Ach ja, “Ork City” habe ich zu Ende gelesen. Ein wilder Genremix und eine echt spannende Geschichte mit einem überraschenden Ende. Die Vermutung, die ich gehegt habe, war richtig und auch wieder nicht. Hat Spaß gemacht.
So. Bin durch. Habe deutlich länger gebraucht als sonst. Die Kastanienernte kam dazwischen und ich musste mich etwas durchknabbern. Die Geschichte spielt im Krankenhausmilieu. Es kommt viel eingeenglischtes (gibt es das Wort überhaupt?) Latein drin vor. Und da ich kein Latein kann … und mich zudem auch nicht mit Krankheiten auskenne … . Einfach drüber weglesen ging ebenso wenig.
Furchtbare Morde, persönliche Probleme, Konflikte, eine Liebesgeschichte, gut ausgearbeitete Charaktere, abgesehen von dem lateinischen Krankheitskram gut geschrieben, Schicksalsschläge, falsche Fährten, viele Erzählstränge, die alle sinnvoll zu Ende gebracht werden, aber leider völlig unglaubwürdig. Ein Konsalik-Midsumer Murders-Agatha Christi-Mix, wenn ich es mal so nennen darf. Vielleicht lese ich von Jonathan noch mal was, vielleicht nicht. Mal sehen.
Spaß gemacht hat es schon irgendwie.
Da bin ich voll bei Dir! Ich liebe Lukianenko! Wie Du, bin ich total hin und weg von “Weltengänger” und “Weltenträumer”. Bei mir stehen 2 Reihen voll mit Lukianenko. Ich habe auch viele der Jugendbücher gelesen: “Das Schlangenschwert” oder “Trix Solier, Zauberlehrling voller Fehl und Adel”. Ein ganz eigener Schreibstil, so erfrischend anders.
Ich habe mal wieder einen Band aus der “Black Dagger” Reihe von J.R. Ward gelesen.
Es ist, wie alte Bekannte treffen. Nach Hause kommen. Bekannt und doch immer wieder neu. Ich staune, wie sie es immer wieder schafft, das mehr oder weniger gleiche Thema spannend anzureichern.
Und ich bewundere sie dafür, dass sie jedes Jahr 2 Bände rausbringt und noch das eine oder andere Buch zusätzlich (andere Themen).
Ich bin immer noch bei Agnes Grey von Anne Brontë.
Scheint so, als hätten Erzieherinnen und Lehrerinnen auch früher schon einiges auszustehen gehabt …
The Children of d’Hara (deutsch) von Terry Goodkind. Am Montag mit Band 1 angefangen und heute am Donnerstag (nach knapp 1200 Seiten) mit dem Abschlussband (Band 5) durch. Damit ist wohl leider die Geschichte um Kahlan und Richard und dem Schwert der Wahrheit beendet, da der Autor 2020 verstarb :-(.
“Hotel du Lac” von Anita Brookner.
Schon etwas Älter das Buch, aber schön zu Lesen.
“Die Rückkehr der Zwerge Band I” ist beendet. Glücklicherweise wurde Band II schon vorgestern von der Post zugestellt, obwohl offizieller Erscheinungstermin 01.11.2021
[FONT=-apple-system]Im Moment lese ich ein selbst verlegtes Buch, das ich an einem Künstlermarkt direkt von der Autorin gekauft habe: Der gestohlene Sohn.
Leider hat sie sich sowohl Korrektorat als auch Lektorat gespart. Der Schreibstil liest sich wie ein ellenlanger Schüleraufsatz. Ich habe mich schon durch 3 Seiten ohne einen Absatz durchgekämpft und die Kommaregeln sind in der Welt dieser Autorin auch noch nicht angekommen.
Wirklich schade, denn das Thema ist sehr spannend: Eine junge Frau, die nach Jamaika reist und als Rasta zurück in die Schweiz kommt. Dann verliebt sie sich in einen Mann aus Ghana und begleitet ihn in seine Heimat. Sie wird schwanger und geht zur Entbindung in eine Klinik in der Schweiz. Dort wird ihr die traurige Nachricht überbracht, das Kind sei bei der Geburt gestorben. Jahre später findet sie heraus, dass das gar nicht wahr ist - der Sohn lebt und wurde zur Adoption nach Deutschland gegeben!
Wenn das kein Roman-Material ist!
Aber so, wie sie schreibt, ist es wirklich anstrengend zu lesen.
Ausserdem kämpfe ich mich durch Trudi Canavans „Der Wanderer“. Nie wieder! So ein langatmiger Erzählstil! Ich lese nur weiter, weil ich wissen will, wie es ausgeht. Zum Glück ist das Buch bald zu Ende … :sleep:
Von wann ist denn das Buch? Es gibt ein Buch von einer Autorin mit einem ähnlichen Inhalt und gleichem Titel. Wurde da möglicherweise “geklaut”?
Die Autorin heisst Maria Cosentino.
Gut möglich, dass sie sich nicht gross um den Titel gekümmert hat.
Immerhin hat das Buch eine ISBN Nummer: https://www.isbn.de/ebook/9783952376843_der-gestohlene-sohn.htm
So, hab noch mal nachgesehen bzw. eine neue Suche gestartet. Der Inhalt, den ich meine ist der, den du gerade liest.
Der Inhalt ist also nicht gestohlen.
Den Titel gibt es von Nina Rabe, die ihr Buch nach “deinem” geschrieben hat. “Deine” Autorin war also schneller und die andere hat sich keine Gedanken um den Titel gemacht.
Ich sehe gerade, das Buch wurde über den “Kommode Verlag” herausgegeben.
Wie konnten die sowas in Druck geben?
Die Frage stelle ich mir bei vielen Filmen und einigen Songs im Radio auch immer wieder …
Gibt es einen Kommode Verlag? Kann doch auch sein, dass sie sich selbst unter diesem Verlagsnamen publiziert?
Edit: Gerade gegoogelt. Ist tatsächlich ein Kleinverlag. Besteht aber nur aus zwei Leuten. Der Verlagsleitung/Lektorin und einem Vertriebler. Vielleicht ist es mit deren Fähigkeiten nicht so weit her? Heutzutage kann doch jeder einen Verlag gründen, ob fachliche Kompetenz vorhanden oder nicht, denke ich. Oder?
Ich bin zur Zeit auf der Sachbuchschiene. Zur Zeit lese ich ‘Kinder des Weltalls’, von Hoimar v. Ditfurth und von C. W. Ceram ‘Der erste Amerikaner’. Beides Bücher, die ich nicht zum ersten mal lese, in denen ich aber immer wieder Neues entdecke, weil sie geballte Information enthalten. Vor allem der wissenschaftlich-philosophische Ansatz von v. Ditfurth, auch in einigen seiner anderen Bücher reizt mich. Auch wenn seine Werke wissenschaftlich, nicht mehr ganz auf der Höhe sind, weil seit dem vieles entdeckt wurde, finde ich seine aus dem damaligen Wissen gezogenen Rückschlüsse sehr interessant.
Auf Wunsch der Forenleitung werden meine Rezis künftig in dieser Rubrik erscheinen.
Titel: Der Minus-Mann
Autor: Heinz Sobota
Umfang: 352 Seiten
Verlag: Heyne (Januar 1980)
ISBN: 978-3453011113
Zu meinem Erschrecken muss ich gestehen, dass mich selten ein Buch derartig in seinen Bann gezogen hat, wie diese schonungslose Lebensbeichte des Wiener Zuhälters und Gewaltverbrechers, Heinz Sobota.
Zufällig stolperte ich über eine Rezension zu dieser authentischen Geschichte und trotz ernst gemeinter Warnungen eines Bekannten, bestellte ich mir den Roman. Ich öffnete den Versandkarton, las die ersten Zeilen und konnte dieses Werk erst wieder aus der Hand legen, als die letzte Seite gelesen war. Am Ende atmete ich erleichtert auf … es ist vorbei!
Eins vorweg: Dieser Roman-Bericht verlangt starke Nerven, gleicht er doch einem Drehbuch des Schreckens. Sprachlich brillant, in äußerst knappen und enorm bildhaften Sätzen zu Papier gebracht, säuft, nötigt und prügelt sich der Ich-Erzähler durch sein katastrophales Leben. Es gibt keinen Leerlauf, keine Erholung für den Leser. Geschockt, aber (ich gestehe es) auch fasziniert, riss mich die Lektüre fort. Fort in eine schreckliche Wirklichkeit, die der Normalbürger nicht kennt, und auch nicht kennen muss, wie ich nachträglich meine.
Heinz Sobota hasst alles und jeden, am meisten sich selbst. Emotionslos, ohne Bedauern, aber auch ohne jedes Selbstmitleid, erzählt er von seinen Verbrechen. Er vergewaltigt und domestiziert junge Häftlinge, vermietet sie im Knast, zwingt Frauen brutal in die Prostitution, verkauft ein schrecklich gefoltertes, siebzehnjähriges Mädchen an ein deutsches Puff und erschlägt in München einen Macker auf offener Straße. Als er einmal in Geldnot gerät, prügelt er für ein paar tausend Schilling, einen ihm völlig Unbekannten auftragsgemäß ins Koma. Das alles wird so anschaulich, gefühlskalt und realistisch erzählt, dass dem Leser der Atem stockt.
Sobota berichtet aber auch von seiner belasteten Kindheit, dem schwierigen Verhältnis zu den Eltern, seinen gestörten Beziehungen zu Frauen, die er liebt und hasst zugleich. Bereits im Pflichtschulalter begeht er einen Mordversuch an seinem Vater, kurz danach folgt der erste Raubüberfall, das Opfer ist ein Taxilenker. Der junge Sobota kommt in ein Erziehungsheim, später ins Jugendgefängnis. Ab diesem Zeitpunkt taumelt er von einem Knast in den nächsten. Dazwischen liegen Gewalt, hemmungsloser Sex, Alkohol, und Frauen, die er alle erbarmungslos auf den Strich schickt. Er weiß um den Irrsinn seiner Existenz, beschreibt sie in tiefen Innenansichten, ist verzweifelt, zwei Selbstmordversuche misslingen. Eine neue Frau erscheint in seinem Leben, sie ist die erste, die er nicht auf den Strich schickt. Er verliebt sich unsterblich, aber auch sie weicht letztlich seiner Brutalität und verlässt ihn.
Er geht nach Frankreich, Marseille. Wieder Unterweltfehden und brutale Zuhälterei. 1978 wird er festgenommen und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Im Gefängnis von Marseille schreibt er diesen Roman-Bericht innerhalb von sieben Wochen.
Was mich neben dem, ich betone nochmals, schockierenden Inhalt seines Romans am meisten überraschte, ist das literarische Niveau des Erzählers. Kaum vorstellbar, dass jemand, der mehr als zwanzig Jahre in Gefängnissen verbracht hat, zu solch sprachlichem Ausdruck fähig ist. Welch Talent, welch Verschwendung dieser Gabe.
Wer glaubt, einen Blick in die tiefsten menschlichen Abgründe und die dunkelsten Schattenseiten unserer Gesellschaft riskieren zu müssen, der möge zu diesem Werk greifen. Allen anderen sei empfohlen, diese verstörende Lektüre sein zu lassen. Nicht jeder kann so etwas zu Ende lesen.
Ich lese wenig, wenn ich schreibe, aber das klingt ungewöhnlich spannend.
Es ist ein Trugschluss, dass brutale Menschen immer dumm und verunstaltet sind.
Der Hang zu Gewalt ist nicht zwingend IQ-abhängig, es gibt jede Menge Beispiele. Ted Bundy war ein gutaussehender Kranki, der ein paar Semester Jura studiert hat. Er versuchte, sich selbst bei seiner Gerichtsverhandlung zu verteidigen, aber das war natürlich verbrannte Erde.
Charles Manson war ein großer Manipulator, dafür braucht man etwas Hirn und Emphatiefähigkeit.
Jack Unterweger hat mehrere Bücher geschrieben.
Werner Pinzner - der Killer vom Hamburger Kiez in den 80ern - hat erstaunliche Erkenntnisse auf Tonband gebracht, ebenso wie Jürgen Bartsch.
Natürlich gab es auch Täter wie Fritz Honka, der kaum sprechen konnte und seine Opfer auf dem Omastrich im “Goldenen Handschuh” requirierte. Aber das ist nicht die Regel.
Auf jeden Fall vielen Dank, verehrte Manuela K., für diesen Hinweis. Ich bin für Unverfälschtes immer zu haben!
Lektoren sind manchmal die wahren Helden eines erfolgreichen Buches. Muss da an den Besteller aus meiner frühen Jugend denken: Herbstmilch “von” Anna Wimschneider.
Das klingt wirklich abstoßend und auch wirklich interessant, @Manuela K. den merke ich mir vor. Vielen Dank.