Seitenwind Woche 8: Verborgene Schätze

Über die unzähmbare Sanftheit der Natur

Obwohl jährlich nur etwa fünf Menschen infolge von Haiangriffen sterben, gelten die Tiere gemeinhin als kaltblütige Killer und Menschenfresser.
Insbesondere der Carcharodon carcharias, besser bekannt als Weißer Hai, der ganz plötzlich aus der Tiefe auftaucht.
Als der Taucher das fünf Meter lange Tier bemerkt, verfällt er nicht etwa in Panik, sondern schwimmt neben den Raubfisch und berührt ihn vorsichtig an der mächtigen Rückenflosse, erst einmal, dann ein zweites Mal.
Da der Hai keinerlei angriffslustige Reaktionen zeigt, sondern einfach majestätisch dahingleitet, greift der Taucher schließlich zu und hängt sich an ihn an.
Gemeinsam schwimmen Mensch und Tier dann über fünfundzwanzig Meter sanft durch das Meer, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.
Aber was heißt hier schon als wäre?

Werwölfe- Schauderhafte Geschichten

Werwölfe sind seit jeher eine Spezies, über die gerne und viel geschrieben wird. Viele der Geschichten, die sich um Werwölfe drehen, sind dabei schauderhaft und scheinen sich an Grausamkeit nur zu überbieten wollen. Den etwas zartbesaiteten Personen meiner Leserschaft bitte ich daher, sich gut zu überlegen, ob sie von hier an weiterlesen wollen. Wer mit Mord, Zerstückelung und Ringen aus Menschenhaut kein Problem hat (hier sei betont, dass das Lesen darüber gemeint ist, nicht das Ausführen solcher Taten), kann sich bereit machen.

So gibt es die Geschichte über Lycaon, der König von Arkadien war. Er hatte 50 Söhne, alle von ähnlich grausamer Persönlichkeit wie ihr Vater. Eines Tages besuchte Zeus Lycaon und dieser servierte dem Gott einen zerstückelten Knaben zum Mahl. Zeus war darüber so erzürnt, dass er Lycaon zur Strafe in einen Wolf verwandelte und die Deukalonische Sintflut schickte, die einen großen Teil der Menschheit mit sich nahm.

Wem es von dieser Geschichte zur Begriffsbestimmung für Lycanthropie noch nicht gruselt, dann vielleicht bei diesen Möglichkeiten zur Verwandlung. So soll es neben dem Götterfluch auch harmlose Varianten wie den Überwurf eines Wolfsfelles oder das Anziehen eines Gürtels aus Wolfsfell geben. Beim Ablegen dieser Gegenständer erfolgt die Rückverwandlung in einen Menschen. Doch da gebe es auch noch die schaurige Möglichkeit, sich zu verwandeln, in dem man dreimal durch einen Ring aus Menschenhaut kriecht. Die Verwandlung ist umso effektiver, wenn die Haut von einem Ermordeten oder Selbstmörder ist. Die Rückverwandlung erfolgt, wenn man erneut dreimal durch die Menschenhaut kriecht.

Für die ganz hart Gesottenen unter uns zum Abschluss noch die Geschichte von Peter Stump oder auch Peter Stubbe, der Angeklagter des bekanntesten Werwolfsprozesses in Deutschland wurde. Er lebte im 16. Jahrhundert in Bedburg und wurde dort angeklagt, weil er sich durch einen Pakt mit dem Teufel in einen Wolf verwandelt haben und dann 14 Kinder sowie 2 Schwangere getötet haben soll. Unter anderem fiel ihm sogar sein eigener Sohn zum Opfer, dessen Gehirn er auch gegessen haben soll. Er wurde verurteilt, auf ein Rad gehängt und mit heißen Zangen bei lebendigem Leib gehäutet. Anschließend wurde seine Leiche zerteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Indianer!

Angeblich lernt man nie aus. Und tatsächlich vergeht kein Tag, an dem ich nichts Neues erfahre. So musste ich erst ein halbes Jahrhundert alt werden, um zu erfahren, dass weder Apachen, noch Inka oder Maya Pferde kannten.

Schon vor über 10.000 Jahren verschwanden die letzten Tiere dieser Art vom amerikanischen Kontinent. Erst die Spanier vor rund 500 Jahren brachten Pferde aus Europa nach Amerika. Indianer ritten also beispielsweise bei der Büffeljagd auf eingewanderten Zossen herum. Auch die Vorstellung von Cowboys, die wilde Mustangs fangen und zureiten, ist eher eine romantische. In Wahrheit fingen sie verwilderte spanische Ackergäule.

  • Wer mit dem Threadtitel nichts anfangen kann, dem lege ich die Komödie »Der Schuh des Manitou« von Bully Herbig ans Herz. Unbedingt anschauen. :slight_smile:

Wusstet ihr, dass die Schotten bis ins Jahr 1958 kein Weihnachten gefeiert haben und der 2. Feiertag erst 1974 eingeführt wurde?

Das liegt daran, dass die schottische Nationalkirche, „the Kirk“ genannt, calvinistisch geprägt ist. Johannes Calvin war ein Reformator des 16. Jahrhunderts aus Genf. Er verabscheute alles katholische. 1559 gelang es John Knox dessen Lehren in Schottland unter der Bevölkerung und einigen Adeligen zu etablieren. Die aus Frankreich zurückgekehrte katholische Herrscherin Maria Stuart forcierte die neue Strömung zwar nicht, unternahm aber auch nichts dagegen. 1592 wurde dann die Reformation durch die Annahme des Second Book of Discipline von 1578 konsolidiert. Das hatte zur Folge, dass sämtlich katholischen Feiertage aus dem Kalender gestrichen wurden und schottische Weihnachtsbräuche unter Strafe gestellt wurden. Wer Weihnachten feiern wollte musste dies heimlich tun. Hogmanay (Neujahr) wurde somit für Jahrhunderte der höchste Feiertag der Schotten. Erst 1958 erhielten die Schotten per Gesetz ihren Christmasday (25.12) und 1974 den Boxing Day (26.12.) zurück. Da allerdings viele alte Traditionen in der Zwischenzeit in Vergessenheit gerieten, bedienten sich die Schotten an den Weihnachtsbräuchen anderer Länder. So werden z.B. mittlerweile auch Weihnachtskarten verschickt, so wie es in England Brauch ist.

Tote Rattenpopulation trotz „paradiesischer“ Lebensgrundlage.

Für mein aktuelles Werk „Kurt im Spiegel“, in welchem sich meine Protagonisten Kurt und Dieter (im Jahre 2035) auch über soziale Fragen unterhalten, verarbeite ich eine Entdeckung des norwegischen Verhaltensforschers John B. Calhoun.
Eine Studie zur Überpopulation von Ratten im Zeitraum von 1958 - 1962 führte zu dem Ergebnis, dass trotz freien Zugangs zu Nahrung, Wasser und Fortpflanzungsmöglichkeiten am Ende der Studie - durch das Verkümmern der Überlebensinstinkte - die Populationen starben.
Auf Wikipedia kann man sich dazu belesen. Ergo: Das Schlaraffenland bleibt besser ein Traum in der Poesie…

Gruß, Udo

Pseudoisidor mittelalterliche Sammlung von Fälschungen

Der Bischof Isidorus Mercator wird als Verfasser der Fälschungen vermutet, auch wenn dieser nirgends aktenkundig belegt ist. Sicher erscheint immerhin, dass der Gesamtkomplex zwischen den Jahren 847 und 852 mehr oder weniger abgeschlossen war, und dass die Fälscher in der Kirchenprovinz Reims gearbeitet haben. Möglicherweise wurden Handschriften aus Corbie benutzt.
Das Wissen der Mönche, welche die Schriften verfassten entsprachen teilweise den originalen Texten, die sich in den Dokumenten wie der Papstbriefe, Dekretalen, fränkische Gesetzestexten, Konzilien u.v.m. wiederfinden.

Die Fälscher haben jedoch ihre Quellen keineswegs einfach abgeschrieben, sondern sie mit einer gewissen Artistik immer wieder neu angepasst: Es gibt Sätze von etwa zehn Wörtern, die an verschiedenen Stellen der Fälschungen in nicht weniger als acht verschiedenen Formen auftauchen.

Bei Meiner Recherche für meinen historischen Roman „Das Teufelsgesicht“ bin ich über eine Sammlung von Fälschungen gestolpert, die im 9. Jahrhundert entstanden ist.
Für mich interessant, da die Mönche zur damaligen Zeit, das Monopol besaßen, was das Schreiben und Lesen betraf. Um ihre Machtpositionen zu behaupten und zu festigen nutzten, sie im frühen Mittelalter ihre Stellung im Frankenreich, welche ihren Einfluss und Reichtümer zu ihren Gunsten vermehrten.
Pseudoisidor – Wikipedia(oder%20pseudoisidorische%20Dekretalen

Leider ist mir bis auf dieses ernste Thema nichts eingefallen, worüber ich was schreiben wollte. Vielleicht sagt ihr, das sei am Thema vorbei, weil das Schreibthema „Verborgene Schätze“ lautet und es hier um Kindesmissbrauch, Kindesmisshandlung geht.

Allerdings ist auch die Rede von „interessanten Tatsachen“. Ich wollte eine kleine fiktive Szene schreiben, die emotional und inhaltlich zu den Tatsachen im letzten Absatz führt.

Wer etwas Positives , Witziges, Lehrreiches lesen will: Bitte nicht weiterlesen! Wie ich gesehen habe, gibt es um meinen Text herum so viele schöne Beiträge, die auch ich gerne gelesen habe und noch lesen werde.


Aus dem kleine Radio in der Küche ertönt gedämpfte Weihnachtsmusik.

Mutti hat, wie immer um niemanden zu stören, die Tür geschlossen. Sie bereitet den gemütlichen Nachmittag vor, wo die ganze Familie im Wohnzimmer sitzt, leckere Sachen nascht und sich im neuen Fernseher die alten Filme anschaut.

Ein Duft von Plätzchen, Stolle und Kaffee strömt durch die Türritzen hindurch in die Wohnung und verbreitet Raum für Raum seine süßen Phantasien.

Im dunklen Flur begegnet er einer kleinen schlanken Weihnachtspyramide, welche wie jedes Jahr zu Weihnachten in derselben Ecke neben dem Schuhschrank steht. Ihre LEDs werfen zaghaft ein warmes Licht auf die glänzenden Holzdielen, wo die geputzen Schuhe der Familie auf den Spaziergang warten.
Links das Paar großer schwerer Stiefel von Vati, daneben das elegante Paar von Mutti, das sie im Herbst von Vati bekommen hat weil sie so doll geweint hatte, und ganz rechts das kleine Paar roter Kinderwinterstiefel von Moni, ihrer siebenjährigen Tochter.

Vatis Liebling.

Auf der Couch im Wohnzimmer schläft Moni’s einzige noch lebende Omi, sitzend, den Kopf auf die Brust gesenkt. Sie schnarcht leise. Der festlich geschmückte Weihnachtsbaum ist auch hier die einzige warme Lichtquelle. Das wenige kalte Licht, das der Winterhimmel mit letzter Kraft durch das einzige Fenster schickt, wirft durch die Gardine hindurch schwache orientalisch anmutende Schattenmuster auf die gegenüberliegende Wand und auf das Ikea-Regal mit den Büchern, DVDs und den Familienfotos.

Ein Foto zeigt Mutti und Vati als Brautpaar, auf einem zweiten, etwas unscharfen Foto, sitzen Moni und ihre Eltern an einem kleinen Campingtisch, im Wald vor einer Hütte in Norwegen. Moni’s erster großer Urlaub, an den sie sich noch heute gerne erinnern kann.

Damals war sie fünf.

Auf dem dritten Foto, von Mutti in einen hübschen bunten Bilderrahmen gepresst, strahlt Moni mit zusammengekniffenden Augen, hoch in Vatis neue Digitalkamera. Die hatte er sich dieses Jahr extra gekauft, um ein paar „schöne Fotos von seiner hübschen Tochter“ zu machen.
Nur Moni ist auf dem Bild zu sehen. Sie sitzt auf einer Stranddecke mit Tigerfellmuster in der heißen Sonne Tunesiens. Ihre Haut glänzt braungebrannt und sonnenmilchfeucht. Und ihr vom baden salznasses Haar klebt in langen kringeligen Strähnen auf Schultern, Bauch und Rücken bis hinunter zum Po.
Mutti wollte mit Moni vor dem Urlaub noch zum Frisör gehen und die Haare kurz schneiden lassen, aber Vati wollte das nicht. Und Mutti hatte dann auch nicht mehr davon gesprochen.

Moni ist dann im Urlaub krank geworden und alle waren ganz traurig. Besonders Vati.

Heute, rund ein halbes Jahr später, ist Weihnachten. Das Fest der Liebe.

Moni ist nach dem Mittagessen freiwillig ins Bett gegangen, um, wie sie sagte, Mittagsschlaf zu halten. Nur Omi hatte sich gewundert, aber Mutti hatte ihr erklärt, dass Moni dafür heute Abend länger aufbleiben darf.

Vati hatte noch eine Weile schweigend bei Omi gesessen und sein „Verdauungsbierchen“ getrunken.

Als Omi endlich eingeschlafen war, ist er aufgestanden und zu Moni ins Zimmer gegangen.

Jetzt liegt er hinter ihr, sein Gesicht in ihren Haaren vergraben und keucht und Moni tut so, als ob sie schläft und schreit dabei so laut sie kann in sich hinein.

Und in der Wohnung zwei Stockwerke über ihr, schreit seit einer halben Stunde atemlos ein Säugling…

Und im Stadtteil wo sie leben, bricht eine verzweifelte Mutter ihrem dreijährigen Sohn unabsichtlich den Arm…

Und laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik sind im Jahr 2020 die Fälle von Kinderpornografie auf 18.761 Fälle stark angestiegen, 152 Kinder gewaltsam zu Tode gekommen, 4918 Fälle von Misshandlungen Schutzbefohlener registriert worden, sowie 14.500 Fälle von Kindesmissbrauch.

Höchstrisikogruppen

Ich bin übergewichtig.

Als das mit Corona losging, fand ich mich plötzlich aufgelistet unter der Überschrift „Hochrisiko-Gruppen“. Prompt fanden sich in meiner Bekanntschaft etliche Leute, sogar Fachärzte, die es gut mit mir meinten und glaubten, sie müssten mich doch wieder mal motivieren, endlich was dagegen zu tun, etwas, „das funktioniert“*.

Die eher praktisch veranlagten unter ihnen meinten, dass eine chirurgische Magenverkleinerung oder Magenbypass-OP überlegenswert wäre.

Ich überlegte.

Dann recherchierte ich … und bekomme seither - und bis heute - bei jeder Recherche aufgrund des Themas meiner damaligen Anfrage von den Suchmaschinen so ganz nebenbei ganz viel Reklame zu Diäten, und natürlich auch für Magen-OPs.

Und fand dann hinter all diesem Gerümpel eine jüngere amerikanische Studie zu Corona, die herausgefunden hatte, dass es nur eine Bevölkerungsgruppe gibt, die in Bezug auf Corona als noch höherriskant eingestuft wird als Übergewichtige: Das sind Übergewichtige nach einer Magen-OP.

Möglicherweise hängt das zusammen mit den Enzymen, die der Magen nach einer solchen OP nicht mehr in der Lage ist, selbst zu produzieren.

Seit ich diesen Informationsschnipsel gefunden habe, denke ich sehr dankbar, dass die Frage, was denn nun genau ein verborgener, vielleicht sogar lebensrettender Schatz sein könnte, einfach eine Frage der Situation und der Perspektive ist.

Zahntrost-Sägezahnbiene

Durch unseren großen Park schleichen ständig zahllose Fotografen. Sie knipsen die großen Bäume, den Sonnenuntergang, den romantischen Bach, die Glühwürmchen, die die schneebedeckten Wiesen, die Vogerl – vor allem die Vogerl. Neben Amsel, Fink und Meise gibt es da noch Eichelhäher, Goldhähnchen und Eisvogel. Und viele andere. Ich persönlich fotografiere lieber Blumen, die halten nämlich still. Das weiß ich zu schätzen, nachdem ich vergeblich versucht habe das große Heupferd vor die Linse zu bekommen. Das hießt, vor der Linse hatte ich es schon, aber es war nicht scharf oder nur zur Hälfte oder zwischen den Grashalmen gar nicht zu entdecken. Für nächsten Sommer habe ich mir ein anderes ehrgeiziges Ziel vorgenommen: die Zahntrost-Sägezahnbiene.
Entdeckt wurde sie von einer jungen Biologin, die - wie kann es anders sein – mit der Kamera im Park unterwegs war. Diese seltene Biene war es ihr wert, die Zeitung zu informieren und die Naturschützer zu alarmieren. Die wiederum haben mich eingespannt.
Zuerst einmal muss ich den Zahntrost finden. Das ist eine Pflanze. Inwiefern sie bei Zahnweh tröstet, weiß ich nicht. Es gibt auch eine Pflanze, die heißt Augentrost und die hilft angeblich bei Augenschmerzen. Also, auf zur Suche nach dem Zahntrost. Die GPS-Koordinaten der Fundstelle habe ich. Und hoffe, dass er sich nicht von der Stelle bewegt hat. Oder abgemäht wurde. Oder sonst wie beseitigt wurde. Zahntrost ist nämlich ein Halbschmarotzer, der sich an den Graswurzeln bedient, um Wasser und Nährstoffe zu ergattern. Dann wächst das Gras nicht so gut. Dort, wo ihn die Biologin gefunden hat, erntet zum Glück kein Bauer Gras. Es war am Wegrand. Aber da drohen auch Gefahren: da heben die Hunde ihr Bein und verbrennen zarte Pflänzchen. Da treiben die Büsche gleich dahinter ihre Wurzeln voran und sprießen neue Sträucher. Da kommen dann die Gärtner mit ihren Maschinen und häckseln alles klein, damit der Weg nicht vom Rand her zuwächst.
Der nächste Schritt ist dann, zu warten, bis sich eine Art Biene darauf nieder lässt, keine normale Biene, obwohl sie ganz ähnlich ausschaut, sondern eben die Zahntrost-Sägezahnbiene, die den Blütenstaub des Zahntrostes aufsammelt, um damit ihre Brut zu füttern. Die armen Würmchen mögen nichts anderes! Ausschließlich Zahntrost-Blütenpollen. Wenn dann kein Zahntrost in der ganzen Gegend wächst, haben die Kleinen Pech und müssen verhungern. Ist die Brut versorgt, legt Mama sich zur Ruhe und die Zahntrostblume verwelkt.
Jetzt heißt es noch einmal warten, nämlich bis die Samen reif sind. Dann soll ich Samen sammeln und an geeigneter Stelle aussäen. Damit bald im Park auch an anderen Stellen der Zahntrost wächst und die Zahntrost-Sägezahnbiene genug Futter für ihre Nachkommen findet.
Keine Angst, ich werde den park nicht in eine Zahntrost-Plantage verwandeln. Es wird auch keine Schwärme von Bienen mit Sägezähnen geben. Denn ob aus den Samen tatsächlich Pflanzen sprießen steht in den Sternen. Oder vielmehr liegt es an den Bodenverhältnissen. Blume und Biene sind deswegen so selten, weil sie so heikel sind, Blume wie Biene.

Aus den heutigen Wohnzimmern ist die Katze nicht wegzudenken. Auch die alten Ägypter hielten sie schon als Haustier. Heute wissen wir, dass sie dort als heilig verehrt, bei ihrem Tod tief betrauert und zum Teil mumifiziert wurde.
Die alten Ägypter gingen sogar soweit, bei einem Feuer zuerst die Katze zu retten. Erst danach ging es lt. Herodot an die Löscharbeiten. Interessant ist auch, dass es bei Todesstrafe verboten war Katzen außer Landes zu bringen. Also kein Katzenexport aus dem alten Ägypten.

Im antiken Griechenland schätzte man die Katze als Haustier und erkannte ihren Wert als Schädlingsbekämpfer. Die Römer schickten lieber Wiesel auf Mäuse- und Rattenjagd, denn die Katze wurde bei ihnen fast so sehr verwöhnt wie bei den alten Ägyptern.

Dann aber wendete sich das Blatt. Das Christentum kam auf und verteufelte alles, was in alten heidnischen Glaubenssystemen wertgeschätzt wurde. Im Mittelalter wurde die Katze als schlecht und wertlos angesehen, mit dem Teufel und Hexen in Verbindung gebracht. Nicht selten wanderte sie mit diesen auf den Scheiterhaufen oder wurde zusammen mit ihnen in einem Sack in den Fluss geworfen. Selbst Papst Gregor IX. befasste sich 1233 in seiner Bulle Vox in Rama mit den Katzen und prangerte sie dort als böse und teuflisch an. Die Folge dieser Propaganda war ein starker Rückgang der Katzenpopulation, das einfache Volk machte Jagd auf die Katzen.
Die Kirche vermutete auch, dass die Katze die Pest übertrug. Natürlich wissen wir heute, dass sie hilfreich in deren Bekämpfung war, da sie die den Erreger tragende Ratte jagte.

Erst die Zeit der Aufklärung sorgte dafür, dass die Menschen wieder Freude daran hatten, die Katze als Haustier zu halten.

Queen Victoria, als Trendsetterin ihrer Zeit und inspiriert durch ihr Interesse am alten Ägypten, hatte zwei blaue Perserkatzen. Damit sorgte sie für einen Anstieg der Popularität der Katze, da viele Leute ihrem Beispiel folgten. Auch der beliebte Autor Mark Twain fungierte als Wegbereiter. Er hielt selber viele Katzen und schrieb über die Freuden der Katze als Gefährte.

Heute ist die Katze das in Deutschland beliebteste Haustier noch vor dem Hund und die Tendenz ist steigend.

Quellen:

Warum die Katz die Maus zum Fressen gerne hat

Vor langer, langer Zeit begab es sich, dass der Jade-Kaiser Yu Di 13 Tiere zu einem prächtigen Fest einlud. Mit von der Partie waren Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund, Schwein, Ratte und besagte Katze. Nun spielte die listige Ratte der Katze einen Streich und flüsterte ihr zu, das Fest würde erst einen Tag später stattfinden. Die Katze reckte und streckte sich genüsslich, legte ihren Kopf auf die Vorderpfoten und den Schwanz gemütlich um sich und verpennte das Event. Und so kam es, dass Yu Di jedem der anwesenden Tiere ein eigenes Jahr zusprach und nur die Katze leer ausging. Der Katze Wut war selbstverständlich unermesslich. Fortan machte sie Jagd auf Ratten und auf Mäuse, wann immer sich die Gelegenheit dafür bot. Bis zum heutigen Tag.

Lass dich feiern - oder feiere es - lass es feiern? Egal, F(f)este feiern

In einer meiner Geschichten gibt es einen Protagonisten, der Interaktionen mit anderen Menschen verabscheut und ausgerechnet in einer Gemeinde landet, die aus einfach jedem Grund ein gesellschaftliches Großereignis macht.

Und so habe ich kuriose Feiertage recherchiert. Eine kleine Sammlung, von meinen persönlichen Favoriten, habe ich euch mal zusammengestellt.

Fangen wir direkt mit dem von dem amerikanischen Ehepaar Ruth und Thomas Roy ins Leben gerufene „Stay Home Because You’re Well Day“ (bleib zuhause, weil es dir gut geht) an. Dieser ist heute, am 30.11. und ich kann ihn leider nicht zelebrieren, da ich im Urlaub bin. Das Ehepaar will damit nicht die Arbeitslosigkeit fördern, sondern darauf aufmerksam machen, einfach mal zuhause zu bleiben. In Zeiten des Homeoffice und der ständigen vollen Terminplaner ist es vielleicht gar nicht mal verkehrt, die Tür zu schließen und die Welt draußen zu lassen. Dieser Tage jährt sich am 30.11.2023 zum 20. Mal. Vielleicht schaffe ich es nächstes Jahr, zuhause zu bleiben.

Zu meinen Favoriten zählt der „Thank God It’s Monday Day“ zwar nicht, aber ich bin gern gewillt das schlechte Image des Montags etwas aufzupolieren. Für mich hat der Montag nicht ganz so viel Schrecken, da ich auch am Wochenende arbeite und der Montag dadurch nicht immer der „erste Tag“ der langen Arbeitswoche ist. Der Feiertag ist immer am ersten Montag des neuen Jahres, sowie im Juni. Er hat also gleich 2 Ehrentage. Am Montag fängt oft auch die Urlaubswoche an. Außerdem kann man am Montag die schönsten Dinge kaufen, vorausgesetzt sie sind in der Werbung.

Fazit: Gebt dem Montag eine Chance.

Ein weiterer Feiertag im Januar, welcher immer an mir vorbeizieht, ohne das ich dem Grund des Feiertages nachgehe, ist der „Bau den Weihnachtsbaum ab – Tag“. Traditionell schmücke ich meinen Baum erst am 24.12. – und dann soll ich ihn kurz darauf schon wieder abschmücken? Ne, nicht mit mir. Vorausgesetzt der Baum hält sich wacker, reize ich es so lange wie möglich aus, ihn abzuschmücken und aus dem Fenster zu werfen. Auch wenn das Weihnachtsfest traditionell mit den Heiligen 3 Königen am 06.01. endet, brauche ich das Mummelgefühl noch ein bisschen länger.

Am 11.01. feiern die Amerikaner den Tag des Pfützenspringens und den will ich unbedingt auch bei uns einführen. Sind wir doch mal ehrlich, jeder will es, keiner traut sich. Es lebe das Pfützenspringen!

Die kuriosesten Feiertage scheinen sich alle auf der anderen Seite des großen Ozeans zu befinden. Der „Zieh dein Haustier an-Tag“ am 14.01. ist so ein skurriles Ding. Insofern mein Tier nicht aus gesundheitlichen Gründen einen Bedarf daran hat, gehört es sich einfach nicht.

Bei meinen Recherchen bin ich auf noch viel, viel, viel, viel mehr kuriose Feiertage gestoßen. Denn das Jahr hat noch 11 weitere Monate. Und jeder Tag wird irgendwo, von irgendwem oder irgendwas beansprucht. Aber das sprengt hier den Rahmen, weshalb ich nur den Januar aufgegriffen habe.

Mein Lieblingsfeiertag ist übrigens der 04. Mai :stuck_out_tongue_winking_eye:

Quelle: Jahreskalender der kuriosen Feiertage (kuriose-feiertage.de)

Besuch der Unterwelt

Entsprechen des Mythos, stellt der Fluss Styx die Grenze der oberen Welt und dem Totenreich Hades dar.
Die Toten werden von Charon, dem Fährmann, über den Fluss geschifft.
Pfiffige Priester bauten in der Umgebung von Baiae ein Totenorakel.
Dieses unterirdische Labyrinth, 45m unter der Erde, führt durch ein Tunnelsystem zum mystischen Fluss Styx, der von den Quellflüssen Acheron und Phelegethon gespeist wird.
Um den Fragenden des Orakels den gewünschten Eindruck, von der Unterwelt zu vermitteln, sind andere Gänge und Türen in den Fels eingegraben. Diese wurden von Priestern genutzt um Rauch, den Höllenhund Kerberos. Charon der Fährmann und andere anschauliche Gegenstände ungesehen des Besuchers am Fluss eintreffen zu lassen.
Nach der Überquerung des Styx führt man den Pilger ins Persephones Haus, das Innere des Heiligtums des Orakelkomplexes. Dort wurde ein Opfertier geschlachtet und die Befragung der Geister der Verstorbenen konnte über die Bühne gehen.
Ehe der römische Admiral Agrippa den Styx mit ungemeinen Mengen von Gesteinsschutt auffüllen ließ, hatten die Priester ein hervorragendes Einkommen.

Quelle (Götter, Orakel und Visionen Robert K. G. Temple)

Bei meiner Recherche zum Thema illegale Faust- und Straßenkämpfe bin ich auf das Thema Schlangengift gestoßen. Die Kämpfer machen ihre Haut damit unempfindlicher gegen Schmerzen. Ich war überrascht über die Vielfalt der Produkte. Es gibt Cremes mit Schlangengift zur Faltenbehandlung, in der Homöopathie wird es verwendet und in der Medizin gehen eine Vielzahl von Beschwerden.
Obwohl es viele YouTube Videos zum Thema illegale Kämpfe gibt, habe ich mir den Film „Fight Club“ angesehen. Ein Film in dem das Thema wesentlich eindrücklicher behandelt wird, ist der Film „Der Geschmack von Rost und Knochen“. Der Film ist eine spannungsreiche Milieustudie in vielerlei Hinsicht.

Dieser Text steht nicht mehr zur Verfügung!

Das Hofbräuhaus München - Paradoxes über Bier und Lied (bei der Recherche für meine homepage zugereist-münchen.de ist mir aufgefallen woher das Münchener Hofbräu Bier und sein Lied stammt)

Das Hofbräuhaus

Du bist neu in München und es drängt dich in das populäre, auf der ganzen Welt bekannte Hofbräuhaus am Platzl.

Aber warum ist es so überregional berühmt und legendär und zieht jährlich Millionen von Touristen*innen an?

Liegt es an der multikulturellen Zusammenkunft verschiedener Nationen, die alle das eine gemeinsame Ziel haben, einen unbeschwerten Tag mit einem Maß Bier und Brotzeit und einer zünftigen Blaskapelle zu verbringen?

Um das alles zu verstehen, drehe ich die Zeit zurück und führe dich durch die Geschichte des Hofbräuhaus am Platzl.

Das Staatliche Hofbräuhaus am Platzl ist ein Bierpalast in der Münchner Altstadt. Es war der Sitz der dazugehörigen Brauerei Hofbräu.

Der bayerische Herzog Wilhelm V. gab am 27. September 1589 den Bau des Hofbräuhaus als Brauerei zur Versorgung des Wittelsbacher Hofs und dessen Bediensteten in Auftrag, worauf der Name zurückgeht. Der Zweck des Baus war es, mit der Produktion von Braunbier die Ausgaben des Hofes zu senken, da das Bier zuvor kostspielig aus der niedersächsischen Hansestadt Einbeck importiert wurde. Dafür wurde eigens ein Braumeister aus Einbeck nach München abgeworben.

Das Brauen von Bockbier war bis ins Jahr 1810 ausschließlich dem Hofbräuhaus vorbehalten, sodass das Brauhaus bald zu einer wichtigen Einnahmequelle wurde. Angeblich wurde so ein Großteil der bayerischen Staatsausgaben für den Dreißigjährigen Krieg beglichen. Zumindest zeitweise resultierten 30 bis 50 Prozent der Staatseinnahmen allein aus dem Weißbier.

Im Jahre 1828 verfügte König Ludwig I. die Gastung: Damit war es erlaubt, die Bevölkerung im Hofbräuhaus zu bewirten. 1844 setzte er den Bierpreis deutlich unter das damals übliche Niveau, um dem Militär und der arbeitenden Klasse einen gesunden und wohlfeilen Trunk zu bieten.

Mit dem zunehmenden Tourismus in München erfreute sich das Hofbräuhaus steigender Beliebtheit. Der Prinzregent Luitpold 1896 beschloss, die Brauerei in die Innere Wiener Straße am Gasteig im Stadtteil Haidhausen zu verlegen und den Gastbereich des Hofbräuhaus zu vergrößern und im Stil der Neurenaissance umzubauen.

Am 22. Mai 1896 wurde das letzte Bier am Platzl gebraut, am 10. August 1896 nahm die neue Brauerei in Haidhausen ihren Betrieb auf und am 2. September 1896 begann man mit dem Abriss des alten Sudhauses und ab dem 9. Februar 1897 war die dort neu errichtete Schwemme in Betrieb. Das benachbarte Verwaltungsgebäude wurde abgebrochen und durch einen großen Gaststättenbereich ersetzt. Am 22. September 1897 eröffnete feierlich das Hofbräuhaus am Platzl in seiner neuen Form, die größtenteils der heutigen entspricht.

Ab dieser Zeit wurde das Hofbräuhaus für verschiedene Versammlungen genutzt. Unter anderem wurde dort am 13. April 1919 die Kommunistische Räterepublik ausgerufen und von einem gewissen Adolf Hitler am 24.02.1920 die NSDAP gegründet. Im Juli 1920 entstand im Hofbräuhaus, aber auch die Bayerische Bergwacht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Hofbräuhaus 1945 bei dem Bombardement Münchens durch die Alliierten bis auf die Schwemme zerstört. Zur 800-Jahr-Feier Münchens 1958 wurde die Rekonstruktion mit der Wiedereröffnung des Festsaals abgeschlossen.

Die Schwemme im Parterre, eine große Bierhalle, ist der bekannteste Teil des Hofbräuhaus und bietet an Holztischen Platz für rund 1000 Personen. Für Stammgäste gibt es dort Regale, in denen sie ihre Bierkrüge aufbewahren.

In den Obergeschossen findet sich ein Festsaal mit einem neun Meter hohen Gewölbe für etwa 1500 Menschen sowie weitere Räumlichkeiten für insgesamt nochmals über 1000 Personen (Wappensaal, Münchner Zimmer, Erkerzimmer, Bräustüberl, die ehemalige „Trinkstube“). Der Innenhof mit dem Löwenbrunnen dient im Sommer den Gästen als Biergarten.

Das 1935 entstandene Lied „In München steht ein Hofbräuhaus“ zählt heute weltweit zu den beliebtesten Stimmungsliedern und gehört zum Repertoire vieler Blaskapellen. Es wurde von Wilhelm „Wiga“ Gabriel aus Berlin komponiert.

Es ist schon paradox, dass ausgerechnet das bekannteste Bierlokal Münchens einen Bezug zur Braukultur in Niedersachsen hat und das Hofbräulied von einem Preussen komponiert wurde.

Das Hofbräuhaus ist einer der schönsten Gaststätten Münchens mit einem speziellen Charme und wer, wenn nicht ich, der gebürtige Berliner und aufgewachsener Niedersachse oblag es sein erstes Maß Bier im Hofbräuhaus zu trinken.

Nachdem du die Schwemme durch zwei Schwingtüren betreten hast, schlägt Dir sofort der Geruch von Bier und deftiger Schweinshaxe entgegen und du siehst den Aloisius auf seiner Wolke über dir schweben. An der Wand vor dir prangt in großer Schrift „Durst ist schlimmer als Heimweh“!

Du suchst nicht lange einen Platz auf einer der abgewetzten Bierbänke. Es ist so üblich, dass du dich dazusetzt, wo etwas frei ist. Getreu dem Motto „Hock di hera samma mehra“.

Den ersten Schluck von der Maß hast du getrunken und es ertönt das Hofbräulied und der Sitznachbar hakt sich in deinem Arm unter und es wird geschunkelt, gelacht und getanzt. Die Zeit vergeht wie im Flug. Auf einmal ist diese Unbeschwertheit, in München Bierseligkeit genannt, da. Die Zeit ist kürzer als der Abend lang wird. Da fällt dir der Schriftzug an der Wand wieder ein,“ Durst ist schlimmer als Heimweh“, recht hat er der Aloisius.

Falls du es ruhiger und gemütlicher haben möchtest, dann empfehle ich dir das Bräustüberl im ersten Stock oder den Biergarten mit einem riesigen schattenspendenden Kastanienbaum in der Mitte. Dort bekommst du deine Maß Bier und eine große Auswahl an bayerischen Spezialitäten angeboten. Im Biergarten hörst du die Blaskapelle aus der Schwemme über Lautsprecher. Im Bräustüberl erwarten dich kleine Nischen zum Verweilen oder lange Holztische im typischen Wirtshausstil dekoriert.

Mensch - Maschine

Im Alter von etwa 12 Jahren habe ich den Film „Westworld“ aus dem Jahr 1973 gesehen. Yul Brynner mimt darin einen humanoiden Roboter, der in einem Wild-West-Vergnügungspark nach technischen Schwierigkeiten Amok läuft. Während ein Mensch nach dem anderen dem um sich schießenden mechanischen Cowboy zum Opfer fällt, liefert sich ein Überlebender eine nervenzerreißende Verfolgungsjagd mit dem Cyborg, an deren Ende dieser am Boden zuckend den Geist aufgibt. Trotz verheerender Verbrennungen steht er noch ein letztes Mal auf, um seinen Kontrahenten anzustarren. Dabei ist das abdeckende Gesicht herausgefallen, und es ist nur die derangierte Elektronik im Inneren des Kopfes zu sehen.

Diese Szene hat mich nächtelang nicht schlafen lassen und verfolgt mich bis heute. Filme mit ähnlicher Thematik, wie Terminator, konnte ich jahrelang nicht ansehen. Mir reichte Arnies angeschmortes Gesicht und das rote Auge in der „Bravo“, um mir wiederholt Alpträume zu bescheren. Und ich hoffte, dass ich derlei nie erleben müsste.

Seit den Recherchen zu meinem aktuellen Roman bin ich da nicht mehr so sicher. Die Wissenschaft und profitorientierte Tech-Unternehmen sind weiter, als man denkt.

Bereits Ende der 1970er wurden Tieren in der Landwirtschaft zu Identifikationszwecken RFID-Chips implantiert. Mitte der 2000er war ein Freund - Häuslebauer - völlig begeistert davon, dass man sich RFID-Chips implantieren und damit die eigene Haustür öffnen konnte, ohne noch einen Schlüssel zu benötigen.

Gegenwart: Mit Brain Control Interfaces (BCI) ist es inzwischen möglich, Gehirnströme zu lesen und so beispielsweise Befehle an motorisch betriebene Prothesen zu übermitteln. Die Aufzeichnung der elektrischen Impulse erfolgt dabei über Elektroden, die sich in einer Art Helm befinden. Menschen mit Schädigungen des Bewegungsapparats verspricht diese Technik eine Verbesserung ihrer Lebensqualität. Aktivste Vorreiter sind hier bekannte Namen wie Elon Musks Neuralink und Zuckerbergs Meta sowie die weniger bekannten Unternehmen Blackrock Neuratech und Synchron. Obwohl die Hürden für Forschungen am Menschen durch fehlende Zulassungen hoch sind, hat Synchron schon erfolgreich Elektroden über den Eingriff durch eine Vene in ein menschliches Hirn implantiert.

Aktuell funktioniert der Signalfluss nur in eine Richtung, das Gehirn also sendet Impulse und kann so Befehle erteilen. Das Feedback erfolgt über die normalen Sinnesorgane. Es wird allerdings mit hohem Einsatz daran geforscht, wie man über elektrische Impulse auch die Sinneswahrnehmung im Gehirn beeinflussen kann. Vielleicht sind dann schon bald Smartphones und VR-Brillen nicht mehr notwendig.

Und vielleicht ist mein Roman bald keine Science Fiction mehr.

Zahlen bitte!

Im November 2022 überschritt die Menschheit die 8 Milliardengrenze. Das sind 8.000.000.000 Menschen auf der Erde. Würden plötzlich 99% der Menschheit einem Virus zum Opfer fallen – es bliebe also nur 1% der Menschheit übrig - dann wären das immer noch mehr Menschen, als zur Zeit des Baus der Pyramiden von Gizeh auf der Welt gelebt haben.

Und wusstet ihr, dass von den 8 Milliarden Menschen 90% auf der Nordhalbkugel leben?

Bei den ganzen Zahlen kann einem ganz schön schwindlig werden. Millionen oder Milliarden, wo ist da noch ein Unterschied? Rechnet man es aber in Zeit um, wird die gewaltige Differenz schnell sichtbar. So sind 1 Million Sekunden etwa 11 Tage, 1 Milliarde Sekunden hingegen 32 Jahre.

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Lebender Indiana Jones

Bei der Suche nach einem möglichst angsteinflößendem Tier, das sich als Begleiter für meinen Helden eignet, bin ich auf folgendes Tier gestoßen:

Im Eozän vor 41 Millionen Jahren lebte in dem Gebiet der heutigen Inneren Mongolei eine besondere Säugetierart. Sie wurde 1924 von Roy Chapman Andrews während dessen Third Central Asiatic Expedition of the American Museum of Natural History entdeckt. Der gefundene Schädel ist 83 cm lang und auf Höhe des Jochbeines (Augenhöhe) 56 cm breit, damit ist er etwa doppelt so groß wie der Schädel eines heutigen ausgewachsenen Grisslybären. 67% des Kopfes nahm die Schnauze ein, zwischen Schneidezähnen und letztem Backenzahn lagen 50cm. Auf Grund dieser Proportionen ordnete man diesen Fund ursprünglich den Mesonychia, die langköpfigen Hunden mit Hufen glichen, zu. Die Berechnungen aus der Kopf-Rumpflänge ergaben eine Gesamtlänge von 3,82m und eine Schulterhöhe von 1,89m. Damit zählt der Andrewsarchus zu den größten lebenden fleischfressenden Säugetieren, die je gelebt haben. Heutige Untersuchungen ordnen den Fund bei den frühen Unpaarhufer ein und damit in den Verwandtschaftsbereich von Walen und Flusspferden.

Aus einer Laune heraus habe ich dann über Roy Chapman Andrews nachgelesen und diese Anekdote herausgefunden:

Roy Chapman Andrews (1884 – 1960) war Forscher, Abenteurer, Paläontologe und der Direktor des American Museum of natural History. Er wurde mehrmals irrtümlich für tot erklärt und wurde von Douglas Preston, der von 1978 bis 1985 beim American Museum of Natural History in New York gearbeitet hat, in seinem Buch Dinosaurs in the Attic: An Excursion Into the American Museum of Natural History. St. Martin’s Press. ISBN 0-312-10456-1., pp. 97–98 wie folgt beschrieben:

„Andrews is allegedly the real person that the movie character of Indiana Jones was patterned after. Andrews was an accomplished stage master. He created an image and lived it out impeccably—there was no chink in his armor. Roy Chapman Andrews: famous explorer, dinosaur hunter, exemplar of Anglo-Saxon virtues, crack shot, fighter of Mongolian brigands, the man who created the metaphor of ‚Outer Mongolia‘.“

Der Andrewsarchus wurde nicht der Begleiter meines Helden, dafür war sein Entdecker ein wahrer Held seiner Zeit.

Übersetzung:
Andrews ist angeblich die Vorlage für die Filmfigur Indiana Jones. Andrews war ein perfekter Selbstdarsteller. Er entwarf sein Image und lebte es unfehlbar – es gab keine Flecken auf seiner weißen Weste. Roy Chapman Andrews: berühmter Forscher, Dinosaurierjäger, ein Beispiel angelsächsischer Tugenden, Meisterschütze, Kämpfer gegen mongolische Räuber, der Mann der den Begriff „Äußere Mongolei" prägte.

Die Geschichte unserer Vorfahren
Die Westslawen

Durch Recherchen für mein Buch bin ich auf die faszinierende Geschichte unserer Vorfahren in Vorpommern und auf Rügen gestoßen.
Es waren die Wilzen und die Ranen, die unsere Kultur, unsere Sprache, unsere Bräuche geprägt haben. Wie viel ist noch erhalten davon, außer den Ortsnamen und Landschaftsbezeichnungen?
Die Christianisierung der westslawischen Gebiete durch die dänische Besetzung ab 1168 bedeutete den Anfang vom Ende slawischer Kultur und Sprache. Aber heimlich, sozusagen im Untergrund, lebte das Slawentum weiter, auch wenn die letzten Heiligtümer für Svantevit und Radegast schon längst versunken waren.
Unsere Sprache war Polabisch, mit einigen Dialekten. Die letzte ranisch sprechende Frau starb im Jahre 1404 auf Jasmund. Wenn eine Sprache ausstirbt, stirbt auch die Kultur. Es bleibt uns, die Geschichte regelrecht auszugraben (Archäologie), schriftliche Quellen zu analysieren (Urkunden der Stadtgründungen, Berichte von Zeitzeugen wie dem Chronisten Adam von Bremen), aber vieles wird für immer im Dunklen bleiben und mythisch verklärt werden. Da bietet sich Stoff für viele spannende Geschichten.

03.12.2022