@RalfG Das hast du ganz falsch verstanden
Naja, Status, Statūs klingt für Nicht-Lateiner ja auch wirklich sehr ungewohnt.
Ich selbst habe mein Latinum zwar nur mit Hängen und Würgen geschafft (und selbst das nur dank einer Lehrerin, die dafür bekannt war, dass sie, sagen wir mal, nicht allzu geschickt darin war, Täuschungsversuche aufzudecken), aber *das *ist bei mir hängen geblieben und klingt eben nicht ungewöhnlich für mich.
Hatten wir schon:
“als” oder “wie”
“hinunter” oder “herunter” bzw. “hinüber” oder “herüber”
?
*druckt ihre Papyrusdatei aus, um ihren Text demonstrativ anzünden zu können *
Sehr unschön finde ich auch die neueste Mode, Adjektive mit -bar zu bilden. „Erfahrbar“, „erlebbar“, „buchbar“. Nur weil man zu faul ist, einen Nebensatz zu bilden. Gruselig.
Da hätte ich jetzt gern eine Regel für. Da verzweifle ich regelmäßig.
Ich finde, das ist relativ einfach: Du musst nur die Position der Person, die diese Begriffe benutzt, berücksichtigen:
**Hinunter: ** Die Person befindet sich oben - von ihr aus geht es hinunter
**Herunter: ** Die Person befindet sich unten - zu ihr geht es herunter.
Äquivalent sind die anderen, ähnlichen Begriffe zu benutzen.
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen…
Peter
So ähnlich hatte ich es mir gedacht, aber so kann ich es mir prima merken!
Größer als … oder so groß wie
ich kann zu dir hinüber schauen, du aber nicht zu mir. Du kannst nur zu mir herüber schauen. Aus meiner Sicht zumindest
Wo ich selbst gelegentlich schwanke, ist beim Wort “einst”. Früher verwendete ich es gerne z. B. für:
Falsch: **“Er war einst ein gefragter Dozent gewesen.” **(ehedem wäre da richtiger)
Dabei kann “einst” an und für sich nur für künftige Ereignisse verwendet werden.
Richtig: “Ich werde einst einen Bestseller schreiben.”
Das mit “hinab - herab” lässt mich auch manchmal (ver-)zweifeln.
Beispiel: Ein Kampf hat stattgefunden, der Verlierer liegt am Boden.
Rein gefühlsmäßig würde ich schreiben Der Sieger blickte höhnisch auf ihn herab, weil da auch etwas von Herablassung (sic!) mitschwingt.
Der Sieger blickte höhnisch auf ihn hinab klingt im direkten Vergleich irgendwie … ungeil.
Der Satz ist tatsächlich falsch – und ja, auch eine echte Stilblüte. Allerdings eher wegen des Plusquamperfekts…
Da sehe ich jetzt allerdings nicht, warum ich ihn nicht benutzen können soll. Hängt doch vom Kontext ab.
Ja, aber dies ist ja ein geschlossener Satz. Plusquamperfekt benutzt man ja eigentlich nur in Zusammenhang mit einem Satzteil im Präteritum. Gut, aus stilistischen Gründen kann man schon mal zwei Sätze bilden, wo man normalerweise eigentlich nur einen Satz (etwa mit Komma) schreiben würde, bspw.:
Er war einst ein gefragter Dozent gewesen. Nun war er ein Säufer.
Neris Beispiel könnte natürlich so etwas sein.
Das ändert aber nichts daran, dass die falsche Verwendung des Plusquamperfekts eine häufig gehörte/gelesene Stilblüte ist:
»Was hast du gestern gemacht?«
»Ach, ich war im Kino gewesen.«
Deswegen habe ich darauf hingewiesen, aber auch bewusst den Zwinker-Smiley gesetzt.
*Korrektur: *Der o.g. »Satzteil« ist natürlich eine zu eng geschnürte Definition – wenn ich mich recht erinnere, gab es z.B. hier mal irgendwann eine Diskussion, wie lange man, etwa bei einer Rückblende, im Plusquamperfekt verbleiben kann/darf/sollte.
Dann schreib ich den Satz eben um:
“Der früher angesehene Lehrkörper war heute meist voll.”
Dann hoffe ich, dass der dir einen Bestseller bestellt.
Viel besser, schönes Wortspiel!
herunter - hinunter ist ja im Prinzip das selbe.
Darüber stolpere ich aber auch öfter.
Man kann es, wie schon gesagt, an der Position festmachen. Aber wie ist es mit: Er fiel die Treppe herunter. Ich sah zu ihm hinunter.
Da wäre es doch egal, oder?
Wobei ich, wenn ich von jemandem nicht viel halte, wohl eher auf ihn herabsehen würde. Man sagt ja Herablassend und nicht Hinablassend.
Deutsche Sprache, schwere Sprache, wie mein Deutschlehrer zu sagen pflegte .
Mir fällt noch ein:
Nicht falsch verstehen: Ich liebe Dialekte! Aber auch das Bilden des Pefekts ist so eine Sache. Manche nutzen das Hilfswort “sein”, andere das “haben”. Eigentlich sollte es da keine Verwechslung geben. In manchen Dialekten leider schon, was ich Pfälzerin im “Exil” leider erlebt habe:
Zum Beispiel: “Hast du schon mit dem Sockenstricken angefangen?”
- “Ja, ich bin schon angefangen.”
Da bin ich so oft drüber gestolpert. Ich meine, es gab noch mehr solche Dialekt-Färbungen. Aber gerade fällt mir nichts anderes in dieser Richtung ein.
Die Pfälzer können das aber an anderen Stellen auch:
Bei uns geht manchmal alles “die Bach nunner”. Eigentlich ja “den Bach herunter”.
Oder: Geb mer emol de Budder. (= Gib mir mal den Butter.) Da wird das Milchfetterzeugnis schnell mal transgendert.
Ist wohl eine Anlehnung an das Französische (hab ich gehört), was geographisch ja nicht weit von uns weg ist.
- Satz: Das kannst Du sagen, wenn Du unten stehst, und er Dir entgegenfällt…
- Satz: Dies geht nur, wenn Du (“ich”) oben stehst…
Aber egal ist das nicht.
Peter