Was sind eure Hasswörter?

Meine Hasswörter (und es gibt ein SOP im Unternehmen dazu): „dies“ und „welches“

Wenn diese Wörter verwendet werden, kann ich einen Text nicht mehr ernstnehmen. :slight_smile:

Welches? Eines meiner Lieblingswörter. Von meinen Büchern musst du dich in Acht nehmen. :wink:

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Eine SOP die bestimmte Wörter verbietet? Ich frage hier nicht nach Namen, aber was für eine Art Firma ist das? Und wird in der SOP noch mehr zum Thema interner Sprachgebrauch geschrieben? Gruselig.

Um jedoch wieder sachlich zu werden: Was ist die Begründung dafür, dass diese beiden (und vielleicht noch andere) Wörter nicht verwendet werden sollen? Das interessiert mich tatsächlich.

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Das ist eine sehr kleine Firma, in der sich alle gut kennen und Humor dabei hilft, den Arbeitsalltag motiviert zu meistern. Die offiziellen Richtlinien zum Sprachgebrauch im Rahmen von Öffentlichkeitsarbeit gibt es natürlich auch. Aber in der Redaktion wissen inzwischen alle, dass ich in Texten zur Freigabe „dies“ und „welches“ korrigiere - es spart allen Zeit, wenn die beiden gar nicht erst auftauchen.

Dass ich den Einwurf in Klammern mit viel Humor geschrieben habe, um zu belegen, dass es für mich wirklich Hasswörter sind, ist nicht richtig angekommen, fürchte ich. Ich hätte es klarer formulieren sollen. Sorry!

Seit wann brauchst du dich für jenes Unverständnis, welches deine Worte ausgelöst haben mögen, zu entschuldigen? :wink: SCNR

Was aber ernst gemeint ist: Entschuldige dich nicht dafür, dass ich etwas nicht so verstanden habe, wie du es gemeint hast. Sonst kommst du aus dem Entschuldigen nicht mehr raus.

Kleine Firma und Humor klingt gut. Ich hatte damit schon sehr gute und leider auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht, weil Humor SEHR subjektiv ist. Das war dann für mich auch der Startpunkt meiner Karriere als „jedes-eigene-Wort-auf-die-Goldwaage-Leger“. Erst sehr viel später, meiner anderen Hälfte sei Dank, konnte ich mich davon wieder einigermassen lösen.

Mir war übrigens tatsächlich nicht klar, dass es „deine“ SOP ist die du meintest. Wenn du für Veröffentlichung von Texten verantwortlich bist ist es natürlich dein Job, auf Formulierung und Wortwahl zu achten. Ich erlebe es in mir näherstehenden Geschäftsbereichen nur grade ziemlich negativ, sprich ausartend. Daher meine - vielleicht übertriebene - Sensibilität gegenüber Sprachvorgaben.

… „Mit vorzüglicher Hochachtung“ ginge auch noch :wink:

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Oder: Mit dem Ausdruck ganz vorzüglicher Hochachtung! :crazy_face:

P.S. Ich habe ein neues Hasswort: gendern

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Aber jetzt mal im Ernst: Was spricht gegen „dies“ und „welches“? Meinst du, weil sie sehr altmodisch sind? Wenn der Text sonst modern geschrieben ist, mögen sie tatsächlich fehl am Platz wirken, aber meine Bücher sind durchgehend in einem sehr altmodischen Sprachgebrauch geschrieben, weshalb sich „dies“ und „welches“ sehr gut einfügen, zumal meine Geschichten fast alle historische Romane sind, zu denen die altertümliche Sprache passt.

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Walle! walle.
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke
Wasser flussiere,
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich gussiere!

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:+1:

Deswegen habe ich dein „Gruselig“ zitiert. Wenn ich es verpasse, Sachverhalte ordentlich auszuformulieren und damit Grusel auslöse, dann entschuldige ich mich. Ich war lange nicht mehr in einem Forum aktiv und habe mir diesen elenden Chatstil, den man in Messengern verwendet, vielleicht etwas zu sehr angeeignet.

Das ist der springende Punkt. In rezenten Texten fühlt sich „dies“ und „welches“ für mich an wie der weggestreckte kleine Finger an der Teetasse: es soll besonders edel / professionell / fundiert klingen, wirkt auf mich aber immer unsicher, behelfsmäßig und unglaubwürdig. Ich sage nicht, dass mein Empfinden berechtigt ist… es sind einfach meine Hasswörter. :slight_smile:

Es soll wirklich kein Angriff sein - ich hoffe, das ist deutlich geworden.

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Selbstverständlich, so ist es auch nicht rübergekommen - keine Sorge. Ich verstehe, was du meinst. Wie ich sagte: Wenn der Text sonst modern ist, wirkt es fehl am Platz. Wenn er im Ganzen altmodisch ist, wirkt es passend - sowie auch der weggestreckte kleine Finger zum englischen Adeligen passte, aber nicht zu jedem anderen.

Genau meine Rede: Das brauchst du nicht. Andernfalls bekommst du vor lauter Kotaus Rückenschmerzen. Und nein, ich meine das nicht wörtlich, sondern in einem übertragenen, sinnverwandten und abgeschwächten Sinn. :wink:

Du wirst es nie (in Worten: NIE) allen Recht machen können. Es wird immer Leute (wie mich) geben, die etwas durch ihre Brille sehen und dann falsch verstehen. Ist halt so.

Wir sind doch nicht diese beiden Wörter, wer sollte das also als Angriff werten?

In der Adventskalendergeschichte von heute haben wir ja gelernt, dass sich auch Weihnachtsbäume unterhalten, also warum sollten die beiden Wörter hier nicht mitlesen? Dann finde ich es schon korrekt, denen zu sagen, dass es kein persönlicher bzw wörtlicher Angriff war :nerd_face:

Ich weiss nicht, wie es anderen geht. Aber mit meiner geistigen Gesundheit ist alles in bester Ordnung. Wenn Bäume mit mir reden, gebe ich einfach keine Antwort. So.

Um aber selber auch mal wieder was beizutragen: Ich mag keine superlativierten Superlative: Einzigster, Super-GAU etc. Da stellen sich mir die Nackenhaare.

Ich habe eigentlich keine Hasswörter. Ich hasse es aber, wenn Leute in Dialekten sprechen. So berlinerisch oder Pott geht ja noch, sind aber auch schon grenzwertig. Ganz schlimm ist es, wenn die Charaktere einen ausländischen Akzent haben. Letzens habe ich A.R.G.O.S von Thomas Finn als Hörbuch gehört. Da hatten Agenten aus verschiedenen europäischen Ländern zusammengearbeitet und jede*r hatte einen landestypischen Akzent (spanisch, griechisch, französisch, englisch). Allerdings vermute ich, dass es künstlerische Freiheit des Sprechers war. Ich glaube kaum, dass man das so im Buch schreiben kann.
Bayerisch oder schwäbisch sind mir dagegen schon öfter in Büchern begegnet :-/

aaaaaarrrrrggggghhhh das ist mir ähnlich, nur schlimmer auch in einem Hörbuch passiert. Da ist irgendein Ermittler aus Frankfurt am Main (glaube ich) nach Mecklenburg gekommen. Der Sprecher hat alle Einheimischen sächseln lassen, nur die eine zugezogene Oma aus Hamburg hatte einen norddeutschen Akzent. Das war so grausam und aus meiner Sicht so peinlich für die Produktion… furchtbar!

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Geht mir genauso. Oder: das meistgelesenste…

Hatten wir schon, dass NN das beste/größte/schnellste XY aller Zeiten ist? Die Benutzer dieser Floskel scheinen eine Glaskugel zu haben.

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wenn jemand irgendwen „unverwandt“ anstarrt/ansieht/mustert grenzt das für mich an Phrasendrescherei.
zum Glück konsumiere ich meist Hörbücher, da kann ich nicht gleich jedesmal das Handy aus dem Fenster werfen :slight_smile: