Überschätzte Autoren - !Meinung!

Diese Frage wurde hier nun schon recht häufig aufgeworfen. Der Punkt ist: In der Beschreibung des Themas stand „Hier geht es nicht um Fakten, sondern um individuelle Geschmäcker“. Es war also nie die Frage, ob ein Autor objektiv und endgültig als überschätzt bezeichnet werden kann. Wenn wir versuchen herauszustellen, ob man die Güte eines Autors überhaupt feststellen kann, so werden wir schnell zur Frage der objektiven Wahrnehmung kommen, und der Frage, wie man denn überhaupt richtig und falsch festlegt etc. Diese existenziellen Fragen, sind aber gar nicht das Thema unserer beschaulichen Gesprächsrunde. Vielmehr geht es wie anfangs erwähnt, um eine ganz einfache Geschmacksfrage. In unserem Fall lässt sich die Frage, wer einen überschätzten Autor definiert, ganz leicht beantworten: Du selbst! Anders gesagt, könnte das Thema auch heißen: „Berühmte Autoren, die du nicht magst“.

Was die Bewertung nach ideologischen Kriterien anbelangt, so ist es bei den allermeisten Werken, die zur hohen Literatur gezählt werden, der Fall, das der Autor eine Botschaft darin vermitteln möchte, die selbstverständlich aus seiner Ideologie erwächst. Da diese „Botschaft“ meist das Herz solcher Werke darstellt, halte ich es für eine Selbstverständlichkeit, das bei der Bewertung besagter Bücher neben dem literarischen Stil, eben auch jene Ideologie miteinfließt. Wer beispielsweise ein Vertreter der freien Marktwirtschaft ist (ich gebe ein rein hypothetisches Beispiel und spreche ganz bestimmt nicht von mir), der wird einem Werk, in welchem Jelinek ihrer kommunistischen Gesinnung Ausdruck verleiht, kritisch gegenüber stehen, selbst wenn er den literarischen Stil für gut befinden sollte.

Die Frage nach den unterschätzten Autoren, finde ich auch sehr schön und hatte überlegt, ein neues Thema dazu zu eröffnen. Ich ging jedoch davon aus, dass es etwas ähnliches schonmal gegeben hat und wollte das vorher noch einmal überprüfen.

1 „Gefällt mir“

Genau deshalb steht da !Meinung! extra mit 2 Ausrufezeichen, um es zu verdeutlichen, dass ich keine sachlichen Fakten abrufen wollte sondern an individuellen Meinungen interessiert war.
Danke @H.al-Rawi , dass du das noch mal aufgegriffen hast.

4 „Gefällt mir“

:exclamation::grey_exclamation::bangbang:!
Nur, um es zu verdeutlichen.
Ich hab gerade mal noch eines aus Zahnpasta im Bad auf der Zahnbürste gemacht. Zur Sicherheit.

2 „Gefällt mir“

Ich hoffe, mit Minzgeschmack.

2 „Gefällt mir“

Irgendwie schmeckt der Glühwein durch… :wine_glass: Oje, ich höre jetzt mal wieder auf nur albern zu sein…

2 „Gefällt mir“

Wie hast du das denn angestellt? … Ist dein Zahnbürstenkopf denn so lang?

1 „Gefällt mir“

Er hat offenbar nicht so’n modernes, elektrisches Rundkopfbürstending.

Ach ja, noch eine Frage (nur aus Interesse): Bezieht sich das nur auf das moderne Fantasy-Genre, oder umfasst das auch die ganze Palette, wie Faust, Macbeth, Dantes Komödie, Parzival usw.?

1 „Gefällt mir“

Das möchte ich ein bisschen relativieren. Um ein Buch zu kaufen, muss mich der gesame Klappentext ansprechen/begeistern. Irgendein Wesen, ein Ding oder was auch immer darin zu entdecken, das mir nicht „schmeckt“, reicht nicht aus, um es (das Buch) sofort wieder wegzulegen.

1 „Gefällt mir“

Faust musste ich in drr Schule lesen und fand ihn gsnz furchtbar. Die anderen habe ich nicht gelesen.

Mir schon. Warum sollte ich mich unter Millionen von Büchern gerade für so eins entscheiden, obwohl ich lieber Thriller lese? Lesen ist schließlich eine Freizeitbeschäftigung. Ich höre mir ja auch keinen Kirchenchor an, wenn ich auf Heavy Metall stehe. Da kann mir ein Kirchenchorliebhaber noch so wärmstens den Chor XY empfehlen. Den höre ich mir dann trotzdem nicht an.

Von mir aus. Machts nicht besser oder schlechter.

Und wie ist die Meinung dazu? :wink:

Habe ich oben ausgeführt :slight_smile:

„Literaturkritik ist nicht beliebig. Da bin ich voll bei @anon7996651 . Das heißt dennoch nicht, dass ich das entsprechende Werk gut finden muss - daher überhaupt diese gesamte Rubrik, übrigens.“

1 „Gefällt mir“

Ich meinte die Meinung zum Ausrufezeichen auf der Zahnbürste. War nicht eindeutig, zugegeben.

BTW: Meine Meinung zu Zahnbürsten ist, dass die besser putzen als die ganzen Elektrodinger zusammen. Wobei, das ist keine Meinung, das ist Erfahrung, Beobachtung. Ist also Evidenzbasiert und gehört damit nicht hier rein.

Es war November 2001 und das gleiche auch bei mir! Ich gehe eigentlich ungern Hypes nach. Band 1 ausgeliehen bekommen, vorsichtshalber wurden mir Band 2-4 auch schon in die Hand gedrückt. 4 Tage später habe ich sie durchgelesen gehabt und hatte mich geärgert noch zwei Jahre auf den 5. warten zu müssen.

Wir müssten jetzt wieder definieren… Was ist Musiktheorie?
Davon ausgehend, dass auch bei der Musiktheorie alles mit dem Notensystem beginnt: Stevie Wonder, Eric Clapton, Paul McCartney, Elvis Presley, Alisha Keys und Hans Zimmer können keine Noten lesen. (6 bisher nicht genannte, damit wären wir jetzt bei über 10?)
Es gehört halt immer etwas mehr dazu.
Ein Schriftsteller muss ja auch die Grammatik nicht beherrschen, das übernehmen Werkzeuge für ihn, trotzdem kann er intuitiv ein gutes Gespür für Satzbau und gute Geschichten haben.

Wenn wir schon bei guter Fantasy sind: zwei meiner absoluten Lieblingsbücher: Die unendliche Geschichte und Momo. Wird irgendwie in dem Bereich sehr oft nicht erwähnt. Geht aber auch wieder am Thema vorbei, hier geht’s ja um überschätzte Autoren.

Das heißt nicht, dass du es dir selbst beigebracht hast.

Ich gehöre auch zu denjenigen, die lesen, schreiben und die Grundrechenarten schon vor der Schule kannten/konnten, aber mir wurde als Kind auch viel vorgelesen, sodass ich eine gute Grundlage für das Autodidaktische hatte. Zuerst hat mir jemand beigebracht, wie Worte klingen, wie das Alphabet aussieht und dann konnte ich beim Vorlesen das eine mit dem anderen verknüpfen. Der Rest war Übung.

Da stimme ich dir voll zu. Zumindest bei der ersten Hälfte.
Aber ich bin auch der Meinung, dass jedwedes Talent und Gefühl nichts ist, wenn man die Theorie und die Übungen vernachlässigt.
Mir fällt kein Schriftsteller ein, der ohne Schreibübungen aus dem Nichts ein Meisterwerk erschaffen hat und gerade die Kreativen, insbesondere Musiker, ohne Theorie haben sich durch Übungen an die Spitze gespielt. Zu sagen, es würde also nicht immer nützen, klingt für mich falsch. Ich bin der Meinung Übung ist immer gut und man kann immer etwas verbessern. Perfekt existiert nicht.

2 „Gefällt mir“

Notenlesen != Musiktheorie.

Grundsätzlich stimme ich hier mit dir überein.

Bei der Unendlichen Geschichte war ich damals fast enttäuscht, dass nicht mein Name im Buch stand :wink:

Aber Noten gehören zur Theorie. Die Theorie besteht nicht ausschließlich daraus, ist aber ein Teil davon.
Deshalb erwähnte ich ja die Definition. Die Frage ist nämlich: wo fängt es an und wo hört es auf?

Sicherlich macht man intuitiv manchmal etwas richtig. Aber Intuition ist eben nicht wissen. Besser wird es, wenn man weiß, warum die Intuition an dieser Stelle richtig und gut war. Da helfen Ratgeber/Schreibkurse etc. halt eventuell.

3 „Gefällt mir“

DAS ist GENAU mein Thema. :slight_smile: Ich gehe völlig damit konform. Und ich bin eben der Meinung, dass das auch für Autoren gilt, nicht nur für alle anderen kreativ tätigen Menschen.
Das schliesst die Möglichkeit, dass es Ausnahmetalente gibt, die sich kreative, künstlerische Tätigkeiten durch Versuch und Irrtum selber beibringen, nicht aus. Ja, irgendwann findet jeder raus, auf welche Weise ich einen Hammer oder einen Pinsel halten muss. Und dass die Gitarre besser klingt, wenn ich die Saiten sanft berühre anstatt sie über den Tisch zu hauen wird auch jedem irgendwann klar. Aber solche „Startschwierigkeiten“ würden sich mit Anleitung deutlich vermindern. Und für alle „Normalos“ ist es definitiv hilfreich bis nötig, angeleitet zu werden. Wie das passiert ist nochmal eine andere Geschichte.

3 „Gefällt mir“

Themen können sich im Verlauf eines Gesprächs, auch eines beschaulichen, dynamisch entwickeln - und ich denke, man kann durchaus reflektieren, wie man zu einer subjektiven Einschätzung kommt - und wann und ob objektive Kriterien dabei Einfluss nehmen.
Was mir nicht ganz klar ist: wieso erwachsene Botschaften bei Werken der „hohen“ Literatur „selbstverständlich“ aus der Ideologie (was genau ist damit gemeint?) des Autors (abgesehen davon, dass das ebenfalls nicht zur Fragestellung dieses Stranges gehört, würde mich das interessieren)