Domina
„Das ist jetzt nicht leicht für mich, ich meine… ich bin nur die Vertretung für Dr. Gabler, ich konnte ja nicht wissen, dass Sie seine Patientin sind, Sie konnten das ja auch nicht wissen, also, dass wir uns hier treffen… ich sage mal, wenn Sie lieber warten wollen, bis Dr. Gabler wieder in der Praxis ist, ich könnte das verstehen.“
„Hören Sie mir zu: Ich habe da einen kleinen Knoten in meiner linken Brust entdeckt. Sie untersuchen mich. Zügig. Ich will einen klaren Befund. Sauber kommuniziert. Klar? Ich kann es mir gerade nicht leisten, schockiert zu sein. Mach Deinen Job.“
„Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich das schaffen kann. Ich kann mir keinen Fehler erlauben. Ist vielleicht keine gute Idee, wenn ich Sie untersuche. Das sollte jemand tun, der Sie gar nicht kennt, also so kennt, auf diese Weise, ich meine, Sie sehen doch, dass ich durcheinander bin, wie soll ich mich ausdrücken?“
„Ich erwarte Professionalität. Einigen wir uns darauf. Du kannst sie von mir erwarten, nach Dienstschluss, diskret und zuverlässig. Und jetzt zeigst Du mir, dass Du hier professionell sein kannst.“
„Du?“
„Entschuldigung- ich meine natürlich: Sie, Herr Doktor.“
„Gut, dann erhebe ich erst einen Tastbefund und anschließend mache ich einen Ultraschall.“
„Danke. Ich denke, wir schaffen das beide. Sie sind bestimmt ein guter Arzt. Jetzt kommen mir doch die Tränen, ich habe nämlich eine Scheißangst.“
„Das kann ich verstehen. Ich gebe mein Bestes, vertrauen Sie mir. Sie sind jetzt meine Patientin und egal, wie das hier ausgeht, ich bin gerne Ihr Kunde. Mein ehrliches Kompliment.“
„Okay, dann los.“