Stilblüten, die man besser vermeiden sollte...

Der eine damals, der hat sich doch weggehängt. Wegen seinem Cousin.

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Bei uns ist es völlig normal, wenn man jemanden besucht, kurz nach der Begrüßung zu hören: “Komm, ich zeige dir, wo du dich aufhängen kannst!”. Gemeint ist die Garderobe, um seine Jacke aufzuhängen. Geht auch umgekehrt. Dann sage ich auch “Warte, ich hänge mich nur noch schnell auf” wenn ich irgendwo reingekommen bin und direkt zugetextet werde. Da habe ich mich auch schon manchmal gefragt, was Leute aus anderen Ecken Deutschlands denken müssen, wenn sie das hören …

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Bei uns hängt man sich auch gern auf. Also besuchsmäßig. Oder man schmeißt sich weg, wenn man etwas wahnsinnig lustig oder skurril findet.

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Oder man hängt mit den Kumpels ab.

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Bei den Bergmännern gibt es übrigens nur Kumpel, keine Kumpels und auch nicht “unter den Kumpeln”. Es gibt nur Kumpel.

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Auch noch so ein beliebter Unsinn, hauptsächlich von dynamischen Jungmanagern: “Stati” als Plural von Status.

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Kenn ich auch. Aus täglichen Besprechungen in einem der größten Mobilfunkkonzerne der Welt. Irgendwann wurde noch englisch geredet und somit von current status in status reports. Da wurde dann immer current und actual durcheinander geworfen. Das Problem ist wohl unabhängig von der benutzten Sprache Gang und Gäbe mit e oder ä oder sonst wie.

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Echt? Nicht die Statusse? :wink:
Da hätte ich auch gerne einen Euro für jede Nennung besagter “Tusse”…

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Ooooh ja! GRAUENHAFT! Damit werde ich täglich auf der Arbeit konfrontiert. Ich könnte auf Knien flehen, die Kollegen würden es nicht ablegen. Und dann steht sowas auch noch im Kundentext. Und ich kann nichts dagegen machen außer eine leise Träne vergießen.

Heute auf der Arbeit:
Ein Kollege meinte in seiner Mail: “Wir müssen noch einen Protokollanten auserkoren.”
Mir kräuseln sich die Zehennägel. Aber wie heißt es denn jetzt richtig? Na? Wisst ihr’s ohne nachzugucken?
Ich hab nachgeguckt:
“Auserkoren” ist das Partizip II von “auserkiesen”. Ein ganz altes Wort für “auswählen”. Hab noch gelesen, dass daher auch die Kür kommt (wo man frei wählen darf) und der Kurfürst (der vom König erwählt wurde).
Tja, man lernt immer noch dazu. Zumindest mal ich.

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Ich hatte mal als Begriff “Statussis” vorgeschlagen, die anwesenden Kolleginnen fanden es witzig, nur Cheffe hatte Bedenken wegen political correctness. :wink:

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Sehr weit verbreiteter Fehler (mittlerweile vermutlich sogar als umgangssprachlich durchgesetzt): „Es macht Sinn.“ :kissing:

Strenggenommen kann aber etwas kann keinen Sinn „machen“, sondern nur einen Sinn haben oder einen Sinn ergeben.

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“Moment, ich ziehe mich nur noch schnell aus.”

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Also dass in dem Fall nicht jeder um mich trauern würde, war mir ja klar, aber dass gleich Orgien veranstaltet werden, hätte ich jetzt nicht gedacht. :smiley:

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Interessant, »auserkiesen« kannte ich tatsächlich noch nicht. Danke!
Allerdings wusste ich schon, dass der Satz Deines Kollegen falsch ist – ich hätte einfach gesagt: »Es muss noch ein Protokollant auserkoren werden.«

Was ich vor wenigen Jahren auch erst mal nachschlagen musste: »Die Menge stob auseinander« – wie lautet dieser Satz im Präsens? »Stiebt auseinander« ist korrekt, aber ich hätte es nicht gewusst. :see_no_evil:

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Toll finde ich auch, wenn ein Sportler beim Siegerinterview sagt: Ich hab es noch gar nicht realisiert.
Natürlich hast du es bereits realisiert, Stupid, sonst würdest du nicht am Siegespodest stehen.
Kapiert hast du es vielleicht noch nicht, aber das ist etwas ganz anderes.

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Ich weiß nicht, ob der folgende Fehler beliebt ist, aber ich hörte einen Jungmanager in einer Fortbildung mal von “bullet (points)” reden, aber ausgesprochen alit] …

Kiesen klingt als deutsches Wort seltsam, ist uns aber in der englischen Verwandtschaft als choose wohlvertraut.

Oder: »gekürt«.

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„Er **kombinierte zu **einer schwarzen Hose ein weißes Hemd.“
Löst bei mir reflexartiges Entleeren des Magens aus und ich würde mir wünschen, dass die Papyrus Stilanalyse das dunkelrot markiert oder ganz löscht wegen Einfallslosigkeit:ROFL:.

Überhaupt habe ich das Gefühl, dass solche „Blüten“ aus der Vermischung von Synonymen entstehen.
kombiniert zu= kombiniert x und y und trägt zu x y
widerspiegel= wiedergeben und spiegeln
zurückerinnern= zurückdenken und erinnern
Ist halt die Frage, lässt man das als Weiterentwicklung einer lebendigen Sprache gelten, um einen Begriff zu verstärken? Oder besteht man auf den ursprünglichen Gebrauch? Und wo setzt man dann an? Im Mittelalter? In der Steinzeit?:confused:

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:thumbsup::thumbsup::thumbsup:

Na, das nenn ich jetzt mal eine tolle Verbindung zwischen zwei Sprachen mit ähnlichen Wurzeln. :thumbsup: Wäre ich nie drauf gekommen. Aber du hast recht! :thumbsup:

Sprachen-Historie ist echt was Wunderbares. Ich liebe diese Zusammenhänge. :heart_eyes:

Selbst bei „erkoren“ und „chosen“ kann man es mit ein bisschen Phantasie noch erahnen.

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