Sylter Krimi


»Frau Sommer, ich muss schnell aufs Klo«, rief Kurt ihr zu.
»Komm mit«, flüsterte er zu Philipp.
»Soll ich dabei zusehen?«
»Lass das. Ich habe einen Plan.«
In der Toilette schaute sich Kurt zuerst um, ob sie alleine sind.
»Also, ich gehe jetzt zu Glanz und du folgst mir. Ich werde mit ihm reden und du gehst zu ihm und reißt ihm die Waffe weg.«
»Geht nicht.«
»Was geht nicht.«
»Ich bin noch zu schwach. Ich kann ja nicht mal eine Türe öffnen. Wenn Glanz etwas merkt, wird er wild um sich schießen und gefährdet dabei Veronika. So geht das nicht.«
»Könnten das dein Vater und Opa?«
»Ich denke schon. Aber die sind nicht hier.«
»Wo sind sie denn?«
»Zuletzt waren sie bei der Promenade mit uns zusammen.«
»Dann müssen wir sie sofort holen. Los, Philipp!«
Sie spurteten durch den Gang zur Ausgangstür.
»Frau Sommer, ich habe was Wichtiges vergessen. Bin gleich wieder da.«
Und weg war er.
Draußen setzten sie sich in den Wagen von Kurt und fuhren zur Promenade. Sie stiegen aus und Philipp schaute sich um.
»Gehen wir zum Ort, an dem wir waren«, schlug Philipp vor.
Dort sah sie Philipp am Boden sitzen.
»Hey, wir brauchen euch dring … Was ist mit euch los? Ihr seht gar nicht gut aus.«
»Ach, Jungchen. Uns geht es schlecht. Wir hätten die Fischbrötchen nicht essen sollen. Die vertragen wir gar nicht mehr. Aber in ein paar Stunden sollte es uns wieder besser gehen.«
»Ein paar Stunden. So eine Scheiße.«
Kurt hörte alles mit.
»Wie können wir jetzt Veronika retten?«
»Ich weiß auch nicht. Wir nehmen sie einfach mal mit. Dann schauen wir weiter.«
Philipp half seinem Vater aufzustehen. Er drehte sich zu Kurt.
»Nun fass auch an. Hilf Opa.«
»Ja wo denn. Ich sehe ja nichts.«
»Opa, klammere dich an Kurt fest. Er bringt dich zum Wagen.«
Kurt gruselte es, dass sich ein Geist an ihm festhielt. Es war, als umwehte ihn kalte Luft. Aber vielleicht kam das auch vom Meer.
Beim Wagen bugsierten sie die beiden auf die Rückbank. Kurt setzte sich hinters Steuer. Er zögerte.
»Du, Philipp, können Geister kotzen?«
»Weiß ich doch nicht. Wir werden es dann schon merken. Nun fahr schon los.«
»Oh, Mann, Geisterkotze im Wagen. Da sieht man gar nicht, wo man putzen muss.«
Kurt verzog das Gesicht und fuhr los.


Ich habe die Geister lahmgelegt, weil sie die Geiselnahme sofort beenden könnten. So dauert das Ganze länger.

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Selina öffnete die Tür zum Arrestraum.
»Herr Glanz, können sie mich hören?«
»Ja«
»Hier ist Selina Sommer von der Kriminalpolizei. Bei mir sind zwei Sanitäter und ein Notarzt. Sonst ist niemand hier. Wir haben die Taschen mit dem Schmuck im Aufenthaltsraum bereitgestellt. Damit die Sanitäter ungehindert arbeiten können, möchte ich sie bitten, mit mir dorthin zu gehen. Dort gibt es auch Getränke und Verpflegung. Auf den Gängen werden keine Polizisten sein. Das verspreche ich ihnen. Wäre das für sie in Ordnung?«
Nach einer kleinen Pause.
»Ja. Hier stinkts sowieso. Aber ich warne sie, wenn es eine Falle ist, werde ich schiessen.«
Zu den Geiseln:
»Raus hier. Ihr habt es gehört.«
Fiete erschien zuerst, gefolgt von Veronika, die ihn stützte. Glanz hielt sich dicht an Veronika, die Waffe schussbereit. Bei der Tür zum Arrestraum musterte er misstrauisch die Sanitäter und den Arzt.
»Die sind wirklich echt«, versuchte Selina Glanz zu beruhigen.
»Haben sie eine Waffe bei sich?«
»Nein«, antwortete Selina, hob die Arme und drehte sich im Kreis.
»Ok. Sie gehen vor. Und halten sie sich von ihrem Kollegen fern. Ich will nicht, dass sie ihm was zustecken. Klar!«
Selina nickte.
Die Gruppe erreichte, wie von Selina versprochen, ungehindert den Aufenthaltsraum. Die zwei Taschen standen auf einem Tisch. Daneben zwei Polizisten.
»Was wollen die hier? Die sollen verschwinden«, brüllte Glanz.
»Beruhigen sie sich. Sobald wir drinnen sind, werden die zwei Kollegen vor der Tür Wache halten, so dass wir ungestört sind«, beschwichtigte Selina.
Sobald sie alleine waren, befahl Glanz seinen Geiseln, sich an einen Tisch zu setzten. Selina solle sich an den gegenüberliegenden Tisch setzen. Fiete monierte seine Fesselung. Glanz dachte nach. Dann gab er den Schlüssel Veronika.
»Kette seine linke Hand an das Tischbein.«
Fiete streckt sich.
»Brauchst du einen Arzt?«, fragte Selina ihn besorgt.
»Nein, es geht schon. Aber vielleicht könnte mir jemand das Blut aus dem Gesicht wischen, wenn das erlaubt ist.«
Veronika nahm eine Paperserviette aus dem Halter und versuchte es. Glanz hatte keine Einwände.
»Ich kann Mineralwasser bringen und auch etwas zum Essen. Ist das in Ordnung, Herr Glanz?«, fragte Selina.
»Für mich eine Pizza«, knurrte Fiete.
Glanz nickte.
»Aber keine Tricks.«
Selina holte von der Theke vier Flaschen und ein paar eingepackte Brötchen. Mit einer Flasche setzte sie sich wieder an ihren Tisch. Veronika befeuchtete mit dem Wasser eine Serviette und konnte das Blut so besser abwischen. Danach begannen sie und Fiete zu essen. Glanz nahm eine Flasche, trank ein paar Schlücke und ging zum Tisch mit den Taschen. Die Flasche stellte er auf den Tisch und die Waffe daneben. Danach begann er die Taschen auszuräumen. Er breitete den Schmuck auf dem Tisch aus und betrachtete ihn genau. Danach inspizierte er die erste Taschen und knubbelte darin rum.
»Ha, ich wusste es.« Triumphierend hielt er einen GPS Sender in den Händen. Auch in der zweiten Tasche wurde er fündig.
»Ihr haltet mich wohl für blöd. Aber es war klar, dass ihr es versuchen würdet.«
Er nahm seine Waffe und das Mineral und setzte sich auf den Tisch hinter den Geiseln.
»Und wie soll es jetzt weitergehen?«, begann Selina. »Ich habe ihnen den Schmuck gebracht. Als Gegenleistung könnten sie Frau Grushenkova freilassen.«
»Das könnte ihnen so passen«, entgegnete Glanz. »Vorläufig lasse ich keine Geisel frei. Als Nächstes stellen sie mir ein vollgetanktes Auto zur Verfügung. Dann werden wir weiter sehen.«
»Wohin wollen sie fahren? Wir könnten ihnen den Weg freihalten.«
»Alles zu seiner Zeit.« Glanz liess sich nicht in die Karten blicken.


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Der Fiat Panda eines Pizzalieferanten hielt vor den Containern. Der Pizzabote stieg aus und ging auf die zwei Polizisten zu, die vor der Tür Wache hielten. Der eine schubste den anderen an. “Kuck mal da.”
“Mann, das gibt´s doch nicht! Hast du den Job gewechselt, Kurt? Steht dir gut, die neue Firmenkleidung.” Die Polizisten hatten Mühe, sich das Lachen zu verkneifen.
“Ich nix Kurt. Ich Antonio. Wer hadde bestellt die Calzone Speziale?” Kurt grinste breit und öffnete den Pizzakarton. Unter der Calzone kam eine SIG Sauer zum Vorschein.

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Ha - das sollte wohl besser eine “Calzone Speziale” sein, damit Glanz nicht misstrauisch wird …:cool:

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Das war eigentlich eine sarkastische Bemerkung. Fiete wusste, dass es keine Pizza gibt.

Die Idee ist gut. Das Problem ist, woher wusste Kurt, das Fiete eine Pizza wollte. Er war nicht im Raum.

Das gibt aber einen grossen Buckel.

Na dafür haben wir doch unseren Geist, der spitzeln kann.

Wenn die Polizisten Kurt sofort erkennen, wird Glanz es auch. Dieser ist misstrauisch. Er wird in die Pizzaschachtel reinschauen. Ich nehme mal an, das die Pistole schon zwei Zentimeter oder mehr dick ist.

Das wäre schon besser.
Ein Spurensicherer achtet auf die Details. Was nicht der Norm entspricht, erweckt sein Interesse. Er kennt die Schliche der Polizei. Alles was die Polizei unternimmt, scheitert daran. Aber Glanz kennt die Geister nicht.

Im Moment ist nur Philipp einsatzfähig. Der kann keine Türen öffnen. Er hätte mit der Gruppe in den Aufenthaltsraum gelangen können. Raus kommt er nicht mehr allein. Wenn jemand auf die Toilette muss, kommt er raus. Aber dann hat Fiete sein Brötchen schon gegessen.

Es wäre auch möglich, dass sie Pizza bestellen. Diese werden aber von Polizisten in den Raum gebracht, nicht vom Pizzakurier. Es besteht die Gefahr, dass sich externe Personen dem Geiselnehmer anschliessen oder Material zukommmen lassen.

Pizza in Calzone geändert.
@Milar Alles gute Einwände! Ich mach mal weiter. Vielleicht passt es so.

“Wie bist du auf die Idee mit der Pizza gekommen?”, fragte einer der Beamten.
“Ich hab das mal im Fernsehen gesehen und dachte mir, das könnte vielleicht klappen.”
“Okay. Aber ich geh rein. Dich erkennt Glanz mit sicherheit sofort.”
Kurt nickte und reichte dem Polizisten den Karton. Der Beamte klopfte an die Tür und rief: “Hier ist die Pizza, die Sie bestellt hatten, Herr Petersen.”
Glanz, der gerade dabei war den Schmuck wieder in die Taschen zu packen, hielt inne. Er schaute Petersen an. “Stimmt das?”, fragte er misstrauisch.
“Ja. Ich hatte mir für heute Abend eine bestellt”, antwortete Fiete. Er war gespannt, wer sich das hatte einfallen lassen. “Jetzt seien Sie mal nicht so misstrauisch, Herr Glanz”, fügte er hinzu.
“Das gefällt mir nicht.” Glanz schüttelte den Kopf. Er schnappte sich Veronika und zwang sie zur Tür.
“Sie tun mir weh!”, beschwerte sich Veronika. Sie war den Tränen nah. Und langsam kam ihr der Verdacht, dass Philipp etwas zugestoßen war.
“Also schön”, sagte Glanz zu dem Polizisten vor der Tür. “Öffnen Sie die Tür und legen Sie die Pizza auf den Boden. Dann treten Sie zurück. Und wehe das ist ein Trick!”
“In Ordnung”, kam es dumpf durch die Tür. Kaum hatte der Polizist den Karton durch die Tür geschoben, schlug Glanz sie wieder zu.
“Los, aufheben und aufmachen”, befahl er Veronika. Sie tat wie geheißen. In der Schachtel befand sich eine riesige Calzone. Sofort lag ein appetitlicher Geruch in der Luft. Glanz konnte nichts verdächtiges entdecken und nickte. “Okay. Geben Sie Petersen die Pizza.”

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Hier ist nicht ganz klar, zu wem er das sagt. Er sollte zuerst dem Polizisten Anweisungen geben (die Pizza vor die Tür legen), dann Veronika (öffnen und aufnehmen).
Und jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht.

Geändert.

Veronika stellte den Pizzakarton vor Petersen ab. Fiete nickte dankbar und warf ihr einen aufmunternden Blick zu, als er die Tränen in ihren Augen bemerkte. Glanz winkte Veronika ungeduldig zu sich her. „Hinsetzen. Und keinen Mucks!“ Er zeigte auf den Stuhl neben sich. Glanz beschloss, die Beute in eine Tasche zu packen. Die Uhren würden sich am besten verkaufen lassen. Er zog das Medaillion, das er eigentlich seiner Frau hatte schenken wollen, aus der Hosentasche.
„He, wo haben Sie das her? Das gehört mir!“
Glanz, Fiete und Selina sahen Veronika überrascht an. „Ihnen?“, fragte Selina.
„Ja. Ich habe es vor ein paar Tagen zur Reparatur in Werneckes Laden gebracht. Es hatte nicht mehr richtig geschlossen.“
„Ich hab es auf der Straße gefunden“, log Glanz und warf es in die Tasche.
Fiete wusste es besser. Glanz hatte es im Papierkorb des Ladens gefunden, in der er, Fiete, es kurz zuvor hineingeworfen hatte. Fiete griff sich mit der freien Hand die Calzone und fühlte etwas Hartes darunter. Er schaute kurz zu Glanz, doch der war weiterhin mit dem Schmuck beschäftigt. Fiete grinste innerlich, als er die Waffe erkannte. Da er angekettet war musste Selina die Waffe irgendwie in die Hände bekommen. Und er hatte auch schon eine Idee. Er sah zu seiner Kollegin, die seinen Blick auffang. Dann deutete er mit dem Kinn in Richtung Pizzakarton. Selina verstand sofort. Fiete biss ein Stück von der Pizza ab und tat dann, als hätte er sich verschluckt. Er hustete schrecklich.
„Verdammt, Petersen, was soll das?“, rief Glanz.
„Lassen sie mich zu ihm. Er bekommt keine Luft mehr“, sagte Selina.
„Okay, helfen Sie ihm. Nicht, dass er uns hier noch krepiert.“
Selina lief zu Fiete und klopfte ihm auf den Rücken. „Geht´s wieder?“, fragte sie und beugte sich zu ihm hinunter. „Unter der Calzone ist eine Waffe“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie tastet nach der Waffe und sprang auf.
„Hände hoch und Waffe fallen lassen!“, rief sie und entsicherte die SIG.
Glanz riss Veronika vom Stuhl hoch. Er hielt sie wie ein Schutzschild vor sich und steckte ihr seine Pistole ins Ohr. Selina war erstaunt über Glanz´ schnelle Reaktion und seine Kaltblütigkeit. James Bond hätte es kaum besser hingekriegt.
Veronika war mit den Nerven am Ende. Zuerst ihr brutaler Ehemann, dann die Ungewissheit über Philipp, und nun das. Sie war eine starke Frau, aber das alles war einfach zuviel. Veronika brach in Tränen aus und fing an zu zittern. „Bitte nicht schießen“, flehte sie mit brüchiger Stimme.
Statt einer Antwort drückte Glanz ihr die Waffe fester ins Ohr. Veronika zuckte zusammen. Sie schloss die Augen und hatte das Gefühl, als würden ihr gleich die Beine versagen.
„Nein. Sie lassen die Waffe fallen, Frau Sommer. Und dann geben Sie mir ihren Autoschlüssel.“ Selina zögerte. „Na los, machen Sie schon. Das wird mir langsam zu dumm hier“, sagte Glanz ärgerlich.
„Okay.“ Selina gab auf. Sie wollte nicht riskieren, dass Glanz tatsächlich schoss.


Oskar grinste siegesgewiss. Eigentlich hätte er sich ja so was denken können. Aber sei ´s drum. Er drücke Veronika die schwere Tasche in die Arme und verließ mit ihr den Raum. Bevor er den Container verließ, klemmte er einen Stuhl unter die Türklinke. Petersen und Sommer waren erstmal kaltgestellt. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Offenbar hatte er Talent für so eine Show.
Er befahl die Polizisten weg von der Tür, als er nach draußen trat. Mittlerweile war es dunkel. Er drückte auf den Autoschlüssel. Ganz in der Nähe leuchteten die Lichter eines Opel auf. Er stieß Veronika auf den Rücksitz, setzte sich ans Steuer und raste los.


Kurt startete den Fiat Panda und folgte Glanz.
„Los, schneller, Kurt!“, rief ich. Der Anblick von Veronika hatte mir einen Stich versetzt. Sie wirkte total verzweifelt.
„Mehr ist bei der Kiste nicht drin, Philipp.“ Kurt griff nach seinem Handy und wählte die Nummer von Kommissarin Sommer. „Er fährt Richtung Hafen.“

Uff, das war´s erstmal.:scream: Jetzt ist mal wieder jemand anders dran.:slight_smile:

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Nö.

Geht sie danach wieder zu Glanz? Der Schmuck befindet sich auf einem anderen Tisch.

Selina sitzt an einem gegenüberliegenden Tisch. Glanz wollte die beiden Polizisten bewusst nicht am gleichen Tisch.

Es ist ein Aufenthaltsraum mit mehreren Tischen und Theke für Essenausgabe. Ich habe die Situation extra so arrangiert, dass es nicht zu einfach wird. Selina könnte Fiete etwas zustecken, wenn sie zusammen sind. Da müssen wir später schauen, dass es stimmig wird.

Eine mögliche Lösung:


Fiete öffnete die Schachtel. Mit der Hand wollte er die Calzone aufnehmen. Er stutzte. Sie war ungewöhnlich schwer. Er schaut zu Glanz hinüber. Dieser war mit dem Einpacken des Schmuckes beschäftigt. Fiete öffnete die Calzone und sah eine Pistole.
»Selina, möchtest du die Hälfte der Calzone? Nach dem Brötchen mag ich nicht mehr alles.»
Selina schaute fragend. Fiete deutete mit dem Kopf auf die Schachtel.
«Frau Grushenko, könnten sie bitte die Schachtel zu meiner Kollegin bringen.«
Glanz schaute auf, sagte aber nichts. Veronika brachte die Schachtel zu Selina. Sie öffnete die Schachtel und inspizierte die Calzone. Sie schaute kurz zu Glanz, um sich abzusichern. Dann nahm sie die Pistole, entsicherte sie und stand auf.


Jetzt wäre Veronika auch wieder in der Nähe von Glanz.

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#250 Geändert :slight_smile:

Hey, Milar, da haben wir uns überschnitten!

Eine Skizze vom Schluss der Geschichte.

Glanz raste Richtung Süden los, Kurt folgte ihm mit seinem Fiat. Mehrere Polizeiautos mit Blaulicht hängten sich dran. Glanz hupte wild, um sich den Weg frei zu machen. Veronika lag zusammengekrümmt auf dem Rücksitz. Sie atmete nur stossweise. Bei abrupten Richtungswechsel schrie sie auf.

Der angeforderte Hubschrauber stiess dazu. Der Besatzung bot sich ein einmaliges Bild. Ein flüchtendes Fahrzeug und eine blinkende Lichterkette hintendran fuhren durch die Nacht. Mit dem Scheinwerfer erfassten sie das Fluchtfahrzeug und liessen es nicht mehr los.

Glanz wollte zum Hafen in Hörnum. Nur so kam er von der Insel weg. Er raste jetzt in der Rantumerstrasse seinem Ziel entgegen. In einer scharfen Linkskurve bog er in die Blankes Tälchen ein. Am Kai wollte er zum Yachthafen gelangen. Aber die informierten Grenzbeamten hatte mit einem Lastwagen den Zugang blockiert. Mit hohem Tempo bog er rechts ab auf das Kaigelände und nochmals rechts. Der Wagen brach aus und rasierte mit dem Heck eine Zapfsäule weg. Das Benzin spritzte in einer hohen Fontäne heraus und verteilte sich über den Wagen und Asphalt. Die herumschlitternden Metallteile schlugen Funken, die das Benzin in Brand setzten. Glanz versuchte, den Motor wieder in Gang zu bringen. Veronika schrie verzweifelt.

Kurt schwenkte auf das Kaigelände und stoppte seinen Wagen vor dem Flammenmeer. Die Geister stiegen aus und rannten durch das Feuer zum brennenden Wagen. Sie rissen die hintere Tür auf und zerrten die schreiende Veronika aus dem Wagen. Sie hoben sie in die Höhe und tippelten so schnell wie möglich aus den Flammen. Unterwegs wurde Veronika ohnmächtig. Das war alles zuviele für sie.

In sicherer Entfernung legten sie sie auf den Boden. Kurt kniete zu ihr nieder, tätschelte ihre Wangen und rief ihren Namen. Bald erwachte Veronika wieder. Sie war verwirrt. Sie faselte davon, dass sie aus dem Wagen und dann über den Flammen geschwebt sei. Kurt grinste.

Selina und Fiete kamen hinzu. Kurt sagt, dass er Veronika nach Westerland zurückbringt.

Die Feuerwehr konnte das Feuer erst spät löschen. Glanz verbrannte im Auto. Das Metall des Schmucks verschmolz mit dem Chassis zu einem Klumpen, den die Polizei sicherstellte.

Die Medien bezogen auch Stellung am Unfallort. Augenzeugen berichteten ihnen, das die Frau über das Feuer geschwebt sei. Für die Medien ein gefundenes Fressen. Das gibt Schlagzeilen.

Auf der Rückfahrt erzählte Kurt Veronika die ganze Geschichte. Sie konnte indirekt über Kurt mit Philipp reden. Sie äusserte den Wunsch, an die Stelle zu gehen, an der Philipp gestorben ist. Dort trafen sie auf Helga und Rufus. Danach verabschiedeten sich die Geister von den Lebenden.


Die Geschichte von der schwebenden Frau über den Flammen hielt sich hartnäckig in der Bevölkerung. Nach einiger Zeit wurde sie Teil der Syltener Sagen.

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Westerland?

Super, Milar, schreib das :thumbsup:

Die übernehme ich gerne in meinen Text, wenn das okay ist.

Natürlich. Habe ich korrigiert.

Kannst Du übernehmen. Bei meiner Version ist es ein Timingfehler von Selina. Hätte sie noch gewartet, wäre Veronika weiter weg von Glanz gewesen. Veronika wollte zurück zu Fiete.
Bei Deiner neuen Version sehe ich ein Problem. Selina würde nicht auf Glanz zielen, wenn Veronika in der Nähe ist.

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Die Skizze vom Schluss der Geschichte hat sich als großer Brocken entpuppt. Da eine Beschreibung, wie die Autos fahren, langweilig wird, versuche ich es mit Dialog und Handlung. Deshalb geht es nur langsam vorwärts. Hier mal der Anfang.

Glanz trat aus dem Container hinaus. Er schob Veronika , die die Tasche mit dem Schmuck in den Armen hielt, vor sich her. Mit der rechten Hand hielt er die Pistole in Richtung ihres Kopfes. Er schaute sich um. Die Polizisten richteten ihre Waffen auf ihn. Glanz wusste, dass sie nicht schießen würden, solange er eine Geisel hatte. Er ging weiter, die Polizisten auf seinem Weg wichen zurück. Das Gebiet um das Polizeigebäude war abgesperrt. An der Grenze drängten sich die Schaulustigen und die Medienleute. Mit dem Autoschlüssel suchte er Sommers Fahrzeug. Nach mehrmaligem Drücken entdeckte er es. Langsam ging er mit Veronika darauf zu. Angespannt schaute er um sich, seine Hände schwitzten. Veronika drehte sich um.
»Könnten sie mich jetzt nicht freilassen. Sie haben ja den Schmuck und ein Auto. Bitte, bitte, ich habe Angst.«
»Halt deine Schnauze und geh weiter«, sagte Glanz und stieß sie in Richtung des Wagens.
»Leg die Tasche beim Hintersitz auf den Boden«, kommandierte er weiter. Glanz hielt ihr der weilen die Pistole an den Hinterkopf und warf immer wieder einen Blick auf die Polizisten. Als sie fertig war, öffnete er die Fahrertür.
»Und jetzt klettere rüber auf den Beifahrersitz.« Glanz hielt die Pistole immer auf sie gerichtet. Als sie auf dem Beifahrersitz war, stieg er selber ein. Er beugte sich zu Veronika hinüber und zog den Sicherheitsgurt so über ihren Körper und die Arme, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte.
»So, jetzt machst du keine Dummheiten.«
Glanz startete den Motor und fuhr los. Ein Polizeiauto versperrte ihm den Weg. Demonstrativ setzte er die Pistole an die Schläfe von Veronika. Die Polizisten zögerten und warteten auf Anweisungen. Dann machte das Polizeifahrzeug den Weg frei. Weitere Polizisten öffneten die Absperrung. Glanz bog in die Stephanstraße ein. Die Medienleute umlagerten das Fahrzeug, filmten und machten Fotos.


Kurt und Philipp hatten das Ganze beobachtet.
»Komm, Philipp, wir gehen zum Wagen und verfolgen Glanz.«
Sie drängten sich durch die Menge zu ihrem Wagen, den sie außerhalb der Absperrung abgestellt hatten. Kurt stieg hastig auf der Fahrerseite ein, Philipp ging auf die Beifahrerseite und öffnete die Tür. Verblüfft stieg er ein.
»Hast du das gesehen. Ich kann die Tür öffnen. Ich habe jetzt auch die Fähigkeit, Dinge zu bewegen.«
»Toll. Dann kannst du sie sicher auch schließen, damit wir losfahren können.«
Kurt versuchte, vom Parkplatz wegzukommen. Er hupte ein paar Mal und zeigte seinen Polizeiausweis. Die Menge machte Platz und Kurt konnte sich an Glanz anhängen.


Selina und Fiete stürmten aus dem Container und zum Gruppenführer Gerold Stark.
»Wie sieht die Lage aus?«, fragte Selina.
»Glanz ist mit Frau Grushenkova in in deinen Wagen gestiegen und losgefahren. Da er sie ständig mit der Waffe bedroht hatte, konnten wir nichts tun. ‒ Hier hast du deine Waffe wieder zurück. Wie willst du jetzt vorgehen? «
Selina steckte die Waffe in das Holster.
»Ich werde mit Fiete in seinem Wagen Glanz folgen und du schließt dich mit der Einsatzgruppe an. Das weitere Vorgehen wird sich dann ergeben. Wir wissen nicht, was Glanz vorhat. Hast du mir noch einen Funk?«
»Ja. ‒ Robert, bringst du Selina einen Funk.«
»Fiete, kannst du schon mal den Wagen holen. Ich warte hier, bis ich den Funk habe.«
Fiete kam mit dem Wagen zurück und ließ Selina einsteigen. Langsam fuhr der Konvoi durch die Menge. Weiter vorne konnten er dann beschleunigen.


Philipp wollte seine neu gewonnene Fähigkeit weiter ausprobieren. Er öffneten die Klappe vom Ablagefach und schloss sie wieder. Klappe auf, Klappe zu.
»Kannst du diese verdammte Klappe in Ruhe lassen. Das nervt. Schau lieber, wie es deinem Vater und Opa geht.«
Philipp schaute nach hinten.
»Wie geht es euch?«
»Es geht schon wieder besser«, antwortete sein Vater. »Verfolgt ihr das Auto da vorne?«
»Ja, der Chef von Kurt hat meine Freundin entführt.«
»So ein Arschloch. Und was wollt ihr jetzt machen?«
»Keine Ahnung. Wir fahren einfach mal hinterher. Die Polizei ist auch hintendran.«


»Ist das nicht Kurts Auto vor uns?«, fragte Selina.
»Stimmt. Ich kenne seine Nummer.«
»Ist das jetzt Zufall oder fährt er Glanz hinterher. Kurt benahm sich heute auch so komisch. Immer wieder führte er Selbstgespräche. Ist dir das auch aufgefallen?«
»Ja. Es war, als spräche er mit jemandem. Vielleicht hat er Harvey getroffen.«
»Harvey? Wer soll das sein?«
»Kennst du den Film Mein Freund Harvey nicht? Ist ein alter Film mit James Stewart. Darin spricht er mit einem großen Hasen, den aber nur er sieht.«
»Nein, den kenne ich nicht.«
»Kam mir nur gerade in den Sinn. ‒ Wir kommen jetzt dann zur St. Nicolai-Strasse. Da kann man nur nach rechts oder links abbiegen. Dann sehen wir, ob Kurt Glanz folgt.«
Sie erreichten die St. Nicolaikirche. Glanz bog nach links ab, bei der Trift nach rechts. Kurt folgte ihm.
»Kurt scheint Glanz wirklich zu folgen«, stellt Fiete fest.
»Könnte es sein, dass die Beiden zusammenarbeiten. Was meinst du?«

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„Kurt der Komplize von Glanz? Sehr unwahrscheinlich“, antwortete Fiete. „Vielleicht will er nur helfen?“ Fiete blickte kurz zu seiner Kollegin.
„Was kann Kurt schon unternehmen“, sagte Selina zweifelnd.
„Warten wir‘s ab. Zum Hafen ist es nicht mehr weit.“

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