Aus einem anderen Forum, das seit vielen Jahren Schreibwettbewerbe veranstaltet, kann ich mal zusammenfassen, wie das dort läuft. Vielleicht bringt das ja etwas zur Orientierung:
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variierende Formen in den verschiedenen Wettbewerben (z.B. superkurze Prosa (Miniaturen); längere, unbedingt literarische Texte, Gedichte, Schreiben unter Zeitdruck, Unterhaltungs-/Genretexte)
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Texte müssen zwingend ein Wort- oder Zeichenlimit einhalten, teils gibt es auch eine Mindestzahl
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der Text muss für den Wettbewerb geschrieben worden sein, kein bereits vorhandener
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das wird in der Regel sichergestellt, indem das Thema eng eingerenzt ist, bspw. Bild zur Inspiration/Wörter, die vorgegeben sind (bei der Miniprosa in dem Fall) oder durch die Themenvorgaben an sich und eventuell zugegebene Zitate, die zur Inspiration dienen
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die Bewertung durch andere soll die passende Vorgabenumsetzung mit beachten (wie gut ist es umgesetzt?)
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wer den Rahmen verletzt, wird vorab aussortiert, egal, ob es die Wortzahl, das Thema oder die Form ist
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jeder Text wird in einem eigenen Unterforum durch einen „Fakeaccount“ vom Forum eingestellt, also anonym, und alle Texte werden gleichzeitig freigeschaltet (der Teilnahmezeitraum ist dann eben wenige Stunden beim Schnellschreiben oder normalerweise eine Woche plus ein paar Tage bei den „normalen“ Texten - und vorher bekommt man keinen Schnipsel zu lesen)
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das jeweilige Unterforum trägt den Titel des Beitrages, die Sortierung im Forum variiert willkürlich, bspw. mal alphabetisch, mal umgekehrt alphabetisch (der Sinn dahinter ist, dass niemand versucht, seinen Titel mit „A“ anfangen zu lassen, damit er ganz vorn steht und zuerst gelesen wird, ergo bessere Chancen hat)
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Kommentare und abgegebene Bewertung bleiben bis Ende der Bewertungszeit unsichtbar, selbst die Häufigkeit, wie oft ein Beitrag aufgerufen wurde, ist unsichtbar - es lässt sich also nichts davon ableiten, nur der reine Text zählt
Das funktioniert wirklich wunderbar und hat sich bewährt, mit dem einzigen Unterschied, dass dort maximal 15 - 35 Leute teilnehmen, nicht wie hier … gefühlt 300
Und selbst da kann es passieren, dass ein ungünstig plazierter Text (unten in der Mitte?), ein wenig untergeht, da es jeden einfach viel Zeit kostet. Auch wenn man „nur“ 24 Texte mit 2.000 Wörtern liest.
Ich kann das nur so als Erfahrung teilen, doch die große Menge an Beiträgen hier macht es schier unmöglich. Je später der Beitrag, desto unwahrscheinlicher, dass er noch gelesen wird und gelikt. Das wissend, könnte es passieren, dass nächste Woche die Leute versuchen, so schnell wie möglich ihren Beitrag einzureichen, ergo … na ja, ihr wisst schon. Daran ändern auch in der Reihenfolge der eingereichten Beiträge erstellte Unterforen leider nichts.
Kriterien und Vorgaben sind immer eine Teilnahmehürde, bei themenoffenen Schreibwettbewerben kommen gern mal 800+ Zusendungen. Sobald engere Themen und Kriterien vorgegeben werden, sinkt die Zahl - durch weniger Zusendungen und höhere Ablehnungen durch Nichteinhaltung. Das klingt zwar ungemütlich, aber das hier ja jede Woche etwas Neues kommt, kann man theoretisch immer Vorgaben finden, die einen zusagen/liegen.
Mit variierender Formvorgabe - Gedicht, Haiku, Miniatur, dramatischer Text, literarischer Text etc. - bekommt man eine schöne Abwechslung hinein, in der jeder sich mal austoben kann. Und vielleicht auch mal etwas Neues probiert.
Wäre den Versuch wert, bevor man zum Mittel der Shortlist greift.
Zusätzlich würde ich für ein Wort- oder Zeichenlimit plädieren (angepasst auf die Aufgabenstellung), ebenso eine Mindestzahl. Allerdings sehe ich hier im Schreibfenster keine Anzahl, also auch problematisch. Denn die Software zählt unterschiedlich (natürlich nicht, wenn wir alle Papyrus nehmen ) Vorgabe wäre dann z.B: maximal 3.000 Zeichen/1.000 Wörter, es zählt der Papyruszähler.