Puh, das hört sich schon abschreckend an.
Stimmt, AE ware der prominenteste. Ich habe PR bis zum Band 1700 gelesen, danach bin ich ausgestiegen, weil es mir zu sehr in Richtung Fantasy ging, das war keine SF mehr
Grass, Hemingway und Kästner sind bei mir noch nicht als alt einzuordnen.
Grass würde ich definitiv zu den überschätzten Autoren zählen. Von Hemingway habe ich (Asche auf mein Haupt) nichts gelesen.
Ich wiederum habe von Grass nichts gelesen (Weiß nur, das Ranicki ein späteres Werk von ihm verrissen hat. Der Clip war wirklich sehenswert). Von Hemingway las (bzw. hörte) ich „Der alte Mann und das Meer“. Dazu muss ich sagen, die Geschichte war nicht sonderlich interessant, aber man hätte sie kaum besser erzählen können, als Hemingway es getan hat. Deshalb war das Buch schon lesenswert, würde ich sagen.
Kenne ich nur als Film. Ich habe ihn als Kind gesehen und fand ihn gut. Die Grass’sche Blechtrommel mussten wir in der Schule lesen. Wenn ich mich richtig erinnere, fand ich sie gut. Die anderen Teile der Danziger Trilogie habe ich nie angefangen.
Achso, die Blechtrommel ist von Grass! Das hatte ich jetzt nicht auf dem Schirm. Gelesen habe ich die aber auch nicht.
Okay, Leute. Jetzt bin ich raus .
Wieso denn das, @Gschichtldrucker? Falls du meintest, dass du Hemingway gern magst: Ich wollte damit sagen, dass er ein sehr gewöhnliches Ereigniss aufgegriffen, aber sehr gut verarbeitet hat. Zu den überschätzten Autoren würde ich ihn, zumindest anhand des einen Buches, nicht zählen.
Da möchte ich tunlichst einen Unterschied machen: Zauberlehrlinge und Elfen haben mit Engeln nichts am Hut. Dass eine sind Märchengestalten, dass andere ein Glaubensinhalt etlicher Religionen.
Das stimmt. Und alle drei mag ich nicht, ganz gleich, welcher Herkunft sie sind. Ich beziehe mich damit auf Romane, nicht auf meine oder andererleuts Glaubensrichtung.
Als Gestalten in Fantasy-Romanen haben Engel für mich auch nichts zu suchen. Was ich aber sagen wollte, ist, dass sie auch nicht in diese Kategorie einzuordnen sind.
Ich wollte einfach nur sagen, dass ich solche Geschichten in der Regel nicht mag. Ausnahmen kann es immer geben.
Wenn ich allerdings schon auf dem Klappentext irgendwelche Wesen entdecke, die nicht menschlich sind oder unmenschliche Fähigkeiten haben, dann lege ich das Buch direkt weg. Was ich hingegen sehr mag, sind zum Beispiel Zukunftsvisionen mit menschenähnlichen Robotern und dergleichen. Die Grenzen, zu dem, was mir generell eher gefällt oder aber auch gar nicht, sind - wie so oft - fließend.
Das ist jetzt allerdings wiederum etwas Off topic.
Ah, also Science-Fiction geht schon? Das hatte ich eh fragen wollen. Hast du einmal Isaac Assimov gelesen?Ich nicht, aber wollte ihn mir mal ansehen.
Ja! Toll!
Welches könntest du da beispielsweise empfehlen?
Das Ende der Ewigkeit.
„Überschätzte Autoren“: kann es sowas überhaupt geben? Wer definiert eigentlich die Messlatte, die zwischen über- und unterschätzt trennt? Ich glaube, nicht einmal die Verkaufszahlen oder die oben erwähnten „Likes“ auf irgendwelchen Plattformen können dabei helfen.
Hier fallen auch Namen wie Grass, Handke, Jelinek (bei der sogar ideologische Kriterien eingebracht werden). Meiner Wahrnehmung nach sind das vor allem polarisierende Autoren, von den einen verehrt, von den anderen gehasst, und sogar manche, die nie etwas von ihnen gelesen haben, haben zumindest eine Meinung.
Und gab es nicht in jeder Epoche Autoren, aber auch Maler, Komponisten, die es bei den Zeitgenossen sehr schwer hatten - und erst nach ihrer künstlerischen Wiedergeburt, oft postmortal …, plötzlich große Erfolge feierten?
Interessant wäre doch auch: wer sie die am meisten „unterschätzten“ Autoren? Autoren, denen man viel mehr Wahrnehmung wünschen würde, bei denen man sich wundert, warum der große öffentliche Erfolg ausbleibt?
Für mich z.B. ein Brite, Ben Elton. Seine Bücher („Popcorn“ war einer der wenigen Erfolge auf dem deutschen Buchmarkt) werden kaum je noch ins Deutsche übersetzt. Ich verstehe nicht, weshalb.
Ich möchte niemanden vergraulen, daher eine kurze Erklärung.
Ich hatte die „Blechtrommel“ angelesen. Weit bin ich nicht gekommen. Und das Zweite, warum ich ihn für überschätzt halte, war ein Kurs in Journalistischem Schreiben. Da hatten wir die Aufgabe, unseren liebsten 1. Satz zu präsentieren, also mit Erklärung, warum wir den so toll finden. Ich entschied mich für „Es war ein strahlend-kalter Apriltag, und die Uhren schlugen dreizehn.“
Ein anderer Teilnehmer, ein Deutschlehrer, entschied sich für „Und Ilse salzte nach.“ Sein Gebahren über diesen Satz „Begeisterung“ zu nennen würde seiner Gestik, Mimik und Wort- und Lautwahl nicht gerecht. Um es adäquat zu beschreiben müsste ich einen roten Vorhang zuziehen über dem „Erst ab 18 Jahre“ steht.
Versteht mich richtig, Begeistert zu sein ist nicht das Problem, aber wegen dieser paar Worte so abzugehen erscheint mir auch heute noch völlig übertrieben. Wohingegen Orwells Satz bereits das Thema des Buches andeutet. Sollte das auch auf Grass’ Satz zutreffen, dann wäre das Buch bestenfalls banal. Darum halte ich ihn für überschätzt.
Ich will ja nicht klugscheißerisch erscheinen, aber der Satz mit Ilse geht so:
- Ilsebill salzte nach.
Aus Günter Grass´ Werk „Der Butt“