Was und wie lest Ihr gerade?

Harald Marteinstein: Jeder lügt so gut er kann (weil ich Martensteins Humor und Selbstironie ebenso schätze wie seine scharfsichtigen Analysen zwischenmenschlicher Umstände und seine Kolumnen mir einfach einen Heidenspaß machen. Wobei mir gerade unklar ist, ob man "Heiden"spaß überhaupt noch sagen darf.)

Dean Koontz: Devoted (weil ich ständig zwischendurch irgendwas von Koontz verschlinge, ohne genau zu wissen, warum - oft gleiten seine Erzählungen ja ins esoterisch-spirituell-skurrile ab, aber er ist einfach ein fabelhafter Beschreiber und Erzähler, der mich jedesmal von Neuem an der Hand packt und in seine Geschichten zieht)

James N. Frey: Wie man einen verdammt guten Roman schreibt - Teil 2 (Frey ist laut Wikipedia „einer der führenden amerikanischen Lehrer für kreatives Schreiben“ - wobei ich nicht weiß, ob er mit Ausnahme seiner Schreib-Ratgeber jemals selbst einen Bestseller geschrieben hat. Ich fand den Titel einfach mutig - als gäbe es für einen „verdammt guten Roman“ eine simple, auseinanderfaltbare und bebilderte Gebrauchsanweisung :slight_smile: … ich lerne aus diesem Buch, dessen Vorgänger ich auch gelesen habe, allerdings so viel, dass ich ihm sicher noch einen zweiten Durchgang widmen werde. Aktuell gleiche ich beim Bücherlesen ständig das Vorgehen des Autors mit den Prämissen von Frey ab, was tatsächlich sehr nützlich ist)

Stephen King: Brennen muss Salem (ich wollte es nach Jahrzehnten einfach mal wieder wissen, es war einer meiner ersten Kings und hat mich zum ewigen Fan gemacht. Leider tue ich mir mit kleingedruckten Taschenbüchern zunehmend schwer und es gibt dieses Buch nicht als e-book. Was ich schon recht erstaunlich finde - aber gerade bei den Bestsellern der Vor-Digital-Ära sind offenbar unzählige rechtliche und vertragliche Hürden zu meistern)

Noch nicht abgeschlossen habe ich außerdem den neuen Dan Brown - das Thema, das er diesmal gefunden hat, fasziniert mich mehr als alles, was er bislang geschrieben hat. Ich bin dabei, die Hintergründe, die wissenschaftlichen Quellen, die er zitiert und verknüpft, näher zu recherchieren, das wird mich mit Sicherheit noch einige Zeit beschäftigen.

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Ich habe nur 1 Dan Brown gelesen und meine Freundin hat mir neulich noch einen vorbeigebracht. Nun bin ich quasi gezwungen, den auch zu lesen.
Das eine Dan Brown-Buch, das ich kenne, finde ich ganz furchtbar. Vollkommen unglaubwürdig.

Den finde ich auch toll. Sein esoterisch-spiritueller Hang ist für „Nichtgläubige“ ebenso unglaubwürdig wie Dan Brown, doch Koontz versteht es herausragend so zu erzählen, dass das Unglaubwürdige glaubwürdig wird. Das ist die wahre Kunst finde ich: Den Inhalt so verpacken, dass man den Unsinn, den man da auspackt gar nicht bemerkt.

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wobei ich den Unsinn durchaus bemerke - und trotzdem meinen Spaß dran habe, wenn etwa ein Hund sich plötzlich in einen Engel verwandelt, der sein sterbendes Herrchen wiederbelebt, um dann zum Labrador zurück zu mutieren … - bei Brown habe ich allerdings nicht so das Gefühl von „Unfug“ im engeren Sinn, er nimmt sich ja tatsächlich bestimmter wissenschaftlicher Thesen an, die er äußerst geschickt weiterspinnt und in eine actionreiche Geschichte verpackt (die natürlich immer den gleichen Mustern folgt)

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Bei „Das Symbol“ wurde jemand entführt, dem eine Hand abgetrennt wurde (Folter). Irgendwann wird dieser Mensch gerettet. Er hat viel Blut verloren. Aber: Er flüchtet zu Fuß mit seinen Rettern (er hat ja immerhin „nur“ eine Hand verloren). Dann löst er nebenbei auch noch ein Rätsel und zum Schluss sagt (ich weiß nicht mehr wer) etwas in dem Sinne von „Du solltest jetzt aber langsam mal zu einem Krankenhaus fahren und deinen Stumpf behandeln lassen.“ Tut mir leid, aber das ist in meinen Augen vollkommener Blödsinn, den ich keinem Autor abkaufe.

Meinem Empfinden nach ist das ist etwas ganz Anderes. Das hat etwas von einem Märchen und kann sehr schön erzählt werden. Eine abgehackte Hand, die dem verletzten letztendlich nicht viel ausmacht hingegen … nun ja.

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Veto.

gerade nochmal geschaut. Die amerikanische Ausgabe gibt’s tatsächlich. Ich lese lieber auf deutsch, der innere Übersetzer schmälert immer irgendwie die Lesefreude bei mir.

Mein aktuelles Buch ist von unserer lieben @Heather . Ich freue mich darauf und bin sehr gespannt.

Und dann liegt da tatsächlich noch Herr A. Eschbach, Zap als Hörbuch auf dem Nachttisch. Abends einfach zum wegträumen, wenn die Augen müde sind - aber sicher nicht zum Einschlafen. :upside_down_face:

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woher stammt das Salem-e-book? Bei Amazon (ich habe nur ein Kindle) gibt es das nicht?

Kann ich echt nicht mehr genau sagen. Ich hab vieles von Thalia, aber da sehe die Ausgabe aktuell auch nicht mehr. Amazon bin ich gar nicht so oft dabei - aber der Kindle ist halt seit Jahren ein guter günstiger Reader. Ich meine das habe ich im epub Format - müsste ich bei Calibre schauen…

womöglich ist einfach die Lizenz abgelaufen o.ä. - wundert mich halt. Solche Bücher gehören doch in die Backlist und sollten immer und auf allen Kanälen verfügbar sein.

Na ja, nach dem Hörbuch hab ich auch ewig gesucht, bis ich es dann schließlich fand. War selbst bei Audible nicht klar gelistet, sondern hab ich nur durch Zufall gefunden. Dead Zone findet man beispielsweise gar nicht mehr als ebook. Irgendwo gibt es das mit aber mit Sicherheit auch noch.

„How do I keep hope alive when writing a dark story? With more chocolate than I should eat, more wine than I should drink, and a happy golden retriever.“

Koontz ist eine der wenigen Personen, denen ich auf social media folge. Ein unglaublich humorvoller Mensch - ich könnte mich über seine Postings meist totlachen. Er nimmt sich überhaupt nicht ernst und ist als Autor ein Kracher.
Die Kunst das Phantastische glaubwürdig zu transportieren beherrscht er perfekt. Mega!

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Schon, aber das in jedem zweiten Fernsehkrimi so - der Prota fängt sich einen Bauchschuss und wurstelt munter weiter …

Ist das ein Argument? Selbst, wenn es in JEDEM so wäre - dann wäre es halt bei jedem schlecht.
Ich kann mir auch Tom Cruise nicht mehr ansehen, wenn er ständig an fliegenden Flugzeugen hängt… egal, der wievielte erfolgreiche Teil das ist.

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Wie Michel schon sagt. Das Dan Brown Buch wird dadurch nicht besser. Außerdem ärgert mich das mit den Fernsehkrimis nicht, weil ich nicht fernsehe.

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ich folge bislang nirgends niemanden - aber das klingt wirklich interessant, da werde ich mal nachschauen.
Es gibt von Koontz wohl auch ein Buch über das Schreiben, das ich allerdings ebenfalls nicht elektronisch finde, auch nicht auf amerikanisch.
Schön, dass ich offenbar nicht ganz allein stehe mit meinem Faible für solche Autoren.

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och … ich mag ihn ja irgendwie, den Cruise Tommie, für mich ein Stück gutes altes Hollywood, so wie Harrison Ford. Auch wenn die Filme immer bescheuerter werden.

Vom Hölzchen aufs Stöckchen: Bei arte schau ich gerade eine Doku über Billy Wilder. Dessen Filme mag ich sehr.

Nee, ich habe da eine Genre-Macke und halte Horror und SciFi tatsächlich für die schwierigsten Kunstformen.
Clive Barker, Richard Matheson, F. Paul Wilson, Robert McCammon - alles Autoren, die extrem gut schreiben und erzählen.

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Veto :sunglasses: Dead Zone habe ich mir erst vor ein paar Monaten bei Amazon runtergeladen (kenne das Buch natürlich schon ewig, aber wollte eben nochmal …). Allerdings nur bis zu der Stelle mit der Hunde-Misshandlung gelesen, das hat mich tatsächlich rausgekegelt.
Ist bei Amazon auch heute noch gelistet, gerade nachgesehen.

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Lustig. Und sofort gekauft. :smiley: Cool. Danke.

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