Was sind eure Hasswörter?

Hallo zusammen,

mein Laptop hat das zeitliche gesegnet, zumindest scheint es so. Was mir die perfekte Ausrede bietet, nicht zu schreiben, sondern stattdessen viel mehr als sonst zu lesen.

Was ich generell toll fände, gäbe es da nicht diese Wörter, die mir das Leseerlebnis verleiden, weil ich mich daran überlesen habe oder sie einfach so doof finde.

Beispiel? „Unermesslich“. Egal in welchem Zusammenhang. Ich kann das Wort nicht ausstehen. Oder auch wörtliche Rede in Verbindung mit „lachte X leise“. Hat das mal jemand versucht nachzustellen? Man kann Wörte/Sätze nicht leise lachen. Na gut: ICH kann das nicht.

Was bringt euch beim Lesen aus dem Takt oder auf die Palme?

Bitte abgesehen von Gendern, Triggerwarnungen und ähnlichen Themen, die an anderer Stelle diskutiert werden und wurden.

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Bei mir ist es ein Satz.
„…hat auch schon bessere Zeiten/Tage gesehen.“
Ich lese diesen Satz ständig und ich hasse ihn.

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mega. Dieser Ausdruck bringt mich jedes Mal auf die Palme.

Wenn etwas besonders gut ist, dann ist es mega gut und nicht einfach nur mega. Als Steigerung verwendet, von mir aus. Aber die meisten, die das Wort nutzen, sagen einfach nur mega. Und ich denke jedes Mal, ja, gut, aber was denn? Mega schön oder mega schlecht oder mega aufregend? Nein, einfach nur mega. Aha, kann ich mir da nur denken.

Voll und krass gehören auch dazu. Die Kombination voll krass ist die absolute Krönung. Den Ausdruck verwende ich auch in meinem aktuellen Roman. Aber die Figur kommt ohnehin nicht gut weg. Passt also. Modern ausgedrückt: mega.

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Och, wieso denn?

Gluckste in Zusammenhang mit einem Menschen. „Was für ein herrlicher Tag“, gluckste sie.

Augen, die in ihren Höhlen hin und her wandern. Die armen Augen, kann ich da nur sagen.

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@Suse
Weil er ständig benutzt wird. Immer. Überall. Egal ob Romane oder Kurzgeschichte. Hier in Seitenwind übrigens sehr, sehr oft. Manchmal kann man seine Abneigung nicht einmal erklären, sie ist einfach da.

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Interessant. Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Dann scheint mich das auch nicht zu stören. :sweat_smile: Muss ich demnächst mal drauf achten. Ich krame mal sofort in meinem aktuellen Projekt danach.

Edit: Ich hatte gedacht, ich hätte den Satz auch. Habe ihn aber nicht gefunden, jedoch bei der Suche festgestellt, dass ich 21 x besser und 1 x besseres auf 38395 Gesamtwörter verwendet habe.

Oh ja, das ist auch sowas. Genau wie „grinste X“. Neee, auch das geht nicht.

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Der Autor, bei dem ich das angemeckert hatte, hätte mich fast erschlagen wegen dieser Kritik. Er ist der Ansicht, dass glucksen in einem Thriller völlig normal sei. Ich betone hier den Thriller, weil es in einem Fantasy-Roman ja durchaus passen könnte.
Das war übrigens derselbe Mensch, der die Augen durch die Höhlen kreisen ließ.

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Weil ich grad in der Bahn sitze und sprechende Menschen um mich rum sind:

Nach jedem zweiten Satz „Genau“. Als müsste man seine Aussage nochmal bestätigen.

Und „Das ist so geisteskrank“. Das fällt hier gerade alle 20 Sekunden.

Ich will hier raus!

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  • sozusagen
  • entsprechend
  • jedes ungewöhnliche Wort, welches so oft vorkommt, dass ich es als „Darling“ des Autors erkennen kann und ich mich deswegen ärgere. Danach kann ich dieses Wort beim lesen nicht mehr unbelastet subvokalisieren, sondern betone es dann immer übertrieben doof.
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Das stell ich mir als Zuhörer lustig vor, aber bin froh, dass ich es so nicht lese.

Ich bin neidisch! Wenn ich könnte, würde ich es auch lassen.

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AUCH. Das Wort „auch“ ist für mich mittlerweile zu einem roten Tuch geworden. Besonders im journalistischen Bereich hat es eine inflationäre Zunahme erfahren. Meist zu propagandistischen Zwecken, um eine bestimmte Haltung hervorzuheben. Die ARD ist hier, glaube ich, Vorreiter. Aktuelles Beispiel heute: „An Bord des Bootes seien rund 86 Personen gewesen, darunter auch Frauen und Kinder.“ (Quelle: ARD-Text Tafel 112 vom 17.12.23/ 15:45 Uhr).
An sich ist das Wort „auch“ harmlos, jedoch kann es, wird es exponiert und zum Ausdruck politischer Haltung verwendet, verdächtig.

Ich habe zur Belustigung ChatGPT für mich diesen Text zusammenstellen lassen, ich hoffe es wird deutlich, was ich meine:

„Auch inmitten des geschäftigen Treibens des Alltags offenbart sich die Schönheit der kleinen Augenblicke. Auch wenn die Zeit knapp erscheint, lohnt es sich, innezuhalten und die Vielfalt der Momente zu schätzen. Auch die scheinbar unscheinbaren Begegnungen und Erfahrungen tragen dazu bei, unser Leben zu bereichern. Auch wenn Herausforderungen auftauchen, bringt jede meisterbare Situation die Chance zur persönlichen Weiterentwicklung mit sich. Auch wenn wir uns manchmal verloren fühlen, zeigt sich in der Reflexion, dass auch in den scheinbar dunkelsten Momenten ein Funke Hoffnung existiert. Auch wenn Worte manchmal fehlen, sprechen Taten oft lauter. Auch wenn das Leben voller Unwägbarkeiten ist, können wir mit einer positiven Einstellung auch die schwersten Stürme überstehen. Auch wenn die Zukunft ungewiss ist, können wir sie mit Zuversicht und Entschlossenheit gestalten. Auch wenn wir unterschiedliche Wege gehen, verbindet uns die Gemeinsamkeit des Menschseins.“

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nachhaltig.
Dieses mega-hippe ( :wink: ) Modewort löst bei mir dank seines inflationären Gebrauchs mittlerweile echte Aggressionen aus. Es nervt einfach, wenn vom Mähdrescher bis zum Wattestäbchen alles nachhaltig sein muss.

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Das bestätigt ChatGPT. Mit der Frage: "welche deutschen Modeworte sind bis 2022 in deutschsprachigen Druckerzeugnissen am häufigsten in Verwendung? antwortet der Service:
Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Influencer, Lockdown, Homeoffice, New Work, Resilienz, Streaming“

O je. Das benutze ich auch recht häufig.

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Wieso das denn?

Das sind die am häufigsten verwendeten Worte 2022. Die müssen nicht nerven, fallen aber auf.

Zu „entsprechend“:

Synonyme für „entsprechend“:

entsprechend:
    gemäß
    in Übereinstimmung mit
    konform mit
    angepasst an
    gemäß den Vorgaben

angemessen:
    passend
    adäquat
    geeignet
    richtig
    zweckmäßig
    sachgemäß

gemäß:
    in Übereinstimmung mit
    laut
    nach
    zufolge

konform:
    in Übereinstimmung mit
    konform mit
    gemäß
    nach

Mich nervt „überaus“ überaus, wenn in Regency-Romanen die Autorin (oder eher die Übersetzerin?) den Lords und Ladies überaus oft dieses Wort in den Mund legt, um damit - überaus kreativ - deren überaus vornehme Sprechweise zu verdeutlichen. :roll_eyes:

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