Achtung Ballastwissen! Im 19. Jahrhundert war „spontaneous combustion“, also die spontane Selbstentzündung ein anerkannte Diagnose als Todesursache.
Unglabulich!
Ich meinte nicht, dass es nicht möglich sei. Es ist die inflationäre Verwendung als Umschreibung von Wut bzw. Ärger eines Protagonisten.
Ach so. Sorry.
Kombiniert ergibst sich daraus: Das Gesicht zur Faust geballt!
Aber das geht ja nun gar nicht. Gesicht ist Gesicht. Faust ist Faust.
Bei meiner Freundin auch. Ich finde das lieb!
Neín, nein, das gibt es tatsächlich - als Redensart: das Gesicht zur Faust ballen - Redensarten-Index
Wirkt auf mich trotzdem grottig.
Ist es auch.
Da schau ich jetzt aber !
Was haltet ihr von weichklopfen?
Ich würde es eher unliebsame Wörter nennen, als Hasswörter, jedenfalls ist es bei mir so, denn ich hasse es nicht. Zu meinen Wörtern zählen selbst das Wort Hass, Weltmarktführer, Resilienz (schon genannt) und Schmeißen:
Das Wort Hass finde ich immer etwa heftig als Ausdruck. Weltmarktführer - So um die 2000er rum, war gefühlt, jede zweite Firma Weltmarktführer, das Wort ist irgendwie durch und hat seine Glaubwürdigkeit (für mich) verloren. Resilienz - Was ist das für ein Wort und was bedeutet es? OK, habe nie danach gesucht, interessiert mich auch nicht wirklich. Zum Wort ‚Schmeißen‘ hat mal meine Deutschlehrerin gesagt: „‚Schmeißen‘ schreibt man nicht.“ Das hat bei mir irgendwie einen Eindruck hinterlassen und ich finde es auch doof, wenn ich es irgendwo lese. Gut, es gibt auch Ausnahmen, wie die Redewendung „Ich schmeiß’ mich weg“, das ist OK.
Was ich auch nicht leiden kann, sind so Aussagen wie „Ich feiere dies und das“, „das hat mich getriggert“, oder „er hat sich committet“, genauso wie „upgedatet“, was ich aber auch selbst verwende.
Ebenso mach ich auch nicht diese ganzen Füllwörter wie ja, dann, doch, auch… , vor allem nicht, wenn ich sie ständig verwende.
Was mich jetzt nicht stört, aber doch sehr häufig in Büchern vorkommt ist, dass irgendjemand die Augen verdreht, vor allem eher weibliche Figuren.
Allerdings mag ich auch sowas wie: "bla bla bla… ", log er, oder: …sprachs und verschwand.
Helmut
Bei Weltmarktführer fällt mir ein: Der beste XY aller Zeiten oder Kultstatus oder auch antik. Mir scheint, heutzutage ist alles antik, was vor 1980 produziert wurde. Ich denke, dass nur Gegenstände aus der Antike auch antik sind, also aus einer Zeit bis etwa 600 n.Chr.
Was wäre hier ein besserer Ausdruck? Ich nutze die Phrase immer wieder mal, vor allem, weil ich das gefühlt alle 5 Minuten mache im Büro
Laut Definition ist antik auch alles, was aus einer anderen Epoche stammt. Ich würde da aber auch eher von vergangenen Jahrhunderten und nicht Jahrzehnten sprechen. Sonst bin ich bald nicht nur altes Eisen, sondern ebenfalls antik.
Getriggert, comittet oder upgedated sind Ausdrücke des Zeitgeist (schönes deutsches Wort, gibt’s nur bei uns im Original). In richtigem Zusammenhang, etwa in passendem Dialog entsprechender Nerds, durchaus verwendbar. Was alles geht, möchte ich an zwei Beispielen eines Klassikers zeigen: Wolf von Niebelschütz - Die Kinder der Finsternis
Es lag ein Bischof tot in einer Mur am Zederngebirge fünf Stunden schon unter strömenden Wolkenbrüchen. Die Mur war hinabgemalmt mit ihm und seinem Karren und seinen Maultieren und seiner Geliebten, unter ihm fort, über ihn hin, als schmettere das Erdreich ihn in den Schlund der Hölle, kurz vor Anbruch der Nacht.
Und diesen hier:
An einem glutheißen Augustmorgen zu Cormons gefiel es dem Markgrafen Dom Rodero, die Festlichkeiten zu verlassen, deren aufwändige Dauer sowohl dem Range des Hauses wie der Liebe zur einzigen Tochter Judith entsprach.
Hier hat Niebelschütz den Geist des Mittelalters sprachlich heraufbeschworen. 1959 hätte er dieser Roman auch anders schreiben können. Ich denke, Niebelschütz hat hier alles richtig gemacht! Mittelalterlicher Zeitgeist zum Nachlesen.
Ich glaube, ich bin ganz froh, dass ich das noch nicht gelesen habe.
Keine Ahnung, ich finde es eigentlich gut und es muss auch nicht geändert werden. Mir ist nur aufgefallen, dass es häufig vorkommt und dass es ganz viele tun.
Helmut
Ach noch was vergessen: Handy ein ganz ganz schlimmes Wort. Geht gar nicht. Mobilfunktelefon ist so ein schönes Wort. Genauso wie Münzfernsprecher, oder Volksempfänger. Ja, ich mag das wirklich.
Helmut