Tapfer von euch. Ich mache das schon längst nicht mehr. Lesen ist mein Hobby, das mir in meiner Freizeit entweder gute Laune oder Spannung und Ablenkung bringen soll. (Gern auch beides gleichzeitig.) Zieht ein Buch meine Stimmung runter und ist nicht fesselnd, wird es weggelegt.
Ich kämpfe mich deshalb da durch, weil ich von der Lektüre lernen kann. Wenn sie Qualität hat, mir dennoch nicht gefällt aufgrund einer anderen Erwartungshaltung oder sonst irgendwas, dann weiß ich für mein eigenes Projekt So nicht. Das allein hat schon für mich einen Mehrwert.
Tapfer!
Na ja. Es ist eine kostenlose Lernsession.
Es macht aber viel mehr Spaß, wenn man auf ein leuchtendes Vorbild stößt, das einen begeistert und von dem man lernen kann.
Das stimmt allerdings.
Das habe ich früher auch getan, heute nicht mehr. Ich weiß nicht, warum ich meine Lebenszeit an etwas verschwenden sollte, das mir nicht gefällt - wobei ich mit Belletristik in diesem Punkt deutlich ungnädiger bin als mit Sachbüchern.
Ein sperriges, schlecht geschriebenes Sachbuch (durch ein solches, eine Philosophen-Biografie, quäle ich mich gerade) kann mich bei der Stange halten, wenn ich merke, dass die Mühe des Lesens am Ende durch neue Erkenntnisse, Inspirationen u.a. belohnt wird.
Ein Roman, der mich nach dutzenden Seiten nicht mitnimmt, dessen Protagonisten mir fern oder gar unsympathisch bleiben, dessen Handlung meine Neugier nicht wirklich reizt, dessen Sprache mir nicht behagt, den lege ich schließlich zur Seite. Das ist keinesfalls ein Qualitätsurteil - ich kann mit Thomas Mann nichts anfangen und verehre Franz Kafka - beim nächsten ist es genau anders herum.
Mit Büchern ist es ein bisschen wie mit Menschen: man hat gute Freunde und die eine oder andere große Liebe, viele (hoffentlich) gute Bekannte, aber auch Leute, in deren Gegenwart man sich einfach nicht wohl fühlt, weil die Chemie nicht stimmt. Letztere lasse ich gerne rasch weiterziehen, um mehr Zeit für die anderen zu haben.
Das ist interessant! Gerade Sachbücher sollten in meinen Augen einen Perfektionsanspruch haben. Sachlich korrekt und dazu unterhaltsam wäre der Überknaller.
Oh Gott! Ausnahme: Die Verwandlung. Das gefällt mir.
Solche Leute habe ich früher ‚mitgeschleppt‘. Heute mache ich einen Haken dran. Im Geiste beerdige ich sie und hoffe, dass sie mir nicht als Dämon in meinen Träumen begegnen.
Vielleicht liegt es bei mir daran, dass ist auch immer mal positiv überrascht worden bin. Durch „Die Nebel von Avalon“ habe ich mich 300 Seiten lang durchgequält, doch dann hatte mich das Buch gefangen. „1984“ fand ich extrem anstrengend und frustrierend und ich habe Wochen gebraucht, um es durchzulesen. Dennoch war es in Summe gesehen ein hochinteressantes Buch (und zudem aktueller denn je). Dies nur zwei Beispiele.
Und da ich viel alte Fantasy und Science Fiction lese (50er - 70er Jahre), stoße ich immer wieder auf echten Trash, der aber auf seine Art dennoch einen gewissen Reiz hat - vielleicht auch nur, weil er so extrem schlecht war (z.B. die Skylark-Serie von Edward E. Doc Smith).
das kann ich gut nachvollziehen. Sachbücher dürfen quälen. Belletristik nicht - zumindest nicht langweilen. Auf Empfehlung einer bekannten Kritikerin hatte ich mir vor langer Zeit einen Kriminalroman gegönnt. (Titel verrate ich besser nicht). Ich war überrascht, wie weit ich den nach hundert Seiten schmeißen konnte - aus Wut und Enttäuschung.
Bei Sachbüchern versuche ich durchzuhalten, auch wenns schwer fällt. Bei „Eine kurze Geschichte der Zeit“ musste ich drei Mal Anlauf nehmen. Vergebliche Mühe. Hawkings hat ja später selbst gesagt, dass er das Buch eigentlich nur geschrieben hat, um die Gattin nach seinem Tod abzusichern. Das „gute“ Buch von ihm ist das „Universum in der Nussschale“. Oder „Das egoistische Gen“. Muss man einfach gelesen haben, auch wenn es zuweilen wirklich knochenhart ist und auch dann, wenn man Dawkins Ansichten nicht immer teilt.
So geht es mir momentan mit dem Kim Newman Buch bad dreams.
Stimmt komplett - ich finde zum Glück, dass es heute deutlich mehr Sachbücher gibt als früher, die diesen Anspruch erfüllen. Ob wissenschaftliche Biografien (Oliver Hilmes - hatten wir schon mal angesprochen), Bücher über politische/gesellschaftliche Themen (Hamed Abdel-Samads Bücher über Islam/Islamismus) oder medizinische Ratgeber (hervorragendes Beispiel: „Die Schlankformel“ des amerikanischen Nephrologen Jason Fung: reisserischer Titel, aber spannend wie ein Krimi und inhaltlich auf höchstem Niveau. Wer abnehmen will, ohne zu verhungern oder sich sinnlos abzustrampeln, sollte dieses Buch unbedingt lesen). Allesamt Sachbücher, die äußerst lebendig, bildreich und flüssig geschrieben sind, hoch informativ sowieso.
Siehste mal …
… und schon haben wir ihn doch, den zentralen Punkt - „den gewissen Reiz“. Ist es die Handlungsidee? Sind es eben doch die Figuren?
„1984“ hat mich auch ziemlich geschunden beim Lesen (aktuell sind übrigens zwei Grafik Novels erschienen, eine sehr lesenswerte und eine ebenso langweilige) - aber das Buch hatte einen derart starken Plot und eine solche visionäre Kraft, dass es mich festgehalten hat. Auch wenn mir Winston nicht einmal sympathisch war.
An die „Nebel von Avalon“ erinnere ich nicht ähnlich wie Du, das ist schon ewig her, damals ja ein Mega-Bestseller: obwohl Fantasy nicht mein Ding ist, habe ich das Buch (ich glaube auf Veranlassung meiner Frau, die so gar nicht der Belletristik-Typ ist) gelesen und es hat mich immer weiter hineingezogen in diese mysteriöse Atmosphäre.
Und „Trash, der auf seine Art einen gewissen Reiz hat“ … was soll ich sagen? Gerade hat mir der Briefträger die Gesamtausgabe von „Tales from the crypt“ geliefert. Da würde sich wohl mancher im Grabe umdrehen
Jetzt hast Du mich neugierig gemacht … verrate uns doch, wie das Werk hieß! Vielleicht können wir ja bei Papyrus einen Bücher-Weitwurf-Wettbewerb initiieren?
Das würde ich nur ungern machen. Zum einen ist es meine ganz persönliche Meinung und die fiel vielleicht nur deshalb so schlecht aus, weil ich zu hohe Erwartungen hatte. Ich habe eben allerdings mal bei Amazon nachgesehen und festgestellt, dass ich damit ganz alleine stehe. Es gab allerdings auch positive Bewertung. Die habe ich mir aber nicht durchgelesen - ich habe einfach Angst, ich könnte noch einmal versucht werden, dass Buch erneut in die Hände zu nehmen.
schade, aber verständlich! Ich hab da keine Hemmungen - über Bücher darf man lästern, finde ich, die stecken das weg.
BTW: Eine Autorin, die ich gerade ausprobiert habe, ist Elizabeth George. Routiniert geschrieben, lebendige Charaktere, interessanter Plot. Trotzdem habe ich aufgegeben. Der Stil hatte kein wirkliches Eigenleben, die Charaktere wirkten auf mich zwar lebendig und sympathisch, aber eben auch sehr konstruiert und der Plot - wie einer von vielen. Als TV-90-Minüter vermutlich sehr ok, aber mich hat die Autorin leider nicht als Leser gewinnen können. Trotzdem hat sie eine gigantische Fangemeinde und ist definitiv nicht schlecht.
ich schon. Ich müsste auch in diesem Fall die Kritikerin kritisieren. Sollte die aber jemals mein Buch einem Millionenpublikum vorstellen, dann möchte ich nicht, dass sie das aus Rache tut.
Ich habe gestern Abend „When the King falls“ und „The Queen will rise“ von Marie Niehoff beendet.
In SocialMedia hoch gelobt und ich fand es gut zu lesen mit ein paar kleinen Überraschungen. Den Hype vielleicht nicht wert, aber ich mochte die beiden Teile.
Ich lese zurzeit
Thriller : Stephen King- Holly (Kanns kaum erwarten dass das neue Buch im Mai erscheint)
Persönlichkeitsentwicklung: Alexander Müller- It’s in you
Mich würde interessieren, gibt es hier Menschen, die auch Hörbücher bei Audible hören ?
Ich höre Blinkist - hat jetzt wenig mit Audible zu tun, kann aber auch über die Ohren laufen.
Finde ich ja eine super App. Sachbuch Zusammenfassungen