Ganz ehrlich? Ich finde diesen Sympathie-Absturz von J.K. Rowling symptomatisch für unsere Zeit. Sie hat es vllt. zu einem guten Teil selbst provoziert, ein anderer Teil geht zu Lasten der Hype-Maschinerie, die mit den Potter-Bänden einsetzte. Aber der Rest ist unserer Hate-, Neid- und Besserwisserkultur geschuldet. Ich habe die Bücher geliebt (zu Zeit des Erscheinens hatte ich noch selbst ein kleines Geschäft und handelte u.a. mit Kinder-Büchern). Ich fand den Ideenreichtum toll und mir gefiel, wie diese Story Kinder und Jugendliche so fesseln konnte, dass sie wieder lesen wollten! Selbst Erwachsene konnten sich dem Sog nicht entziehen. Doch das Boot kenterte und heute ist man nur noch anerkannt, wenn man Harry Potter hasst.
Wer fragt heute danach, ob ein Plot bei Büchern für Erwachsene logisch ist (warum fällt mir schon wieder Herr Fitzek ein)? Sind sie selten, doch niemand schert’s! Ich für meinen Teil hätte diese überbordende Fantasie von Frau Rowling gerne, die ihren Protagonisten über etliche spannende, witzige Bände getragen hat, das gebe ich neidlos zu!
Echt? Wie gesagt, ich habe die Bücher nicht gelesen, aber irgendwie nervt mich diese Harry Potter Begeisterung ebenso wie die Herr der Ringe Begeisterung (habe ich mehrfach angefangen und wieder weggelegt - eins der wenigen Bücher, die ich wirklich nicht lesen konnte, weil ich permanent eingeschlafen bin und mir die Nachseherei auf der beigefügten Karte gegen den Strich ging).
Vielleicht kommt auch daher meine Abneigung gegen Fantasy, Zauber und dergleichen.
Da möchte ich gerne widersprechen: Ich finde, Der Schwarm von Frank Schätzing wird für meinen Geschmack überschätzt. Es ist wirklich ein gutes Buch, auch wenn es seine Längen hat. Aber ich würde es nicht als hrausragenden Bestseller bezeichnen. Teilweise gibt es auch ziemliche Klischee-artige Passagen, die mir ebenfalls nicht gefallen haben.
Seine Bücher wären besser, wenn die Hälfte der Charaktere nicht immer über die Klinge springen müsste. (Meine Meinung)
Harry Potter ist großartig. Ich kann immer wieder in diese Welt eintauchen und mich darin verlieren. Mit Herr der Ringe kann ich nichts anfangen, je fortgeschrittener die Geschichte, desto gelangweilter bin ich.
ich bin ja ein Fan von Klaus-Peter Wolf. Er schreibt gut und auch mit echten Figuren. Aber einige seiner Leser und auch andere finden, das er in seinen Büchern zu viel Werbung für sein Lieblingscafé macht und auch für andere Dinge. Ich finde das gut, denn so kann Ostfriesland ja auch von Touristen leben.
Also, ich hab kein einziges Buch der Harry-Potter-Reihe gelesen, daher kritisiere ich das auch nicht. Aber was man dem ganzen Hype um die Reihe zugute halten muss, ist, dass dadurch wirklich viele Kids und auch Erwachsene das Medium Buch (wieder) entdeckten. Zumindest bis zur Filmserie, die dann mehr die Schauspieler(in) ins Zentrum der Begierden stellte, als die Geschichte selbst. Das scheint mir bei einigen Literaturverfilmungen so zu sein, auch bei Herr der Ringe (die ihre Oskars dennoch redlich verdient hat), sowie bei den mitunter recht peinlichen Commissario-Brunetti-Verfilmungen. Aber eben auch bei Bücherserien. Wenn der Rubel mal rollt, dann walzt er alles nieder. Die Profitgier der Verlage und der Erfolgsdruck, den die dann an die Autoren weitergeben, ist enorm und killt jede Kreativität. But thats capitalism, baby!
Die Liste ist ja schon ganz schön lang geworden. Tod und Teufel von Schätzing mochte ich sehr, der Schwarm hat mich fertig gemacht. Sehr viel Infodump und ich habe mich schnell gelangweilt. Interessanterweise kenne ich einige, die dieses Buch besitzen, aber nie beendet haben.Hab ich auch nie zu Ende gelesen. Von Mankell mochte ich Chronist der Winde sehr, mit den Wallander Krimis konnte ich nichts anfangen. Was aber daran liegt, dass mir skandinavische Krimis generell nicht gefallen. Harry Potter liebe ich. Nur die ersten 40 Seiten des ersten Bandes haben mir nie gefallen, brauchte zwei Anläufe. Wir haben jedes Jahr bei uns in der Buchhandlung zum jeweiligem Erscheinungstag eine Harry Potter Party veranstaltet. Viel Arbeit, viel Basteln,viel Spaß. Es war erstaunlich, wie viele junge Kunden wir plötzlich hatten, die dadurch Leser wurden. Und wie viele Familien es gemeinsam gelesen haben. Mein Mann hört immer noch abends die Hörbücher ( wenn er nicht gerade die Zwerge hört).Was ich nie verstehen konnte, war das Interesse an Autoren wie Charlotte Roche und Kim de l’horizon oder Juli Zeh. Habe jeweils nur quergelesen, um informiert zu sein. Fand es aber weder inhaltlich, noch sprachlich (für mich) lesenswert.
Mankell - noch ein Autor, den ich auf meiner Liste leider vergessen habe. Ich mache mich gerade daran, ihn zum zweiten Mal zu lesen. Entdeckt habe ich Mankell tatsächlich in Stockholm, als ich mangels mitgenommenem Lesestoff in einen Buchladen ging und deutsche Titel suchte. „Die Hunde von Riga“ war der Einstieg - und zunächst war ich gar nicht so angetan von diesem leicht holpernden Stil, dem phlegmatischen Kommissar - doch dann entfaltete sich plötzlich ein Sog. Ich habe von Mankell sämtliche Bücher verschlungen, auch die Jugendbücher, die mich tatsächlich zu Tränen gerührt haben.
Vor vielen Jahren, 20 bestimmt, war ich in Ystadt, habe im Hotel Continental gewohnt, die Mariagatan besucht, mir auch das Polizeirevier angeschaut. Bei meinem zweiten Besuch in Ystadt, diesmal nur ein Kurztrip von Dänemark aus, konnte ich bei Dreharbeiten für eine der Wallander-Serien zuschauen (die Bücher wurden ja z.T. dreimal verfilmt, zuerst mit Rolf Lassgard, dann mit Kristen Henrikkson, zuletzt hat Kenneth Branagh dann als selbst großer Mankell-Fan auch noch einmal die Wallander-Bücher verfilmt.)
Toll! So etwas würde ich mir auch mal gern ansehen.
Den finde ich auch gut. Mein Vater hat mir mal ein paar Wallander mit ihm aufgenommen. Die fand ich allerdings alle langweilig. Vielleicht habe ich mich deshalb nicht an die Bücher rangetraut.
Harry Potter? Was soll ich sagen. Ich habe alle Bücher dreimal gelesen. Werde es auch noch ein viertes Mal tun. Zauber pur. Wunderbar erzählt, mit viel Humor, und v.a. auch mit - in den späteren Bänden - großem Tiefgang. Ich bedauere sehr, dass die Autorin sich inzwischen auf Kriminalromane verlegt hat, mit denen ich nur schwer warm werden - und hoffe, dass sie eines Tages einen neuen HP aus dem Hut zaubert. Vielleicht dann, wenn kein Mensch mehr damit gerechnet hat und der Druck, unter dem sie ja beim Schreiben zunehmend gestanden hat, von ihr abgefallen ist.
@donald313
Rolf Lassgard hatten wir mal zu einer Autogrammstunde anlässlich eines Kinofestes da. Ein riesiger Mann. Aber unglaublich freundlich und zurückhaltend. Fast scheu. Mit einer sehr starken Ausstrahlung. Hatte ich fast vergessen, so lange ist das her. War eine schöne Erfahrung.
Stuckrad-Barre fällt mir dazu noch ein. Wie nennt man das noch mal? Popkultur-Autoren? Er saß ja in jeder Talk Show nach seinem Erstling. Ein riesiger Hype , aber mit seinem Sprachstil komme ich nicht zurecht. Ich habe es damals versucht, ich habe es mit dem letzten Buch versucht.
ein unglaublicher Schauspieler jedenfalls; in Schweden ein großer Star.
Mit Stuckrad-Barre geht es mir ähnlich. Ich erinnere mich dass mir sein erstes Buch, lange her, großen Eindruck gemacht hat. Danach war es irgendwie vorbei; ich habe sein neues Buch auf meinem Kindle, aber mehr als kurz Reinlesen habe ich noch nicht geschafft. Eine Chance geben wollte ich ihm schon mal wieder.
Die Ostfriesen-Krimis kenne ich leider nur aus dem TV, mit regelmäßig wechselnder Hauptdarstellerin. Gefallen mir und ich habe mir auch schon ein Buch (wusste erst gar nicht, dass da eine Krimireihe dahintersteckt) aufs Kindle geholt. Bin gespannt.
Für mich war Rolf Lassgard immer DER Wallander! Er kam der Vorstellung, die ich mir beim Lesen der Bücher gemacht hatte am nächsten. Die Verfilmungen auch am dichtesten an den Romanen. Kenneth Branagh (toller Schauspieler) war mir in der Rolle zu „weinerlich“ im negativen Sinne. Aber: Chacun à son goût!