sukzessive
Bei Les Misérables durchaus passend angewandt:
Und am Ende vom Tag bist du einen Tag älter
So war’s immer, so bleibt’s, das ist unser Geschick
Hier frißt jeder jeden auf, denn kein Mensch wird uns Gnadenbrot geben
Und wir warten lebenslang, aber worauf?
Ein Tag weniger Leben
Und am Ende vom Tag bist du einen Tag kälter
Das habe ich noch nie gehört, bringt mich aber auf etwas, was ich gar nicht mag:
„ehrlich gesagt…“ Das macht mich jedesmal misstrauisch.
In die gleiche Kerbe schlägt: „Das bleibt unter uns.“
„Da bin ich bei dir!“
Dann haben Sie die letzten Monate keinen einzigen Politiker im TV gesehen …
Mir macht es immer gute Laune, wenn der Held der Steine im Youtube-Livestream mit 3000 Live-Zuschauern einen Satz beginnt mit: „Mal ganz unter uns …“
Oh, so Phrasen sind auch toll.
„Mal ganz im Ernst.“
Ne, bitte nur halb …
„Soll ich dir mal was sagen?“
Und dann schauen die komisch, wenn man nein sagt.
„Machen wir uns nichts vor …“
Eigentlich wird jedes Wort und jede Phrase bei mir zum Aufreger, wenn mein Gegenüber es unbedacht, falsch und viel zu häufig nutzt. Quasi als Füllwörter alle paar Sekunden. Ich weiß gar nicht, was ich schlimmer finde: Sowas zu lesen oder zu hören.
(„Quasi“ ist auch so ein Wort, welches viele Menschen gerne in jeden zweiten Satz bauen.)
oder ist als Füllwort bei den Schweizern beliebt.
Ja, oder?
„Nimm es mir nicht übel, aber…“
Ich hab’s ja nur gut gemeint.
„Das wird man jawohl noch sagen dürfen.“
Anglizismen regen mich auch extrem auf. Die Sprache der Jugendlichen ist echt voll davon.
„Buchstäblich“ wird da gern zu „literally“ oder noch schlimmer „echt“ zu „legit“.
Es gäbe noch „cringe“ (für „peinlich“) oder „crush“ (für eine Verflossene oder für einen Menschen, von dem man einen Korb bekommen hat … womöglich ist es auch nur jemand, den man heimlich anhimmelt - so genau weiß ich das gar nicht). „Sus“ für „suspicious“ kommt wohl aus dem Spiel Among us, was aber auch manchmal überhand nehmen kann.
Mittlerweile habe ich mich (fast) daran gewöhnt. Ist wohl mein Alter. Jugendsprache hat es wohl immer schon gegeben. Trotzdem nervt’s manchmal.
„Da bin ich safe bei dir, Zaubi!“
Ja, ein Crush ist ein Schwarm, so sagten wir früher. Man „hat einen Crush auf jemanden“. Das kann auch ein Promi sein, glaub ich, aber ist wohl meistens jemand aus der Parallelklasse. Wir haben noch „für jemanden geschwärmt“.
oooh ja, ich möchte dann immer fragen: " wann denn genau? damit ich dann auch zu Hause bin."
das kommt gleich nach: „ich nehme das mal so mit…“ in Besprechungen