Was und wie lest Ihr gerade?

Boah, ey! sagt man bei uns. Früher jedenfalls. Andere Worte finde ich für dieses Buch nicht. Es ist voller Fehler (lässt sich nie ganz vermeiden, aber es sind einfach zu viele).
Am Satzende ein Punkt? Wozu?
Am Ende eines Aussagesatzes ein Fragezeichen? Wieso nicht? Wir sind schließlich alle Individualisten.
Passende Wörter in einen Satz einbauen? Langweilig. Das kann jeder.
Die wörtliche Rede mit entsprechenden Zeichen beenden? Muss nicht. Man merkt auch so, wann das Gerede zu Ende ist.
Knarzende Steintreppen, ordentlich ausgelegte Teppiche, auf denen man stolpert, Sexszenen, die selbst für Hochleistungssportler eine Herausforderung wären.
„Ihre Augen kullerten durch die Höhlen, …“ - Wir befinden uns nicht etwa in einer Grotte, sondern in einem Schlafzimmer. Die Dame muss wohl Glasaugen haben, die zu locker sitzen. Nun ja. Jetzt bin ich auf Seite 139. Da schaffe ich den Rest auch noch.

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Ich verstehe den Klappentext schon nicht :laughing: Was für ein Durcheinander!

Warum willst du dir noch fast 200 weitere Seiten davon antun?
Nach deiner Beschreibung ist das doch eine Qual, so voller Fehler?

Am schlechten Beispiel kann man auch lernen.

Jetzt machst du mich neugierig:
Hast du irgendetwas für dich Neues gelernt in den Stunden der Qual mit dem Buch?

Vieles weiß man doch auch so, z.B. dass man seinem Buch ein Korrektorat gönnen sollte, wenn man selbst grammatikalisch bzw. sprachlich nicht sicher genug ist. Für diese Erkenntnis brauche ich mir keine 300 Seiten schlechter Grammatik anzutun, das denke ich in solchen Fällen schon nach drei Sätzen.

Ich meine das mit dem Lernen eher inhaltlich. Und hinkende Vergleiche. Und wie sehr man aufpassen muss, Situationen richtig zu schildern. Ich habe keine neuen Erkenntnisse gewonnen sondern Beispiele gefunden zu den Dingen, die man tunlichst vermeiden sollte.

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Ja, das stimmt.
Ich warte in meinem Fall aber lieber auf die Rückmeldungen meiner Testleser, die mich auf meine eigenen Fehler aufmerksam machen werden, als mir anderleuts Fehler anzuschauen.

Ich mache eben beides. Außerdem hatte ich das ja nicht geplant. Ich habe mir ein Buch gekauft und es war ein Fehlkauf. Anstatt mich zu ärgern, nutze ich die Fehlentscheidung.

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Dann wünsche ich dir weiter viel Vergnügen mit dem Buch. :wink:

Danke. Kann ich gebrauchen. Was soll’s? Die nächste Wahl wird bestimmt wieder besser.

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Wir beide konnten nicht ahnen, liebe Corinna, dass es tatsächlich noch „lustig“ wird. Nun baumelt sein Kopf auf der Brust!
Nein. Ihr lieben Forianer, ihr liegt völlig falsch. Er lebt, ist nicht einmal verletzt, aber offenbar ein einzigartiger Entspannungskünstler. Jetzt bin ich wirklich neugierig, welche unfreiwilligen Überraschungen das Buch noch bereithält.

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@Suse
Ich werd’s nicht lesen, aber deine Beschreibung erheitert mich gerade ungemein. Danke dafür :rofl:

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Dann steuere ich jetzt mal das Gegenteil bei, einen Kriminalroman, der so nah an der Perfektion dran ist, wie es nur möglich ist. Für mich derzeit die Messlatte, an der sich das ganze Genre (und nicht nur dieses) messen lassen muss: „Verschwinden ist auch keine Lösung“ (O-Titel „A Private Cathedral“) von James Lee Burke, erschienen im Pendragon Verlag. Der 23. und damit letzte Roman aus der Reihe der Dave-Robicheaux-Krimis, die 1987 begannen. Plot, Spannung, Atmo, Naturbeschreibungen, Metaphern, Tempo, Tiefe der beschriebenen Figuren, … nach meiner, natürlich ganz subjektiven Meinung ein genialer Abschluss der Reihe…

LG Roland

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@Orlando – Danke für diesen Tipp.

Moin zusammen, ich lese aktuell ein Buch von Klaus-Peter Wolf: Ostfriesengier. :blush:

Seit dem Seitenwind habe ich alle Leseaktivitäten eingestellt oder fast alle. Denn ich habe den Teil eines Erotikromans testgelesen sowie einzelne Kapitel aus einem Fantasywerk. Wie dem auch sei. Heute Abend habe ich mit tschick von Wolfgang Herrndorf angefangen. Bin in 15 Minuten bis zum 4. Kapitel gekommen. Vergesst eure Schreibratgeber. Hier könnt ihr lernen, wie man aus der Ich-Perspektive schreibt, lebendig, frisch und locker.

print, 7. Auflage Mai 2012 – 254 Seiten – veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch-Verlag

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Oh ja, die Serie ist seltsam…

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Würde ich mir nicht antun, das Leben ist zu kurz, um schlechte Bücher zuende zu lesen.
Aber die durch die Höhlen kullernden Augen toppen so ziemlich alles, was ich jemals an bekloppten Blick- Metaphern gelesen habe.

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Ich habe Kontakt zum Autor aufgenommen. Er war wenig begeistert von meiner Kritik, sachlich dargelegt, mit Textstellen unterlegt. Ein Mensch, der Kritik nicht annimmt. Vorher hatte ich nachgefragt, ob Kritik erwünscht wäre.
Nun ja, ich lese von dem Autor einfach nichts mehr.
Das mit den Augenhöhlen fand er übrigens legitim. Die Ansichten sind eben unterschiedlich.

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Suse, das finde ich klasse von dir. Super, dass du dir so viel Mühe gemacht hast. Echt kollegial von Autor zu Autor.

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