Was und wie lest Ihr gerade?

@Sion Ja kenne Blinkist, kann dir da nur zustimmen. Ist echt super, nutze es auch.

Hast die Kernthemen der wichtigsten Bücher in weniger als 10 Seiten. Echt Top !

Ich mittlerweile nicht mehr. Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Büchern zu verschwenden. Immerhin halte ich immer so lange durch, bis ich den Finger drauflegen kann, warum genau es mir nicht gefällt.

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Ich finde, schlechte Bücher sind keine Verschwendung. Ich kann nicht nachvollziehen, wie jemand (nicht du, sondern allgemein) Schreibratgeber verschlingt, aber schlechte Bücher als vertane Lebenszeit bezeichnet. Jegliche Erfahrung im Leben ist etwas Wert, es sei denn, man wartet auf einen Bus, der nicht im Fahrplan steht.

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Schreibratgeber lese ich auch nur, wenn ich merke, der Autor hat was mitzuteilen, was mir irgendwie weiterhilft.

Wenn ich bei einem schlechten Buch nach ~ 50 Seiten endgültig feststelle, es langweilt mich zu Tode, hat keinen Unterhaltungswert und nervt einfach nur, lege ich es weg. Dann habe ich die Erfahrung gemacht und muss es nicht zuende lesen, um sie noch zu vertiefen.

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sehe ich auch so. V.a.: learning from the best. Ich versuche, mich nach oben zu orientieren, nicht nach unten.

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Schön ausgedrückt! :+1:

Meine Erfahrung, seit ich bewusst auf den Sprachstil in Büchern achte, ist die: Ich bin jedes Mal begeistert und neu motiviert, wenn ich in guten Büchern sprachliche Eigenarten entdecke, die ich in meinem Manuskript als Fehler wahrnehme, die mir dort als Stilmittel richtig gut gefallen.

Der Schreibratgeber sagt vielleicht: „Vermeide lange Sätze“. Das schlechte Buch zeigt mir vielleicht, wie sehr gewundene Sätze nerven können. (Dafür reichen aber zwei Seiten, ich muss mich nicht 300 Seiten lang damit nerven lassen.) In meinem eigenen Manuskript merke ich, wo ich mich zu kompliziert ausdrücke und es deshalb beim Lesefluss hakt.
Und dann lese ich in einem guten Buch einen sprachlich wunderschönen langen Satz und denke „Wow, so macht man das!“
Das ist befreiend. Dann gehe ich wieder an mein Manuskript und sage mir nicht: „Dieser Satz ist lang, den muss ich jetzt in kurze Sätze zerlegen“, sondern: „Wie kann diese Passage, egal ob mit langen oder kurzen Sätzen, schön zu lesen werden?“

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… das kann sehr kontemplativ sein :wink:

Harold Pinter.

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Das interessiert mich, da ich gerade einen Schreibratgeber verfasse. Vielleicht wird es auch eine Schreibratgeberin. Was sind die Kardinalfehler bei einem Ratgeber?

Schlechte Recherche?
Inhaltliche Fehler?
Langweilig zu lesen?
Irrelevante Infos?
Zu viele Redundanzen?
Zu wenig Fakten?
Zu viel Meinung?
Falsche Länge?
Zu teuer?

Was könntest du verzeihen, was auf keinen Fall?

Wenn der Autor kategorisch seine eigene Vorgehensweise als die einzig wahre und seine eigenen Vorlieben als das einzig Richtige darstellt und alles andere als falsch abtut.
(Am kardinalsten wird dieser Kardinalfehler natürlich, wenn der Autor einen anderen Geschmack hat als ich… :wink:)

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ehrlicherweise könnte ich nichts davon „verzeihen“ - vom Autor eines Schreib-Ratgebers erwarte ich weder inhaltliche Fehler noch schlechte Recherche und auch keine irrelevanten Infos. Erst recht keine langweilige Schreibe …

Was für ein Ratgeber wird das, an dem Du gerade sitzt? Ein „Schreib“-Ratgeber im Sinne von Schneider oder Süskind? Oder eher ein „Wie man einen Roman schreibt“-Ratgeber? Gibt es neue Aspekte zu diesem Thema, die Du einbringen möchtest? Das würde mich interessieren.

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Ich würde auch sagen: Fast alles davon, wovon die ersten sechs Punkte besonders gravierend sind. Und wie @_Corinna schon sagt, wenn jemand seine Ratschläge als die einzig richtigen und brauchbaren darstellt und einem das Gefühl vermittelt, dass sämtliche Methoden, die nicht seiner geheiligten Meinung entsprechen, von vornherein keine Chance haben.

Das mit zu viel Meinung ist so ne Sache.
Was beim Schreiben gut und was weniger gut ist, darüber ist man sich ja im Groben einig: Schreib spannend, erstelle lebendige Figuren u.s.w., vermeide Infodump und Adverbien, schau auf die Adjektive und auch hier u.s.w.

Die Gretchenfrage lautet dabei stets, wie man das alles hinkriegt, und genau deswegen kann es sehr hilfreich sein, verschiedene Schreibratgeber anzuschauen. Nicht, weil da irgendwo irgendwelche noch nie dagewesenen Erkenntnisse präsentiert werden, sondern weil der Autor möglicherweise eine Methode vorstellt, die mir persönlich etwas bringt, mit der ich arbeiten kann.
Da wir ja alle auf unterschiedliche Weise an die Sache herangehen, brauchen wir wohl auch unterschiedliche Erklärmethoden, um etwas nicht nur zu verstehen, sondern auch umsetzen zu können.

Wenn da jetzt jemand in seinem Schreibratgeber sagt, Leute, ich meine, so und so könnte es auch funktionieren und das auch mit ein paar Beispielen belegt, bin ich durchaus bereit, mir das mal anzuschauen, und ich habe da schon mehrfach sehr positive Überraschungen erlebt.

Aber das ist meine ganz persönliche Meinung ;).

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Conny Albert, Meine Leben ist anders - Autobiografische Erzählung
print, 288 Seiten

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Es wird ganz klar ein Ratgeber, den ich selbst gerne gelesen hätte. Oder den ich gerne lesen würde. Es geht nicht um einen Ratgeber, wie man einen Roman schreibt, wie und ob man einen Plot erstellen soll, es geht mehr um gutes Deutsch in Büchern. Darum, wie man fesselnd schreibt.
Wie man einen Roman schreibt, weiß ich selbst nicht, wie man Spannung erzeugt, auch nicht. Ich weiß in erster Linie, was man besser lassen sollte, wie man nicht schreiben darf, wie man große Langeweile erzeugt und selbst wohlmeinende Leser gähnen lässt. Wenn ich es mir recht überlege, dann eher Wolf Schneider (ohne mich mit ihm vergleichen zu wollen) als Wie-man-einen-verdammt-guten-Roman-schreibt-Autor. Denn wie man einen Roman schreibt, weiß ich nicht, ob man einen schlechten Roman in der Hand hält und warum, das hingegen weiß ich.
Ich habe leider noch keinen Klappentext, sonst stünde der hier, damit tu ich mich schwer wie Sau. In der Regel schreibe ich Klappentexte, die die Leute toll finden, aber deretwegen sie das Buch trotzdem nicht kaufen. Das ist eine reichlich frustrierende Erfahrung – ich bin besser im Schreiben als Vermarkten.

Oh-oh, wenn mir ein Ratgeber-Buch vorschreiben will, wie ich nicht schreiben darf, kann ich nur hoffen, dass ich das direkt am Klappentext sehe, damit ich einen großen Bogen um dieses Buch machen kann. :wink:

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Erstaunlich.

Genau das lernst du doch auch, wenn du dich bis zum bitteren Ende durch schlecht geschriebene Romane quälst, oder?

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:sweat_smile: :rofl: :joy:
Klar, aber das ist ja nur meine Meinung. Ich habe neulich ein Buch wirklich verärgert in den öffentlichen Bücherschrank gestellt, das meiner Meinung nach handwerklich sowie inhaltlich unterirdisch war. Es hat durchweg mittelmäßige bis gute Kritiken bekommen. Daher kann wohl kaum jemand festlegen, was gut und was schlecht ist.

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Ich kann dir versichern, dass es überhaupt keine Schmerzen verursacht. Ein schlechter Roman ist schließlich keine Folterbank. :yum:

verrätst Du den Titel?