Dazu sage ich nur: „Sie werden Shakespeare erst richtig genießen, wenn Sie ihn im klingonischen Original gelesen haben.“
Wie schnell lest ihr bitte eigentlich alle??![]()
Da bekommt man ja Komplexe.
100 Seiten pro Tag derzeit.
Mir fallen abends nach vier Seiten die Augen zu.
Also, immer schön die Augen schützen ![]()
, damit ihr später, wenn ihr den wohlverdienten Ruhestand erreicht habt, auch noch 100 Seiten am Tag lesen könnt.
Wenn es dich beruhigt - ich bin leider nicht so schnell mit Büchern die Tage ![]()
Ich lese auch zusätzlich „Sachmaterial“ daher habe ich schon überlegt 2 „Roman Tage“ per Woche einzulegen. Also falls die Entscheidung anstünde, Sachbuch oder Roman …
Gerade quäle ich mich durch einen Science-Fiction-Klassiker aus dem Jahr 1934: Rudolf H. Daumann / Dünn wie eine Eierschale
Bei diesem Roman bereue ich es mal wieder, grundsätzlich jedes Buch bis zum Ende zu lesen, egal wie schlecht es ist. Der Roman hat eine völlig wirre Handlung, seltsam agierende Protgonisten und er verliert sich oft in schrecklicher wörtlicher Rede, die krampfhaft versucht, Mundart schriftlich wiederzugeben, was beinahe zu einer Unlesbarkeit führt. Aber ich habe schon 3/4 geschafft. Den Rest werde ich auch noch hinter mich bringen.
Vielleicht ist ja wenigstens das Ende überraschend und gut gelungen. So hoffe ich immer, wenn ich etwas lese, das mir nicht gefällt.
Bezug: Die Brücken am Fluss
Leider nur mittelmäßig und zum Ende hin langweilig. Ein komplettes Kapitel fasst die ganzen Ereignisse aus dem Buch zusammen. Gähn.
Ganz am Schluss (ja, ich lese immer ALLES) ist doch tatsächlich ein Inhaltsverzeichnis zu finden. Was macht ein Inhaltsverzeichnis am Ende des Buches?
Ein zeitlicher Fehler war auch noch drin. Nun ja. Richtig doof war das Buch zwar nicht, aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht liest. Ich hätte in einem Liebesroman deutlich mehr Tiefgang erwartet.
Thomas Hesse / Renate Wirth, Das Dorf
Niederrhein Krimi 12
Taschenbuch, 2005
253 Seiten
Edit, 06.09.25: Na ja. Geht so. Ganz nett geschrieben. Jedoch eher unteres Mittelmaß. „Die Spinne“ hat mir besser gefallen, war sogar richtig spannend.
„Das Dorf“ verarbeitet zu viele Klischees, was die Geschichte platt wirken lässt.
Eine Geschichte des römischen Reiches in 21 Frauen von Emma Southon.
Selten so ein tolles und gleichzeitig witziges Sachbuch gelesen. Schwere Empfehlung an alle Lateiner:innen und Lateinphobiker:innen.
Ich habe Latein gehasst! Es ist irgendwie ironisch, dass ich meine Berichte mit einer endlosen Nomenklatur aus lateinischen (und griech.) Begriffen verfasse. Na ja, wenigstens klingt es klug. ![]()
Ich lese gerade:
Preston/ Child, Headhunt. Ein Sp.Agent Pendergast Thriller. 2021.
War ein Geschenk einer lieben Dame, die die Reihe liebt. Daher lese ich es zu Ende.
Schon die ersten drei Absätze totaler Infodump im Dialog. So in etwa, wie:
„Nick, der ja -wie du weißt- unser gemeinsamer Vater ist, hat etwas schlimmes getan.“
„So wie gestern, als er Tummy, was ja der Hund unseres Nachbarn ist, verjagt hat?“
„Nein, eher, wie die Sache mit der Katze. Sie war ja vorgestern in unsere Küche gekommen und war auf deinem Schoß, als er von seiner Arbeit als Holzfäller…“
Inhalt ist hier ausgedacht, weil ich keine orignalen Textauszüge kopieren mag. Aber so in etwa.
Fazit bisher - wir machen uns viel zu viel Gedanken! Wenn so etwas Goldstandard ist, haben wir hier eine Talentschmiede, die ihresgleichen sucht…
Man kann sich nie genug Gedanken machen. Ob sie es nachher Wert sind? Vermutlich nie, in dem Maße, wie sie uns beschäftigen.
Hmmm, ja. Grundsätzlich richtig, aber ich denke Du weißt, wie ich das meine. Einer dieses Autorenduos hat früher als Lektor gearbeitet - wie kann man da so etwas durchwinken?
Dass die Reihe sich extrem gut verkauft, sei jedem gegönnt. Ich bin gespannt, ob wenigstens die Story so orginell ist, dass sie den -nett formuliert- einfachen Stil kompensiert.
Klar weiß ich, was du meinst. ![]()
Das heißt nicht, dass die Leute es selbst gut können. Habe ich ja zuletzt auch bei Kira Licht festgestellt und neulich hat auch schon jemand anders von seiner Enttäuschung berichtet. War es unser Bömmelchen? Ich weiß es leider nicht mehr.
Spoiler: Ich kotze mich mal etwas aus.
Dem Club schließe ich mich an.
Meine ehrgeizige Mutter war der Meinung, ich müsste berühmter Arzt werden und hat mit Latein ab der 5. Klasse übergeholfen. Schließlich war es wichtiger, was anderer über uns denken, als dass das Kind macht, was es glücklich macht.
Es hat mir haufenweise Nachteile eingebracht:
-
Ich habe in Englisch immer nachgehangen, weil erst ab der Siebten gelernt.
-
Nie Französich gelernt, ist ja auch nicht so wichtig die Latein. Wo in aller Welt spricht man heute noch Französich? Folge: Zur Legion konnte ich also auch nicht. Joke, ich brauchte als West-Berliner Jung ja nicht mal zum Bund.
-
Es gab in Berlin nur ein Gymnasium, dass Latein als erste Fremdsprache so im Lehrplan hatte, dass ich überhaupt sinnvoll dort hingehen konnte: Folge war es, jeden Tag eine Stunde pro Richtung mit mit der Bahn pendeln durfte. Alt-Reinikendorf → Südliches Kreuzberg. Zu Mauerzeiten mies mit ÖPNV erreichbar.
-
Weil das Gymnasium aber schon voll war und mich nicht aufnehmen konnte, wurde ich per Anweisung des Schulsenators dort „einqartiert“. Ein toller Schülerstand, ich war bei den Lehrern immer der mit dem Geschmeckle.
Das einzig Positive an der Sache: Ich habe im Abi-Zeugnis ein Latinum. Yeehaw. Kann aber maximal noch ein paar Begriffe aus Astrerix.
Arzt bin ich nicht geworden, weil ich nicht mal mein eigenes Blut sehen kann. Das war schon bei der Sprachwahl ab der Fünften bekannt, meine Mutter hat das nicht interessiert.
Und das war nur ein harmloser Schwank auf meiner Kindheit. Ich bin froh seit einem Jahrzehnt keinen Kontakt mehr zu meiner Mutter zu haben, selbst davor war es nur ein Ostern-Weihnachten-Pflichtbesuchskontakt. Nach ihrem Ableben mache ich aus meiner Jugend einen Gruselroman und nenne ihn: „Endlich schaut sie sich die Radischen an.“ Ich werde es wohl erst mitbekommen, wenn ein Nachlassgericht sich meldet. Leider kann man ein Erbe nicht vor dem Tod des Erblassers ausschlagen, der Verzicht ist nicht möglich, weil kein Kontakt mehr besteht.
Jetzt gehts mir wieder besser. ![]()
ich müsste berühmter Arzt werden
Das ist traurig. Mein Sohn (kein Schullatein) studiert jetzt Medizin. Mein tiefer Wunsch ist es, dass er ein zufriedener Arzt wird, kein berühmter. Oder auch kein Arzt. Meinetwegen Blumenhändler. Nur zufrieden…
Mein Vater war Arzt in einem Berliner Krankenhaus. Er hatte mir und meiner Schwester angedeutet, einen anderen Weg einzuschlagen. Trotz des Alltagsstresses hatte er auf mich trotzdem einen zufriedenen Eindruck gemacht.
Ich glaub als Landarzt (wenn man der Typ dazu ist) kann das Laune machen. Leuten zu helfen lässt einem sofort die Antwort auf die Frage „Was mach ich hier eigentlich?“ beantworten. Aber die psychologische Belastung, wenn es nicht klappt, ist auch da. Daher wäre ich eher Konditor. Oder Schriftsteller ![]()
Die ersten Pendergasts habe ich wirklich geliebt, die waren auch noch richtig gut. Dann hat die Serie leider immer mehr nachgelassen und irgendwann bin ich ausgestiegen.
Die ersten Pendergasts
Vielleicht sollte ich mit denen danach neu anfangen. Story ist bisher ok.
Will das auch nicht schlechtreden. Wenn ich so einen routinierten Thriller Aufschläge, erwarte ich ja keinen Kazuo Ishiguro oder so.
Der Stil war halt schon von Anfang an nicht so toll.
Danach lese ich den nächsten „Repairman Jack“. Von der Story her ja völlig hanebüchen, aber stilistisch schlicht und einfach gut.
So unterschiedlich ist aber auch einfach Geschmack.
Yupp. Ich glaube auch Lektoren haben dasselbe Problem wie jeder von uns: Man steckt viel zu sehr in der eigenen Geschichte, um wirklich beurteilen zu können, ob der Text gut ist und ausreichend überarbeitet.
Just my 2 cents