Wir zurückerinnern uns: Niemand ist perfekt, jedem rutscht mal was durch und manchmal lernt man erst nach 20 Jahren, dass solche Worte wie „zurückerinnern“ zwar nicht falsch sind, aber bei dem einen oder anderen Leser/Kritiker/Deutschlehrer trotzdem dafür sorgen, dass sich die Zehennägel hochrollen.
Und dabei ist es ja easy, diese Stolperfallen zu vermeiden, man muss sie nur kennen.
Kennt ihr solche irgendwie nicht ganz gelungenen Ausdrücke oder absolut saudummen Fehler, wo euch jemand dann irgendwann zum Glück mal drauf hingewiesen hat, dass sie anscheinend daneben sind? Wenn ja, welche?
Ich geh mal mit gutem Beispiel voran: „Auslage“ statt „Auslegware“. Stellte sich raus, in Schaufenstern liegt kein Teppichboden. Da merkt man, dass ich noch nie eine Wohnung renoviert habe…
Ach was, dann schreib doch, wie du willst. Ich Deutschlehrer? Klugscheißer und Korinthenkacker hättest du **mir **schreiben können, entsprechendes Testikelvolumen vorausgesetzt. Ich stehe dazu und fühle mich nicht beleidigt. Ich bin froh, wenn man mir Fehler aufzeigt, auch wenn ich knallrot anlaufe und es mir mörderpeinlich ist. ABER! Ich wälze meine schlechten Gefühle nicht auf den Überbringer der Nachricht ab. Ich stehe dazu, auch wenn es schmerzlich ist.
Wenn man sich eine lange Liste von Ausdrücken aufschreibt, die man nicht gebrauchen will, verwirrt man nur das eigene Gehirn.
Verlass dich lieber auf deine Testleser.
Jetzt hat sich das ein bisschen mit dem anderen Thread überschnitten.
Das da oben war nicht ironisch gemeint, kein bisschen.
Ich wäre froh drüber, wenn es so einfach ist: Papyrus nach “zurückerinnern”, “Auslegware” und “Standart” durchsuchen, und man hat ein paar Klippen umschifft.
Nochmal. Für die Kritik bin ich dankbar. Habe ich auch geschrieben. Ich setze sie auch gern um. Weil ich ein gutes Buch schreiben möchte, dass man nicht wegen so eines dummen, vermeidbaren Fehlers aus der Hand legt.
Mich hat einzig und allein der Ton gestört. Nicht du als Überbringer der Nachricht.
Halb so wild, wegen ein paar Stilblüten oder Rechtschreibfehlern würde ich ein Buch nicht aus der Hand legen. Man schmunzelt kurz, fühlt sich ganz schlau, weil man es besser weiß, und liest weiter.
Trotzdem: Vor der Veröffentlichung würde ich unbedingt mehrere Freunde als Testleser in Anspruch nehmen und vielleicht sogar einen Profi für das Lektorieren bezahlen.
Zum Glück ist das hier nicht der übliche Ton, und es würde mich riesig freuen, wenn das so bliebe. Beschimpfung hat nämlich rein gar nichts mit Kritik zu tun!
Wie schon im anderen Thread geschrieben wurde: Ich finde, »zurückerinnern« ist etwas anderes als einfach nur »erinnern«…
Wo sich mir die Fußnägel hochrollen, ist wenn jemand »scheinbar« schreibt/sagt, obwohl er »anscheinend« meint. Hab ich selbst aber nie so gemacht, geht also an der Frage vorbei. Denn gerade genannten »Stehgreif« habe ich aber auch früher gebracht und musste erst darauf gestoßen werden. Und, oh ja, was mir mal so richtig peinlich war: Als ich darauf hingewiesen wurde, dass es nicht »Sakrophag« heißt.