Die Skizze vom Schluss der Geschichte hat sich als großer Brocken entpuppt. Da eine Beschreibung, wie die Autos fahren, langweilig wird, versuche ich es mit Dialog und Handlung. Deshalb geht es nur langsam vorwärts. Hier mal der Anfang.
Glanz trat aus dem Container hinaus. Er schob Veronika , die die Tasche mit dem Schmuck in den Armen hielt, vor sich her. Mit der rechten Hand hielt er die Pistole in Richtung ihres Kopfes. Er schaute sich um. Die Polizisten richteten ihre Waffen auf ihn. Glanz wusste, dass sie nicht schießen würden, solange er eine Geisel hatte. Er ging weiter, die Polizisten auf seinem Weg wichen zurück. Das Gebiet um das Polizeigebäude war abgesperrt. An der Grenze drängten sich die Schaulustigen und die Medienleute. Mit dem Autoschlüssel suchte er Sommers Fahrzeug. Nach mehrmaligem Drücken entdeckte er es. Langsam ging er mit Veronika darauf zu. Angespannt schaute er um sich, seine Hände schwitzten. Veronika drehte sich um.
»Könnten sie mich jetzt nicht freilassen. Sie haben ja den Schmuck und ein Auto. Bitte, bitte, ich habe Angst.«
»Halt deine Schnauze und geh weiter«, sagte Glanz und stieß sie in Richtung des Wagens.
»Leg die Tasche beim Hintersitz auf den Boden«, kommandierte er weiter. Glanz hielt ihr der weilen die Pistole an den Hinterkopf und warf immer wieder einen Blick auf die Polizisten. Als sie fertig war, öffnete er die Fahrertür.
»Und jetzt klettere rüber auf den Beifahrersitz.« Glanz hielt die Pistole immer auf sie gerichtet. Als sie auf dem Beifahrersitz war, stieg er selber ein. Er beugte sich zu Veronika hinüber und zog den Sicherheitsgurt so über ihren Körper und die Arme, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte.
»So, jetzt machst du keine Dummheiten.«
Glanz startete den Motor und fuhr los. Ein Polizeiauto versperrte ihm den Weg. Demonstrativ setzte er die Pistole an die Schläfe von Veronika. Die Polizisten zögerten und warteten auf Anweisungen. Dann machte das Polizeifahrzeug den Weg frei. Weitere Polizisten öffneten die Absperrung. Glanz bog in die Stephanstraße ein. Die Medienleute umlagerten das Fahrzeug, filmten und machten Fotos.
Kurt und Philipp hatten das Ganze beobachtet.
»Komm, Philipp, wir gehen zum Wagen und verfolgen Glanz.«
Sie drängten sich durch die Menge zu ihrem Wagen, den sie außerhalb der Absperrung abgestellt hatten. Kurt stieg hastig auf der Fahrerseite ein, Philipp ging auf die Beifahrerseite und öffnete die Tür. Verblüfft stieg er ein.
»Hast du das gesehen. Ich kann die Tür öffnen. Ich habe jetzt auch die Fähigkeit, Dinge zu bewegen.«
»Toll. Dann kannst du sie sicher auch schließen, damit wir losfahren können.«
Kurt versuchte, vom Parkplatz wegzukommen. Er hupte ein paar Mal und zeigte seinen Polizeiausweis. Die Menge machte Platz und Kurt konnte sich an Glanz anhängen.
Selina und Fiete stürmten aus dem Container und zum Gruppenführer Gerold Stark.
»Wie sieht die Lage aus?«, fragte Selina.
»Glanz ist mit Frau Grushenkova in in deinen Wagen gestiegen und losgefahren. Da er sie ständig mit der Waffe bedroht hatte, konnten wir nichts tun. ‒ Hier hast du deine Waffe wieder zurück. Wie willst du jetzt vorgehen? «
Selina steckte die Waffe in das Holster.
»Ich werde mit Fiete in seinem Wagen Glanz folgen und du schließt dich mit der Einsatzgruppe an. Das weitere Vorgehen wird sich dann ergeben. Wir wissen nicht, was Glanz vorhat. Hast du mir noch einen Funk?«
»Ja. ‒ Robert, bringst du Selina einen Funk.«
»Fiete, kannst du schon mal den Wagen holen. Ich warte hier, bis ich den Funk habe.«
Fiete kam mit dem Wagen zurück und ließ Selina einsteigen. Langsam fuhr der Konvoi durch die Menge. Weiter vorne konnten er dann beschleunigen.
Philipp wollte seine neu gewonnene Fähigkeit weiter ausprobieren. Er öffneten die Klappe vom Ablagefach und schloss sie wieder. Klappe auf, Klappe zu.
»Kannst du diese verdammte Klappe in Ruhe lassen. Das nervt. Schau lieber, wie es deinem Vater und Opa geht.«
Philipp schaute nach hinten.
»Wie geht es euch?«
»Es geht schon wieder besser«, antwortete sein Vater. »Verfolgt ihr das Auto da vorne?«
»Ja, der Chef von Kurt hat meine Freundin entführt.«
»So ein Arschloch. Und was wollt ihr jetzt machen?«
»Keine Ahnung. Wir fahren einfach mal hinterher. Die Polizei ist auch hintendran.«
»Ist das nicht Kurts Auto vor uns?«, fragte Selina.
»Stimmt. Ich kenne seine Nummer.«
»Ist das jetzt Zufall oder fährt er Glanz hinterher. Kurt benahm sich heute auch so komisch. Immer wieder führte er Selbstgespräche. Ist dir das auch aufgefallen?«
»Ja. Es war, als spräche er mit jemandem. Vielleicht hat er Harvey getroffen.«
»Harvey? Wer soll das sein?«
»Kennst du den Film Mein Freund Harvey nicht? Ist ein alter Film mit James Stewart. Darin spricht er mit einem großen Hasen, den aber nur er sieht.«
»Nein, den kenne ich nicht.«
»Kam mir nur gerade in den Sinn. ‒ Wir kommen jetzt dann zur St. Nicolai-Strasse. Da kann man nur nach rechts oder links abbiegen. Dann sehen wir, ob Kurt Glanz folgt.«
Sie erreichten die St. Nicolaikirche. Glanz bog nach links ab, bei der Trift nach rechts. Kurt folgte ihm.
»Kurt scheint Glanz wirklich zu folgen«, stellt Fiete fest.
»Könnte es sein, dass die Beiden zusammenarbeiten. Was meinst du?«