Nanopark von Uwe Hermann - print
2021, 1. Auflage, 384 Seiten
Frédéric Martel - Sodom (Macht, Homosexualität und Doppelmoral im Vatikan)
S. Fischer 2019, 671 Seiten.
Fragt lieber, was ich nicht (mehr) lese:
Philip Pullman: Der Goldene Kompass (Teil 1).
Habe auf Seite 39 aufgehört. So ein langweiliges Gelaber. Das einzig Nette daran, ist, dass jede Figur einen Dämon in Form eines Tieres hat, das sie stets begleitet.
Die Hauptfigur ist ein nerviges, verzogenes Gör, im 1. Kapitel wird fast nur geredet, aber bei Amazon wird es z.T. mit Harry Potter auf eine Stufe gestellt. Also, ich finde, dazwischen liegen Welten …
Allein das fände ich furchtbar. Ich finde es jedes Mal aufs Neue interessant, dass es Dinge gibt, die den einen Leser faszinieren und den nächsten abschrecken. Unabhängig davon ist es natürlich schade, wenn es nur langweiliges Gelaber ist. Mir ging das bei den hochgelobten „Informers“ so. Da werden die unsagbar inhaltlosen Dialoge und ständigen Wiederholungen als wunderbares Stilmittel gelobt. Dir, liebe @Pamina22 , würden die Striche zum Durchstreichen ausgehen. Hab’s auch recht bald zur Seite gelegt. Ging gar nicht.
Zuerst dachte ich das auch. Aber ich finde einfach nur, dass der Autor mit “Dämon” das falsche Wort gewählt hat. Die Dämonen in Tiergestalt sollen so etwas wie die sichtbar gewordene Seele der Person sein, zu der sie gehören. Die Tiere an sich sind ganz charmant.
Aber da sieht man mal wieder, dass Show mehr wirkt als Tell, denn von dem Wort “Dämon” fühle ich mich auch abgestoßen, aber die Schilderung, wie diese Tiere mit ihren Herren kommunizieren (sie können nämlich sprechen) und wie sie sich verhalten, wirkt sympathisch.
Ein Glück, dass ich das Buch nur aus der Bibliothek ausgeliehen habe …
Auch wenn ich mich jetzt als Leser von Trivialliteratur oute:
Manuela Inusa: Walnusswünsche,
Blanvalet 2021, 390 Seiten
Ein Buch aus der Kalifornien-Reihe (6 Bände) der Schriftstellerin.
Mir gefällt ihr Schreibstil, ist so schön zum entspannen. Ausserdem freue ich mich noch auf den im SUB wartenden letzten Band der Reihe: Blaubeerjahre.
Ich habe da noch ein Negativbeispiel, das ich allerdings erst bei Seite 70 oder so beiseite gelegt habe.
Saundra Mitchell: The Prom
Es geht da um zwei lesbische Mädchen auf einer Highschool in Indiana. Angeblich der ungünstigste Ort der Welt, um homosexuell zu sein. Die beiden Mädchen habe es sich in den Kopf gesetzt, gemeinsam zur Abschlussfeier (Prom) zu gehen. Dabei sind die Karten limitiert und jedes Mädchen muss im Vorfeld den Namen eines Jungen angeben, mit dem sie hingeht oder umgekehrt. Hinzu kommt noch, dass die Eltern der Mädchen auch sehr konservativ sind. Emma wurde rausgeschmissen und muss fortan bei ihrer Oma leben, als ihre Eltern erfuhren, dass sie lesbisch ist, und Alyssa hat es ihrer Mutter bisher erfolgreich verheimlichen können und wartet noch auf den richtigen Moment.
Was mich an dem Buch stört: die Motivation der beiden Hauptfiguren. Oder, man könnte auch sagen, der fehlende Schmelztiegel. Zumindest fehlt er aus meiner Sicht. Ich frage mich die ganze Zeit, warum die sich das antun. Die sind doch nicht verpflichtet, auf diesen Abschlussball zu gehen. Oder sich zu outen. Sie möchten gerne dort hingehen, aber das ist für mich nicht nachvollziehbar. Ich an deren Stelle würde warten, bis die Schule vorbei ist (dauert ja nicht mehr lange), mir dann ein College oder eine Uni in einem aufgeschlosseneren Bundesstaat suchen, und dann mit meiner Freundin zusammenziehen. Warum müssen sie das ausgerechnet im konservativen Indiana ausfechten? Diese Frage stelle ich mir in jeder Szene und das verleidet mir die Lektüre.
Vielleicht bin ich ja nicht die richtige Zielgruppe, aber Verliebtheit allein empfinde ich hier nicht als ausreichendes Motiv, um dieses Ziel zu verfolgen. Zumal die Folgen echt heftig sind. Emma muss mit heftigstem Mobbing klarkommen, nur weil sie überhaupt lesbisch ist. Das würde ich mir nicht antun.
Was soll denn der Blödsinn? Du liest das, was dir gefällt. Basta.
Ich habe echt ein Problem mit Leuten, die mir meinen Literatur- (oder auch Nichtliteratur-)Geschmack vorwerfen.
Als ich Teenager war, habe ich bei meinem Freund immer den Liebesroman in der Fernsehzeitung gelesen. Er fand das furchtbar und ich hatte immer ein schlechtes Gewissen, aber lassen konnte ich es dennoch nicht.
Heute ist mir das egal und ich würde es mir von niemandem verbieten lassen. Ich lese Pferdebücher für junge Mädchen, Kinder- und Jugendbücher aus den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, aber auch Fachliteratur, Fantasy und alles, was mir sonst noch Spaß macht.
Daniel Pennac: Le droit de lire n’importe quoi! (Das Recht alles Mögliche/ irgendwas zu lesen.)
Ich lese auch wirklich nach meinem Geschmack, da lasse ich mich nicht von abbringen.
Im übrigen werfe ich dir keinesfalls irgend einen Geschmack vor. Fühl dich auf keinen Fall angesprochen. Das war in der Abfolge rein zufällig, weil ich Lust hatte, mich auch mal hier zu melden.
Das habe ich auch nicht so verstanden. Aber ich finde, du solltest dir deinen Geschmack auch nicht vorwerfen (lassen). Und wenn du dich für angebliche Trivialliteratur entschuldigst, kommt das eben so rüber, als wäre es irgendwie nicht in Ordnung so etwas zu lesen …
Ich kenne viele Menschen die so ticken: Wenn DIE dürfen / können, will ich auch. Einfach aus Prinzip. - Oft haben sie anders herum überhaupt kein Verständnis dafür. (Wie gesagt, die, die ich kenne)
Dir meisten, die ich kenne, ticken so.
Wir scheinen dieselben Leute zu kennen.
Wie gesagt, dann bin ich die falsche Zielgruppe. Bei mir hat es nicht funktioniert.
Es hätte mich vielleicht schon überzeugt, wenn sie sich auf eine Wette eingelassen hätten, oder so. Wenn etwas auf dem Spiel gestanden hätte, wenn sie nicht zusammen zu dem Ball gegangen wären. So sah es so aus, als würde ihnen alles Mögliche passieren, weil sie zusammen dorthin gehen wollen. Ich kann das nicht nachvollziehen, aber dann ist das Buch eben für andere …
Manche stehen halt auch bei Gegenwind zu ihren Überzeugungen.
Andreas Steinhöfel: Rico, Oskar und die Tieferschatten
Die ganze Welt ist Dieffenbachstraße. Bingo.
**Eine kurze Geschichte der Trunkenheit - **Der Homo alcoholicus von der Steinzeit bis heute von Mark Forsyth - print
im Original erschienen: 2017, 3. Auflage von 2022, 271 Seiten
Toni Morales und die Töchter des Zorns
Mörderisches Mallorca (1)
Elena Bellmar
Vorabendkrimi mit verstörendem Hintergrund … Babyhandel nicht nur zu Franco-Zeiten sondern bis in die 1990er Jahre
Die fremde Schuld
Köln-Krimi (1)
Utta Kaiser-Plessow
Was du nicht willst, dass man dir tu …
Das liegt vermutlich daran, dass sich die Wortbedeutung für “Dämonen” erst durch das christliche Mittelalter ins Negative gewandelt hat. In der ursprünglichen alt-griechischen Bedeutung ist “daimon” erst einmal ganz neutral eine Art Geist bzw. in der Bedeutung “daimonion” sogar etwas, was in etwa der Vorstellung eines Gewissens entspräche. Das passt im weiteren Sinne ja durchaus auf die Dämonen in “Der goldene Kompass”, ich vermute daher, dass der Autor den Begriff recht bewusst gewählt hat.
Mag sein. Aber ob Teenager, die ja die Hauptzielgruppe sind, das wissen? Ich weiß nicht, ob sich der Autor so bewusst war, was Teenager heute so wissen oder nicht. Wenn er nicht gerade Lehrer ist, kann er das auch nicht unbedingt wissen.