Starke weibliche Charaktere

Dasselbe, warum es keinen Wikipediaartikel über dich oder mich gibt. Relevanz. Animeefiguren sind schon mangels Masse irrelevant, da die Wenigsten mit ihnen etwas anfangen können. Folglich kann einer Auflistung von starken weiblichen Animeefiguren so gut wie niemand folgen, kaum jemand zieht daraus einen Nutzen. Ihr beiden mögt euch gesucht und gefunden haben, wie schön. Ich will euch das auch nicht madig machen, wollte nur erwähnen, dass es nah an einer Threadkaperung ist.

1 „Gefällt mir“

Wodurch du implizierst, dass jeder jede Figur kennt, die du genannt hast, weil das hier ein Literaturforum ist, was auf mich nicht zutrifft. :wink:

Außerdem tut das rein gar nichts zur Sache, denn wir können jede Dame als Beispiel hernehmen, solange wir begründen, wieso wir sie gut finden. Dann kann auch jeder folgen. Reines name dropping hilft niemanden, weil die Wenigsten alle Figuren kennen, die irgendjemand aus irgendeinem Medium nennt.

Selbst das muss man eigentlich nicht. Irgendwie finde ich die Diskussion in diesem Kontext obsolet, denn wenn wir den Fokus auf weibliche (Haupt-)Protagonisten in einem fiktiven Werk legen (egal ob Literatur, Film oder TV), dann dürfte zumindest die landläufige Definition von “starker Frau” auf 95% dieser Figuren zutreffen. Zentrale Charaktere einer Geschichte haben als Identifikationsfigur für den Rezipienten schon automatisch eine wie auch immer geartete Stärke eingebaut. Da sind schwache Figuren schon eher die Ausnahme.

Ich kenne weder alle genannten Buchfiguren noch alle genannten Filmfiguren noch alle genannten Mangafiguren. So lange ich wenigstens bei einigen weiß, worum es geht, ist das doch ausreichend, den Rest muss man eh nachschlagen. Ist doch schön, wenn alle Genres hier vertreten sind :heart_eyes:

Ich bin ja so optimistisch und sage, wenn wir alle fleißig weiter schreiben, gibt es eines Tages über uns alle Wikipedia-Artikel… :smiley:

Beides wird nicht passieren und ich bin nicht pessimistisch, sondern höchsten - ganz vielleicht aber nur - realistisch (was mir Strafe genug sein soll).

Edith sagt:
Um noch was zum Thema zu sagen → Eine Figur, die ich als “stark” empfinde, muss dies ungeachtet ihres Geschlechts sein.
Meine Lieblingsfigur bei Abercrombie hätte auch als Frau funktioniert. Statt Sand dan Glotka hätte die Figur dann eben Sandy dan Glotka geheißen. Mir ziemlich egal. Aber es ist eben auch kein Makel, dass die Figur zum Mann geschrieben wurde.

1 „Gefällt mir“

Och… :frowning:

2 „Gefällt mir“

Ich habe selbst absolut gar keinen Zugang zu Animes oder Mangas. Aber jede Nische darf hier doch ihren Platz haben und jede Unterhaltung bezüglich dieses Themas ist legitim. Wenn ich hier immer wieder mal davon lese, denke ich mir, dass die irgendwie doch ziemlich impressive sein müssen, wenn man sich damit beschäftigt. Ich finde das tatsächlich animierend :wink:

You never know … :wink:

2 „Gefällt mir“

Deutschlands fehlende Comic-Kultur und das damit einhergehende Naserümpfen und Herabsehen auf Gezeichnetes ist ein Thema für einen anderen Tag. :laughing:

2 „Gefällt mir“

Würde ich so nicht pauschalisieren. Comics sind ja nicht nur Mangas, sondern durchaus auch im westlichen Raum beheimatet - und somit auch von größerer Vielfalt als Manga/Anime, die ja nur eine Variation von drei, vier immer wiederkehrenden Tropen (und Zeichenstilen) sind. Und da würde ich jetzt nicht generell behaupten, dass man das hierzulande alles über einen Kamm schert. Es gibt durchaus Verlage und Vertriebe, die sich Comics und/oder Graphic Novels auf die Fahnen geschrieben haben.

Über diese Figur habe ich mich schon als Kind geärgert.
Ich finde es gar nicht stark, wenn ein Mädchen nicht in ihrer Identität als Mädchen mutig und draufgängerisch sein kann/darf.
Nein, Georgina will unbedingt als Junge angesehen werden, weil ja nur Jungen clever und mutig sind, also schneidet sie sich die Haare kurz und nennt sich George.
Und die echte Mädchenfigur, Anne, immer ängstlich und schwach. Grrr.

Na ja, nicht ganz. Aber oftmals sogar Charaktere jenseits der Volljährigkeit. :wink:

Tröste dich, mir geht es genauso, um ehrlich zu sein.
Mir fällt es einfach leichter, mich in einen Mann hineinzuversetzen. Ihm eine tragische Vergangenheit zu verpassen, ihn leiden zu lassen und seine Charaktereigenschaften aufzudecken.
Bei Frauen interessiert mich das eher weniger. Ich lese auch nicht gerne Storys, wo Frauen die Hauptrolle spielen.

Vielleicht liegt es daran, dass Frauen anders an Situationen herangehen als Männer. Komplizierter manchmal. Überlegter. Das passt meist nicht so zur Story, wenn es darum geht, jemandem die Fresse zu polieren. Klar können Frauen auch kämpfen, aber im direkten Vergleich sind Männer nun einmal stärker. Alleine schon vom Körperbau. Da kann die Frau noch so gut trainiert sein. (Ich meine jetzt, wenn beide es gewohnt sind zu kämpfen.)
Außerdem gibt es immer wieder Situationen, wo Frauen einfach emotionaler reagieren als Männer. Ich sag nur: Hormone.

@Maxe : Du stehst doch auf Mangas. Kennst du Deep Blue Sheep? Oder Yellow? (Makoto Tateno) Da haben jeweils zwei Männer die Hauptrolle. Ich denke nicht, dass die so gut rübergekommen wären, wenn 2 Frauen die Hauptrolle besetzen würden. Das passt dann einfach nicht zur Story.

Die Frage ist ja auch: Passt ihr der Story den Charakter an, oder bastelt ihr um einen Charakter eine Story?
Ich glaube, es ist auch eine wichtige Frage was das Geschlecht angeht, die schon dort beginnt, wenn man eine Geschichte entwickelt.
Ist es für die Geschichte relevant, was am Ende für ein Geschlecht genommen wird?
Oder passt ein Mann besser, bezüglich Entscheidungen und kämpfen? Oder wird die Story überlegter und eine Frau würde besser passen?

Da scheint am Ende jeder seinen eigenen Stil zu haben. Und das ist auch gut so.

LG Tessley

2 „Gefällt mir“

Das tröstet mich tatsächlich ein wenig. Aber ich habe beschlossen, die Herausforderung anzunehmen und meine Frauen besser auszuarbeiten. Das bin ich ihnen schuldig. :smiley:

1 „Gefällt mir“

Grundsätzlich hast du natürlich recht, aber da muss man dann auch daran denken, aus welcher Zeit diese Geschichten stammen und damals war das leider genau so.

Was mir allerdings doch sehr auffällt ist, dass selbst heute Frauen lieber über Jungen/Männer schreiben, als über Mädchen, s. J.K. Rowling, die einen Jungen als Hauptfigur wählte und das einzige Mädchen in der Runde ist dann eine kleine Besserwisserin und Streberin.:roll_eyes: Das Buch hätte ja auch von Hermine Potter handeln können, aber anscheinend ist die Gesellschaft - und damit dann auch wir Autoren - diesbezüglich immer noch nicht so weit.

Auch in meinem Freundeskreis schreiben Frauen eher über Männer als über Frauen.

2 „Gefällt mir“

Irrelevant ist gar nix. Weder in der Literatur, noch in der Musik, oder in der Kunst.
Leben und leben lassen.
Oder wie Konfuzius sagt: Jedem Tierchen sein Pläsierchen. :smiley:

3 „Gefällt mir“

Hm, Georgina hat sich (1930?) schließlich nicht heimlich als Junge verkleiden müssen, um irgendwo Einlass zu finden.
Das ist doch eine andere Zeit als beispielsweise in Regency-Groschenromanen, wo die Heldin im Jahr 1820 nur als Mann verkleidet einen Vertrag abschließen oder im Londoner White-Club um Geld spielen konnte. :wink:
Alle wussten ohnehin, dass Georgina ein Mädchen war. Und statt dass sie sagt: “Ich bin ein mutiges Mädchen, ich gehe mit euch in die dunkle Höhle”, sagt sie - jetzt mal übertrieben parodiert: “Mädchen sind feige und doof, ich will aber so mutig sein wie ein Junge, deshalb gehe ich als “Georg” mit euch in die dunkle Höhle und will dann von euch das Kompliment hören, dass ich so mutig und toll bin wie ein Junge.”
Das ist für mich schwach, nicht stark.

Vielleicht habt ihr zu wenig und zu selten Die Fünf Freunde gelesen? Georgina war quasi transgender. Und das war in ihrer Zeit mutig. 1942 – 1963! Sie hat sich George nennen lassen, die sah aus wie ein Junge und so mutig. Für mich war sie ein starkes Mädchen, ich wäre gerne mit ihr befreundet gewesen.

1 „Gefällt mir“

Ich habe als Mädchen im Grundschulalter die ganzen Enid-Blyton-Reihen verschlungen, du hast es wohl als Junge gelesen.
Für mich als Mädchen war diese “Mädchen sind schwach, also wenn du stark sein willst, musst du wie ein Junge sein”-Einstellung nur schwach und ärgerlich, für dich als Junge war diese “Jungen sind so viel toller”-Einstellung wohl schön.

Ich finde das einen interessanten Gedanken und, dass jemand sich in der damaligen Zeit offen als transgender zeigt, ist selbstverständlich auch eine Stärke.

Ich habe das Buch / die Bücher selbst nicht gelesen, frage mich aber: War es denn notwendig, den Mut zum Transgender-Sein mit den Gedanken “Mädchen sind schwach und scheiße und das ist der Grund warum ich lieber ein Junge sein will, nichts anderes” (so klingt es) zu begründen?

Denn diese Begründung ist auch meiner Meinung nach echt schwach.

2 „Gefällt mir“

Also ich habe die Bücher ja auch alle gelesen früher. Als Junge. Und für mich war das deutlich einfacher als eure Interpretation. Georgina musste anders sein als Anne. Genauso wie sich die beiden Jungs unterschieden haben. Der eine Junge (Julian) war quasi ein kleiner Erwachsener, nur noch ein bisschen besser :wink: Und der andere war, glaube ich, etwas draufgängerischer, aber auch ungeschickter. Die beiden, Georg und der draufgängerische Junge passten prima zusammen und Anne und der ältere Junge auch.

Mein Sohn hört die heute manchmal als Hörspiel. Ich habe da auch mal reingehört. Die Geschichten sind für meine heutigen Ohren dermaßen langweilig und vor allem angepasst. Die Kinder gehen immer zu den Erwachsenen wenn es gefährlich wird und sie tun, wenn es irgend geht, immer das richtige (aus Sicht von Eltern). Weil Anne und Julian schon dafür sorgen.

Der erste Band kam 1942 raus. Ich glaube, da gab es noch Ohrfeigen etc. in der Schule.