Seitenwind Woche 4: Dialoge

Brudertwist

»Bitte, bitte hol es mir zurück«, bettelte Timmy und wischte sich mit dem Ärmel über die schniefende Nase.

»Hols dir doch selber, wenn du nicht aufpassen kannst. Von mir aus, hättest du gern zu Hause bleiben können. Was kann ich dafür, wenn du nicht auf dein blödes Boot aufpassen kannst.«

»Aber ich darf doch nicht ins Wasser. Das weißt du ganz genau. Mama hat es streng verboten. Wegen meiner blöden Erkältung. «

»Eben deshalb. Wärst du zu Haus geblieben, wäre dir das nicht passiert. Was rennst du mir auch hinter her. Dann passieren halt solche Sachen, Brüderchen. Pech gehabt. Jetzt ist es wohl für immer verloren. Ich geh jedenfalls nicht für dich ins Wasser.«

„Du bist gemein. Dann muss ich es halt allein versuchen. Aber ich werde Mama erzählen, dass alles deine Schuld ist.“

„Du kleiner, verfluchter Giftzwerg. Erst passt du nicht auf und dann soll ich es für dich ausbaden?“

„Selber Giftzwerg. Was kann ich dafür, dass ich so einen blöden Bruder habe.“

„Dann geh mir wenigstens aus dem Weg. Ich werde versuchen, dein verdammtes Boot mit einem Ast ans Ufer zu holen. Doch das nächste Mal bleibst du gefälligst daheim. Nochmal mache ich das bestimmt nicht.“

„Dann mach endlich. Nicht das es noch wegtreibt.“

„Es kann nicht wegtreiben, du Idiot. Es fängt doch fest.“

Früh morgens … Um halb zwölf,

„Ich glaub’s ja nicht ! Schon wieder auf dem Sofa ? Du bist doch erst aus dem Bett gekrochen …“

„Hallo erstmal !?“

„Ja ja… von hallo hab’n wer nix gegessen, und das Holz für die Heizung trägt sich auch nich‘ von allein in den Keller. Den Wäsche Korb könntest du mir noch hochtragen und Oma hat auch schon nach dir
gefragt !“

„ Ja … Jetzt chill mal …“

„Chillen und am Handy kleben ! Was wird nur aus dieser Jugend !“

„ Is doch alles gut … “

„ gar nix ist gut … Ich kann nie mit dir rechnen … Keinen Tag wirst du für die Familie aktiv …“

„bin ja schon da …“ (Steht auf und geht Richtung Keller … )

„tut mir leid; kannst schon erst dein‘ Kaffee fertig trinken … Du weißt, ich hab dich lieb …

„ Jup … Ich dich auch …“

„Warum so ernst?“
„Wenn du ohne Komma sprichst, klingt‘s komisch.“
„Warum so, Ernst?“
„Warum so? Warum denn nicht so, Alex? Irgendwas müssen wir ja machen.“
„Aber das erscheint mir so brachial, so endgültig. Gibt es keine andere Lösung?“
„Gibt‘s, gibt‘s.“
„Dann lass uns nochmal drüber nachdenken. Die Bank hat auch morgen noch offen.“
„Genau, die kann auch morgen noch von uns ausgeraubt werden oder in einem Jahr, macht ja keinen Unterschied.“
„Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt Ernst. Wenn du unbedingt willst, dann machen wir das auch.“
„Na dann. Auf los geht‘s los. Uuuuund los.“

Zukunftsmusik

»Hallo Schatz, da bist Du ja. Muss kurz zum Mäuschen, die konnte mit ihrem Essen nicht so lange auf Dich warten und hält schon Mittagsschlaf. Habe auch was Tolles für uns beide gekocht.«

»Hm, bin dann in der Küche, kommst Du gleich?«

»So, sie schläft seelig. Hat das Gespräch in der Klinik so lange gedauert?«

»Nein, das war kurz.«

»Gut, dann warst Du sicher auf dem Rückweg bei der Bank, um den Kreditvertrag für das Haus abzuholen? Zeig doch mal.«

»Ne, habe in der Klinik nur mit der Ärztin über meine MRT und CT Befunde gesprochen.«

»Und, was hat sie gesagt?«

»Die hat mir nur einen Rat mitgegeben. Ich soll schon mal all meine Geldangelegenheiten regeln.«

… »Ich mach‘ erst mal die Musik aus… Lass Dich in den Arm nehmen… Ach, jetzt ist das Essen ganz kalt geworden. Lass mal, ich mach‘ es uns wieder warm.«

»Nicht nötig.«

Geht doch …!

„Wenn du dich schon nicht scheiden lassen willst, dann mach ihm wenigstens das Leben zur Hölle!“
Jutta griff sich den Eierlikör und schenkte nach, während Annette unentschlossen den Kopf schüttelte.
„Weißte, im Grunde isser doch eigentlich ein ganz passabler Kerl, so insgesamt so.“
„Ja klar, aber du hast mehr verdient als „passabel“, findest du nicht? Wann warst du das letzte Mal im Urlaub, so richtig, meine ich?“
„Eine Woche Krankenhausgarten nach der Krampfader-OP, aber das ist schon zwei Jahre her …“ Annette ließ die Feststellung sacken, nahm ein Stück Butterkuchen und langte nach der Flasche, die sich inzwischen zügig geleert hatte.
„Und seit wie lange ist der jetzt da hinter dieser Blondine her? Die bei Euch im Laden alle Nase lang auftaucht und ihm Sachen aufschwätzt, die ihr nicht verkaufen könnt?“
Jutta kaute auf dem Kuchen herum und spülte die restlichen Krümel mit einem weiteren Likörchen herunter.
„Seit Ende der letzten Herbstferien. Also ein halbes Jahr, ungefähr.“
„Und willst du dir demnächst angucken, wie dein Männe im Sommer immer so weitermacht? Du hinterm Tresen, und er geht „Einkaufen“, haha. Ich weiß wo der einkaufen geht, und du auch, meine Liebe!“
„Du lieber Gott, das ist unsere Arbeitsteilung seit wir den Laden haben, das heißt doch erstmal nix. Obwohl, neulich hat sein Schal wieder nach nem Duft gerochen, den ich nicht benutze - vielleicht war’s aber auch nur Einbildung.“ Annette schaute auf die Heizung, und ihr wurde plötzlich warm.
Jutta kippte den letzten Rest der Pulle in die Gläser und meldete sich danach kurz aufs Klo ab.
„Manche Frauen legen es irgendwie drauf an, scheint mir!“ Wenig später kam sie in eine Wolke Kölnisch Wasser gehüllt wieder und machte sich am Küchenschrank zu schaffen. Annette hatte derweilen ein Loch in die Kühlschranktür geguckt, doch nun stand sie auf und nahm Jutta fest in den Blick.
„Im Keller, neben dem Holundersirup. Und sag mal, wie hast du dir das mit dem „zur-Hölle-machen“ so eigentlich genau vorgestellt? Erzähl doch mal …“

Sprich mit mir

„Ich liebe dich.“
„Davon kann ich mir auch nichts kaufen.“

„Es ist aber wahr.“
„Zu spät, mein Lieber, zu spät.“

„Was erwartest du denn?“
„Nichts mehr.“

„Aber … ich habe es doch gesagt. Du wolltest, dass ich es sage und ich habe es getan.“
„Das zählt nicht.“

„Was meinst du damit? Es hat mich Überwindung gekostet und meinen ganzen Mut.“
„Das ist die Höhe. Du musstest dich überwinden und deinen Mut zusammennehmen? Was bin ich für dich? Ein Monster? Wieso bist du mit mir zusammen, wenn du mich nicht liebst.“

„Aber ich liebe dich doch.“
„Das sagst du nur, weil ich wollte, dass du es sagst. Ich glaube dir kein Wort, kein einziges.“

„Ich bin müde. Du bist so anstrengend.“
„Ich sags doch: Du liebst mich nicht.“

„Es stimmt zwar nicht, … aber wenn es dich glücklich macht …“
„Du gibst dir einfach keine Mühe. Das verletzt mich so sehr. Ist doch nicht zuviel verlangt. Das kann doch jeder.“


„Wieso sagst du nichts?

„Wir sind das Volk! Wir sind das Volk!“
„MeeToo! Ich bin auch das Volk!“

„Du bist nicht das Volk! Ihr seid nicht das Volk!“
„Was sind wir denn eurer Meinung nach dann?“

„Ihr seid nicht das Volk! Ihr seid nicht das Volk!“
„Gut, aber… Also ich bin der Volker! Und das ist die Volkerin!“

„Wir sind das Volk! Ihr seid nicht das Volk!“
„Das finde ich gemein.“

„Wir sind das gemeine Volk! Wir sind das gemeine Volk!“
„Pöbel.“

„Was bist du?“, hörte ich es flüstern.

„Was fragst du mich, wo du es warst, der mich erschuf?“

„Wie kann das sein?“

„Auf die übliche Weise, würde ich meinen.“

„Das‘ nicht gut. Wirklich nicht gut.“

„Ich bin vortrefflich.“

„Nein, nein. Was soll mir das nun bringen?“

„Erleuchtung, würde ich vermuten.“

„Wie das?“

„Ich bin dein sehnlichstes Spiegelbild, meine Hülle entspricht deinen Sehnsüchten, meine Fähigkeiten deinen Hoffnungen, mein Innerstes gleicht dem deinen.“

„…aber warum denn nackt?“

„…“

„Was ist das denn?“
„Hmmm?“
„Was schaust Du da an?“
„Video von nem Freund. Bullen machen gerade einen Laden platt.“
„Hä? Wieso das denn? Warum knüppeln die den Typen nieder? Der tut doch nix!“
„Mann! Das ist im Iran! Da werden Bullen nicht in den Urlaub geschickt, wenn sie Scheiße bauen.“
„Du meinst, die bauen offiziell gar keine Scheiße, oder?“
„Eben! Die sollen das. Terror halt! Kannst Dich glücklich schätzen, hier zu wohnen. Obwohl, manchmal kommt es mir so vor, als ob Du das nicht wirklich so siehst!“
Schweigen

Beitrag Runde 4: Dialoge

Hannes, 14jährig, trifft auf dem Weg zu seinen Kumpels die bezaubernde Gerlinde und ist immer
noch hin & weg, als Kumpel Hartmut die Tür öffnet.

»Wassen mit dir los?«

»Nix, was soll’n sein?«

»Na komm, stimmt wat nich?«

»Neee, alles in Butta … es is bloß … Ach, lass mich doch in Ruhe!«

»Die andern schon da?«

»Jau, du bis der letzte.«

»Habta schonnen Spiel ausgekuckt?«

»Nee, muss ers noch aufen Pott. Sucht schon ma eins aus.«

»Monopoly?«

»Ach, nich schon wiiieda, lassuns ma Lügen und Betrügen spielen, dat hamwa lange nich mehr gemacht. 17 und 4 wär auch knorke.«

Und schon fliegen die Karten übern Tisch.

„Freundlich ist doch ungehörig!“

„Nun bleiben Sie mal freundlich, Frau Höflich!“
„Ich soll freundlich sein? Na hören Sie mal, wo kämen wir denn da hin?! Was bilden Sie sich eigentlich ein, Sie Grinsekatze?!“
Frau Höflich stampft mit dem Fuß, verschränkt die Arme vor der Brust und verdreht respektierlich die Augen, wie es sich für einen unverschämten Nachbarn gehört. Genauso, wie es sich jeder Vermieter wünschen, ja, sich sogar die Finger danach lecken würde.
„Was denken Sie eigentlich, wo Sie sind? Sie Landpomeranze, Sie?!“
Herr Tratschke schluckt die Worte mühsam hinunter, die ihm gerade entgegengeschleudert wurden.
„Ich bin doch nicht in die Stadt und schon gar nicht in dieses Hochhaus gezogen, um Ruhe zu haben! Das können Sie vielleicht in Ihrem Kuhkaff haben, aber doch nicht hier! Ich bestehe darauf, dass Sie Ihre Plautzmusik so weit aufdrehen, dass sie mit meiner konkurriert. Und dass Sie Ihre Kinder gefälligst dazu bringen, ordentlich zu krakeelen. Wozu haben Sie die Fünfe denn sonst auf die Welt gesetzt, hä?!“
Frau Höflich schwenkt den Flyer dicht an Tratschkes Nase, sodass er die Druckerschwärze beinahe riechen kann.
„Bei uns wird Frechheit noch ganz groß geschrieben und Lärm als Tugend hochgelobt! Haben Sie die Hausordnung denn hier nicht gelesen?!“
Die dicke Elli, die älteste von den fünfen steckt ihren Kopf aus der Tür und brüllt durch den Flur: „Ej Alter, machs Brett zu, die Höflich geht mir gehörig auf die Nüsse!“ Tratschke wird rot vor Scham, doch die Höflich erwidert freundlich: „Na, das ist doch schon mal ein Anfang! Nehmen Sie sich ein Beispiel an Ihrem dicken Rotzgör da drin, dann wird das auch was mit uns beiden!“

Vorwürfe

„Mensch, Paul, immer diese Vorwürfe“, stöhnte Margitta.
„Ich sehe dich doch nur an.“
„Ja, mit verdrehten Augen.“
„Besser?“
„Jetzt sticht dein Blick, dass es schmerzt.“
„Egal, wie ich schaue, es gefällt dir nie!“
„Ach, es ist also meine Schuld, dass du mich ansiehst wie ein Tatort-Mörder! Wenn Blicke töten könnten…“
„Das ist eine Kunst, die ich erlernen möchte!“
„Es wird dir ja doch nicht gelingen.“
„Immer diese Vorwürfe,“ flüsterte Paul und legte die Hände um Margittas Hals.

Wechselschicht

»He, aufsteh’n!«

»Keine Lust!«

»Gleich ist Mitternacht und heute bist Du dran!«

»Wer sagt das?«

»Die Turmuhr und der Dienstplan. Hier, siehst Du? Sonntag auf Montag Kunibert: Heulen und Kettenrasseln!«

»Ach, Scheiß!«

»Nee, Scheiße ist übermorgen.«

»Ernsthaft?«

»Kuck’ selber, wenn du mir nicht glaubst, hier: Dienstag auf Mittwoch, Kunibert: Mitternachtsdurchfall halbe Höhe Burgfriedtreppe. Extra glitschig!!! Siehst du? Mit drei Ausrufezeichen.«

»Ach, Scheiß!«

»Nicht ich. Du!«

Schadensbemessung

B.: Dann können wir es ja gleich bleiben lassen!

A.: Willst du Tote riskieren?

B.: Natürlich nicht, aber ich habe auch keine Lust, mir wegen jeder Kleinigkeit in die Hose zu machen.

A.: Dann sollte es dir aber eben auch egal sein, wenn du dir mal in die Hose machst. Nur mir ist das überhaupt nicht egal.

B.: Verdammt, es geht weder um Pinkeln noch um Scheißen, sondern es geht darum, dass die Leute was von der Fahrraddemo mitkriegen.

A.: Schon klar. Bei der der Route, die du vorschlägst, kann ganz schnell ein Unfall passieren, und dort ist es ohne Demo schon jetzt für das Sancar total kompliziert hinzukommen. Ich hab’ keine Lust auf 'ne Schlagzeile nach dem Motto: Umweltschützer blockieren Rettungswagen.

B.: Ich halt’s kaum aus, dein Gejammere. Wie wahrscheinlich ist denn das? Sechs Richtige im Lotto sind wahrscheinlicher, und selbst du spielst kein Lotto, weil dir die Chancen zu gering sind.

A.: Wenn ich beim Lotto nichts gewinne, passiert nicht Schlimmes, aber wenn es so aussieht, als ob wegen unserer Demo jemand ernsthaft gefährdet wird, ist das der Super-GAU für unseren Fahrradschnellweg.

B.: Und wenn ganze Inseln wegen des Klimas verschwinden, Tausende bei Unwettern ertrinken, dann ist das für uns noch nicht mal ein GAÜlein.

A.: Wenn uns keiner mehr zuhört, uns keiner mehr ernst nimmt, dann haben alle verloren.

Die rote Linie übertreten

Der Ball ist drin!
Ne isser nicht!
Was? Bist Du verrückt? Der war drüber eindeutig!
Ne hat nicht gereicht, war zu kurz, ich stand direkt daneben.
Was zu kurz? Dir gehts zu gut! Ich stand doch auch da! Hier im Strafraum! Dort!
Ne eben nicht!
Wie?
Du warst nicht dort!
Aha und wo dann?
Ein paar Meter weiter, da hinten am Geländer hast Du mit meiner Frau geflirtet, wobei das ist auch schon ein paar Minuten her, aber egal, hat halt nicht gereicht…

Sie hob den Arm und streichelte ihm sanft über den Kopf. Sie spürte sein Zucken und unterdrückte den Impuls, ihn in die Arme zu nehmen. «Wann wirst du es einsehen, dass Glück mehr sein kann?»

«Komm schon, spiel dich nicht auf. Woher willst du es wissen, was gut für mich ist?» Er richtete sich auf und ein dumpfer Schmerz bremste seine Bewegungen. Die Liegestützen hatte er heute noch nicht gemacht.

«Ich bilde mir ein, dich ziemlich gut zu kennen. Und ich hoffe inständig, dass du irgendwann mehr Nähe zulassen wirst…» Die Frage nach dem Jochbeinbruch lag ihr auf der Zunge, aber sie hielt sie im letzten Augenblick zurück.

«Du müsstest es schon wissen, dass ich nicht darüber sprechen will», sagte er in einem barschen, ungeduldigen Ton. Sie war wieder dabei, ihn in eine dieser endlosen Diskussionen zu verwickeln, die seine innere Ruhe bedrohte.

«Hast du die Werbung am Bahnhof gesehen? Umarmungen sollen die seelische Gesundheit stärken»

«Und wie soll ich das anstellen?» Es ärgerte ihn, dass er sich bedrängt fühlte. Sie hatte es gut reden.

«Die Sonne scheint wieder. Sollen wir bis zum Apfelbaumhaus laufen?» Antonia hoffte, er würde nicht merken, wie seine Frage sie verunsicherte und liess den Blick über die Bücher im Regal gleiten.

«Und kam die goldene Herbsteszeit…»

«Und die Birnen leuchteten weit und breit»

«Dann lass uns nach dem Weg suchen», sie schauten sich an und teilten die Hoffnung, es wäre mehr als der Ausflug gemeint.

„Hast du die Hausaufgaben für Mathe heute schon gemacht?“

„Wir hatten Mathehausaufgaben? Hast du sie gemacht?“

„Nein, sonst hätte ich dich nicht gefragt. Ich wollte dich fragen, ob ich sie abschreiben kann. Wenn ich sie heute nicht habe, ist das mein drittes Mal, dass ich keine Hausaufgaben hatte und ich kriege Nachsitzen.“

„Also machst du sie jetzt noch?“

„Bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig.“

„Kann ich sie dann von dir abschreiben?“

„Okay, wenn ich dafür von dir Englisch abschreiben kann.“

„In Englisch hatten wir auch was auf?“

„Ja. Hast überhaupt irgendwas gemacht?“

„Ich zitiere Winfried Kretschmann: Sie kennen mich.“

Den Göttern sei Dank!

„Das ist doch wohl ein Scherz…“, murmelte Mahagon leise. Er hielt inne und sah die Elfe mit zerknirschtem Gesicht an.
Sie verzog den Mund und verschränkte die Arme. „Ich hab es mir auch nicht ausgesucht.“, antwortete Nimrodel ebenso unbegeistert.
Er knurrte. „Die Götter hassen mich. Jetzt bist du auch noch meine Nachbarin. Die Schmach beim Wettkampf zwischen deinen Beinen zu liegen hat mir gereicht.“
Mit offenem Mund starrte sie ihn an. „Als ob das meine Absicht gewesen wäre!?“ Die Röte schoss ihr in die Wangen und die spitzen Ohren.
Er schüttelte den Kopf und wollte schon in seinem Raum verschwinden, als sie ihn anfuhr: „Glaube nicht, dass du da jemals wieder landen wirst!“
„Als ob ich das will!“, schnaubte er.
„Den Göttern sei Dank.“
„Den Göttern sei Dank!“

„Michelle, was ist los? Du brauchst so lange.“
„Wahh, bleib bloß draußen, du Spanner!“
„Du bist so gemein. Ich will doch gar nicht spannen. Ich hab mir nur Sorgen gemacht, weil du so lange brauchst.“
„Ja, okay, ich gebe auf. Könntest du mir mal bitte helfen? Der Reisverschluss klemmt.“
„Willst du mich jetzt etwa verführen?“
„Nein du Idiot, ich will mich nur endlich umziehen und dann nach Hause! Also hilf mir!“
„Wie du wünschst, Süße.“
„Du sollst mich nicht so nennen, du Idiot.“
„Wie du wünschst, Süße.“
„Grrr…Idiot!“

Am Boden

  • Hallo Corinna …

  • Hallo Mama, ist was passiert?

  • Ich bin das letzte Stück die Treppe runtergefallen, hab mich bei den Stufen vertan und kann nicht mehr aufstehen …

  • Meinst du, du hast dir was gebrochen?

  • ich weiß nicht. So was Blödes! Ich bin jetzt zum Telefon gerobbt und mein Bein tut so weh – ich komm nicht hoch!

  • Dann ruf den Rettungswagen!

  • Wenn die kommen, kann ich die Tür nicht aufmachen. Martina hat einen Schlüssel, aber die sind schon wieder verreist. Ich hab Angst, dass die Sanitäter mir die Haustür aufbrechen.

  • Ich komme! Ich hol mir das Auto vom Car-Sharing. Bis ich in Bremen bin, dauert es aber mindestens noch zwei Stunden.

  • ich leg mich auf den weichen Teppich und warte auf dich. Das tut mir so leid. Du bist so lieb!

  • Ach Mama – bis dann, ich leg jetzt auf und mach mich auf den Weg.