Was sind eure Hasswörter?

Hihi, nein. Aber ich habe eine Vorstellung, was sie bedeuten. Bei uns gibts auch solche speziellen Begriffe. Wir benutzen die in der Mittagspause um aus den Buchstaben möglichst viele andere Worte zu finden.

Ich liebe das „Straßenbegleitgrün“, dessen Pflege bei uns jährlich ausgeschrieben wird.

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Einrädriger Dreiseitenkipper

Um mal das Thema nicht zu sehr aus der Richtung zu bringen:
„Hasswörter“, die mir so dermaßen gegen den Strich gehen sind

DIGGER
ALDER
EY
ISCH (wobei das für mich kein Wort ist)

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Ohne geht es überhaupt nicht. Ey, wat is dat denn? ist die einzig wahre Möglichkeit, sein Erstaunen zum Ausdruck zu bringen.

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Ich mag es dennoch nicht. Gerade in der Sprache der Jugendlichen. Ich gebe zu, das ich es auch schon mal genutzt habe. Ich versuche aber, es zu vermeiden.

Bei uns in der Gegend nutzen das die Jugendlichen gar nicht mehr. Eher die ältere Generation. Egal. Es ist und bleibt eine Unart, von der ich mich bis zum Tod nicht mehr lösen kann.

Also nur vorab: Ich habe hier jetzt nicht das ganze Thema durchgelesen.

Ganz allgemein stören mich Fremdwörter. Vor allem Anglizismen, aber auch alle anderen (nur damit das nicht falsch verstanden wird: Ich bin kein Deutschnationalist - ich spreche mehrere Sprachen und habe es in jeder gern, wenn man möglichst bei den Wörtern der Sprache bleibt). Wörter wie „chillen“, „relaxen“, „easy“ usw. jagen mir einen Schauer über den Rücken.

Dass hier oft genannte Glucksen, finde ich ebenfalls seltsam. Ich würde niemandem sagen, dass er es lassen muss - es ist nicht falsch, aber ich finde es furchtbar. Grinsen finde ich auch völlig unpassend für eine Figur, die einigermaßen ansehnlich sein soll. Grinsen verwende ich nur im Zusammenhang mit furchterregenden Gestalten.

Ein Wort, dass mich ganz fertig macht, ist „drangsalieren“. Ich kann aus „Drang“ die Zeitwörter „drängen“, „bedrängen“ bilden, ebenso wie das Namenwort „Drangsal“ mit der Nachsilbe -sal. Warum nun aber aus „Drangsal“ nochmal das Zeitwort „drangsalieren“ bilden? Ich sage ja auch nicht „irrsalieren“, anstatt „irren“, indem ich es aus „Irrsal“ bilde. Oder „labsalieren“ statt erlaben. Das wäre ja absurd.

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Nun gut: drängen kann ich zum Aufbruch oder jemanden zur guten oder schlechten Tat.
Drangsalieren ist aber etwas anderes. Es drückt eine willkürliche Machtausübung gegenüber Untergebenen oder allgemeiner, gegenüber sozial Schwächeren aus.
Also in der Schule des 19. Jahrhunderts war die Machtverteilung so, dass Lehrer ihre Schüler drangsalieren konnten (und es sicher häufig auch getan haben).
Insofern ist es ein eigenständiger Begriff. Er muss die natürliche trotzdem nicht gefallen. :wink:

Der Duden zählt die folgenden Synonyme :

  • böse mitspielen, das Leben schwer/zur Hölle machen, grausam sein, [malträtieren]
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Verzeihung, das war missverständlich. Ich meinte nicht, dass bedrängen und drangsalieren das gleiche bedeuten. Die Begriffe haben sich unterschiedlich voneinander entwickelt und daher eine andere Bedeutung. Ich will nur sagen, dass die Bildung des Wortes „drangsalieren“ ganz und gar nicht mit der Bildungsweise deutscher Wörter übereinstimmt. Ich kann aus einem Nomen, dass mit Nachsilben wie -sal, -niss, -heit, -keit, -ung gebildet wird, nicht einfach ein Zeitwort machen, indem ich -ieren dranhänge. Wie bereits gesagt, gibt es weder „irrsalieren“ noch „labsalieren“. Auch heißt es „verbittern“ nicht „bitternissieren“, „erfreuen“ nicht „fröhlichkeitieren“. All diese Wortbildungen klingen lächerlich, weil jeder sofort hört, dass sie völlig undeutsch sind. Drangsalieren ist aber nach genau diesem seltsamen Muster gebildet. Es ist übrigens auch kein altes Wort und hat sich, soweit ich gesehen habe, erst ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verbreitet. Ich meine also nicht, dass man statt „drangsalieren“ „bedrängen“ verwenden soll, sondern, dass ich stattdessen eben eines der Synonyme, wie „schinden“, „plagen“, „quälen“ und so weiter verwenden würde.

Aber wäre es nach Schema F, also einfach ieren anhängen, nicht viel einfacher?

Inwiefern?

Na, wenn jemand die Sprache neu erlernt, weiß er, ich muss nur ieren anhängen. Wie bei sinnieren zum Beispiel. Ist doch einfach oder nicht?

Natürlich, aber man kann ja in einer Sprache nicht einfach das machen, was simpler ist, wenn es nicht den Regeln der Sprache entspricht.

Ja, das hast du recht. Es würde nur vieles einfacher machen und da frage ich mich, warum man so etwas nicht bei der Aufstellung von Regeln berücksichtigt.

Das verstehe ich nun nicht ganz. Deutsch ist ja keine Kunstsprache. Niemand hat ja diese Regeln einfach so augestellt. Die Sprache ist nunmal so entstanden, dass man nicht -ieren daranhängt.

Ja, das stimmt.

Zudem ist das andere Muster, also mit einer zusätzlichen Vorsilbe, auch nicht sehr viel schwerer. Und man kann mit der Vorsilbe eine große Vielfalt an Bedeutungen erzeugen, z. B. abreißen, verreißen, zerreißen, anreißen - anstatt einfach nur „rissieren“.

„Sinnieren“ scheint es auch erst seit dem 19. Jahrhundert zu geben. Davor verwendete man wohl die typisch deutsche Bildung „nachsinnen“.

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Das klingt in meinen Ohren wahnsinnig witzig. Danke!

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:joy: Bitte gern.

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