erhältlich. Ich bin mit Radio-Lesungen groß geworden. (Jahrgang 1971.) Meine Eltern hatten nicht viele Möglichkeiten und ich liebte Radio-Lesungen abends in der „Tee-Stube“ meiner Großmutter in Ostfriesland. Carpentscher Nebel über dem Moor, pechschwarze Nacht, sternenklarer Himmel…
Sorry, etwas schwärmerisch „off topic“.
(PS. nach Änderung: Black out ist natürlich von A. Eschbach. Shame on me…)
bei mir sind es noch ein paar Jährchen mehr - aber als Kind habe ich kein Hörspiel ausgelassen (jeden Donnerstag in Bayern 1 gab es einen Krimi, Freitag um 22 Uhr dann etwas „Anspruchsvolleres“) - bei Twilight-Zone werde ich nostalgisch, die werde ich mir als Podcast mal holen. Und die Bücher mit dem Genitiv wohl auch …
Auf Empfehlung meiner Frau: Mein Leben ist anders von Conny Albert.
Bin mal gespannt!
Frank Goosen, So viel Zeit, Hardcover, 348 Seiten
Zitat vom Klappentext: *Musik ist nicht dazu da, die Welt zu retten, Musik ist dazu da, dir das Leben zu retten.
Noch nicht. Aber ab morgen. Ich habe mich noch nie so sehr auf ein Buch gefreut, wie auf die Autobiografie von Gertrude Stein (†1946). Morgen kommt das Buch. Bis dahin lese ich ständig die Leseprobe auf Amazon. Leider nur als Übersetzung. Von Kommas hielt Gertrude nicht viel und ihr Satzbau ist so eigenwillig wie sie selbst auch war. Hemmingway und Picasso haben sie dennoch vergöttert. Wenn man sich auf die Biografie einlässt, dann ahnt man irgendwann, warum. Ich kanns kaum erwarten, bis das Buch endlich da ist. Sicher werde ich morgen ab Sieben vor dem Haus auf der Treppe sitzen und eine nach der anderen rauchen.
Oh je, die arme Lunge. Hämorrhoiden gibt’s dann gleich dazu. Eigentlich bin ich kein Gesundheitsfanatiker. Das konnte ich mir jetzt dennoch nicht verkneifen.
Aber! Ich wünsche dir viel Spaß mit dem baldigen Neuankömmling.
Wenn du’s gelesen hast, kannst du mir dann einen Kommentar online da lassen? (Bzw. eine Kundenrezension) Das wäre super. Das ist nämlich meine fertige Autobiografie!
Abwarten, erst zuende lesen lassen
Kein Problem. Lass dir ruhig Zeit! Viel Spaß beim Lesen!
Kein Bernsteinzimmer. Ich habe tatsächlich noch mehr deutsche Wörter entdeckt und das hier gefunden.
www . dict . cc
Somit könnte ich mir eine Ersatzarthritis als eine vorgetäuschte Arthritis vorstellen, wobei das auch kaum einen Sinn ergibt. Das Buch ist durch und durch seltsam und verworren.
Also, was haben wir bis jetzt?
ersatz-arthritis
echt-psychedelic
kitsch
spieler
Offenbar gibt es diese Worte im Englischen, wie ich nun endlich herausgefunden habe. Dennoch merkwürdig. Ich bin jetzt zu 3/4 durch. Mal sehen, was da noch kommt.
Noch etwas: Ich werde nie wieder mehrere Bücher gleichzeitig lesen. Das hatte ich bisher auch noch nie gemacht. Das ist grausig. Ich verstehe gar nicht, dass das Lesen mehrerer Bücher gleichzeitig für andere normal ist.
Ich mach das fast immer. Aber: immer unterschiedliche Genre, sonst komme ich durcheinander. Gleiches Genre funktioniert nur, wenn ich eines lese und das andere höre.
Für mich ist das nichts. Ich werde zukünftig wieder eins nach dem andern lesen.
So einen Menschn haben ich auch zu Hause. Meine Frau liest manchmal drei Bücher gleichzeitig und das auch noch rasend schnell. Ich ziehe sie immer ein wenig damit auf und behaupte, sie liest immer nur drei Worte pro Zeile. Dumm ist nur, dass sie mir hinterher stets die Handlung haarfein erklären kann.
Für mich wäre das überhaupt nichts. Ich tauche lieber in eine einzige Handlung ein und bleibe dabei. So langsam, wie ich lese, ist das ohnehin die beste Taktik, um die Geschichte auch wirklich zu verstehen.
Warum wird denn ‚ersatz‘ mit more und most gesteigert? Ich dachte, das mach man nur mit Wörtern die mindestens dreisilbig sind? Jedenfalls habe ich es so mal im Englisch-Unterreicht gelernt. Ich vermute mal aus Mangel einer entsprechendne Steigerung - (vielleicht ‚ersatzer‘ und ‚ersatzest‘?) More und most klingt da schon besser.
Manchmal höre ich zwei Hörbücher parallel (maximal). Aber nur, wenn ich eines unbedingt zu Ende bringen will und ich aber mit einem anderen früher anfangen will. Durcheinander komme ich dabei nicht.
Gruß
Helmut