Nee, ist ja überall Nordsee drumherum. Kleiner Tip: Insel! Allerdings fällt der Hafen in List nicht trocken.
Sylt kann sich rühmen, die größte Porsche Cayenne-Dichte in Germany zu haben. Fährt mittlerweile hier jeder Maurer. Nein, ich mag Maurer.
Ich habe noch ein Problem mit dem Anker in der Brust des Helden. Ich weiß, ich hänge hinterher, aber ihr seid sooo schnell! Eine Leiche treibt mit Anker kaum durch die Nordsee. Versenkte Leichen sinken ersteinmal - gerade unter Zuhilfenahme eines Ankers, aber auch ohne - nach unten auf den Meeresgrund. Erst die Gase, die in einem verwesenden Körper mit der Zeit entstehen, lassen den toten Körper wieder nach oben steigen. Ich kann jedoch nicht sagen, D. h. daß das Opfer
a.) erstmal ein paar Tage auf Grund liegen müßte,
und b.) mit nem Anker in der Brust steigt es sich nicht nach oben.
Und ich muß noch einen Irrtum meinerseits einräumen: Vom Roten Kliff zum Hauptstrand getrieben zu werden, ist ein Problem. Der Hauptstrand ist ja auf der anderen Seite der Insel. So sorry, mein Fehler! Da müßte dann nochmal Feinschliff rein. Zumal die Leser von Sylt-Krimis meist die Insel auch kennen. Wir sehen ab und an “Nord-Nord-Mord”, und die geographischen gegebenheiten, die da vorgespielt werden, sind alle ziemlicher Quatsch. Man fährt nicht von List nach Hörnum fünf Minuten, etc… Aber ich denke, das kommt zum Schluß, oder?
Eine Leiche braucht mindestens eine Woche, bis sich diese Gase entwickeln. Bei niedrigen Temperaturen dauert das sogar Monate und manchmal taucht die Leiche gar nicht mehr auf, wegen Tierfraß und Strömung. Aber jetzt.
Fiete drehte sich noch einmal um, bevor er hinter Selina den Besprechungsraum betrat.
“Das Opfer heißt ja auch Hansen. Kanntest du ihn, Birthe?” Sie schüttelte nur den Kopf. Es gab mindestens fünfzig Hansens auf der Insel, von denen sie vielleicht zehn kannte, ihre eigene Verwandtschaft, halt. Sie wandte sich wieder ihrem Bildschirm zu.
Fiete setzte sein professionelles Gesicht auf und setzte sich neben Selina. Erich Wernecke saß zwar wie eine Statue auf seinem Stuhl, aber sein unruhig umherirrender Blick, die ineinander verkrampften Hände und die rote Gesichtsfarbe verrieten, wie nervös er war. Selina beugte sich vor und stützte ihre Ellenbogen auf den Tisch.
“Also, Herr Wernecke, erzählen Sie doch noch einmal. Sie haben gestern Ihr Geschäft nicht abgeschlossen, sagen Sie. Ein Juweliergeschäft. Warum?”
“Äh, ja, also, ich war wohl abgelenkt. Mein Telefon hatte gerade geklingelt.” Wernecke sah sie nicht an, starrte auf den Tisch vor sich.
“Und die Alarmanlage haben Sie gleich mitvergessen.” Selinas linke Augenbraue verschwand unter ihrem Pony.
“Muss ich wohl. Ich kann mich nicht erinnern.” Jetzt wanderte auch ihre rechte Braue nach oben. Sie lehnte sich zurück und wollte gerade die nächste Frage stellen, da ging Fiete dazwischen.
“Sie sind Stammgast im Klub von Vitali Grushenko. Wie gut kennen Sie ihn also?” Bei der Nennung des Namens zuckte Wernecke zusammen.
Er muss ja nicht angespült werden. Lassen wir ihn das Kliff hinunterfallen und auf einem fast im Sand vergrabenem Anker landen.
Würde dann jemand wie Grushenko auch einen solchen fahren wollen, oder erst recht ein noch größeres Dickschiff? Es gibt ja auch von Rolls Royce, Lamborghini, Maserati, Jaguar, Mercedes etc. entsprechende Kutschen.
Hier ein Vorschlag zu Leichenfund und Anker. Das würde an die Passage in der Forensik anschließen.
Mein Körper wurde auf den Bauch gedreht und ich sah, wie eine Stelle intensiver begutachtet wurde. Ich ging hin und beugte mich über mich. Da war ein kleines Loch im Rücken. Sah unspektakulär aus. Ich tippte auf ein Einschussloch. Vielleicht hatte man mir den Anker erst später in den Körper gerammt. Nachdem ich schon tot war. Vielleicht sollte es was symbolisches sein. Allerdings ist es blöd, wenn sich einem die Symbolik eines Danforthankers nicht erschließt. Oder es war schlicht praktisch gewesen, um meinen Körper durch den Sand zu schleifen.
Nur ein wenig abändern … sie kennt den Raum, weil dort irgendetwas gelagert wird, was häufiger gebraucht wird im Club, die Tür ist nicht allzu stabil und gibt nach, als sie sich dagegenwirft … mehrfach, natürlich. Oder so ähnlich, vielleicht?
Hier eine neue Version von “Veronika hilft sich selbst”.
Veronika stolperte in den dunklen Raum. Hinter ihr drehte sich der Schlüssel im Schloss. Sie war panisch und erleichtert zugleich. Irgendwie hätte sie Vitali alles zugetraut.
“Ruhig bleiben. Ruhig bleiben!”, flüsterte sie sich zu.
Mit der Hand tastete sie nach dem Lichtschalter. So ein antikes Ding, das man drehen musste. Die Lampe ging an und beleuchtete schwach staubiges Gerümpel. Irgendwo war sicher etwas brauchbares dabei. Leise durchsuchte sie aufeinander gestapelte Bananenkartons mit Dekoartikeln, ausgemustertem Geschirr und Besteck. Veronika wog die stumpfen Messer in der Hand. Die würden gerade mal taugen, um Butter zu schneiden. Vorsichtig arbeitete sich sich weiter vor, stapelte die Kartons um, damit sie an die zugestellten Regale kam. Nur alte Ordner mit Unterlagen. In der Ecke angerostete Gartenstühle und ein Sonnenschirm. Sie überlegte, ob der Ständer des Schirms als Brecheisen taugte, verwarf den Gedanken aber wieder als sie feststellte, dass es sich nur um ein dünnes Rohr handelte, das selbst schon abgeknickt war. Irgendwo hier musste es doch altes Werkzeug geben. Es gab immer eine alte Werkzeugkiste mit Hammer und Brecheisen. Veronika war zum Heulen zumute. Eine Welle der Panik überflutete sie. Wenn Vitali wieder käme? Wenn er diesmal klar Schiff machen würde? Sie musste hier raus. Sie konnte nicht abwarten. Hier musste sich doch irgendwas finden lassen. Im Halbdunkel ertastete sie ein daumendickes Eisenstück. Ihr Herz raste. Sie zerrte das Eisenteil hervor und hielt es in Licht. Eine Kurbel für einen Wagenheber!
Sie trat an die Tür und hielt die Luft an, damit ihr kein Laut von draußen entging. Vorsichtig setzte sie die Kurbel an und drückte dagegen. Das reichte nicht aus, sie würde sich mit dem ganzen Körper dagegen werfen müssen, um das Türschloss aufzubrechen. Und das war laut. Sie musste das Risiko eingehen. Ein letzes Mal lauschte sie auf Stimmen. Dann warf sie sich mit aller Kraft gegen das Metall. Es knirschte und die Tür gab etwas nach.
“Komm schon, komm schon!”
Sie setzte die Kurbel aufs neue an, veränderte den Winkel und drückte dagegen, nochmal und nochmal. Jedesmal ging die Tür ein Stück weiter auf, bis sie schließlich ganz aufsprang.
Da war niemand. Ihr Herz raste wieder. Sie hatte sich überhaupt keine Gedanken gemacht, was sie tun sollte. Nur weg. Wo war wohl Philipp? Sie brauchte ihn mehr als je zuvor. Sie musste zu ihm.
Wegen der Rechtsmedizin, das müsste in Kiel stattfinden. Da muss ich mir noch einfallen lassen, wie der Geist hin und zurück kommt oder ob es eine Eigenschaft von Geistern ist auch mal beliebig irgendwo zu erscheinen.
Bisher haben wir ihn ja nicht so “allmächtig” ausgestattet, er kann ja nicht mal durch Türen (geschlossene) gehen.
Aber vielleicht wird er mit seinem Körper “mitgezogen”, als der nach wenigen Tagen nach Kiel verfrachtet wird und nach der Obduktion, die auch den Anker entfernt, ist er frei zu erscheinen/sein, wo er will?
Bei den Namen bin ich raus. Ich dachte, wir hätten nun versehentlich zwei Vornamen für dieselbe Person gehabt.
Das mit dem Anker in der Brust fand ich ein schönes Bild. Stimmt aber, dann kann er nicht von der Klippe gestoßen worden sein oder er müsste schon seeehr unglücklich fallen und keinesfalls landet er dann ohne weiteres Zutun auf der anderen Seite der Insel am Strand.
Rätsel über Rätsel …
Nur, kann man diese Ungereimtheiten nicht im Verlaufe der Geschichte auflösen, anstatt einmal getroffene Entscheidungen wieder umzuwerfen?
Das bringt mich nun völlig durcheinander.
“Nun … ich …” Wernecke brach ab und starrte weiterhin auf den Tisch.
So kommen wir nicht weiter, dachte Selina. “Fiete, kommst du mal kurz?” Sie stand auf und ging in eine Ecke des Raumes. Fiete folgte ihr.
“Was ist?”, fragte er leise. Sie sagte ihm, was sie vorhatte. Fiete nickte. Je schneller sie mit dem Juwelier fertig waren, desto besser. Er sehnte den Feierabend herbei und freute sich auf das Essen mit Helga.
“Herr Wernecke”, begann Selina, “was hat Grushenko ihnen versprochen, wenn sie den Laden auflassen?”
Erich Wernecke sah erschrocken auf und starrte Selina mit offenem Mund an. Sie hatte ins Schwarze getroffen. Einige Minuten später nickte er resigniert. “Sie haben mich erpresst. Er und dieser Korodyn. Da … da war diese Frau. Sie setzte sich eines Abends zu mir. Wir haben getrunken und weiter weiß ich nicht mehr. Dann bin ich aufgewacht. Nackt, neben ihr im Bett. Sie haben gesagt, sie haben Fotos und gedroht, diese auf Facebook hochzuladen, wenn ich nicht tue, was sie verlangen.” Wernecke schlug die Hände vors Gesicht und fing an zu weinen.
In dem Moment klopfte es. Fiete sprang auf und öffnete die Tür. “Wir sind mitten im einem Verhör, verdammt.” Der Polizist sah schuldbewusst drein.
“Tut mir Leid, aber Kurt Pfeiffer möchte sie sprechen. Es sei äußerst dringend.”
Ganz kurz: Wenn der letzte Beitrag nicht passt, oder jemand eine bessere Idee hat, nehm ich ihn wieder raus. Die nächsten Tage habe ich keine Zeit zum Schreiben.
Liebe Grüße
“Also gut, Pfeiffer. Machen Sies kurz.”
“Danke, Herr Petersen.” Der komische Kauz sah zur Seite, bevor er weitersprach. “Phillipp Hansen ist … war ein Bekannter von mir.”
“Und?”
“Er lässt ausrichten …” Pfeiffer sah wieder zur Seite. Was gab es denn da zu sehen? “Nein, ich habe festgestellt, dass es Hinweise darauf gibt, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist.”
“Ach, tatsächlich? Ein Anker in der Brust ist kein natürlicher Tod? Und dafür unterbrechen Sie mein Verhör?”, bellte Petersen.
Pfeiffer sank in sich zusammen, richtete sich nach einem kurzen Blick zur Seite wieder auf und sagte dann mit fester Stimme: “Da war ein Medaillon.”
“Was für ein Medaillon?”
“Das ist es ja. Es ist verschwunden. Aber es hätte bei ihm gefunden werden müssen.”
“Woher wollen Sie das wissen?”
Dachte ich mir schon. Der Polizeicontainer ist recht eng. Aber vielleicht haben sie eine Kühlkammer als Zwischenlager. Oder sie nutzen den Kühlraum beim Bestatter oder im Spital.