Denke ich mir. Läuft das eigentlich auch über Agenturen?
Als Tonmeister müsstest Du doch Beziehungen haben?
Apropos Tonmeister/Derrick: Gerade gestern habe ich irgendwo hier erzählt, dass ich als Kind einmal den Rasenmäher abstellen musste, weil Horst Tappert und Fritz Wepper in der Schokoladenfabrik gegenüber meines Elternhauses eine Dialogszene drehten. Muss so Anfang der 70er gewesen sein.
Kannst Du uns noch ein bisserl was zu den Hintergründen Deines Projektes erzählen? Der Lebkuchen-Text: was ist das? Ein Exposé? Was hat er mit dem Drehbuch-Auszug zu tun?
Ist der Drehbuch-Text der Einstieg in einen Film? (dann würde ich @Suse recht geben: das ist zwar routiniert geschrieben, aber „umhauen“/neugierig machen würde mich das nicht). Und dieses Drehbuch möchtest Du nun zu einem Roman umarbeiten?
besonders schlimm finde ich, was einem gerade in der ARD-Mediathek zugemutet wird: „Kanzlei Liebling Kreuzberg“. „Liebling Kreuzberg“ war ja eine einzigartige Serie, Jurek Becker hatte die Drehbücher seinem Freund Manfred Krug auf den Leib geschrieben. Und daraus will man bei der ARD nach 20 Jahren nochmal Kapital schlagen und schickt die Enkeling von Anwalt Liebling, die gerade ihr 2. Jura-Examen gemacht hat, als neue Partnerin in seine ehemalige Kanzlei.
Die Dialoge strotzen vor Gendersternchen, Beschwerden über Altersdiskriminierung, Hinweisen auf Frauenrechte und insgesamt: Wokeness. Volkserziehung im Auftrag der Öffentlich-Rechtlichen?
PS: eine Sendung wie „Der Alte“ wäre heute vermutlich nicht mehr möglich.
Oder würde heißen: „Der Alte. Weiße. Mann.“
Wie gut, dass ich das alles nicht kenne. Ich würde bestimmt einen Herzinfarkt kriegen. Heute Abend steht (mal wieder) Vincent Price auf dem Programm.
Er hat mal in einem Interview erklärt, was Spannung ist. Der Mann war toll! Aus heutiger Sicht überhaupt nicht spannend, aber egal. Ich schweife wieder vom Thema ab, obwohl ich immer meckere, wenn andere das machen. Ich bitte um Entschuldigung, aber ich freue mich auf den Film und werde heute mal insbesondere auf die Dialoge achten.
Der Lebkuchenmörder wurde als (Tatortersatz) geschrieben, zu einer Zeit, als Franken noch keinen eigenen Tatort hatte. Wir wollten ihn selbst produzieren.
Vincent Price … da werden Erinnerungen wach. „Der Rabe“ (Corman) - war einer meiner ersten Kinofilme, im Rahmen einer Retrospektive. Mit einem noch sehr jungen Jack Nicholson.
Und bei dieser Tätigkeit lernt man niemanden kennen, der einen unterstützen könnte? Hört sich irgendwie unkollegial an.
Horst Tappert habe ich mal in einem Theaterstück gesehen und war enttäuscht.
Ich habe übrigens mal eben das Entchen bemüht. Es gibt viele Tipps zum Drehbruchschreiben, jedoch findet man kaum etwas für den umgekehrten Weg. Seltsam.
Im übrigen auch die Intro-Stimme und das Lachen bei „Thriller“ (Michael Jackson). Dr Phibes und die Poe Verfilmungen sind unglaublich gut. Hat meine Kindheit geprägt…
Grundsätzlich würde es Dir vermutlich helfen Dein Projekt neu zu strukturieren. Drehbuch ist ja ein völlig anderes Medium als ein Roman. „Save the cat“ thematisiert als Ratgeber ja die Gewichtung der Kapitel. Das könnte Dir helfen. Dies lässt sich dann in den Rahmenaufbau einer Erzählung/Roman umarbeiten. Mit Inhalt füllen musst Du natürlich alleine… die Dialoglastigkeit kann hier zum Nachteil werden. Das ist aber sicher Übungssache.
Ansonsten gilt natürlich, dass eine einfache Transformierung schlicht nicht möglich ist. Ich hab hier nur als Leser von Drehbüchern von George Lucas Erfahrung… also nicht wirklich repräsentativ.
Ich glaub ich würde einfach:
a) Kapitelumfang definieren (Intro 5-10%), Einleitung Thema, Charaktere, Umfeld… und Drehbuchszenen zuordnen
b) ein erfolgreiches oder geliebtes Exemplar aussuchen (P.Highsmith, S.Fitzek, T.Harris)
c) versuchen a & b kombinieren