Versuch

So einzigartig wie der Inhalt des Buches.
Ich finde, es passt.

Dieses Titelbild auf einem Buch im Buchladen würde mich neugierig machen, ich würde das Buch in die Hand nehmen und genauer hinschauen.
Allerdings, am Computer auf einem kleinen Vorschaubild würde ich es wahrscheinlich kaum wahrnehmen, weil mir die Zeichnungen und vor allem die Schrift dann zu klein und zu unauffällig wären.

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Nur mal so als schnelle Idee … das wäre eine Richtung, die ich weiterverfolgen würde. Ist aber dein Buch. Vielleicht bringt es dich auf neue Gedanken.

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Das aktuelle Cover.
Und jetzt muss ich mich dringend der Masterarbeit widmen.

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Schön, dass du wieder da bist.
Dein Buch wird das erste Buch von einem der Forianer hier sein, das ich mir kaufen werde.

Die Abstände zwischen den Buchstaben finde ich nicht sehr glücklich gewählt, die wirken optisch unterschiedlich weit voneinander entfernt. Mein erster Gedanke war, ob G.Otter dein Pseudonym ist. :laughing:
G OTTER HELD EN VND G ELA G E

Verstehe. Ich musste mit Bordmitteln arbeiten, weil meine Mediengestalter nicht zu Potte gekommen sind. Aber warte mit dem Kauf bloß noch, bis ich ein paar weitere Fehler korrigiert habe, die drinstecken.

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Hommage an einen Klassiker
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Absolut :joy:

Ein einziges Mal hatte ich Zeit, um an der Uni ein Seminar für kreatives Schreiben zu besuchen. Eine Aufgabe war, das Wort „Halle“ in den ersten Satz und das Wort „Nacht“ in den letzten einzubauen. Hier ist das Ergebnis (und ich habe nur eine einzige Fußnote verwendet :innocent:):

Der Holzlängenhai* begutachtete die sorgfältig aufgeschichteten Holzscheite in der Halle. Sie würden nun hier lagern, bis sie ordentlich durchgetrocknet wären und in den Verkauf gingen. Für den Holzlängenhai war es ein Fest zwischen den Stapeln hindurch zu schwimmen. Ab und zu griff er nach einem Scheit und begutachtete seine Länge. Gleiches kam zu gleichem. Kein 30-Zentimeter-Holzscheit steckte in einem 28-Zentimeter-Stapel. Er war stolz auf seine Arbeit, zufrieden mit seinem Werk. Aber er wusste auch, dass irgendwann die Zeit des Abschieds kommen würde. Bei dem Gedanken allein wurde ihm das Herz schwer. So verließ er die Halle und schwamm zur Bäckereifiliale beim nächsten Edeka. Er bestellte einen Käsekuchen und einen Milchkaffee, balancierte beides zu einem Tischchen und setzte sich nieder. Während er aß und trank, in dieser Reihenfolge, denn erst wenn der Käsekuchen vertilgt war, durfte der Kaffee getrunken werden, sinnierte er über die Entwicklung der Holzpreise. Ein weiteres Feld, für das sich Holzlängenhaie interessieren. Das Vibrieren seines Telefons unterbrach seine kontemplativen Gedanken.

„Ja? Hallo?“

„Kommst du heute?“

„Äh. Wohin?“

„Du hast doch nicht etwa das Ritual vergessen!“

Empörung rauschte dem Holzlängenhai aus dem Handy entgegen. Nun, er hatte den Termin vergessen. Das kann ja mal vorkommen. Es gibt schließlich auch Leute, die Weihnachten vergessen oder den Hochzeitstag. Aber das Ritual hatte er natürlich nicht vergessen. Nur den Termin.

Wie bereits erwähnt – falls Sie die Fußnote nicht übersehen haben – ist das ursprüngliche Habitat der Holzlängenhaie der transsylvanische Wald. Unter normalen Umständen sind Holzlängenhaie strikte Einzelgänger. Aber aufgrund des Papierhungers westlicher Zivilisationen fraßen sich die Straßen der Holzzulieferer immer tiefer in die unberührte Natur. Nur jene unter den Holzlängenhaien, die das Glück hatten in einem unzugänglichen Gebiet zu leben, an zu steilen Hängen oder in abgeschnittenen Tälern, konnten bleiben. Die anderen waren gezwungen ihre Sachen zu packen und in die besiedelte Welt hinaus zu schwimmen. Es war ein hartes Leben. Wo gab es schon noch große Wälder auf dieser Welt? Von Straßen durchzogen, zersiedelt – und wenn sich irgendwo ein friedliches Stückchen Wald fand, dann stand in seiner Mitte ein Forsthaus mit einem fröhlichen Förster, der die Bäume fällte und auf alles schoss, was sich zu schnell bewegte. Gut, es gab viele Holzstapel. Und darum ließen sich einige Holzlängenhaie doch nieder. Andere waren gezwungen ihr einsiedlerisches Leben aufzugeben und einen Job in der Holzindustrie anzunehmen.

Die Vertreibung aus den Wäldern hatte tiefgreifende Spuren in der Lebensweise der Holzlängenhaie hinterlassen. Aber nach wie vor, wie schon seit Anbeginn der Zeit, trafen sie sich, wenn der Hundsstern das erste Mal im Jahr am Himmel aufgeht zu dem Ritual. Keiner mehr konnte seine Bedeutung erklären. Doch würde die Welt untergehen, wenn das Ritual nicht ausgeführt werden würde.

So kamen sie nach und nach in den heiligen Hain, bis es Zeit wurde. Sie formierten einen Kreis und als der letzte Hai das Rund geschlossen hatte, schwoll ein tiefes Brummen an, dass die Würde der Handlung untermalte. Als der Hundsstern aufging, erschien in ihrer Mitte ein glühendes Holzscheit. Der Älteste und Würdigste (er hatte übrigens auch den längsten Bart) rief die magische Holzlänge.

„30 Zentimeter!“

Das Holzscheit verglomm, Asche rieselte zu Boden. Für jeden Holzlängenhai erschien und verglühte ein neues Holzscheit. Und als die letzte Holzlänge genannt worden war, verstummte das Brummen.

Die Holzlängenhaie nickten einander anerkennend zu und schwammen zur Bar. Es gibt kaum einen erhebenderen Anblick als die Versammlung der trunkenen Holzlängenhaie nach vollendetem Ritual in der Tiefe der Nacht.


*Die Spezies der Holzlängenhaie stammt aus den Tiefen der transsylvanischen Wälder. Dort schwimmen sie zwischen den mächtigen Baumstämmen umher. Wenn sie auf einen Holzstapel stoßen, murmeln sie die Längen der Holzscheite vor sich her.

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Das Gelage

Noch hat es nicht begonnen. Die Götter stehen unter der Dusche, lassen sich von dienstbaren Geistern die Gewänder in ordentliche Falten legen, scheuchen die Kinder ins Bett. Nur die Putti sind schon da. Lümmeln auf einer Liege herum.

„Wer ist eigentlich der beste Held?“

„Stefan.“

„Quatsch. Der ist noch in Ausbildung.“

„Dann Herakles.“

„Der hat Chairon abgeschossen.“

„Man darf Helden halt keine gefährlichen Waffen geben.“

„Wir müssen eine Umfrage machen!“

Irgendwie hatte die Idee Gestalt angenommen und war in die Gefilde der Revision aufgestiegen. Nach sorgfältigem Abwägen war sie angenommen worden und wurde an die Putti zurücküberwiesen. Sogar für Stefan war eine Kategorie gefunden worden: der beste Newcomer.

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Wann veröffentlichst du? Ich möchte deine Geschichten - und deine genialen Fußnoten - soooo gerne im Zusammenhang als Buch lesen. :star_struck:

Die Fußnoten sind das Problem. Bei KDP gehen wohl nur Endnoten. Ich muss mir also was suchen, wo sie auf der richtigen Seite stehen. Falls jemand einen Tipp zu einer pragmatischen Lösung hat …

Die Putti drückten Zeus einen Fragebogen in die Hand. Missmutig starrte Zeus auf das Blatt.

„Was soll das sein?“

„Eine Umfrage.“

„Und wozu das ganze?“

„Wir wollen wissen, wer der beste Held ist.“

„Aha. Ehrlich gesagt ist mir das vollkommen egal.“

Die Putti verdrehten die Augen.

„Fürs Ausfüllen bekommt man Bonuspunkte von der Revision.“

„Hat jemand einen Kuli für mich?“

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Meine Noch-Schwägerin hat eine Studienarbeit zu dem Thema " Mythos Fußnote : Das ‚Graphem der Gelehrsamkeit’ in den Romanen Walter Moers’ und Jasper Ffordes" geschrieben.
Das Besondere sei, dass es diese Autoren wohl gelänge, die Handlung auch in den Fußnoten fortzuführen, diese also nicht nur beschreibender oder belehrender Natur seien.

Was man so alles macht, wenn man vergleichende Literaturwissenschaften studiert…

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Loki schleppte Bierkästen zur Bar. Neugierig schaute er Hebe über die ausgesprochen attraktive Schulter.

„Was hast du da?“

„Eine Umfrage.“

„Zeig mal. Ich liebe Umfragen. Worum geht es?“

„Irgendwas mit Helden.“

„Oh. Man darf Keulen vergeben. Für den besten Held. Welchen findest du am besten?“

„Loki! Das ist anonym. Das soll man nicht zu zweit ausfüllen.“

„Och, Honigschnecke. Das weiß doch keiner.“*

Hebe rutschte ein Stück zur Seite.

„Du hast drei Keulen für Terro angekreuzt.“

„Klar. Terro ist mein persönlicher Favorit. Außerdem ist er eine Bereicherung für die Primärerziehung Stufe I und II.“

„Na gut. Was ist mit Stefan?“

Hebe tippte auf einen Abschnitt.

„Hier: Bester Newcomer.“

„Und die Bestie?“

„Die ist doch kein Held. Außerdem steht sie hier nicht drauf.“

Unter dem eindringlichen Blick von Loki formten sich Tonerflecken zögerlich zu Buchstaben.**

„Loki! Das kannst du doch nicht machen!“

„Ich? Ich habe gar nichts gemacht.“

Loki nahm Hebe den Stift aus der Hand und kreuzte drei Keulen für die Bestie an.


*Die Revision weiß ALLES.

** Solche Praktiken erschweren die Auswertung von Umfragen ungemein.

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„Kugelschreiber! Kugelschreiber! Wer braucht noch einen Kugelschreiber?“

Die Putti flitzten mit glühenden Bäckchen herum, verteilten Umfragen und Kugelschreiber, halfen beim Ausfüllen und beantworteten Fragen.

„Ja! Hier! Einen Kugelschreiber bitte!“

„Wie wäre es mit dem? Hat ein hübsches Mäander-Muster drauf.“

„Weiß nicht so recht.“

„Lieber dieser? Mit Palmetten?“

„Was habt ihr noch?“

„Arkantusblätter, Amphoren und Feuerwehrautos.“

„Feuerwehrautos?“

„Da ist wohl bei der Lieferung was durcheinander gekommen.“

„Egal. Ich nehme den mit Feuerwehrautos.“

„Hier bitte. Kugelschreiber, Kugelschreiber, braucht noch jemand einen Kugelschreiber?“

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Lustig, die Szene erinnert mich an die „Stadionszene“ in „Das Leben des Brian“.

Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm :blush:

Götter ähneln manchmal – es kommt einem Affront gleich es auszusprechen – den Sterblichen. Die Umfragen gingen in einem Zustand an die Putti zurück, der jeden Restaurator vor neue und ausgesprochen interessante Aufgaben gestellt hätte. Außerdem hatten sie eine schreckliche Handschrift, was bei den Sterblichen zu dem Ausdruck „Götter in Weiß“ geführt hatte.

„Warum sind hier lauter Smileys drauf gemalt?“

„Ach, das war der Kleine-Buddha-lach-doch-mal.“

„Ist das der, der immer fragt ‚Haste mal ne Mark‘?“

„Nee, das ist ein anderer. Und verwechsle die bloß nicht. Da wird der Kleine-Buddha-lach-doch-mal echt sauer.“

„Und dann lacht er nicht mehr, was?“

„Sehr komisch.“

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Die Helden klopften bei den Putti an (im übertragenen Sinne).

„Wer ist jetzt der Gewinner?“

Mit aufgerissenen Augen starrten die Putti den Helden entgegen.

„Was für ein Gewinner?“

„Na, der beste Held!“

„Darum ging es also. Nö, keine Ahnung.“

Helden rückten näher an die Putti. Ein Kreis aus finsteren Augenbrauen schloss sich. Hände suchten und fanden den Weg zu martialischen Gebrauchswaffen.

„War nur Spaß. Am Montag wird der beste Held gekürt.“

Zögerlich wichen die Helden zurück. Nur Spaß war nicht so ihrs. Als Held sollte man Dinge ernst nehmen. Bei Nichtbeachtung kann es sonst zu tödlichen Komplikationen kommen.

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Ich mag Putti. Putti braucht ein eigenes Buch.

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